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Sonntag, 18. November 2018

Sebastian Fitzek liest in Rosenheim aus "Der Insasse"



Am 14. November 2018 fand Sebastian Fitzek nun auch den Weg nach Rosenheim.

Im Stucksaal des Ballhausforums las er aus seinem neuen Psychothriller

„Der Insasse“

und erzählte über dessen Entstehung, seine Karriere und sein Leben.

Für mich war es die dritte Lesung nach „Noah“ in der BMW Welt München und „Passagier 23“ im Hörsaal des Rechtsmedizinischen Institutes der LMU München. Und auch dieses Mal war die Veranstaltung mit 500 Plätzen restlos ausverkauft.
Freudig warteten seine Fans schon lange vor Einlass vor dem Saal und wer das Glück hatte, direkt vorm Eingang zu stehen, konnte den Schriftsteller bei seinen letzten Vorbereitungen auf der Bühne beobachten, der seinen Fans von dort auch immer wieder lachend zuwinkte.

Die Begrüßung übernahm der Eigentümer der Buchhandlung „Bücher Johann“, der über seinen Weg zu seinem jetzigen Beruf erzählte.
Dass er Buchhändler werden würde, hatte er vor ein paar Jahren selbst nicht gedacht. Aber auf seiner Hochzeitsreise durch Europa überlegte er, wie er seine berufliche Zukunft gestalten möchte und entschied sich, seine Brücken in Dortmund abzubrechen, wegen des Blickes auf die Berge nach Rosenheim zu ziehen und einen Onlineshop für Bücher zu erwerben, die Bestellungen anzunehmen und die Bücher persönlich mit dem Fahrrad auszuliefern. Das war damals in der Vorweihnachtszeit, die er ideal für dieses Business fand, da Weihnachten viele Bücher gekauft würden. Er behielt recht und überlegte nach den Festtagen, ob es sich nicht rechnen würde, weiter zu machen. Das tat er, in dem er einen kleinen Buchladen, den „Bücher Johann“ in der Rosenheimer Kaiserstrasse eröffnete. Das Geschäft lief weiterhin gut und wie gestern zu erfahren war, ist er mittlerweile umgezogen, um sich vergrößern zu können.
Der Reiz, Autoren nach Rosenheim einzuladen, damit diese ihre Bücher vorstellen konnten, packte ihn und somit auch der Ehrgeiz, an Autoren heranzukommen, die für fast niemanden zu fassen waren. Seine Hartnäckigkeit hat sich gelohnt und somit konnte er nun Sebastian Fitzek willkommen heissen.
Bei dieser Gelegenheit bedankte er sich auch für die Unterstützung seiner Frau, der er einen riesigen Blumenstrauß überreichte und sie bat, die Person des Abends nun endlich auf die Bühne zu holen.

Unter tosendem Applaus betrat Sebastian Fitzek die Bühne und hielt sein Publikum von Anfang an gefangen. Er erzählte über seine Erfahrungen, die er als Autor gemacht hat, wie schön es sei, nicht auf der Straße erkannt zu werden und den heimlichen Wunsch, dass es doch passieren könnte. Auch darüber, dass sein Berufsleben alles andere als geradlinig verlief, erzählte er in einer sehr lockeren Art. Tiermedizin studierte er ernsthaft….. drei Monate lang, dann versuchte er es mit Jura und hielt bis zum ersten Staatsexamen tapfer durch, dann kam der eine oder andere Job, bis ihn das Schreiben packte und nicht mehr los ließ. Schreiben, das ist inzwischen sein Leben.

Für sein erstes Buch „Die Therapie“ wurde ihm vom Droemer Verlag eine Auflage von 4000 Stück zugesagt und er dachte damals, dass das der Wahnsinn sei. Bis ihm der Verlag eröffnete, dass es 6000 Buchhandlungen in Deutschland gäbe. Aber er machte weiter. Fitzek erzählte über andere Autoren, die ihre Bücher in den Buchhandlungen heimlich umsortierten. Zwischen die Bestseller, oder einfach nur in die vorderen Reihen…. Was er natüüürliiich nie machte.
Wie er beim Friseur war und von der Friseurin darauf angesprochen wurde, ob er DER Sebastian Fitzek sei, der Bücher schreibt und die, als er das bejahte, total enttäuscht war, dass er kein Exemplar für sie dabei hatte. Daraufhin ging er in den Buchladen gegenüber und beschloss, ihr sein Buch zu kaufen. An der Kasse wurde er darauf angesprochen, ob er DER Sebastian Fitzek wäre, dessen Buch er in Händen hielt. Als er das freudestrahlend bejahte und fragte, wie die Dame ihn erkannt hätte, da doch kein Bild von ihm bisher veröffentlicht wurde, antwortete diese, dass doch sein Name auf der EC-Karte stünde. Er fand sich daraufhin zähneknirschend mit diesen 5 Sekunden Ruhm ab.
Er erzählte so viel, dass man gar nicht alles wiedergeben kann.

Dann kam der Zeitpunkt, an dem er sich an den Tisch setzte und aus „Der Insasse“ zu lesen begann. Natürlich achtete er darauf, dass er Passagen las, die nicht zu viel über dieses Buch verrieten und trotzdem diejenigen noch in den Bann zog, die das Buch schon kannten. Diese Gratwanderung schafft er in jeder Lesung.

Es gibt nicht viele Autoren, die mindestens genauso gut lesen, wie sie schreiben. Wenn man ihm zuhört hat man das Gefühl, einem Hörspiel zu lauschen. Laut, leise, gefühlvoll, gestresst, weinerlich, gequält….. egal welches Gefühl er dem Leser vermitteln will, er schafft es.

Seine Lesepausen füllt er immer wieder mit Geschichten aus seinem Leben, die dem Zuhörer teilweise vor Lachen die Tränen in die Augen treiben. Besonders, wenn er über seine Kinder und seine Frau spricht. Die Erkenntnis, dass man Kindern sein Tablet nicht unbeaufsichtigt, im Glauben sie schauen sich darauf nur die Sendung mit der Maus an, in die Hand geben sollte, konnte er dem Publikum nicht vorenthalten. Als Beweis zeigte er ein Bild aus einer APP, das sein kleiner Sohn machte und ihm mit der Bemerkung „gruselig“ zeigte. Ja, es war gruselig. Besonders, wenn man sich vorstellt, dass das sein kleiner Sohn gemacht hat. Gerne erzählte er davon, dass seine Tochter auch Schriftstellerin werden wollte. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie erfahren musste, dass die Buchstaben in seinen Büchern nicht von ihm gemalt wurden, sondern er auf einem Computer schreibt. Da traf sie die Feststellung, dass er kein Schriftsteller, sondern ein Buchstabentipper ist. Kinder eben….

Auch die zweite und dritte Passage aus „Der Insasse“ zog das Publikum so in seinen Bann, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
Gewohnt locker erzählte er in den Pausen immer wieder Passagen aus dem Leben, wie er auf seine Ideen zu seinen Büchern kommt und dass ihn das Smartphone vom Lesen abhält, was er trotz seines Berufes immer noch gerne tut.

Er gab Einblick auf ein Experiment, das er auf facebook startete, wo Fans die Möglichkeit bekamen, eingeschlossen in einem ehemaligen Gefängnis nachts sein Buch zu lesen. Was sie jedoch nicht wußten, sie wurden dabei heimlich gefilmt. Die Reaktionen während des Lesens entlockten dem Publikum so manch herzhaftes Lachen.
Auch über die Zusammenarbeit mit Michael Zsokos, seinem Freund und Rechtsmediziner, mit dem er „Aufgeschnitten“ schrieb, erzählte er mit Begeisterung. Dass er keine Minzpaste wie in „Das Schweigen der Lämmer“ bekam, als ihn Zsokos mit in die Rechtsmedizin nahm, weil ein Rechtsmediziner am Geruch erkennt, ob ein Mensch evtl. vergiftet wurde, löste bei Fitzek keinen Begeisterungssturm aus.
„Aufgeschnitten“ läuft gerade noch in diversen Kinos und daraus zeigte er auch einen Ausschnitt, der ebenso gut ankam, wie das, was er aus seinem neuen Buch las.

Ich werde hier nichts aus dem Inhalt des Buches verraten, denn das wäre nicht fair und über den Inhalt der Lesung habe ich nun genug erzählt. Ich werde sicher noch weitere Lesungen von Sebastian Fitzek besuchen, denn er ist nicht nur ein toller Schriftsteller, sondern auch ein perfekter Mensch für die Bühne.

Am Ende seiner Lesung nahm er sich wieder viel Zeit für seine Fans, um Bücher zu signieren und das eine oder andere kurze Gespräch zu führen. Leider war es spät und ich konnte nicht so lange warten, aber irgendwann werde auch ich mich wieder mit ihm unterhalten können.

Mein Fazit für diesen Abend ist wieder einmal, dass sich eine Lesung von Sebastian Fitzek immer wieder lohnt. Ich werde wieder dabei sein, wenn er in der Gegend liest.





Der Insasse
Psychothriller
384 Seiten
Droemer HC
Erschienen am 24. Oktober 2018
ISBN 978-3426281536

Mittwoch, 23. Mai 2018

Weisswurstconnection - Rita Falk


Provinzkrimi

Im Heimatwinkel, dem neu gebauten Luxus-Spa-Hotel in Niederkaltenkirchen wird eine Leiche gefunden. Der Tote ist in der Badewanne ertrunken und nun bricht wieder Stress für Kommissar Eberhofer aus. Zumal seine Freunde schnell unter Verdacht stehen, etwas mit dem Mord zu tun zu haben.
Ein Ermittlungsfehler jagt den anderen, sodass die Aufklärung immer wieder auf der Kippe steht. Aber Eberhofer wäre nicht Eberhofer, wenn er diese harte Nuss nicht knacken könnte. Besonders in die Ermittlungen bezieht er seinen Freund, den Birkenberger Rudi in seine Ermittlungen ein, was diesen am Ende fast noch das Leben kostet…

Dieser nunmehr achte Fall um Kommissar Eberhofer und seine Freunde im niederbayrischen Niederkaltenkirchen fängt ebenso vielversprechend wie seine sieben Vorgänger an. Allerdings verliert sich Rita Falk hier immer mehr in Nebensächlichkeiten, die einiges an Spannung nimmt. In der Hoffnung, dass sich das Blatt wendet, bleibt man als echter Eberhoferfan natürlich am Ball. Immer wieder ist ein Punkt erreicht, zu dem man annimmt, dass die Autorin die Kurve bekommt, aber leider verliert sie sich immer wieder in maues Geplänkel über die Einwohner Niederkaltenkirchens. Dabei hätte es so spannend sein können, weil hier der Täter mal nicht schon am Anfang zu erahnen ist.
Trotz alledem bin ich gespannt auf den neunten Fall, der zumindest im Fall von Kommissar Eberhofer und seinem Kumpel dem Birkenberger Rudi eine Fortsetzung bringen soll.

Leider ist dies der erste für mich enttäuschende Fall für Eberhofer und die Niederkaltenkirchener. Vielleicht überzeugt mich Rita Falk ja wieder mit dem neunten Fall dieser Reihe in gewohnter Manier. Somit kann ich sagen, dass der Fall acht gut in den Regalen stehen bleiben kann.

304 Seiten
dtv Verlagsgesellschaft
erschienen am 10. November 2017
ISBN 978-3423217026
 


Freitag, 18. Mai 2018

Das Albtraumhaus - Cornelia Lotter


Thriller, Psychothriller

Immer wieder kommt Melanie, die selbstständige Landschaftsgärtnerin auf dem Weg zum Schwimmen an einer weißen Bauhausvilla vorbei, die so gar nicht in die Gegend passt. Besonders der total verwilderte Garten sticht ihr immer wieder ins Auge und schmerzt in ihrem Gärtnerinnenherz. Sie kann sich sehr gut vorstellen, wie schön dieser Garten unter ihren Händen werden könnte.
Wie es der Zufall so will, entdeckt Melanie die Anzeige des Eigentümers, über die er einen Gärtner sucht. Sie bewirbt sich darum und bekommt den Auftrag ebenso schnell, wie den vereinbarten Vorschuss.
Mit Feuereifer macht sie sich an die Gestaltung, bei der ihr der Hausherr freie Hand lässt. Ihr Freund, der sich sträubt endlich eine Stelle anzunehmen, um zum Lebensunterhalt beizutragen wird dabei von ihr für die groben Arbeiten mit eingespannt. Schnell nimmt ihre Arbeit Gestalt an und findet die Begeisterung des Besitzers, der ihr nun das Angebot macht, während seiner häufigen Dienstreisen auch das Haus zu hüten und die dauerhafte Pflege des Gartens zu übernehmen.
Begeistert nimmt sie den Auftrag an, der ihr ein sicheres Einkommen garantiert.
Der Hausbesitzer führt sie durchs Haus, erklärt ihr alle technischen Finessen, mit dem es ausgestattet ist. Etwas unsicher, ob sie mit allem klar kommen wird, nimmt sie an.
Schon bald geschehen seltsame Dinge, durch Miri, der künstlichen Intelligenz ausgelöst. Immer mehr beschleicht Melanie der Verdacht, dass das Haus gegen sie einen Kampf ausfechten möchte. Als eine Katze ums Leben kommt, hat sie die Nase voll und möchte den Haushütejob hinwerfen. Ihrem Auftraggeber meldet sie die seltsamen Vorkommnisse und er versichert ihr, sich darum zu kümmern. Als sie daraufhin selbst in Lebensgefahr gerät, reicht es ihr endgültig und sie geht der Sache auf den Grund. Zumal sie von einer Frau erfuhr, dass ihre Vorgängerin, plötzlich spurlos verschwunden ist….

Mit dem Albtraumhaus schuf Cornelia Lotter einen unblutigen und trotzdem an den Nerven zehrenden Thriller, der mich fesselte, wie wenige zuvor von mir gelesene Bücher. Sie zeigt, dass es nicht mehr als zwei im Vordergrund stehende Protagonisten braucht, um Spannung zu erzeugen. Die Autorin steigt relativ ruhig ins Geschehen ein, schafft es aber trotzdem von Anfang an die Neugierde des Lesers zu schüren. Baut stetig den Spannungslevel auf, den sie bis zum überraschenden Ende oben hält.
Wieder überzeugte mich Cornelia Lotter mit ihrer Schreib- und Ausdrucksweise voll und ganz von ihrer Erzählkunst.

Das Albtraumhaus hat zwar nur 169 Seiten, aber beinhaltet alles was ein guter Thriller braucht. Daher bekommt es von mir die 100%ige Empfehlung.
Ich bin jetzt schon gespannt, was diese wunderbare Autorin noch alles zu Papier bringt.

Kindle Edition
3920 KB
169 Seiten
Erschienen am 18. Mai 2018
Amazon Media EU S.à.r.l.
ASIN B07CWDMY4L

Mittwoch, 16. Mai 2018

Fifty Shades of Grey 1-3 - E L James



Roman, Hörbuch

Lange Zeit sträubte ich mich gegen den Hype um „Fifty Shades of Grey“, dann war mir das Musikhören im Auto einfach zu öde. Besonders auf längeren Strecken. So keimte in mir der Gedanke auf, dass ich es mal mit Hörbüchern versuchen könnte.
Ich muss gestehen, dass ich sehr skeptisch war, weil für mich ein Buch noch immer ein Buch aus Papier und Druckerschwärze sein muss. Aber fahren und lesen ist nunmal nicht möglich. Also entschied ich mich für den Schuber mit den Teilen 1-3, Geheimes Verlangen, Gefährliche Liebe und Befreite Lust und ließ mich darauf ein.
Auf ein für mich neues Genre und Hörbücher.

Merete Brettschneider, die diese Bücher gelesen hat, fand sofort ihren Weg zu mir. Sie liest einfach fantastisch und schaffte es, mich ins Leben von Christian Grey und Anastasia Steel zu entführen. Klar, dass man 3 Hörbücher nicht in einem Rutsch lesen kann, daher passierte es mir immer wieder, dass ich am Ziel meiner Fahrten einfach noch etwas sitzen blieb und der Geschichte dieses nicht ganz alltäglichen Liebespaares lauschte.
Die Autorin E L James verfügt über eine lockere, leichte Schreibweise, die es einem leicht macht dem Geschehen zu folgen. Sie beschränkt sich auf eine kleine Hand voll Menschen, die die Geschichte zum Leben erwecken und einen in eine Story entführen, die einen fesselt, manchmal herzlich lachen lässt und immer wieder zu Tränen rührt.
Meine Vorurteile, geschürt durch die Meinungen anderer begrub ich nun gerne. Auch wenn ich verstehe, dass diese Bücher nicht jedermanns Sache sind. Gute Unterhaltung im Auto oder auf Reisen sind sie auf jeden Fall, wenn auch in kurzen Phasen nicht unbedingt jugendfrei.

E L James entführt mit Merete Brettschneider die Hörer in die Welt der Reichen und Schönen, hinter deren verschlossenen Türen so manches geschieht, über das besser nicht offen gesprochen wird. Wie etwa das Spielzimmer, das so gar nicht für Kinder geeignet ist und so manchen Formen des Spiels unter Erwachsenen.

Christian Grey ist der gutaussehende Multimillionär, der sich einfach alles leisten kann und in Anastasia eine Partnerin findet, die ihm in allen Belangen gewachsen ist.
Anastasia Steel ist die etwas naive Studentin auf dem Weg in ihren Traumberuf, die in Christian ihren „Meister“ findet und lernen muss, dass sein Geld auch ihr Geld ist und seine Leibwächter auch ihre Leibwächter sind.
Nur ihr verrät er, warum er so wurde wie er ist und warum ausgerechnet sie diejenige ist, in die er sich verliebte. Kleider, Schuhe, Reisen, Wohnungen von unvorstellbarer Größe und ein Leben im goldenen Käfig, wogegen Ana immer wieder rebelliert, an all das muss sie sich gewöhnen.
Die tiefe Liebe, die schnell entflammt wird auf so manche Probe gestellt, aber Christian und Anastasia sind füreinander geschaffen.
Wird diese Liebe von Dauer sein?
Das will ich an dieser Stelle nicht verraten, aber empfehlen will ich diese drei Hörbücher auf jeden Fall, denn sie zeigten mir, dass es besser ist sich selbst zu überzeugen, als auf andere zu hören.


Keine Sekunde Langeweile, Spannung, Spiel und Spaß wunderbar von E L James zu Papier gebracht und von Merete Brettschneider einzigartig gelesen.

3 MP3 CDs
Der Hörverlag
Erschienen am 28. Januar 2013
ISBN 978-3844510751

Sonntag, 8. April 2018

Sturm - Uwe Laub


Thriller, Umweltthriller

Schwülwarmes Wetter herrscht in Deutschland. Plötzlich braut sich ein Gewitter zusammen, dessen Ausmaß keiner vorhersehen kann.
Mitten in Deutschland schlägt das Sommerwetter in kaltes Winterwetter um. Es kommt zu so heftigen Schneefällen, dass der Verkehr zusammenbricht.
An anderen Orten der Erde kommt es zu Stürmen eines nie dagewesenen Ausmaßes und an wieder anderen Orten beginnt das Wasser im Meer zu kochen…

Was ganz harmlos mit den Rosenheimer Hagelfliegern begann, setzten die Amerikaner und die Chinesen fort. Sie entwickelten Einrichtungen, mit denen sie das Wetter nach ihrem Gutdünken beeinflussen bzw. ändern können. Auf Amerika rollt ein Tornado mit über 400 km/h Windgeschwindigkeit zu und er wird immer mächtiger.
Von den Chinesen ausgelöst, müssen die Amerikaner nun sehen, wie sie den Sturm und auch die anderen Wetterphänomene in den Griff bekommen.

Uwe Laub packte hier, wie schon mit „Blow out“, seinem Erstling, ein sehr heisses Eisen an. Die Beeinflussung der Witterung. Ob es nun Segen oder Fluch wäre, würde es diese Möglichkeiten schon in dem Ausmaß geben, das sei einmal dahingestellt.
Laub schrieb auch diesen Thriller wieder um eine Handvoll Protagonisten, die einem sehr schnell ans Herz wachsen. Man lernt sie schnell und trotzdem sehr genau kennen und fiebert mit ihren Aktionen mit, als würde man mit ihnen Leben und versuchen, die Welt vor ein paar machtgierigen Leuten zu schützen. Im Mittelpunkt stehen hierbei Laura und ihr Sohn Robin, den Laura zu retten versucht, aber eigentlich nicht weiß, wovor. Dies stellt sich im abschließenden Showdown, den Uwe Laub geschickt aufbaute. Den Spannungslevel von Anfang an sehr hoch angesetzt, lässt er ihn nie unter einen gewissen Punkt sinken und zum Ende hin bewegt er ihn kontinuierlich nach oben, um ein spannungsgeladenes Ende zu finden.

Uwe Laub besitzt ein Gefühl dafür, wie eine Story beim Leser ankommen muss, um ihn von der ersten Seite an gefangen zu halten. Scheinbar komplizierte Vorgänge beschreibt er so, dass jeder versteht, worum es geht. Man braucht kein ausgefeiltes Fachwissen, um alle Zusammenhänge vor Augen zu haben. Genau das macht diesen Thriller wieder zu einem Buch, das man sich wirklich gönnen sollte. Und nicht nur, um es gelesen zu haben, sondern auch um sich Gedanken um die Umwelt und unser empfindliches Ökosystem zu machen.

Mehrere Handlungsstränge werden im Laufe des Buches immer weiter zusammen geführt, sodass am Ende ein in sich geschlossenes Ende gefunden werden konnte.
Ich verfolgte Uwe Laubs Rechercheberichte mit Spannung auf facebook, wobei ich niemals erahnen konnte, was er uns Lesern am Schluß präsentieren wird.
Wie schon bei „Blow out“ tat ich mich schwer, das Buch immer wieder zur Seite zu legen, wozu ich leider gezwungen war, weil es mitten in meinem Umzug bei mir landete. Jetzt habe ich es in vielen Etappen gelesen und bin einfach nur begeistert.


Dieses Buch bekommt meine 100%ige Empfehlung, weil es wieder voll und ganz meinen Geschmack traf. Und jetzt hoffe ich, dass ich auf Uwe Laubs drittes Buch, sofern es schon im Entstehen ist, nicht so lange warten muss.

400 Seiten
Heyne Verlag
Erschienen am 12. Februar 2018
ISBN 978-3453419803