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Dienstag, 6. November 2012

Grimm - Christoph Marzi

560 Seiten
Heyne
Erschienen am 11.11.2010
ISBN 9783453529601

Klappentext:

Vergiss nie die Macht der Worte…

Es waren einmal zwei Schwestern, die lauschten allabendlich den Worten ihres Vaters: »Mädchen, weicht vom Wege nicht!« Doch die Jahre vergingen, die eine Schwester starb und die andere vergaß Rotkäppchen. Bis sich das Märchen an einem stürmischen Herbsttag mit aller Macht bei der siebzehnjährigen Vesper Gold zurückmeldet.
Plötzlich geschehen seltsame Dinge in Hamburg: Ein Wolf streift durch die Stadt, Kinder fallen in einen rätselhaften Tiefschlaf. Und Vesper allein hält den Schlüssel zu einem düsteren Geheimnis in Händen, das bis zu den Brüdern Grimm zurückreicht.

Der Tag fängt nicht gut an für die siebzehnjährige Vesper Gold. In der Schule gibt es wieder Ärger, und ihre Mutter, eine weltberühmte Pianistin, hat einmal mehr keine Zeit für ihre temperamentvolle Tochter. Auch der schwere Sturm, der über Hamburg tobt, trübt Vespers Stimmung. Doch all das ist mit einem Mal unwichtig: Aus der Zeitung erfährt sie, dass ihr geliebter Vater im fernen Berlin unter rätselhaften Umständen gestorben ist. Wenig später stirbt auch Vespers Mutter, und plötzlich ist Vesper ganz allein auf der Welt. Einzig die Erinnerung an eine glückliche Kindheit, als ihr Vater ihr und ihrer großen Schwester Geschichten erzählte, ist ihr geblieben – und ein uralter goldener Schlüssel. Auf einmal geschehen immer unheimlichere Dinge in der Stadt: Märchenwesen werden lebendig, Wölfe tauchen auf und Kinder fallen in tiefe Träume. Auf der Suche nach Antworten trifft Vesper den geheimnisvollen Leander. Gemeinsam wollen sie das düstere Rätsel lösen. Doch die Zeit läuft, denn nur wenn sie herausfinden, was damals zu Zeiten der Brüder Grimm geschah, kann die Gegenwart gerettet werden ...

Mein Umriss:

Vesper Gold, die Tochter eines Regisseurs und einer Pianistin lebt in Hamburg in einer eigenen Wohnung, die sie sich von ihrer Mutter erkämpfte. Um nicht gänzlich von Mutter und Vater abhängig zu sein, jobbt sie neben der Schule in der Schneiderei eines Theaters, wo sie ihre Freundin kennenlernt, die eine kleine Tochter hat, die den Kindergarten besucht.
Aus der Zeitung erfährt Vesper vom rätselhaften Tod ihres Vaters in Berlin. Als sie ihre Mutter auf einer Konzerttournee telefonisch erreicht, will diese sofort nach Hamburg zu ihrer Tochter zurück kommen. In ihrer Trauer streift Vesper durch die Stadt, als sie ein Anruf der Mutter erreicht, die ihr mitteilt, dass sie nun zu hause sei. Vesper macht sich auf den Weg und als sie bei ihrer Mutter ankommt, findet sie diese ermordet und von einem komischen Gewächs in ihrem Flügel liegen. Als das Mädchen fluchtartig das Haus verlässt, stellt sie fest, dass sie von Wölfen verfolgt wird und erinnert sich an die Aussage ihres Vaters, sie solle nicht vom Wege weichen.
Darauf folgen weitere seltsame Dinge, mit denen Vesper nicht klar kommt. Sämtliche Kinder fallen in einen kurzen, tiefen Schlaf, die Eltern der Kinder haben in der Nacht alle den gleichen Traum.
Vesper erreicht ein Brief von einem Notar. In dem befindet sich ein Schlüssel und ein Ring mit einem Stein. Dieser Brief ist von ihrem Vater verfasst. Darin bittet er Vesper, zu einem Herrn Coppelius zu gehen und sich erklären zu lassen, was es mit Schlüssel und Ring auf sich hat.
Bei Herrn Coppelius angekommen überschlagen sich die Ereignisse und schon bald ist Vesper mit Leander, den sie in einer Bildergalerie kennenlernte auf der Flucht vor Wölfen….

Mein Eindruck:

Christoph Marzi wagt sich hier an ein interessantes, wenn auch etwas schwieriges Thema, welches leicht an die Chroniken von Narnia erinnert. Er weckt im Leser die Erinnerungen an vergessen geglaubte Märchen und die darin vorkommenden Figuren und baut diese in eine Geschichte der Gegenwart ein.
Ein sehr guter Ansatz zu einem immer wieder spannenden Thema. Leider jedoch teilweise sehr aufgebläht und in die Länge gezogen, hätte sich Marzi sicher ca. 150 Seiten sparen können und die Spannung wäre nicht bis fast auf den Nullpunkt gesunken. Diese danach wieder aufzubauen ist ihm zwar gelungen, aber irgendwie fand ich nicht mehr richtig ins Geschehen.
Besonders gut gelungen fand ich die bildlichen Darstellungen der Märchenfiguren, die Umstände jedoch erinnern stark an Hohlbein.

Mein Fazit:

Ganz ok, aber nicht unbedingt ein Buch, das man jemandem unbedingt empfehlen muss.

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