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Mittwoch, 16. November 2011

Pandoras Tochter - Iris Johansen



448 Seiten
Ullstein Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783548282589
Erscheint am 10. November 2011

Klappentext:

Als Kind hörte Megan Blair die Stimmen der Toten, doch dann starb ihre Mutter, und sie verstummten. Jetzt ist Megan 27 Jahre alt, Ärztin und froh, die Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben.

Als aber ein Anschlag auf sie verübt wird, muss Megan sich ihrem ärgsten Widersacher stellen. Verfolgt der Mörder ihrer Mutter jetzt auch sie? Um sich zu retten, muss sie das Schweigen der Toten brechen. Zum Glück ist Megan nicht allein bei ihrem Kampf, denn sie hat nicht viel Zeit.

Mein Umriss:

Megan und ihre Mutter veranstalten ein gemeinsames Picknick. Auf dem Weg zurück in ihr Haus entdeckt Megans Mutter am Waldrand einen Mann. Sie schickt ihre Tochter weg.
Megan geht in eine Höhle um dort auf ihre Mutter zu warten. Diese wird jedoch von dem Mann getötet. Grady, ein junger Mann der sich in der Nähe aufhält, eilt zu Hilfe und tötet den Mörder von Megans Mutter, deren letzte Worte „Ich bin keine Pandora“ sind. Als sie stirbt, hört er Megans Schreie, die jedoch nicht weiß, was geschah.
Bis zum Tod ihrer Mutter hörte Megan Stimmen und wenn sie das ihrer Mutter erzählte, wiegelte diese ab und meinte nur, dass das vergehen würde. Mit dem Tod der Mutter verstummen die Stimmen tatsächlich.
Zwölf Jahre später arbeitet Megan als Ärztin und führt ein ruhiges Leben. Sie lebt mit ihrem Onkel Phillip, der sie nach dem Mord an ihrer Mutter aufnahm und der das Geheimnis ihrer Mutter hütete. Denn Megan sollte nicht erfahren, dass diese ermordet wurde und vor allem sollte sie nie den Grund dafür erfahren.
Dies ändert sich schlagartig, als Megan auf der Heimfahrt einen Anschlag überlebt….

Mein Eindruck:

Parapsychologische Phänomene perfekt in einen mitreissenden Thriller um einen seit vielen Jahrhunderten extistierenden, weitverzweigten Familienclan gepackt. Das Rätsel dieser Phänomene, das auch Wissenschaftler nicht zur Ruhe kommen lässt hat Iris Johansen in einem leicht verständlichen, flüssig geschriebenen Thriller aufgenommen. Zwar macht die Autorin nicht den Eindruck, dass sie sich besonders intensiv mit diesen Dingen beschäftigt hätte, aber das macht diesen Thriller zur Lektüre für jedermann. Sie geht auf die einzelnen Personen hierarchisch nach deren Bedeutung im Ablauf der Geschichte ein und somit stehen natürlich Megan und Grady an erster Stelle, denen sie nicht nur die Klärung von Megans Geschichte, sondern auch eine heiße Liebesaffäre auf den Leib schrieb. Zu kurz kamen auch die anderen Charaktere nicht, in die man sich als Leser ebenso schnell und gerne einleben kann, solange es sich nicht um die Widersacher der jungen Frau handelt. Aber einer ist ja immer der Böse.
Gegen ein Happy End ist nichts einzuwenden, aber dieses war leider allzu leicht vorhersehbar und lasch nach dem Motto „und wenn sie nicht gestorben sind“. Hier hätte sich die Autorin etwas mehr Mühe geben können. Ansonsten ein wohldosierter, gut abgerundeter Thriller á la Iris Johansen.

Mein Fazit:

Wer sich in die Parapsychologie und deren vielfältige Phänomene schon einmal eingearbeitet hat wird von diesem Buch enttäuscht sein. Wer einfach einen Thriller sucht, der nicht nach Schema James Bond verfasst ist, wird ihn lieben.


Der Mythos der Pandora (Auszug aus wikipedia.de)

Als erste Frau wird Pandora auf Geheiß des Göttervaters Zeus von Hephaistos aus Lehm geschaffen, um Rache für den Diebstahl des Feuers durch Prometheus zu nehmen. Um sie verführerisch zu gestalten, wird sie von den Göttern mit vielen Gaben wie Schönheit, musikalischem Talent, Geschicklichkeit, Neugier und Übermut ausgestattet. Aphrodite schenkt ihr zudem holdseligen Liebreiz, Athene schmückt sie mit Blumen und Hermes verleiht ihr eine bezaubernde Sprache. Dieser gibt ihr schließlich den Namen Pandora, den bereits Hesiod als die „Allbeschenkte“ erklärt (Hesiod, Werke und Tage, 81f.), und bringt sie auf Geheiß des Zeus zu Epimetheus, dem Bruder des Prometheus. Letzterer („der vorher Bedenkende“) hatte davor gewarnt, Geschenke des Zeus anzunehmen, doch der Bruder („der nachher Bedenkende“) ignoriert die Mahnung. Pandora (oder ihr Mann Epimetheus) öffnet die Büchse, die ihr von Zeus mitgegeben wurde, und die darin aufbewahrten Plagen kommen in die Welt. Bevor auch die Hoffnung (griechisch λπίς elpis) aus der Büchse entweichen kann, wird diese wieder geschlossen. So wird die Welt ein trostloser Ort, bis Pandora die Büchse erneut öffnet und auch die Hoffnung in die Welt lässt. Aber das Goldene Zeitalter, in dem die Menschheit von Arbeit, Krankheit und Tod verschont blieb, ist endgültig vorbei. Nach einer anderen Lesart der Werke und Tage beendet Pandoras Sündenfall nicht die Goldene, sondern die Heroische Zeit. Beide Vorstellungen sind sich prinzipiell ähnlich und teilen sich bedingt dieselben Attribute, stehen aber unter der Herrschaft verschiedener Götter (der des Kronos und seines Sohnes Zeus). Da Pandora aber erst ein Geschöpf des Zeus ist, ist davon auszugehen, dass ihre Erschaffung nicht in die Zeit des Vaters Kronos fällt. Neben dieser populären Überlieferung sind weitere Varianten bekannt. So wird vor allem zu Beginn der Neuzeit Prometheus zum Schöpfer der Pandora erklärt, die dann nicht mehr mit einem Fass ausgestattet wird, sondern als erste Menschenfrau selbst zum Problem wird. Babrios hingegen nennt keine Frauenfigur, sondern erzählt nur von einem Fass, das Zeus mit allen Gütern der Welt gefüllt und den Menschen überlassen habe. Sobald diese aus Neugierde den Deckel heben, steigen die Güter wieder zum Himmel auf: Nur die Hoffnung bleibt zurück (Babrios, Mythiambos, 58). Ursprünglich wurde Pandora möglicherweise nicht mit dem Übel, sondern mit den Gaben der Erde in Verbindung gebracht: Auf einer weißgrundierten Kylix (ca. 460 v. Chr.) sieht man Athena und Hephaistos, wie sie ihre Schöpfung der ersten Frau vollenden - betitelt ist die Darstellung jedoch mit dem Namen Anesidora („die Gaben sendende“). Diese Sichtweise verknüpft Pandora/Anesidora mit Demeter und Gaia, positiv besetzten Göttinnen der Fruchtbarkeit. Bestätigt wird eine solche Auffassung durch das Scholion zu Vers 971 von Aristophanes' Die Vögel, das einen Kult der Pandora erwähnt: Sie sei die Göttin der Erde, die alle zum Leben notwendigen Dinge schenke. Somit könnte die Erzählung Hesiods bereits eine misogyne Verfremdung eines ursprünglicheren Stoffes sein.

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