Seiten

Freitag, 27. März 2015

REMEMBER Winterzauber - Andrea Bielfeldt


380 Seiten
Books on Demand
Erschienen am 9. Februar 2015
ISBN 978-3734747724

Klappentext:

Eine Autopanne auf dem Weg in ihre Heimat beschert Hannah eine Begegnung mit ihrer Jugendliebe Nick. Doch als wäre das nicht genug, erscheint dazu noch Nicks Bruder Momo auf der Bildfläche, der mit seinen Erinnerungen alte Wunden wieder aufreißt und ihr zeigt, dass man die erste Liebe nie vergisst…

Mein Umriss:

Hannah will Weihnachten mit ihrer Familie verbringen. Auf der Fahrt von Frankfurt zu ihren Eltern hat sie eine Autopanne und damit keine Chance, jemals an ihrem Ziel anzukommen. Sie würde gerne anrufen, hängt aber in einem Funkloch. Als plötzlich Scheinwerfer auftauchen, schöpft sie Hoffnung, doch noch schnell an ihr Ziel zu kommen. Sie stellt jedoch schnell fest, dass der Fahrer Nick ist. Ihre erste große Liebe, die vor 8 Jahren in die Brüche ging. Nach gegenseitigem Angezicke entschließt sich Hannah, trotzdem Nicks Hilfe anzunehmen und steigt in seinen Wagen. Die Fahrt jedoch endet schnell mit einem Unfall, der auch Nicks Fahrzeug unbrauchbar macht.
Die beiden machen sich zu Fuß auf den Weg und irgendwann hält ein Wagen an, um sie mitzunehmen. Wie es der Zufall will, ist der Fahrer Nicks älterer Bruder Momo, mit dem er sich nicht besonders gut versteht. Hannah nimmt dessen Hilfe gerne an, aber Nick verscherzt es sich auf ein Neues mit seinem Bruder und muss eben weiter marschieren. Als auch diese Fahrt wegen der winterlichen Straßenverhältnisse jäh durch einen Aufprall gestoppt und Hannah verletzt wird, haben Momo und Hannah ein echtes Problem…
Im Krankenhaus treffen die drei wieder aufeinander. Hannah ist sich nicht sicher, ob ihre Entscheidung vor 8 Jahren die richtige war, oder ob sie Nick noch eine Chance geben soll. Doch auch Momo hegt Gefühle für die Ex seines Bruders. Er aber hat geplant, schon bald nach England zu gehen, um seinen Traum zu leben.
Wer ist nun der richtige Mann für Hannah? Nick oder Momo, oder etwa keiner der beiden?

Mein Eindruck:

Andrea Bielfeldt hat mit REMEMBER Winterzauber eine wunderbar romantische Geschichte zu Papier gebracht, in die man gerne eintaucht. Mit viel Einfühlungsvermögen geht sie auf die Protagonisten ein, die einem vom Anfang an sympathisch sind. Man fühlt sich ihnen nahe und am liebsten würde man sie immer wieder schubsen und ihnen zurufen, dass sie doch endlich mal die Augen öffnen, oder auch endlich zu ihren Gefühlen stehen sollen. Die Autorin lässt Momo und Hannah im Wechsel die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen. Dies ist am Anfang etwas verwirrend, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Die Gefühle der Protagonisten beschreibt Bielfeldt sehr intensiv, ohne auf irgendeine Weise platt zu werden. Klar, über Liebe und deren Verwirrungen haben schon viele Autoren geschrieben, warum also nicht auch Andrea Bielfeldt. Schnell war mir das Ende klar, aber das trübte den Lesegenuss zu keinem Zeitpunkt. Es stellte sich für mich dann ganz einfach nicht mehr die Frage nach dem Ob, sondern nach dem Wie und dieses Wie war für mich dann doch sehr überraschend und wunderschön.
Dieses Buch war wunderbar zwischendurch zu lesen, weil man nie den roten Faden verlor und auch immer wieder gespannt darauf wartete, was die Liebenden nun wieder daran hinderte, zueinander zu finden.

Mein Fazit:

Bestens geeignete Bahnfahrts- und Urlaubslektüre

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an Andrea Bielfeldt, die mir das Buch zur Rezension zugeschickt hat und mir die Erlaubnis gab, das Cover in Verbindung mit der Rezension zu veröffentlichen.

Donnerstag, 19. März 2015

Treibsand: Stettner & Moretti - Volker Dützer


436 Seiten
Bookshouse
Erschienen am 16. Januar 2015
ISBN 978-9963527274

Klappentext:

So hatte sich die Trickdiebin Sammy den Abend nicht vorgestellt. Mit einem Dutzend geklauter Kreditkarten in der Tasche beobachtet sie unfreiwillig einen Mord. Ihre clevere Idee, ihr Wissen in einen Haufen Geld zu verwandeln, erweist sich als tödlicher Bumerang. Oder soll sie der Polizei wirklich erzählen, dass der Chef der Mordkommission eine Leiche in einem alten Töpferbrennofen verschwinden ließ? Sammy bleibt nur eine Chance: Sie muss den jungen Mordermittler Mario Moretti davon überzeugen, dass ihr ausgerechnet aus den Reihen der Polizei Gefahr droht. Moretti vertraut Sammy seinem ehemaligen Kollegen Jan Stettner an, der sich seine Brötchen inzwischen als Privatdetektiv verdient und mal wieder dringend Geld braucht. Hals über Kopf schlittert Stettner in seinen ersten Fall …

Mein Umriss:

Nachdem in der Basaltgrube ein Förderturm explodierte und dabei zwei Menschen ihr Leben verlieren, nimmt das Leben von Jan Stettner eine Wende. Er sattelt auf Privatdetektiv um und hat schnell seinen ersten Fall, der ihn an seine Grenzen zu bringen droht.
Trickdiebin Sammy ergaunert auf einer Geburtstagsfeier zahlreiche Kreditkarten, die sie in bare Münze umwandeln will. Dass ihr jemand auf der Spur ist, wird ihr schnell klar, nur dass ihr Leben gefährdet ist, merkt sie erst als es schon fast zu spät ist. Im Krankenhaus bietet ihr Stettner seine Hilfe als Privatdetektiv an und als eben dort ein Mordversuch auf sie verübt wird, wird es richtig ernst…

Mein Eindruck:

Zuerst war ich der Meinung, es handelte sich mit Treibsand: Stettner & Moretti um einen typischen Provinzkrimi. Aber weit gefehlt, denn in Provinzkrimis werden meist wahre Orte ins Geschehen mit eingebunden. Volker C. Dützer ließ bei den Örtlichkeiten, ebenso wie den in die Handlung eingebundenen Personen, seiner Fantasie freien Lauf. Trotzdem kann man sich die Gegend, in der dieser Krimi spielt, sehr gut vorstellen. Leider spielte ihm seine Fantasie einen recht heftigen Streich, denn auch wenn er es sich vielleicht wünschen würde, aber es gibt keine 1.000 Euroscheine. Der größte bzw. wertigste Schein ist der 500 Euroschein. Also ist es nicht möglich, wie auf Seite 131 erwähnt, Kokain mit solch einem Tausender zu konsumieren. Ebenso wird man vergeblich nach einem Koffer voller Tausender suchen, oder diese in ihm vorfinden.
Dützer steigt in den Roman mit einer kleinen Katastrophe für die Umgebung um Bad Ems ein und entführt den Leser im Anschluss auf eine Geburtstagsparty, wie sie protziger nicht sein kann. Auf dieser Party wirft der Autor einen Köder aus, der den Leser mit Erfolg am Ball hält. Dass es ein Mordopfer gibt ist klar, wie es getötet wurde ebenfalls, aber warum und was hat die Dorfgemeinschaft damit zu tun und wer ist der tatsächliche Mörder und warum müssen so viele andere sterben?
Im Zuge der Aufklärungsarbeit lässt er immer wieder kleine Hinweise einfließen, die einen jedoch immer wieder in die falsche Richtung laufen. Dieses Verwirrspiel zieht sich durch das ganze Buch, bis es zu einem Showdown kommt, der sich über gut 50 Seiten zieht und keine Sekunde dieser 50 Seiten langweilig wird. Wer hier als Leser nicht atemlos aus der Geschichte raus geht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Eine lockere und zugleich rasante Schreibweise hetzt den Leser von Kapitel zu Kapitel, immer wieder neue Hinweise verführen dazu, Vermutungen anzustellen und obwohl das Ende dann doch nicht so überraschend ist, empfindet man es doch als solches.

Mein Fazit:

Ein rundherum gelungener Kriminalroman um Korruption, Geldgier und die Macht über Mitmenschen, den ich jedem Krimifan guten Gewissens empfehlen kann.

Danksagung:

Mein Dank geht an den Bookshouse-Verlag, der mir diese Buch zur Rezension zur Verfügung stellte und mir auch ermöglichte, das Cover in Verbindung mit meiner Rezension zu veröffentlichen.

Freitag, 13. März 2015

Atemlos - Von des Todes zarter Hand - Michael E. Vieten

244 Seiten
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen am 4. Dezember 2014
ISBN 978-1505377453

Klappentext:

Die Geschichte von Anna Nowak und Anselm Jünger geht weiter. Hauptkommissar Matheo Anderssons Vorgesetzte im Landeskriminalamt Mainz hatten sich unmissverständlich ausgedrückt. Sie wollten auf keinen Fall eine „Bonnie & Clyde-Geschichte“ daraus werden lassen. Deswegen schickten sie ihren besten Mann. Doch das flüchtende Verbrecherpärchen gerät völlig außer Kontrolle. Anna Nowak und Anselm Jünger ziehen auf ihrer wilden Flucht eine blutige Spur hinter sich her. Auch vor Geiselnahme schrecken sie nicht zurück. Dabei fällt ihnen Matheo Anderssons junge und unerfahrene Kollegin in die Hände. Ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

Mein Umriss:

Nachdem der Polizeibeamte Horst Krieger den Anschlag durch Anselm Jünger nicht überlebt hat, übernimmt sein Kollege Rottmann die weiteren Ermittlungen. Jedoch auch diesem kommt Jünger auf die Schliche und verletzt ihn schwer.
Das LKA Mainz schaltet sich mit KHK Matheo Andersson in den Fall ein, der unter Mithilfe der jungen Kommissarin Christine Bernard dem Gaunerpärchen auf der Spur bleibt. Dieses Pärchen zieht eine blutige Spur durch die Umgebung um Trier und ist der Polizei immer einen kleinen Schritt voraus.
Bis sie in einer Bankfiliale Geiseln nehmen und Christine Bernard mitten drin ist und versucht, die Sympathien von Anna Nowak und Anselm Jünger zu erlangen…

Mein Eindruck:

Die Neugierde trieb mich, als ich den zweiten Teil um das Pärchen Anselm Jünger und Anna Nowak zu lesen begann.
War der erste Teil für mich noch etwas irritierend, weil Michael E. Vieten mit seinem Aufbau der Geschichte ganz andere Wege, als andere Autoren beschritt, so überzeugte er mich nun mit Spannung, rasanten Abläufen, logisch nachvollziehbaren Polizeiermittlungen und dem richtigen Quentchen Nervenkitzel.
Auch dieser Teil war in Schreib- und Ausdrucksweise eher einfach, daher leicht zu verfolgen, gehalten. Dies war genau die richtige Wahl, die den Leser an dieses Buch fesselt.
Im ersten Teil eher irritiert nach Aufhängern suchend, sah ich im zweiten Teil große Parallelen zum Fall Gladbek von 1988. Insbesondere als die Bank anfing eine wichtige Rolle zu spielen. Obwohl hier die Verbrecher doch etwas humaner mit ihren Geiseln umgingen, als damals Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner.
Gerade die Geiselnahme in der Bank wird vom Autor wie eine Spontantat behandelt, zumal Jünger und Nowak diese Tat mit immer neuen Ideen garnieren, wenn gewisse Dinge passieren, oder die Geiseln entsprechende Bemerkungen machen.
Hatte ich mit dem ersten Band noch Zweifel, ob die Krimis von Michael E. Vieten mein Ding sind, so hat er mich nun davon überzeugt und ich freue mich noch mehr von diesem Autor, der andere Wege wählt als die große Masse, zu lesen.

Mein Fazit:

Man sollte nach einem aussergewöhnlichen Einstieg einem Autor auch mal eine zweite Chance geben. Dies bereut man bei Michael E. Vieten auf keinen Fall.

Danksagung:

Herzlichen Dank Michael E. Vieten, dass ich das Bild des Covers in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen darf.

Donnerstag, 12. März 2015

Heute bin ich blond - Sophie van der Stap

239 Seiten
Droemer
Erschienen 2008
ISBN 978-3426785997

Klappentext:

>> Ich versuche einfach weiterzuleben…<<

Eine andere Frisur, ein anderer Mensch?
Als man bei Sophie van der Stap mit einundzwanzig Jahren Krebs diagnostiziert, möchte sie sich am liebsten verwandeln. Sie erkennt sich selbst nicht wieder – bis sie neun verschiedene Perücken kauft.
Wie Sophie mit ihrer Krankheit fertig wird, ist einzigartig: Nie zuvor hat jemand den Kampf gegen den Krebs derart freimütig, aber auch mit so viel Leichtigkeit beschreiben. Besser kann man die eigene Verletzlichkeit nicht zeigen.

Mein Umriss:

Sophie van der Stap erkrankte mit einundzwanzig an einem Rhabdomysarkom, einer Krebsart, die das Lungenfell befällt. Diese Krebsform ist eigentlich eine Form, die nur bei Kindern bis zu einem Alter von zehn Jahren vorkommt. Es handelt sich hier um eine sehr aggressive Krebsform, die mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt wird.
Dadurch wurde Sophie van der Staps Erkrankung als aussergewöhnlich und sehr schwer behandelbar dargestellt, da die Medikamente speziell für Kinder entwickelt waren.
Die junge Frau stürzte sich nach dem ersten Schock mutig in den Kampf gegen die Krankheit und stimmte allen Behandlungsmethoden zu. Zuerst musste sie viele Wochen Chemotherapie, sowie viele CTGs und MRTs über sich ergehen lassen. Im Bereich ihrer Lunge befanden sich vier Tumore, die sie Tick, Trick, Track und Kater Karlo taufte. Nach mehreren Untersuchungen stellten die Ärzte fest, dass diese Tumore noch keine Metastasen gebildet hatten und unterzogen die junge Frau der Chemotherapie, in deren Folge sie ihre Haare verlor.
Allerdings verlor sie zu keinem Zeitpunkt ihren unbändigen Lebens- und Überlebenswillen und auch ihre Freude am Leben blieb ihr erhalten. Sie kaufte sich nach und nach neun verschiedene Perücken, denn sie wollte mit den damit entstehenden Typen spielen. Auch die Perücken erhielten Namen, die ausdrücken sollten, in welchen Typ Frau sich Sophie verwandelte, wenn sie sie trug. So hießen die Perücken Blondie, Sue, Stella, Daisy, Oema, Platina, Pam, Bebé und Lydia.
Es war ein langer Kampf, den es zu gewinnen galt…

Mein Eindruck:

Sophie van der Stap hat dieses Buch ähnlich eines Tagebuches verfasst, in dem sie die einzelnen Etappen, vom Beginn ihrer Erkrankung, über die Krankenhausaufenthalte und Behandlungspausen in lebendiger Form beschrieb. Wer jetzt die Befürchtung hat, es wäre eine Geschichte, mit der die Autorin um Mitleid bettelt, der liegt völlig falsch.
Sie zeigt dem Leser, wie sie den Schock der Diagnose mit Hilfe ihrer Familie und ihren Freunden verarbeitete und wie sie jede Etappe der langwierigen Behandlung überstand, ohne ihren Lebensmut und die Freude an kleinen Dingen zu verlieren. Irgendwie schaffte sie es, immer wieder zu zeigen, dass die Krankheit nicht nur negative Seiten hat und man die Möglichkeit bekommt, positiver aus dieser hervor zu gehen.
Als Leser merkt man schnell, dass sie sich zwar Sorgen wegen ihrer Erkrankung machte und Angst vor dem Tod hatte, aber ihre Hauptsorge den Menschen galt, die sich um sie kümmerten und sich um sie sorgten. Immer wieder bedauert sie, dass sie ihrer Mutter und ihrer Schwester damit so viel Arbeit und auch Kummer bereitete.
Dass sie ein positiver Mensch ist, merkt man sehr schnell bei der Lektüre dieses kurzweiligen Buches. Immer wieder bringt ihre positive und fröhliche Natur den Leser zum Schmunzeln, aber auch zum Grübeln. Sie zeigt zwar, dass diese Krankheit keineswegs schön ist, aber durch die richtige Einstellung dazu, auch ein Begleiter einer Lebensphase sein kann, der einen gestärkt ins weitere Leben blicken lässt.
Die offene und lockere Schreibweise zeigt, dass Sophie van der Stap ein junger, aufgeschlossener Mensch ist, den so schnell nichts aus der Bahn wirft.

Mein Fazit:

Unbedingt Lesenswert. Insbesondere wenn man selber mal an einem Punkt ankommt, an dem man denkt, es gäbe keinen Ausweg.

Mittwoch, 11. März 2015

Operation Cheesestorm - Das Geheimnis der explodierenden Fonduetöpfe - Mani D. Bädle

Kindle Edition
863 KB
Print-Ausgabe 376 Seiten  
ASIN B00LEAVV08

Klappentext:

In einer alternativen Eidgenossenschaft, der Swiz, wo Menschen, Tiere, aber auch zahlreiche Vertreter der “dritten Art” friedlich miteinander leben, wütet eine seltsame Terrorismus-Seuche. Doch ist die Welle explodierender Fonduetöpfe, die alle Kantone mit Furcht und Schrecken überzieht, vielleicht nur eine Verschleierungstaktik? Das Vorspiel zu einer viel bedrohlicheren Zukunft? Drei Kinder, die etwas anders sind als andere, finden eine geheimnisvolle Botschaft, die in der Scherbe eines Fonduetopfs eingraviert ist. Gemeinsam mit ihrem Adoptivvater, einem ehemaligen, desillusionierten Bankmanager, der so tut, als habe er noch eine Arbeit, stürzen sie sich in ein Abenteuer, das sie bis ans Ende der Welt bringen und ihr Leben für immer verändern wird. Vor allem aber werden sie über sich selbst hinauswachsen müssen …

Mein Eindruck:

Eigentlich Fan von Fantasygeschichten musste ich dieses EBook haben und natürlich auch lesen.
Leider blieb mir nichts anderes übrig, als das Lesen nach der siebzigsten Seite abzubrechen, sonst hätte ich meinen Tolino wohl am Boden zertreten.
Nichts gegen zum Leben erweckte Plüschtiere, die so manche Abenteuer erleben und zu Helden werden. Aber in Operation Cheesestorm ist es für mich einfach zu viel des Guten.
Es beginnt schon sehr verwirrend, weil nicht klar erkennbar ist, worauf der Autor hinaus will. Scheinbar grundlos kommt es zu Explosionen von Fonduetöpfen.  Balou, Zebri und Touki müssen mit ihrem Adoptivvater Hans-Pierre diverse Herausforderungen bestehen. Dass die Schweiz in Swiz und Baslerditsch  in Faslerditsch umbenannt wurden, finde ich einfach zu sehr als Versuch, etwas ins Lächerliche zu ziehen, das hier nicht hingehörte. Anhand der bei Amazon sichtbaren Leseprobe sah ich dieses EBook als sozialkritisches Jugendbuch, das auch für Erwachsene geeignet ist. Für mich jedoch ist es eher der Versuch eines Fantasyromanes, der den Humor als Basis haben sollte.
Ich konnte leider weder lachen, noch fand ich mich in die teils sehr verworrene Geschichte hinein, sodass ich es, wie schon erwähnt, abgebrochen habe. Dies passiert mir relativ selten, aber wenn mich eine Geschichte bis Seite 100 nicht überzeugt, gebe ich auf.

Mein Fazit:

Sicherlich ein Buch für Fans von Mani D. Bädle. Entweder man mag es, oder man lässt es bleiben.

Freitag, 6. März 2015

Beim Sterben ist jeder allein - Michael E. Vieten

262 Seiten
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen am 22. Februar 2013
ISBN 978-1482616286

Klappentext:

Anselm Jünger lebt zurückgezogen. Er ist freundlich, unscheinbar und still. Der chronische Asthmatiker führt ein unauffälliges Leben. Von Kollegen und Nachbarn gleichsam geschätzt. Er sitzt gerne alleine in der Kirche, ist höflich, überaus höflich und zurückhaltend. Wer ihn bemerkt, empfindet so etwas wie Sympathie für ihn. Doch tief in ihm lauert eine tödliche Gefahr. Seine überaus niedrige Reizschwelle kombiniert mit der unterentwickelten Fähigkeit zur Konfliktbewältigung. Anselm Jünger ist ein psychopathischer Mörder. Intelligent, pragmatisch, eiskalt. Wer ihn kränkt, unhöflich oder unaufmerksam ist oder ihn zurückweist oder einfach nur sein grundsätzliches Missfallen auslöst, schwebt in größter Gefahr. Allein die Prostituierte Anna Nowak hat Zugang zu diesem überaus verschlossenen Menschen und gefährlichen Psychopathen. Auf dem Schreibtisch der Mordkommission Trier liegen die Akten von vier Fällen. Die einzige Gemeinsamkeit ist, alle Opfer starben durch Ersticken, und es lässt sich weder ein Motiv noch ein Verdächtiger ermitteln. Der aus gesundheitlichen Gründen beurlaubte, aber überaus erfolgreiche Ermittler Hauptkommissar Krieger wird gebeten, sich die vier Fälle anzusehen und neue Ermittlungsansätze zu erarbeiten. Der übergewichtige Krieger soll seinem sportlichen aber wenig geschätzten Kollegen Rottmann zuarbeiten. Während Horst Krieger die Ratschläge der Polizeipsychologin und die Anweisungen seiner Ärztin ignoriert, frisst und säuft er sich dem Herztod entgegen. Doch er ist und bleibt ein brillanter Ermittler. Ein Denker. Dreißig Jahre Erfahrung im Polizeidienst arbeiten gegen den Serienmörder Anselm Jünger. Dann stehen sie sich gegenüber und wissen, nur einer von beiden wird sich danach irgendwo einen Kaffee bestellen.

Mein Eindruck:

Nach dem sehr umfangreichen Klappentext würde ich nun zu viel über den Inhalt verraten, wenn ich einen Umriss verfassen würde. Also beschränke ich mich hier auf den Eindruck, den dieses Buch auf mich machte.
Am Anfang durch die Tötung einer Katze verstört, folgte ich Anselm Jünger in sein ruhiges, fast schon beschauliches Leben, das dieser durch scheinbar schwach motivierte Morde immer wieder aufleben lässt. Irritierend war für mich dieses sinnlose Morden an Menschen, zu denen er so gut wie keine Beziehung pflegte und aus Gründen, die absolut nicht nachvollziehbar sind. Aber für ihn scheinen die Gründe wohl so schwerwiegend zu sein, dass er die Morde begeht. Im ersten Drittel des Buches hat der Autor Michael E. Vieten Mord an Mord gereiht und polizeiliche Ermittlungen, sowie Zeugen oder sonstige Eindrücke unerwähnt gelassen. Immer öfter drängte sich mir die Frage auf, warum die Leichen zwar gefunden werden, der Autor dies jedoch nicht mit einfließen ließ.
Im zweiten Drittel ist es endlich soweit. Allerdings erfährt man da so gut wie nichts über die eigentliche Polizeiarbeit, nur über den wegen Fettleibigkeit vom Dienst befreiten Hauptkommissar Krieger, den seine Kollegen zu den Mordfällen um Hilfe baten. Obwohl er mehr den sinnlichen Genüssen des Essens zugetan ist, findet er mit Hilfe seiner Psychologin den Strohhalm, an den er sich bei seinen Ermittlungen klammert und der ihn auf die richtige Fährte bringt.
Leider ist es ihm nicht gegönnt, seine Ergebnisse den Kollegen mitzuteilen und somit zur Aufklärung der Morde in gewünschtem Sinne beizutragen.
Hier hat Michael E. Vieten meiner Meinung nach dann doch etwas zu dick aufgetragen. Ob aus dem Grund, dass er bereits die Idee zu einem zweiten Band über Anselm Jünger und Anna Nowak hatte, oder aus einem anderen Grund, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Schreibweise ist einfach gehalten, die Ermittlungen der Polizei hätten besser mit einfließen müssen und das Ende ist leider zu vorhersehbar, weil Vieten in diesem Punkt zu sehr nach einem Klischee hangelte, das er damit bediente.
Nach achtzig Seiten war es mir schon fast zu viel des Mordens, ich las jedoch weiter, um meine Neugierde nach Aufklärung zu stillen. Dass dies ein Polizist übernimmt, der gar nicht im Dienst ist, überraschte mich dann etwas, aber passt zum übrigen Dasein von Krieger.
Keine Überraschung hingegen ist, dass es einen zweiten Band über Anselm Jünger gibt, an den ich mich nun mit meiner Neugierde mache, denn es muss Gerechtigkeit geben.
Michael E. Vieten weicht mit seiner Art einen Kriminalfall zu schreiben, etwas von der Norm ab. Damit wird er sicherlich nicht das Herz eines jeden Krimifans treffen. Aber die, die von diesem Buch begeistert sind, werden sicher gleich im Anschluss zum zweiten Band greifen.
So wie ich es tun werde.

Mein Fazit:

Etwas anderer Kriminalroman, an den man sich aber gewöhnen kann, weil er das Tier Neugierde füttert.

Danksagung:

Herzlichen Dank Michael E. Vieten, dass ich das Bild des Covers in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen darf.

Keine halben Sachen - Antonia Günder-Freytag

232 Seiten
Bookshouse
Erschienen am 9. Dezember 2014
ISBN 978-9963526635

Klappentext:

Wenig Blut – Viele Verdächtige – Keine halben Sachen Hauptkommissar Konrad von Kamms Weihnachtsabend ist verdorben. Nicht nur, dass ihn seine Frau betrügt, auch die Weihnachtsgans ist angebrannt. So kommt ihm der Doppelmord in einer hochherrschaftlichen Villa in München Bogenhausen gerade recht. Als er mit seinem Kollegen Ralf Utzschneider die Ermittlung beginnt, ahnt er nicht, dass die Wurzeln des Falls bis weit in die Vergangenheit zurückreichen. Bald stößt er auf eine Reihe von Verdächtigen und mit jeder Information verdichtet sich das Rätsel um die Verstorbenen. „Keine halben Sachen – Kommissar von Kamms 1. Fall“ ist ein typischer, im Stil von englischen Kriminalromanen geschriebener Roman über Habgier, Familienzwist und falsche Hoffnungen.

Mein Umriss:

Weihnachten 2012. Hauptkommissar Konrad von Kamm sitzt zuhause. Seine Frau ließ die Gans im Ofen verbrennen und ist spurlos verschwunden. Er findet heraus, dass sie ihn betrügt und ihn nun wohl endgültig verlassen hat. Als dann ein Mordfall im Münchner Stadtteil Bogenhausen gemeldet wird, hält ihn nichts mehr zuhause. In der Nobelvilla wurden zwei Familienmitglieder erschossen und die einzige unmittelbare Zeugin will nichts gesehen haben und war zu allem Überfluss sturzbetrunken, was die ersten Ermittlungen nicht gerade einfach macht. Konrad von Kamm ermittelt mit seinen Kollegen in alle Richtungen, aber mit Hauptaugenmerk auf die Familie, die er sehr bald in Verdacht hat. Irgendwie stößt er jedoch immer wieder auf Widerstände, kommt aber nicht dahinter, wer warum mauert und welche Geheimnisse diese wohlhabende Familie zu verbergen hat. Somit hat er eine ganze Gruppe an Verdächtigen und kommt scheinbar keinen Schritt weiter. Bis es einen dritten Toten und eine Information gibt, mit der er nicht gerechnet hat, die ihn jedoch schnell einen riesigen Schritt weiter bringt…

Mein Eindruck:

Antonia Günder-Freytag hat hier einen Kriminalroman nach bewährtem Schema Mord-Ermittlung-Aufklärung verfaßt, der den Leser von Anfang an sehr neugierig macht. Neugierig deshalb, weil sie immer wieder Ungereimtheiten in der Familiengeschichte der betroffenen Familie einfließen lässt und scheinbar Außenstehende, gewisse aber nicht unwichtige Ermittlungstipps geben. So erfährt der Leser auch etwas über das Leben des Hauptkommissars, welcher seine Mutter immer wieder besucht, die seit Jahren in einem Pflegeheim ist. Etwas verwirrend erscheinen zu Anfang die eingearbeiteten Zeitsprünge von 16 Jahren. Diese sind jedoch wichtig, um die Familie der Mordopfer und deren Geschichte besser kennen zu lernen. Die Autorin bezieht den Leser voll und ganz in die Ermittlungsarbeiten ein, indem sie immer wieder Rätsel einfließen lässt, die die Polizei zu lösen hat und die den Leser in gleicher Weise dazu bringen, Vermutungen über Geschehen, Motiv und Täter anzustellen. Die recht einfache und flüssige Schreibweise macht es möglich, dieses Buch in relativ kurzer Zeit zu lesen und zu erfahren, was wirklich der Grund für die Morde und vor allem, wer der Täter war. Mir persönlich war bereits nach ein paar Seiten klar, auf welche Person es in den Ermittlungen hinaus läuft, was mich am Ende dann nicht so sehr erstaunte. Aber da dieses Buch kurzweilig und flott geschrieben ist, habe ich es trotzdem sehr gern gelesen.

Mein Fazit:

Kurzweilige Krimilektüre, die mehr erwarten lässt und Spaß macht, sie zu lesen.

Danksagung:

Mein herzliches Dankeschön geht an den Bookshouse-Verlag, der die Cover-Fotos uns Rezensionisten und Bloggern zur Veröffentlichung zur Verfügung stellt.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Die Fotografin - BC Schiller

300 Seiten
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen am 19. Dezember 2013
ISBN 978-1494302986

Klappentext:

Die Fotografin Adriana See schreckt aus dem Schlaf auf. Sie liegt neben ihrem Mann zuhause in ihrem Bett, so als wäre nichts geschehen. War alles nur ein böser Traum - oder hat Adriana tatsächlich ihren Liebhaber getötet? Alles erscheint ihr in der Erinnerung so real…
Als sie der Sache auf den Grund geht, stellt sie mit Schrecken fest, dass ihr Liebhaber anscheinend nie existiert hat.
War wirklich alles nur Einbildung ... oder ist sie Teil eines perfiden Spiels, das sie in den Wahnsinn treiben soll?
Adriana See ahnt nicht, dass der wahre Albtraum ihres Lebens noch gar nicht begonnen hat ...

Mein Umriss:

Adriana wacht aus einem schrecklichen Traum auf.
In diesem Traum fand sie ihren Geliebten Talvin Singh tot auf dem Boden. Sie blickt an sich herunter und stellt mit Erschrecken fest, dass sie blutbeschmiert ist und neben Talvin ein Messer liegt. Hat sie ihren Geliebten getötet? Sie kann sich nicht erinnern.
Ihr Mann, der erfolgreiche Politiker Gregor, erzählt ihr, dass sie 24 Stunden geschlafen hätte, nachdem sie sich den Kopf an der Kofferraumklappe gestossen hätte. Daran kann sie sich aber nicht mehr erinnern.
Als sie Talvin in seiner Wohnung aufsuchen will, ist diese verlassen und angeblich laut der Arbeiter im Haus schon länger unbewohnt. Warum glaubt ihr ihre Freundin Marion nicht, dass sie einen Geliebten hatte und diesen tötete?
Alles deutet darauf hin, dass es ihn nie gegeben hat. Adrianas Erinnerungen sind aber so präsent, dass sie die Wahrheit wissen will. Jeder scheint sich gegen sie, die psychisch labile Politikerfrau verschworen zu haben, denn jeder scheint etwas zu wissen, aber niemand spricht mit ihr Klartext. Auch dann nicht, als sie von ihrem Mann in die Psychiatrie abgeschoben wird, um dem Wahlkampf ihres Mannes nicht im Weg zu stehen…

Mein Eindruck:

BC Schiller haben hier wieder einen Thriller geschrieben, der mich von der ersten Seite an nicht mehr los ließ. Mit unglaublicher Spannung las ich über die verwirrenden Geschehnisse um Adriana, Gregor, dessen Assistentin Alina Mayer, Marion, Raul und Isabelle Wagner, die traurige Polizistin, deren Traum es ist, endlich vom Streifendienst zur Kripo zu wechseln. Immer wieder bringen einen BC Schiller auf eine Spur, die am Ende doch wieder keine ist. Sie zeigen Adriana als psychisch kranke Frau, die mit ihrem Leben nicht klar kommt und sich immer wieder irgendwelche Geschichten zusammen fantasiert. Durch kleine, eingestreute Ungereimtheiten wird der Leser immer wieder auf Fährten ohne Ziel gelockt, denn jedesmal wenn man denkt, man hat des Rätsels Lösung, folgt eine weitere Überraschung.
Die Autoren spielen hier mit dem Leser, indem sie die Hauptprotagonistin von einer Falle in die nächste tappen lassen, in die sie ihr Umfeld mitreißt.
Schon am Anfang sehr spannend, wird der Spannungsbogen langsam aber zielgerichtet immer weiter nach oben gezogen, bis es zum großen Showdown mit einem überraschenden, keineswegs vorhersehbaren Ende kommt.

Mein Fazit:

Ein absolutes Muss für Fans des Psychothrills.

Danksagung:

Mein Dank geht an Barbara und Christian Schiller, die mir dieses Buch ans Herz legten und es mir zusandten. Ebenso bedanke ich mich bei beiden für die Erlaubnis, das Cover in Verbindung mit der Rezension veröffentlichen zu dürfen.


Montag, 16. Februar 2015

Cornelia Lotter las auf der Tübinger Puppenbühne


Nachdem ich lange vorher schon die Karten vorbestellte, war es am 14. Februar endlich soweit.

Ich besuchte mit einer Freundin, die ich viel zu selten sehe, die Krimilesung von Cornelia Lotter auf der Tübinger Puppenbühne.



Cornelia begrüßte ihre Gäste auf herzliche Weise, indem sie auf jeden einzelnen zuging und ihm die Hand schüttelte, sowie einige herzlichst umarmte.

Dann ging es los.


Nun begrüßte Cornelia Lotter ihre Gäste offiziell von der Bühne aus und erklärte, wie der Abend ablaufen wird und erzählte etwas über ihre beiden Hauptprotagonisten Kirsten Stein, genannt Ki, einer Privatdetektivin, die ihren Job bei der Polizei hinwarf und Martin Bender, den Polizisten, dessen Fälle immer wieder in die gleiche Richtung wie die von Ki laufen.


Ein junger Musiker stand der Autorin zur Seite, die an diesem Abend aus ihren 4 Leipzig-Krimis las, um in den Pausen das Publikum mit seinen Songs zu unterhalten.

exBird ist sein Name.

Wie er erklärte, stammt dieser Name aus dem 17. Jahrhundert und bezeichnete damals einen zu dieser Zeit ausgerotteten, wunderschönen Vogel.
Ob diese Geschichte so stimmt, konnte ich leider nicht recherchieren, da das Internet dazu nichts hergibt. Ist aber auch egal, der junge Mann macht sehr, sehr gute Musik, wovon sich jeder über den eingefügten Link überzeugen kann.
Eigentlich sollte er an diesem Abend in München auftreten, gab jedoch Cornelia Lotter und ihrem Publikum die Ehre, in Tübingen zu spielen und zu singen. 


Gelesen wurde von der Autorin aus ihren vier bereits erschienenen Leipzig Krimis Gottesgericht, Elstertränen, Liebeslügen und Hurenlohn, in denen sie auf in der Tagespresse erwähnte Verbrechen eingeht und darum herum ihre teils sehr erschreckenden Geschichten verfaßte.

Für Gottesgericht erhielt sie 2012 den Leipziger Krimipreis

In Eltertränen greift sie das Thema Pädophilismus auf

Bei den Liebeslügen arbeitete sie sich in das Thema der Toyboys ein, die nichts anderes wollen, als eine „reiche“ Deutsche zu heiraten

Mit Hurenlohn begab sie sich auf die Spuren der nach Deutschland eingeschleusten osteuropäischen Zwangsprostituierten


Aus jedem Buch las sie interessante Passagen, die jedoch nichts über den eigentlichen Inhalt verrieten, um den Leuten im Publikum die die Bücher noch nicht kannten, den Genuss am späteren Lesen der Bücher nicht zu nehmen.

Zwischendurch griff immer wieder exBird zu seiner Gitarre und gab seine Stücke zum Besten, auf die er jeweils vor dem Song näher einging und dem Publikum dabei so manch schallendes Lachen entlockte.

Leider geht auch ein so schöner Abend mal zu Ende, aber für meine Freundin und mich war er noch voller Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem wir Cornelia ganz privat bei sich zuhause treffen durften. Aber dazu verrate ich nichts, denn dieser Nachmittag gehörte nur uns.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Die kalte Sofie - Felicitas Gruber


320 Seiten
Diana Verlag
Erschienen am 11. März 2013
ISBN 978-3453356870

Klappentext:

In Giesing dahoam, am Seziertisch zu Haus

Als die Rechtsmedizinerin Dr. med. Sofie Rosenhuth von Berlin nach München-Giesing zurückkehrt, ist sie gottfroh, wieder dahoam zu sein. Nur dumm, dass sie nun eng mit ihrem Exmann Joe von der Münchner Mordkommission zusammenarbeiten muss. Zu eng vielleicht, aber die Fälle sind knifflig: eine seltsame Vergiftungsserie durch Liquid Ecstasy, eine völlig verkohlte Leiche, der Sofie nur noch auf den Zahn fühlen kann – und die Viecherei mit einem toten Hund, der Sofie schließlich zum Mörder führt …

Mein Umriss:

Endlich ist Sofie wieder zuhause in Giesing. Ganz in der Nähe ihrer Tante Vroni, die sie unbedingt wieder mit ihrem Exmann Joe Lederer verkuppeln will. Aber da hat das Tantchen die Rechnung ohne Sofie gemacht, die die Krallen ausfährt, wenn es nur annähernd um ihren Exmann geht.
Blöd, dass der an einem Fall dran ist, den sie als Gerichtsmedizinerin auch bearbeitet. Also treffen sie immer wieder aufeinander… im wahrsten Sinne des Wortes.
Dazu kommt es, nachdem Sofie auf dem Weg in die Rechtsmedizin in der Nussbaumstrasse auf einem Spielplatz eine tote Maus findet. Sie hat eine schlimme Ahnung und nimmt das Tier mit an ihren Arbeitsplatz. Da ihre Kollegin eine Zicke vor dem Herrn ist, muss sie die Untersuchung heimlich machen. Sie sieht einen Zusammenhang mit dem Mädchen, das mit einer Vergiftung auf diesem Spielplatz zusammen brach. Sie sollte nicht falsch liegen. Nur von welchem Gutti spricht die Kleine im Krankenhaus? Und wer ist die hübsche, rothaarige Frau auf dem Foto, von dem die Kleine spricht?
Die Kleine ist aber nicht das einzige Opfer. Es folgen weitere und immer ist ein totes Tier und ein glitzerndes Gutti in der Nähe der Leichen.
Als eine Brandleiche im niedergebrannten Gartenhäuschen des Ministerialdirigenten Siebert gefunden wird, ist sich Sofie sicher, dass alles irgendwie zusammen hängt. Aber wie? Oder doch nicht?

Mein Eindruck:

Locker flockige Krimiunterhaltung von Felicitas Gruber, bei der der Humor nicht zu kurz kommt. Mehr als einmal liest man schmunzelnd über die Irrungen und Wirrungen zwischen Sofie und Joe und nicht zuletzt Tante Vroni. Der Leser wird immer wieder durch München geführt und wer sich dort einigermaßen auskennt, wird den einen oder anderen Platz oder die eine oder andere Straße bildlich vor Augen haben. Zumindest ging es mir so. Die Autorin versteifte sich mit diesem Münchenkrimi nicht auf Mordopfer und Lösung von Fällen. Sie zeigt auch die allzu menschliche Seite der Personen, auf die man beim Lesen trifft. So bleiben Schmetterlinge im Bauch, Wut, Trauer, Freude und auch etwas Schadenfreude nicht unentdeckt. Manche mögen meinen, dass es hier um einen reinen Frauenroman geht. Aber weit gefehlt, Felicitas Gruber lässt die Personen wirklich leben. Sie zeigt nicht nur den harten Job bei der Polizei oder in der Gerichtsmedizin, sie zeigt dem Leser, dass auch solche Menschen noch ein Leben außerhalb ihrer Arbeit haben. Dass sie auch Wünsche haben, die in Erfüllung gehen können, aber nicht unbedingt müssen.
Die Schreibweise ist einfach köstlich und wirkt wie von der Leber weg. Genau so soll es sein, wenn man gut unterhalten werden möchte. Auch das perfekt gewählte Cover zielt in Richtung eher leichter Literatur, die einfach nur Spaß macht.

Mein Fazit:

Ein Buch, das ich gerne und daher eher langsam gelesen habe und das ich jedem wärmstens empfehlen kann. Nicht nur Münchnern, auch solchen, die diese Stadt und ihre Einwohner lieben, obwohl sie nie dort gewesen sind, oder einfach nur gut unterhalten werden wollen.

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an Felicitas Gruber, die mir dieses Buch samt Widmung zum Geschenk machte und an den Diana Verlag,der das Cover zur Verfügung stellte.