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Dienstag, 28. Mai 2013

Die Stadt der träumenden Bücher - Walter Moers

464 Seiten
Piper
Erschienen 2007
ISBN 978-3492045490

Klappentext:

Walter Moers entführt uns in das Zauberreich der Literatur, wo Lesen ein letztes Abenteuer ist, wo einen Bücher nicht nur spannend unterhalten oder zum Lachen bringen, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Nur wer bereit ist, für das Lesen derartige Risiken in Kauf zu nehmen, möge dem Autor folgen. Allen anderen wünschen wir ein gesundes, aber todlangweiliges Leben! Als der Pate des jungen Dichters Hildegunst von Mythenmetz stirbt, hinterlässt er seinem Schützling nur wenig mehr als ein Manuskript. Dieses aber ist so makellos, dass Mythenmetz sich gezwungen sieht, dem Geheimnis seiner Herkunft nachzugehen. Die Spur führt nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher. Als der Held sie betritt, ist es, als würde er die Tür zu einer gigantischen Buchhandlung aufreißen. Er riecht den Anflug von Säure, der an den Duft von Zitronenbäumen erinnert, das anregende Aroma von altem Leder und das scharfe, intelligente Parfüm von Druckerschwärze. Einmal in den Klauen dieser buchverrückten Stadt, wird Mythenmetz immer tiefer hineingesogen in ihre labyrinthische Welt, in der Lesen noch eine wirkliche Gefahr ist, in der rücksichtslose Bücherjäger nach bibliophilen Schätzen gieren, Buchlinge ihren Schabernack treiben und der mysteriöse Schattenkönig herrscht.

Mein Umriss:

Hildegunst von Mythenmetz ist eine Großechse und lebt auf der uneinnehmbaren Lindwurmfeste, wo alle davon träumen, große Schriftsteller zu werden. Als Hildegunsts Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler stirbt, hinterlässt er seinem Zögling ein 10 Seiten starkes Manuskript eines unbekannten Autoren. Dieses Manuskript löst bei Hildegunst die heftigsten Emotionen aus und führt ihn nach Buchhain, wo Buchgelehrte leben, die Licht ins Dunkel bringen sollen.
Buchhain die Stadt der träumenden Bücher ist voller Antiquariate, die Bücher führen, von denen Hildegunst sich niemals eine Vorstellung machte. Es sind Stotterbücher, wahre Dichtkunst, große Literatur darunter, sowie auch Bücher, die verletzen und sogar töten können. Das erfährt Hildegunst, nach einer Attacke eines Buchgelehrten, der helfen sollte, anhand des Manuskripts herauszufinden, wer der Autor desselben ist.
Als Hildegunst bemerkt, dass ihn der Gelehrte in eine Falle lockte, war es bereits zu spät. Tief in den Katakomben der Stadt überlebt er knapp ein Attentat eines bösen Buches und gerät immer tiefer in die Höhlen unter der Stadt. Er trifft auf eine Spinxxxe, die ihm nach dem Leben trachtet und wird von den einäugigen Buchlingen gerettet….

Mein Eindruck:

Walter Moers bedient sich ellenlanger Sätze, vollgepackt mit Wortspielereien, die im Laufe des Buches eher störend wirken. So stieg ich recht gespannt in die Welt Zamoniens und die Stadt der träumenden Bücher ein und freute mich auf Abenteuer, die nicht alltäglich sind. Leider wurden meine Erwartungen so gar nicht erfüllt. Viel eher ergeht sich Moers in langatmigen Aneinanderreihungen von Begebenheiten, die für die eigentliche Geschichte nicht wichtig sind und diese daher in nervtötende und anstrengende Langeweile abdriften lassen. Als Erfinder von Wortkreationen und Geschehnissen mag Moers wohl erfolgreich sein, auch seine Fantasie ist überdurchschnittlich. Dies alles zusammen mag interessant und unterhaltend sein, wenn er sich nicht immer wieder durch seine Detailverliebtheit dazu hinreissen ließe, zu umfangreich auf unwichtige Nebensächlichkeiten einzugehen.
Ich habe mich durch die wirklich ansprechende Optik des Buches dazu hinreissen lassen, es zu lesen. Stellte jedoch nach 2/3 fest, dass es mich immer mehr langweilt und brach es ab.
Kurz, weniger wäre mehr gewesen. Die eigentliche Geschichte auf 200 Seiten gekürzt mit weniger Worklaubereien und Schachtelsätzen, dafür mit einem rasanteren Spannungsaufbau hätte mich fesseln können. So werde ich es mir allerdings verkneifen, den in meinem Regal befindlichen zweiten Teil „Das Labyrinth der träumenden Bücher“ je zum Zwecke des Lesens zur Hand zu nehmen.

Mein Fazit:

Nicht zwischen allen schön gestalteten Buchdeckeln muss sich ein ebenso schönes Buch befinden.

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