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Donnerstag, 5. Dezember 2013

Drowning - Rachel Ward

304 Seiten
Carlsen Verlag
Erschienen am 22. November 2013
ISBN 978-3551520524

Klappentext:

Einen Meter neben mir sehe ich ein Gesicht.
Die Haare kleben in glänzenden Strähnen an der Stirn. Schmale Lippen, leicht geöffnet, ein Wasserrinnsal läuft heraus. Bleiche Haut, von Schlamm überzogen. Augen geschlossen.

Wasser ist der Ursprung allen Lebens, sagt man.
Für Carl ist es nur eins: tödlich!

Mein Umriss:

Carl schlägt die Augen auf und sieht seinen Bruder Rob.
Robs Gesicht ist schlammverschmiert, seine Haut bleich und seine Augen sind geschlossen. Aber warum liegt er in einem Sack? Warum wird der Reissverschluss bis über sein Gesicht hochgezogen? Wer ist das Mädchen, das daneben sitzt und schreit?
Carl wird von seiner Mutter abgeholt. Warum war er im Krankenhaus und warum weint seine Mutter?
Auf der Taxifahrt nach hause erinnert sich Carl bruchstückhaft daran, dass er mit seinem Bruder schwimmen war, aber alle anderen Erinnerungen sind wie aus seinem Gedächtnis radiert. Immer wieder denkt er daran, wie der Reissverschluss über Robs Gesicht geschlossen wird. Ihm dämmert, dass Rob tot sein muss. Denn warum sollte seine Mutter sonst weinen?
Zu hause angekommen kommt ihm vieles fremd vor. Sogar das Zimmer, das er sich mit seinem Bruder teilte und auch die in die Tür geschlagenen faustgroßen Löcher.
Als er einen Wasserhahn tropfen hört, geht er ins Bad und versucht ihn zuzudrehen. Es gelingt ihm nicht und auf grauenvolle Weise erscheint ihm sein Bruder und verlangt unmögliches von ihm.
Warum?
Langsam beginnt sich sein Gedächtnis zu regenerieren und ihn an immer mehr Begebenheiten zu erinnern. Für ihn sind diese Erinnerungen wenig glaubhaft, aber Rob spricht mit ihm und damit kommt er den Geschehnissen immer mehr auf den Grund. Und je mehr er erfährt und sich dagegen wehrt, umso mehr bringt er sich und das Mädchen in Gefahr.

Mein Eindruck:

Nach einem etwas verwirrenden Einstieg ist man als Leser schnell von der Handlung gefesselt. Die Art und Weise wie Rachel Ward die Geschehnisse verpackt, kann dieses Buch locker in der oberen Riege der großen Psychothriller eingereiht werden.
Sie steigert die Spannung kontinuierlich bis zum großen Showdown, mit dem man in der Art nicht rechnet. Einzig die letzten 5-6 Seiten hätten so nicht sein müssen, denn die passen irgendwie nicht so perfekt dazu. Klar, ein Schlusspunkt mußte gesetzt werden, aber der von Ward gewählte ist einfach zu klischeebehaftet.
Die Personen um die sich die Handlung dreht, können realistischer nicht dargestellt werden. Da wäre die alkoholabhängige Mutter, die ihre Söhne, den Haushalt und ihr Leben vernachlässigt und nicht mitbekommt, wie unterschiedlich und in gewisser Weise verfeindet ihre Söhne sind. Das Mädchen Neisha die von Rob, ihrem Freund, unterdrückt und teilweise gequält wird, sich aber trotzdem nicht von ihm lösen kann und der kleine Bruder Carl, der mehr Angst statt Bruderliebe zu Rob empfindet, welcher das für seine Zwecke bis über alle Grenzen ausnutzt.
Als Jugendbuch herausgebracht, muss sich dieses Buch wirklich nicht als solches bezeichnen lassen, da es auch für Erwachsene eine fesselnde Lektüre ist.

Fazit:

Spannung die einen atemlos macht. Zu 100% empfehlenswert.

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