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Mittwoch, 1. Juni 2016

Fremdes Leben - Petra Hammesfahr



Psychothriller, Roman

Klappentext:

Den eigenen Albträumen ausgeliefert.
Ohne Erinnerung. Nur mit der Gewissheit, dass jemand sterben sollte…

„Mach sie tot, mach sie tot!“ Mit diesen Worten im Kopf erwacht eine Frau auf einer Intensivstation . Hat sie das gesagt? Oder war sie etwa gemeint? Fast zwei Jahre soll sie im Koma gelegen haben, dich sie weiß nichts mehr. Den Mann, der sie mit Claudia anspricht und sich als ihr Ehemann vorstellt, kennt sie nicht. Auch der erwachsene Sohn, der von seiner leidvollen Kindheit erzählt, ist ihr fremd. Erst als sie sich an einen kleinen Jungen erinnert, der in einer brennenden Wohnung nach seiner Mutter ruft, keimt in ihr ein entsetzlicher Verdacht…

Mein Umriss:

Zwei Jahre soll sie im Koma gelegen haben, dann erwacht die Frau mit den Worten „mach sie tot, mach sie tot“ im Kopf. Sie liegt auf der Intensivstation und wird von der Ärztin Lina Scheuer betreut, die ihr auf ihrem Weg zurück ins Leben hilft.
Langsam kommen scheinbare Erinnerungen zurück, die sie jedoch falsch deutet und zuordnet.
Je näher ihr Entlassungstermin rückt, umso näher rückt auch die Gefahr, in der sie sich befindet.
Scheinbar liebevoll wird ihr geholfen, eine Wohnung zur Verfügung gestellt, sogar ein Auto, damit sie mobiler ist soll her.
Was macht die Erinnerung dieser Frau für ihr Umfeld so gefährlich, dass sie plötzlich viele Feinde hat?

Mein Eindruck:

Mehr als in meinem Umriss, wollte ich zu diesem Psychogramm einer Frau, die nichts mehr weiß, nicht verraten.
Petra Hammesfahr hat mit Fremdes Leben bei mir wieder mal voll ins Schwarze getroffen.
Am Anfang etwas verwirrend, sodass ich mich mehrfach fragte, was mir die Autorin denn mitteilen will, war ich dann doch recht schnell im Geschehen, das mich bis zum überraschenden Ende nicht mehr los ließ.
Hier handelt es sich eher um einen ruhigen Psychothriller, der es trotzdem nicht an Spannung mangeln lässt. Somit zeigt Petra Hammesfahr, dass es nicht immer laut und brüllend sein muss.
Die Schreibweise hat mich wie bei den anderen Büchern, die ich von ihr schon gelesen habe, besonders angesprochen. Zumal sie sich in den Leser hineinversetzt und nicht versucht, durch geschraubte Begriffe die Spannung zu erhöhen, was sowieso in den meisten Fällen nicht gelingt.
Den Spannungsbogen lässt die Autorin langsam aber stetig ansteigen, sodass der Showdown am Ende eine perfekte Punktlandung wurde.

Mein Fazit:

Wer Psychothriller mag, sollte sich diesen auf jeden Fall gönnen.

Danksagung:

Mein herzliches Dankeschön geht an die Verlagsgruppe Randomhouse und dort im Speziellen an den Diana Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte. Ebenso bedanke ich mich dafür, das Cover zum Zwecke der Veröffentlichung in Verbindung meiner Rezension verwenden zu dürfen.

496 Seiten
Diana Verlag
Erschienen am 8. März 2016
ISBN 978-3453358935

1410 KB
ASIN B0196J3G0Q

Random House Audio
Gekürzte Lesung
ISBN 978-383713365

Montag, 2. Mai 2016

Black Rabbit Hall - Eve Chase


Roman, Familiensaga

Klappentext:

Der Geruch nach Bienenwachs, das Summen des Globusses. Der Geschmack der Vergangenheit. Salzig, köstlich auf der Zungenspitze – das ist
BLACK RABBIT HALL
Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, langsamer vergehen als anderswo. Es passiert nicht viel. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen Amber und ihre drei Geschwister sich nun mehr denn je aufeinander verlassen.
Jahrzehnte später fahren Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier durch die wilde Landschaft Cornwalls – und stoßen auf ein altes , leicht verfallenes , aber wunderschönes Haus…

Mein Umriss:

Lorna und Jon wollen heiraten. Weitab ihrer Heimatstadt London, in Cornwall. Auf einem alten Landsitz soll die Hochzeit gefeiert werden. Auf der  Suche nach Black Rabbit Hall will Jon schon aufgeben, als er in einen Beinaheunfall verwickelt wird und ihm der Bauer den restlichen Weg auf den Landsitz erklärt. Dort angekommen, sieht Jon das Gebäude nüchterner als Lorna. Er will ihr die Feier dort ausreden. Lorna jedoch verliebt sich auf Anhieb in das alte Gemäuer und bleibt sogar ein paar Tage, um mehr darüber zu erfahren.
Als sie Bruchstücke über die ehemaligen und auch der noch aktuellen Bewohner erfährt, sieht sie einen Zusammenhang mit ihrer eigenen Adoption und beginnt, näher zu forschen und stößt auf Dinge, die sie niemals für möglich hielt…

Mein Eindruck:

Schnell liest man sich in diesen Roman ein. Die Schreibweise der Autorin erinnerte mich etwas an die Bücher der Jahre 1950 bis 1970. Damals beherrschten die Autoren sie ebenso wie Eve Chase. Blumig, bildhaft, teils so detailverliebt, dass es schon unrealistisch ist und trotzdem einfach nur schön zu lesen. Nein, um anspruchsvolle Literatur handelt es sich bei diesem Buch nicht, aber das wollte Chase wohl auch nicht erreichen. Hier geht es nur darum, den Leser nach Cornwall zu entführen, ihn eintauchen zu lassen, in die Landschaft und diesen ehemaligen Landsitz, der zu verkommen begann, als sich der Herr des Hauses nach dem Tod seiner ersten Frau eine Nachfolgerung für sie ins Haus holte. Durch die Beschreibungen der Autorin, kommt es einem während des Lesens vor, als würde man mitten drin sein, die Gerüche wahrnehmen, den Wind, die salzige Meeresbrise und man hört die Kinder, die dort lebten.
Die Aufmachung des Buches verdient besonderes Lob. Der Schutzumschlag besteht aus Transparentpapier, auf dem der Klappentext und der Titel gedruckt ist. Nimmt man diesen ab, so erkennt man nur noch Black Rabbit Hall unter einem wolkenverhangenen Himmel.
Eben wie das Buch an sich, ist die Aufmachung auch eine Augenweide, die sich in jedem Bücherregal einen Sonderplatz verdient

Mein Fazit:

Nette Unterhaltung für entspannte Urlaubstage oder während einer längeren Bahnfahrt

Danksagung:

Mein Dank geht an den Blanvalet Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zukommen ließ. An Randomhouse geht mein herzlicher Dank, das Cover zum Zwecke der Veröffentlichung in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen zu dürfen

Gebundene Ausgabe
416 Seiten
Blanvalet Verlag
Erschienen am 29.Februar 2016
ISBN 978-3764505605

Kindle Edition
1468 KB
Verkauf durch Amazon Media EU
ASIN B0196U7LAG

Audio CD
Random House Audio
Gekürzte Lesung
ISBN 978-3837133592

Dienstag, 19. April 2016

Schwarmintelligenz - Len Fisher


Sachbuch

272 Seiten
Eichborn
Erschienen am 27. Juli 2010
ISBN 978-3821865256

Klappentext:

Fisch- oder Vogelschwärme bewegen sich in verblüffenden Formationen, gelenkt durch unsichtbare Gesetzmäßigkeiten. Unsere Begeisterung für die Schönheit komplexer Systeme in der Natur kommt nicht von ungefähr, sagt der Naturwissenschaftler Len Fisher: Sie faszinieren uns, weil wir uns selbst nach den Prinzipien von Schwarmintelligenz verhalten.

Unterhaltsam und anschaulich zeigt Len Fisher nicht nur, welche Bedeutung die Intelligenz der Vielen in der Natur und für unser Leben hat, sondern wie sie funktioniert: bei der Lenkung von Verkehrsströmen, in sozialen Netzwerken wie Twitter – und bei der Suche nach dem besten Restaurant.

Mein Umriss:

Len Fischer zeigt in Beispielen das Verhalten von Bienen-, Heuschrecken-, Vogel- und Ameisenschwärmen auf und wie sich diese wie ein zufällig zusammen gefügter Organismus reagieren. Dass sich auch Menschen das Schwarmverhalten , sobald sie sich in der Masse befinden, zu eigen machen, erklärt er auf anschauliche Weise unter anderem mit übersichtlichen Zeichnungen.  Was aus Schwarmverhalten entstehen und wie dieses zu beeinflussen ist, veranschaulicht er in diversen Rechen- und Tabellenbeispielen.
Dass sich z.B. Bienen in ihrem Schwarmverhalten beeinflussen lassen, zeigte er anhand eines Beispieles, bei dem den Tieren die Nasonov-Drüsen mit einem Farbtupfer verklebt wurden.
Anhand der Anmerkungen am Ende des Buches lassen sich Fishers Recherchewege gut nachverfolgen, wobei die Möglichkeit gegeben ist, sich weiter in diese interessante Materie einzulesen.

Mein Eindruck:

Dieses Buch war für mich leider eine herbe Enttäuschung. Mit Euphorie machte ich mich ans Lesen, erfuhr jedoch nur etwas über das Verhalten der Schwärme, das Wie und Warum blieb Len Fisher mir schuldig. 187 Seiten mehr oder weniger Blabla um nichts und bis Seite 268 Querverweise auf seine Recherchepunkte ließen mich dieses Buch eher unbefriedigt weglegen.
Für ein Sachbuch zwar eher leicht verfasst, sodass sich jeder Leser relativ schnell in der Materie wieder findet, aber leider nicht so lehrreich und informativ, wie ich es von einem Sachbuch eines Naturwissenschaftlers erwartet hätte.
Len Fisher wäre besser bedient gewesen, nur die Recherchepunkte in einem Handout zu veröffentlichen und den Rest dem Leser selbst zu überlassen. Nur so wird dieser über kurz oder lang die Informationen sammeln können, die er gerne zu diesem wirklich überaus interessanten Thema haben möchte.

Mein Fazit:
Ein Buch, das zwar optisch gut aufgestellt ist, aber dessen Inhalt mehr als zu wünschen übrig lässt.

Bild:

Eigener Scan

Dienstag, 12. April 2016

Papa, ich hätte dich geliebt - Liane R. Anderson


Biografie

400 Seiten
Verlag 3.0
Erschienen am 20. Dezember 2014
ISBN 978-3956670848

Klappentext:

Ein gewalttätiger und dem Alkohol verfallener Vater, tiefe Armut und die damit verbundene Ausgrenzung gegenüber „normal“ aufgewachsenen Kindern prägten Liane Andersons Kindheit, die ihr früh genommen wird. Viel zu jung spürt sie, dass sie selbst innerhalb der  eigenen Familie ein entfremdendes Außenseiterdasein führt. Äußere Erscheinungsmerkmale, ein extrovertiertes Wesen und nicht zuletzt ihre Lust, auf der Bühne zu stehen, bilden einen unübersehbaren Kontrast zum introvertierten Leben der Menschen in ihrer Herkunftsfamilie.
44 Jahre müssen vergehen, bis ein Zufall an einem Weihnachtsfest ihr die schockierende Antwort auf all ihre Fragen beschert, warum sie so ganz anders ist. Denn der Mann, den sie zeitlebens für ihren Vater hielt, ist nicht ihr Vater. Und ihr Bruder nur zur Hälfte ihr Bruder.
Recherchen im Internet führen sie zu einem ihr unbekannten Mann, der ihr Leben mit einem Schlag vollkommen verändert. Eine packende Reise zum Ich beginnt, Liane hält es in einem fesselndem Tagebuch fest: Wer ist dieser Mann? Ist er der Vater, den sie sich immer gewünscht hat?
Ein aufrüttelnder Appell an mehr Offenheit und bekennende Verantwortung in einem noch immer düsteren Kapitel zahlloser Familiengeschichten mit erschreckend hoher Dunkelziffer: Kuckuckskinder ergreifen das Wort.

Mein Umriss:

Liane R. Anderson erfährt mit 44 Jahren, dass sie ein Kuckuckskind ist. Ihr bisheriger Vater nicht ihr leiblicher Vater ist und sie ihm von ihrer eigenen Mutter ins Nest gelegt wurde. Liane macht sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, dessen Namen sie von ihrer Mutter an Weihnachten, eher unabsichtlich erfahren hatte. Christian Gartening
Sie recherchiert im Internet, erhält Hilfe von ihrer Freundin Judith und wird schnell fündig. Den Kontakt mit ihrem Vater herzustellen, war dann nur noch eine Frage der Zeit.
Bei der ersten Kontaktaufnahme ging sie noch etwas vorsichtig vor, denn sie wusste nicht, wer dieser Gartening war und wie er reagieren würde.
Entgegen ihrer schlimmsten Befürchtungen war er ein scheinbar offener und herzlicher Mensch, der ihr schnell sympathisch war. Dass er Forderungen stellte, übersah Liane zuerst. Bereitwillig ging sie für und mit ihm für die Familie einkaufen und zahlte auch bereitwillig die von ihm bestimmten Restaurantbesuche.
Am Anfang schlug sie alle Warnungen über ihren leiblichen Vater in den Wind. Es dauerte jedoch nicht lange, bis auch sie ihn durchschaute. Er wollte nur Geld und das sah er auch, indem er versuchte, sie zu einem Interview für eine Zeitung und später von einer Talkshow zu überreden. Das jedoch schlug sie aus, weil sie ihrer Mutter damit keinen Schaden zufügen wollte. An diesem Punkt angelangt spürte sie zum ersten Mal Christians Aggressionen und seine unflätige Ausdrucksweise. Auch welche Meinung er von ihr und ihrer Familie hatte, zeigte sich in diesem Moment…

Mein Eindruck:

Liane R. Anderson verfasste die Zeit zwischen dem 26. Dezember und dem 21. Juli in Tagebuchstil. Bei vielen wird diese Art, ein Buch zu verfassen, schnell langweilig und auch langatmig. Nicht so bei Liane, die „nur“ einen Teil ihrer Lebensgeschichte aufgeschrieben hat, es aber trotzdem schafft, einen an eben dieser Lebensgeschichte festzuhalten.
Sehr emotional geht sie an ihre Treffen mit ihrem Vater heran, den sie so gerne lieben können würde, der dies aber durch seine Herrschsucht nicht zulassen will. So emotionsgeladen wie die Autorin hier geschrieben hat, so wird man als Leser von den aufkommenden Emotionen mitgerissen. Teils den Tränen nahe, wollte ich Liane am Schlafittchen packen, sie schütteln und ihr zurufen, dass dieser Mann eine Tochter wie sie nicht verdient hat und sie ihn ziehen lassen soll.
Aber gerade als Tochter, wenn man nach der Liebe seines Vaters lechzt, die man nie bekommen hat, kann man ihr Verhalten nachvollziehen.
Liane schreibt nicht nur ein Tagebuch, das sich über ein halbes Jahr ihres Lebens erstreckt, nein, am Ende verfasste sie einen ans Herz gehenden Epilog, der zeigt, dass sie ihre ganze Mühe nicht als vergebens ansieht, sondern als weiteren wichtigen Schritt in ihrem Leben. Einem Schritt, bei dem sie nie die letzten an sie gerichteten Worte ihres biologischen Vaters vergessen wird.
Wie gerne hätte sie ihn geliebt.

Mein Fazit:
Man muss kein Fan von Biografien sein, um von diesem Buch gefesselt zu werden. Von mir erhält es die besten Empfehlungen

Danksagung:

Mein Dank geht an meine liebe Freundin Jutta Haas, die mir dieses wunderbare Buch überließ und an Liane R. Anderson, mit deren Erlaubnis ich das Cover in Verbindung mit meiner Rezension verwenden darf

Sonntag, 27. März 2016

Bücherwahn macht Pause



Liebe Autoren und Verlage die noch auf Rezensionen von mir warten,

aufgrund persönlicher Veränderungen bin ich gerade einfach zu unkonzentriert, eure Bücher zu lesen und korrekt zu besprechen.
Bitte habt Verständnis, dass von mir in nächster Zeit nichts oder sehr wenig kommen wird.

Sobald ich meinen Kopf wieder frei habe, werde ich aufholen.

Gerne stehe ich nach dieser schwierigen Situation wieder als Testleserin und Rezensionistin in gewohnter Form zur Verfügung

Bitte bleibt mir gewogen
Andrea

Sonntag, 20. März 2016

Die Ungehörigkeit des Glücks - Jenny Downham


Roman

Klappentext:

Katie – Caroline – Mary
Drei Frauen
Drei Generationen
Drei Lebensgeschichten

Die Begegnung der drei lässt alte Wunden aufbrechen und Lebenslügen zerbrechen.
Als die siebzehnjährige Katie ihrer Großmutter Mary zu ersten Mal begegnet, hat diese schon deutliche Anzeichen von Alzheimer. Katie erkennt das Liebenswerte und Faszinierende an der alten Dame, und vor allem beginnt sie, deren Erinnerungen aufzuschreiben. Sie spürt dabei Familiengeheimnisse auf, die nicht nur ihre Mutter Caroline in ein völlig neues Licht rücken.

Mein Umriss:

Caroline wird ins Krankenhaus gerufen, wo sie kurz darauf auf ihre Mutter Mary trifft. Ihre Mutter, die sie ihr Leben lang als solche vermisste. Nun sollte sie sich plötzlich um die alte Dame kümmern, die sie so gut wie gar nicht kennt.
Aber so ist es bestimmt. Das Kind kümmert sich um die Mutter, wenn diese nicht mehr in der Lage ist, ihr Leben selbstbestimmt zu führen.
Diese Gewissheit stellt Caroline vor ein großes Problem, da sie nicht von ihrer Mutter, sondern von ihrer Tante großgezogen wurde, die sie an Kindesstatt annahm. Jetzt bleibt ihr aufgrund der Alzheimer-Erkrankung aber nicht mehr viel Zeit, ihre Mutter und deren Leben kennen zu lernen. Nur ihre Tochter Katie kommt auf die Idee, das Leben der Großmutter zu erforschen, solange diese noch in der Lage ist, ihr darüber zu erzählen. Sie beginnt das Leben der Großmutter aufzuschreiben…

Mein Eindruck:

Nachdem ich vor ein paar Jahren bereits „Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham gelesen habe, wollte ich mir dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Damals habe ich während des Lesens nicht nur so manche Träne geweint, nein, ich habe geheult wie ein Schloßhund. Also dachte ich, dass die Autorin mich auch diesmal wieder an meiner verletzlichen Seite packen würde, zumal das Thema Alzheimer in meiner Familie auch einige Jahre sehr präsent war.
Der Einstieg gelang Downham perfekt. Sie schrieb in meinen Augen in Rätseln. Diese Rätsel jedoch wurden schnell gelöst und ich dachte, ich wäre im Geschehen angekommen. Leider verzettelte sich die Autorin immer wieder in langatmiges, unnötiges Blabla, das mich absolut nicht vom Hocker riss. Erst dachte ich noch, ich gebe dem Buch eine Chance bis Seite 50. Dann bekam es eine Verlängerung bis Seite 100, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Autor in ein so tiefes Tal abgleiten kann. Auf Seite 100 stellte ich fest, dass die Autorin noch immer nicht zu Potte kam und sich in Kleinigkeiten verlief, also gab ich ihr noch einen Leseabend.
Dieser jedoch endete nun leider mit dem Abbruch dieses Buches, mit dem mir Jenny Downham alles andere als begeisterte.
Sicher wird die Autorin Leser finden, die dieses Buch vergöttern werden, meinen Nerv hat sie damit leider nicht getroffen. Vielleicht schafft sie das ja mit dem nächsten Buch, falls sie nochmal eines schreiben sollte.

Mein Fazit:
Leider nichts für mich, weil zu langatmig und langweilig

Danksagung:

Mein Dank geht an die Randomhouse-Verlagsgruppe und hier im Speziellen an den Bertelsmann Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte. Auch für die Genehmigung, das Coverbild in Verbindung mit meiner Rezension zu verwenden bedanke ich mich an dieser Stelle recht herzlich.

Hier erhältlich:

Gebundene Ausgabe
480 Seiten
C. Bertelsmann Verlag
Erschienen am 22. Februar 2016
ISBN 978-3570102923

Kindle Edition
1073 KB
Amazon Media EU
ASIN B018M18KUA

Audio CD
6 CDs
Audio media verlag
ISBN 978-3956391019

Samstag, 19. März 2016

In Eisdiele und Schloßpark mit Marcus Sammet


Endlich hatten wir heute mal wieder die Chance, Marcus Sammet zu treffen, dessen erstes Buch aus der „Sterbe wohl…“ Reihe gerade frisch überarbeitet wurde.

Es ist zwar gerade Buchmesse in Leipzig, aber nicht alle Autoren geben sich dort ein Stelldichein. Somit hatten wir die Chance, mit Marcus, dessen Lebensgefährtin und seinen Beutekindern einen schönen Nachmittag zu verbringen, an dem ich ihm auch wieder ein paar Infos, die auch euch interessieren dürften, entlocken konnte.

Das letzte Interview, das ich mit ihm führte, liegt zwar noch nicht so lange zurück, aber neugierig wie ich bin, hatte ich doch die eine oder andere Frage.

Wir trafen uns in Haimhausen, einem Dorf nördlich von München, idyllisch im Landkreis Dachau gelegen, in einer Eisdiele, die bekannt für ihre leckeren Eisspezialitäten ist. Erst mußten wir uns stärken, wobei unsere Fotografin Monja die ersten Schnappschüsse machte und dann gings los. Ich war einfach zu neugierig:


-       Marcus, was veranlasste dich dazu, deinen Erstling „Aderlass“ zu überarbeiten, bzw. überarbeiten zu lassen?

Immer wieder wurde ich auf diverse Rechtschreib-, Satzstellungs- und sonstige Fehler hingewiesen, auch war ich mit dem Cover, auf dem der Titel nahezu verschwand, nicht so zufrieden und dann stellte sich auch noch heraus, dass der Buchsatz auch nicht paßte. Da meine Lebensgefährtin eine Frau vom Fach ist, lag es nahe, dass wir das Buch nochmals überarbeiten. Was nicht zuletzt zum Ziel hätte, eventuell enttäuschte Leser der ersten Version milde zu stimmen und die Zeit zurück zu drehen.

-       In einem der letzten Interviews hast du erwähnt, dass du alle Punkte, wie die Wahl von Waffen, Medikamenten, deren Wirkung usw. hauptsächlich im Internet recherchierst. Hast du diesmal kompetente Berater an deiner Seite gehabt?

Jein, denn alles ist möglich. Das soll heissen, ich schreibe und der Leser stellt es sich so vor, wie ich es ihm vorgaukle. Solange das funktioniert, reicht es mir, beim Apotheker um die Ecke oder im Internet  mal nachzufragen.

-       Wie lange hast du ursprünglich an diesem Buch gearbeitet und wie lange dauerte jetzt die Überarbeitung, bis du zu 100% mit dem Ergebnis zufrieden warst?

Ursprünglich hatte ich dieses Buch viermal umgeschrieben, bis ich soweit zufrieden war und ich es der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Es hatten mehrere Verlage die Finger im Spiel und ich versuchte es zwischendurch als Selfpublisher. Im Endeffekt dauerte es vom Beginn bis zur Veröffentlichung ca. 1,5 Jahre. Wobei die reine Schreibphase 4 Wochen dauerte.

-       Mir bist du ja als etwas härterer Diskussionsknochen bekannt, wie lief das diesmal?

Harmonisch, ruhig, ohne grosse Diskussionen. Wohl weil das Buch an sich ein fertiges Produkt war, das „nur“ überarbeitet werden sollte

-       Brigitte, wie siehst du die Zusammenarbeit mit Marcus? Ich lernte ihn ja, wie schon erwähnt, als eher diskussionswütig kennen, wenn man nicht unbedingt einer Meinung ist

Harmonisch und ruhig, ohne große Diskussionen, was wohl daran lag wie er schon sagte, dass es sich ja bereits um ein Endprodukt handelte, an dem „nur“ noch geschliffen werden musste

-       Die erste Auflage von „Aderlass“ wurde ja über den Traumstunden-Verlag veröffentlicht. Steht mit der überarbeiteten Auflage wieder ein Verlag dahinter, oder mischst du jetzt in der Selfpublisher-Szene mit und gleichzeitig diese auf?

Jein – Ich veröffentliche über Amazon Create Space, erhalte die ISBN jedoch über einen Verlag, sodass ich künftig damit auch im niedergelassenen Buchhandel meinen Platz haben werde

-       Im Moment läuft ja die Leipziger Buchmesse. Warum bist du nicht dort?

Nach einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt fing ich mir nach Entlassung noch die Grippe ein, sodass ich mich gesundheitlich noch nicht fit gefühlt hätte, um auf der Messe präsent zu sein

-       Wirst du im Herbst in Frankfurt sein und wenn, wo? Am Stand des SMP-Verlages, oder am Stand der Selfpublisher?

Evtl. werde ich dort als Gast sein. Ob der SMP-Verlag einen Stand dort haben wird, weiß ich nicht. Wenn ich hin fahre, dann lasse ich alles auf mich zukommen

-       Brigitte, wo siehst du Marcus in 5 Jahren als Autor?

Als Autor, der langsam aber stetig auf den Bestsellerlisten nach oben geklettert ist. Einer, der viele Hürden überwinden musste, es aber letztendlich geschafft hat, unter den ersten 50 auf den Bestsellerlisten gelandet zu sein.

Nach diesem Interview machten wir uns noch auf einen Spaziergang durch den Schloßpark, der sich hinter dem Haimhauser Schloß, in dem sich die Bavarian International School e.V. befindet. Vielen Dank liebe Monja, dass du wieder wirklich schöne Bilder gemacht hast.

Sonntag, 13. März 2016

H2O - Ivo Pala


Thriller

Klappentext:

Wasser ist Tod!

Eine bislang unbekannte Terrorgruppe verseucht ein Trinkwasserreservoir im Bayrischen Wald mit hoch radioaktivem Atommüll. Erste Opfer sterben an den Vergiftungen und die Bevölkerung gerät in Panik, denn weitere Anschläge sind bereits angekündigt, und niemand ist in der Lage, sämtliche Wasservorräte der Republik zu bewachen. Julian Berg von der Terrorabwehr und Dr. Alexander Kehlhausen vom Bundesamt für Strahlenschutz versuchen, den  Ursprung des Giftmülls zu finden und so die Terroristen aufzuspüren. Da stellen diese eine aberwitzige Forderung.

Mein Umriss:

Wasser – unendlich und unerschöpflich. Eine Gabe der Natur, um die sich der Mensch in den meisten Regionen dieser Erde keine Gedanken machen  muss. Doch plötzlich ist alles anders. In der Nähe eines Trinkwasserreservoirs im Bayrischen Wald werden Leichen gefunden, die Anzeichen einer atomaren Verseuchung aufweisen. Schnell wird klar, dass das Wasser in dem Wasserspeicher radioaktiv verseucht ist.
Die Nachforschungen beginnen und innerhalb kürzester Zeit stellt sich heraus, dass die Gefahr nicht nur im Bayrischen Wald lauert…

Mein Eindruck:

Dies war das erste Buch von Ivo Pala, das ich las und es war sicher nicht mein letztes. Ivo Pala vereint alles, was ich für entspannte Lesestunden brauche – Spannung, Nervenkitzel, eine angenehme Schreibweise  und Action.
Auch wenn die Täter sehr früh bekannt sind, fehlt hier nichts was ein echter Thriller braucht. Nicht den Täter aufzuspüren, sondern den Fall zu lösen ist hier die Aufgabe und die verpackt Pala perfekt in einer rasanten Abfolge von Aktionen, in die eine Hand voll Ermittler eingebunden sind. Ohne Ablenkung durch irgendwelches Liebesgeplänkel führt der Autor den Spannungslevel von Anfang an schon sehr hoch angesetzt immer weiter hoch, ohne auch nur kurzzeitig abzufallen. Er bleibt am Ball und lotst den Leser geradewegs auf die Lösung des Falles zu, ohne jemals in langweiliges Geplänkel abzufallen.
Eine klar strukturierte Schreibweise mit wenigen Fachausdrücken bringt so richtig Spaß ins Lesen, ebenso die übersichtliche Beschreibung der Umgebungen, in denen sich die Handlung abspielt. Die Personen sind leicht auseinander zu halten und Pala hält sich auch bei ihnen nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Das braucht ein guter Thriller auch nicht.

Mein Fazit:

Ivo Pala beschränkt sich auf das Wesentliche und erschafft daraus Fantastisches

Danksagung:

Mein Dank geht an die Randomhouse Verlagsgruppe und dort im Speziellen an Blanvalet, der mir das Rezensionsexemplar überließ und die Erlaubnis erteilte, das Cover in Verbindung mit der Rezension zu veröffentlichen.

Hier erhältlich:

Taschenbuch
448 Seiten#Blanvalet
Erschienen am 17. Juni 2014
ISBN 978-3442382934

Kindle Edition
1518 KB
Amazon Media EU
ASIN B00HCBCDCS