Seiten

Samstag, 29. September 2012

Die Mädchenwiese - Martin Krist

Seiten: 352
Verlag: Ullstein
ISBN: 9783548283531
Erscheinungsdatum: 10.08.2012

Klappentext:

Die alte Frau sieht alles kommen. Sie findet die toten Mädchen. Sie kennt ihren Mörder. Aber sie wird schweigen.

Der kleine Junge bangt um seine verschwundene Schwester, denn er hat etwas gesehen. Er will reden, doch niemand hört ihm zu. Seit Alex Lindner vor Jahren seinen Dienst als Kommissar quittiert hat, lebt er zurückgezogen in der Provinz. Als auch hier ein Mädchen verschwindet, weiß er: Der Mann, den er damals vergeblich jagte, ist zurück. Diesmal muss er ihn fangen, denn der Blutzoll wird steigen.

Mein Umriss:

Eine alte Frau beerdigt ein junges Mädchen auf einer Waldlichtung. Sie füllt den ausgeweideten Bauch mit Erde und bedeckt die Leiche mit Tannenreisig. Während dieser Beisetzung summt sie ein Lied.
Kurz nachdem Lisa, ein Mädchen aus dem nach gelegenen Finkenwerda spurlos verschwindet, wird die Leiche gefunden.
Alles lässt darauf schließen, dass „die Bestie“, ein Mörder der bereits drei Jahre zuvor in Berlin Jagd auf junge Mädchen machte, diese bestialisch ermordete und an Landstraßen ablegte, wieder aufgetaucht ist. Er konnte damals aufgrund diverser Ermittlungsfehler, die letztendlich Alex Lindner seinen Job kosteten, nicht ermittelt werden.
Was hat die alte Frau, die nur abends ihr Haus verlässt, mit den verschwundenen und ermordeten Mädchen zu tun? Irgendetwas weiß sie und trägt letztendlich zur überraschenden Lösung des Falles bei.

Mein Eindruck:

Martin Krist hat diesen Thriller in einem Stil geschrieben, der mir eigentlich nicht liegt. Erst dachte ich, dass mir eine gewisse Geradlinigkeit fehlt. Bedient er sich doch sehr intensiv rasanten Sprüngen zwischen Zeiten und Personen. Nach den ersten Sprüngen war mir jedoch klar, dass diese Geschichte nicht anders geschrieben werden konnte, zumal sie ja schon Jahre zuvor ihren Lauf nahm. Sehr nah an der Realität beschreibt er die überforderte Mutter Laura, die allein mit Sohn und Tochter lebt und sich im immerwährenden Kleinkrieg mit ihrem Nochehemann befindet. Ebenso kann man sich als Leser die Männerclique die vieles gemeinsam unternimmt und auch füreinander da ist wenn einer Hilfe braucht, gut in seiner eigenen Nachbarschaft vorstellen. Ebenso die Qualen der Bäckerstochter, die sie erlebt, nachdem erst der Vater verstarb, dann der Onkel sie missbrauchte, sowie der frühe Tod der Mutter, der nichts mehr am Herzen lag, als das Glück ihrer Tochter, das sie kurz vor dem Tod der Mutter gefunden zu haben schien. Jedes Kapitel ein kleiner Handlungsstrang, fügt sich zum Ende hin alles zu einem logischen und erschreckenden Ganzen zusammen und zu einem Ende, mit dem man nie gerechnet hatte.

Mein Fazit:

Ein Thriller den ich gerne an Leser weiterempfehle, die auch Interesse an der Vorgeschichte von Verbrechen haben und auch mal gerne vorm typischen Thrillerweg abweichen wollen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen