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Dienstag, 25. November 2014

The Wall 4. Ein Licht in tiefer Nacht - Club der fetten Dichter


Kindle Edition
987 KB
Print-Ausgabe 74 Seiten
Erschienen am 15.11.2014
ASIN B00PJ8HET8

Klappentext:

Während der eine Teil der Gruppe versucht, die Schläfer zu bergen, brechen Jack Dary und Jonas Strokkursson unter Tyrells Leitung zu einer gefährlichen Expedition auf. Ihr Ziel: den mysteriösen Forschungskomplex ausfindig zu machen, den sie auf den Computermonitoren gesehen haben. Hier, so hoffen die Männer, werden sie endlich Antworten auf die Fragen nach dem Sinn ihres Martyriums sowie den Erbauern der Wand erhalten. Doch was sie finden, sprengt ihre wildesten Vorstellungen. Tief unterhalb des Plateaus lauert ein uraltes Wesen, das danach trachtet, sie alle zu vernichten.

Mein Umriss:

Kaisa ist mit Abby verschwunden, so machen sich Harding, Letho und Adriana auf die Suche nach den beiden. Sie können sich nämlich nicht vorstellen, dass Abby freiwillig mit Kaisa losgezogen ist und vermuten eine Entführung. Dass Abby etwas bei sich trägt, das zur Lösung der Situation beitragen könnte, wissen sie nicht.
Jack, Jonas und Tyrell machen sich auf die Suche nach der Forschungseinrichtung, die sie über die Monitore in der Höhle gesehen haben. Nach einem sehr beschwerlichen Weg werden sie fündig und stoßen auf Erkenntnisse, die für sie bisher unvorstellbar waren.
Sie sind genervt von Tyrells seltsamen Äußerungen, beschließen jedoch, sich an seine Anweisungen zu halten, denn nur er kann ihnen den Weg zurück in die Freiheit ermöglichen.
Sehen die Menschen in der Wand endlich Licht am Ende des Tunnels?

Mein Eindruck:

Fieberhaft erwartet, konnte ich nun den vierten Teil der The Wall-Reihe lesen und wurde nicht enttäuscht. War der erste Teil schon sehr spannend, so steigert der Club der fetten Dichter, bestehend aus Thomas Thiemeyer, Boris von Smercek, Uwe Laub, Rainer Wekwerth, Oliver Kern und Hermann Oppermann, die Spannung mit jedem weiteren Teil den Nervenkitzel und die Neugierde, wo die Geschichte enden wird ins fast Unerträgliche.
Im vierten Teil sieht man sich drei Handlungssträngen gegenüber, die zuerst eigenständig stehen, sich aber in der zweiten Hälfte stetig annähern bis sie ineinander verschmelzen. Auch in diesem Teil gibt es wieder ein Opfer der Wand und wieder ist alles offen, sodass man keine Idee hat, wie es weiter geht. Es bleibt am Ende eine klitzekleine Ahnung, aber ob sich diese bestätigt, wird sich wohl erst in den letzten beiden Teilen zeigen, auf die es nun wieder geduldig warten heißt.

Mein Fazit:

Das Warten hat sich gelohnt. Wer noch nicht zu den begeisterten Lesern dieser Reihe gehört, hat was versäumt.

Danksagung:

Wieder geht mein herzliches Dankeschön an Uwe Laub vom Club der fetten Dichter dafür, dass er mir das Originalcover zur Veröffentlichung in Verbindung mit meiner Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Freitag, 21. November 2014

Sebastian Fitzek am 9.11.14 in München


Es war wieder soweit.

Sebastian Fitzek kam anlässlich des Krimi Festival München nochmal nach München. Diesmal fand seine Lesung in einem Hörsaal des Rechtsmedizinischen Institutes der LMU München statt.
Logisch, dass er aus seinem neuesten Thriller

Passagier 23

las, der seit 30.10.2014 im Handel zu beziehen ist.

Einlass war um 17 Uhr und der Beginn für 18 Uhr angekündigt.
Schon bei Ankunft gegen 16:30 Uhr warteten ein paar Fans am Eingang und froren ob der unangenehmen Kühle in der bayrischen Landeshauptstadt. Die tat jedoch der Freude über das Kommende an diesem Abend keinen Abbruch.
Kurz nach halb 5 kam Sebastian Fitzek um die Ecke, begrüßte ein paar der Wartenden per Handschlag und bedauerte sie, dass sie noch etwas warten müßten.

Nachzügler hatten an diesem Tag keine Chance noch hinein zu kommen, denn schon das Schild am Eingang verkündete ein endgültiges

AUSVERKAUFT !

Froh, wer da im Vorfeld auf Zack war und sich rechtzeitig den Eintritt sicherte.

Kurz nach 17 Uhr wurden die breiten Glastüren geöffnet und der Weg ins Foyer zum Büchertisch, der rege besucht war und in den Hörsaal wurde frei gegeben.
Empfangen wurden die Fans von einer etwas düsteren, aber doch angenehmen Beleuchtung. So saßen wir nun dort, wo sonst nur angehende Mediziner sitzen und warteten auf den Meister des Psychothrills.

Mit etwas Verspätung betrat eine Moderatorin das Pult, das sonst eher von Professoren besetzt ist und kündigte einen besonderen Gast an. Dieser war an dieser Stelle aber nicht Sebastian Fitzek, sondern der Rechtsmediziner Oliver Peschel, der aus dem Nähkästchen plauderte.
Mit viel Humor erzählte er aus seinem Leben als Rechtsmediziner und darüber, wie wenig Ähnlichkeit seine Tätigkeit mit denen der Rechtsmediziner in Kino und Fernsehen hat. Er erklärte, warum Wasserleichen nicht wie im TV oder auch in Büchern dargestellt, Wasser in den Lungen haben und warum bei den meisten Wasserleichen der Hosenstall offen steht. Darauf gehe ich nun aber nicht näher ein und lasse das einfach mal so stehen.
Er erzählte über seine Unterhaltungen mit Sebastian Fitzek, in denen er ihn in Bezug auf die medizinischen Bereiche seines Buches beriet und gleichzeitig mit ihm tolle Stunden mit anregenden Unterhaltungen verbrachte.

Danach wurde das Wort an Sebastian Fitzek übergeben, der gewohnt wortreich Oliver Peschel und das Publikum begrüßte und noch ein paar Worte mit dem Rechtsmediziner wechselte. Bei dieser Gelegenheit wurde Herrn Peschel natürlich PASSAGIER 23 überreicht, worüber er seine Freude kundtat und versprach, dieses Buch schon bald zu lesen.

Jetzt plauderte Sebastian Fitzek darüber, wie er an das Thema von PASSAGIER 23 heran ging, wer ihn beraten hat, welche Personen ihm beim Entstehen dieses Buches zur Seite standen und dass er in diesem Buch sogar seiner ehemaligen Freundin einen Part auf den Leib schrieb.
Gewohnt flapsig und mit viel Wortwitz schweifte er immer wieder vom Thema ab und brachte sein Publikum mühelos dazu, herzlich zu lachen.
Schiffe versenken setzte er an diesem Abend auf sein Programm, allerdings benannte er das bekannte Spiel in „Fitzek versenken“ um, was großen Anklang fand.
Zu diesem Spiel durften die Zuschauer Fragen an den Autor stellen, die dieser bereitwillig beantwortete und nach seiner Antwort durfte die fragende Person die Koordinaten setzen. Zwei der Zuschauer erhielten in diesem Spiel eine ganz besondere Büchertasche von Fitzek überreicht, in der sie gleich ihr am Büchertisch erworbenes Exemplar von PASSAGIER 23 nach hause tragen konnten.

Auch die Pointen seiner Familie und SMSen seiner Frau waren wieder ein Thema, wobei die Hauptrolle diesmal ein Asexueller spielte, der von Sebastian Fitzek aus dem Keller geholt werden sollte. Ok, es war der Wäschekorb, aber das Smartphone erkannte das gewünschte Wort nicht und somit wurde dieser Gesprächsstoff in der Lesung und auch bei facebook.

Zwischendurch las der Autor mit viel Hingabe aus seinem Buch, wobei es ihm schwer fiel nicht zu viel zu verraten, zumal ja sicherlich noch nicht alle Anwesenden dieses gelesen haben. Allerdings wollte er auch diejenigen nicht langweilen, die das Buch schon kannten. Ein Drahtseilakt, den Fitzek mit Bravour meisterte. Während er las herrschte gespenstische, gespannte Stille im Hörsaal, denn es machte allen sichtlich Spaß dem Autoren zuzuhören.

Wieder einmal wurde erkennbar, dass Sebastian Fitzek aufgrund seiner jungenhaften, teils frechen Art sicherlich auch als Comedian Karriere hätte machen können. Und wenn nicht auf der Bühne, vielleicht sogar als gefragter Leser von Hörbuchproduktionen. Seine Fähigkeit alle in seinen Bann zu ziehen, beschränkt sich nicht nur auf seine Bücher, die jedoch unbestritten das beste sind, was er auf die Beine stellte.

Im Anschluss an die Veranstaltung stellte er sich seinen Fans im Foyer der Rechtsmedizin, um ihnen ihre Bücher zu signieren, kurze Gespräche zu führen und sich mit ihnen fotografieren zu lassen.
Besonders erstaunlich ist, dass er Zuschauer wieder erkannte, die schon mal eine seiner Lesungen besuchten und die er in besonderem Maße beachtete und mit ihnen sprach. Erstaunlich ist dies daher, dass seine Lesungen stark frequentiert sind. An diesem Abend waren es ca. 450 Zuschauer. Jeder andere hätte da wohl den Überblick verloren.

Nicht so Sebastian Fitzek, der souverän bis zur letzten Minute war.

Vielen Dank Sebastian Fitzek für diesen tollen Abend und hoffentlich noch viele weitere 

 
 
 

Oliver Peschel plaudert aus dem Nähkästchen eines Rechtsmediziners


 Sebastian Fitzek begrüßt sein Publikum

 
 Anstehen, um eine Signatur im Buch zu erhalten

 Auch bei den letzten in der Schlange ist seine gute Laune noch nicht verflogen

 


Donnerstag, 20. November 2014

Die Schwester - BC Schiller


390 Seiten
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen am 5. Oktober 2014
ISBN 978-1501079474

Klappentext:

"Ich hätte niemals gedacht, dass ich einen Menschen so lieben und hassen kann ... wie meine Schwester" Die Anwältin Louisa Schönberg wird 30 Jahre nach dem dramatischen Tod ihrer Schwester Anna von ihrer Vergangenheit eingeholt. Alles beginnt mit der Verteidigung des wegen Mordes angeklagten Malers Tom Berger. Was zunächst wie ein Routinefall aussieht, wird nach und nach zu einem raffinierten Psychospiel. Als die Künstlerin Betty Dee in dem Prozess auftaucht, die Louisa auf erschreckende Weise an ihre tote Schwester erinnert, muss sie sich der grausamen Wahrheit stellen: Ist Louisa schuld am Tod ihrer Schwester?

Mein Umriss:

Als die Anwältin Louisa Schönberg von Tom Berger gebeten wird, seinen Fall zu übernehmen, wird ihr ganzes Leben über den Haufen geworfen.
Ihr ehemaliger Freund, der Staatsanwalt Florian bestärkt sie, diesen Fall zu übernehmen, indem er einen Konkurrenzkampf ausruft. Er möchte seinen 100sten Fall gewinnen, was seiner Karriere einen mächtigen Schub geben würde und Louisa möchte ihrerseits gerade diesen Fall gewinnen, weil Florian in Tom Berger den Schuldigen am Verschwinden seiner Lebensgefährtin Ruth Kluger sieht.
Hätte dieser doch allen Grund dafür gehabt, zumal Ruth eine erfolgreiche und wohlhabende Galeristin war.
Louisa kämpft gleichzeitig mit ihrer Vergangenheit, die sich immer mehr mit der Gegenwart vermengt und sie sich dadurch Bedrohungen von mehreren Seiten gegenüber sieht…

Mein Eindruck:

Das Autorenpaar Barbara und Christian Schiller haben mit „Die Schwester“ einen perfekten Psychothriller aus der Taufe gehoben, der ohne Unmengen an Toten, Gemetzel und Blut auskommt. Er kratzt einzig an den Nerven der Leser. Und das kann er so gut, dass man dieses Buch einfach nicht zur Seite legen will. Immer wenn man denkt, man wüsste wie es weiter geht, sieht man sich kurz darauf auf dem Holzweg. Unvorhersehbar und zum Ende hin die große Überraschung, mit der niemand rechnen kann, im Hinblick darauf wie die Story ihren Anfang nahm.
Die Autoren bedienen sich einer Sprache, die einen in ihren Bann zieht und nicht mehr losläßt, ebenso wie die rasante Schreibweise, die von einer Spannungsspitze zur nächsten hetzt. Trotzdem hat man nie das Gefühl, die Geschichte sollte nun endlich zu Ende gehen, im Gegenteil, man wartet immer gespannter auf weitere Verwirrungen.
BC Schiller spielen mit den Charakteren wie andere mit ihrem Instrument. Sie stellen diese so wirklichkeitsnah dar, dass man diese Menschen auf der Straße sofort wiedererkennen würde. Ebenso wie deren Charakterzüge und Eigenheiten. Soll es die von ihrer Angst und ihren Schuldgefühlen getriebene Anwältin sein, oder die etwas seltsam anmutende Betty, oder gar der wunderbare Tom mit seinen eiskalten Augen sein? Egal wer es ist, allesamt werden als starke eigenständige Persönlichkeiten dargestellt, wie sie einem jederzeit begegnen könnten.
Auch die Handlung, so heftig sie erscheinen mag, ist so realistisch dargestellt, dass man sich vorstellen kann, dass so etwas jederzeit wirklich geschehen kann.

Mein Fazit:

Mein erstes aber sicher nicht letztes Buch von BC Schiller, das ich jedem Psychothriller-Fan uneingeschränkt empfehlen kann

Mein Dank:

Mein besonderer Dank geht an die Autoren Barbara und Christian Schiller, die mir für diese Rezension das Cover zur Veröffentlichung zur Verfügung stellten. Und einen ganz besonderen Dank an die beiden, für die tolle persönliche Nachricht an mich auf facebook, in der unter anderem die Erlaubnis zur Veröffentlichung des Bildes erteilt wurde

Mittwoch, 12. November 2014

Schreie in der Brandung - Silke Naujoks


Kindle Edition
163 KB
Print-Ausgabe 77 Seiten
neobooks Self-Publishing
erschienen am 8. Oktober 2014
ASIN B00OFV4G78

Klappentext:

Kann das Verwirrspiel aus Intrigen gelöst werden? Ein Hilferuf lockt Samanta, einen Tag vor ihrer Hochzeit, in eine Falle.

Zu spät erkennt Samanta, dass nicht ihre Freundin, sondern sie selbst das Opfer ist. Sie gerät in einer ausweglos erscheinenden Situation in Lebensgefahr.

Ein Verwirrspiel aus Intrigen und vorgetäuschten Gefühlen, das es zu entwirren gilt.

Mein Umriss:

Samanta die Millionenerbin ist bis über beide Ohren in den Schauspieler Jerom verliebt. Daher ist es für sie nur selbstverständlich, seinen Heiratsantrag anzunehmen.
Da Jerom weiß, dass Samanta ihn nicht ohne Ehevertrag heiraten wird, greift er ihr vor und überrascht sie mit einem Besuch beim Notar, wo beide den vorgefertigten Ehevertrag nur noch unterschreiben müssen. Samanta wird nicht misstrauisch, als sie ihre Unterschrift unter das Dokument setzen soll, ohne es zuvor gelesen zu haben. Sie tut es. Und das obwohl ihr Jugendfreund Vinzent sie davor gewarnt hat. Samata jedoch erkennt in den Warnungen nur die Eifersucht von Vinzent.
In der Nacht vor der Trauung erhält sie einen Anruf ihrer früheren Freundin Bettina, die sie um Hilfe bittet und ihr erklärt, wo sie sie finden kann.
Samata macht sich auf den Weg. Ein Weg ohne Wiederkehr?

Mein Eindruck:

Als Thrillerfan sprach mich der Titel dieses Buches sofort an und ich freute mich darauf, es zu lesen.
Silke Naujoks gab sich sicherlich größte Mühe mit diesem Buch, traf jedoch leider überhaupt nicht meinen Nerv. Zumal mir gleich zu Beginn die sehr hohe Anzahl an Rechtschreib-, Satzstellungs- und Interpunktionsfehlern ins Auge stieß. Jeder Autor, hier insbesondere Newcomer verdienen jedoch etwas Aufmerksamkeit, was mich davon abhielt das Lesen abzubrechen. Ich fragte mich nicht nur einmal, warum eine junge Autorin des 21. Jahrhunderts es nötig hat, auf Klischees der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück zu greifen und diese aneinander zu reihen, wie eine Perlenkette. Egal ob es die Liebe der Hauptprotagonisten oder im Kleinen um den Namen des Butlers geht, der früher schon immer James hieß…
Insgesamt wäre es gut gewesen, die zeitliche Abfolge und auch die Geschehnisse im einzelnen nochmal Revue passieren zu lassen und entsprechende Änderungen vorzunehmen. Die zeitliche Abfolge ist ab dem Verschwinden von Samanta bis zur Heimkehr nicht stimmig, ebenso der Sprung von der Klippe. Denn welcher Lebensretter entkleidet sich am Sandstrand und klettert dann auf eine Klippe um den rettenden Sprung von dort zu vollziehen?
Eine Überarbeitung seitens der Autorin unter Zuhilfenahme eines Korrektors und/oder Lektors hätte aus diesem Buch mit Sicherheit etwas gemacht, das auch mich überzeugt hätte.
Die Geschichte an sich war sehr gut ersonnen, aber leider war die Umsetzung zu sehr an die Groschenromane der genannten Zeit angelehnt, in denen auch jedes Kapitel vorhersehbar und offensichtlich war, was im Fall von „Schreie in der Brandung“ schon sehr früh die Spannung vernichtete.

Mein Fazit:

Ein Thriller einer Newcomerin, dem man eine Chance geben kann

Danksagung:

Mein Dank geht an Silke Naujoks, die zur Veröffentlichung der Rezension das Cover zur Verfügung stellte

Dienstag, 11. November 2014

Weil Liebe immer stärker ist - Anna Fricke


Kindle Edition
556 KB
Anna Fricke Eigenverlag
Erschienen am 1. November 2014
ASIN B00OYGED8Q

Klappentext:

„Du schuldest mir ein Leben“, flüsterte sie voller Verachtung zu der Suzuki.

Seit dem Motorradunfall hat Lily Angst vor der Autobahn. Sie entschließt sich zu einer Konfrontationstherapie, doch dann verliebt sie sich ausgerechnet in Sven, ihren Fahrtherapeuten.
Dumm nur, dass dieser bereits in festen Händen ist. Während Sven mit seinen Gefühlen ins Hadern gerät, setzt die Frau an seiner Seite alles daran Lily aus seinem Leben zu vertreiben.

Mein Umriss:

Ein Reporter berichtet aus dem Helikopter über einen schweren Unfall auf der Autobahn. Da erblickt er mitten im Chaos ein Pärchen, das sich umarmt und innigst küßt.
Rückblick in die Zeit davor.
Lily verlor ihren Mann vor ungefähr einem Jahr durch einen schweren Motorradunfall. Dieser Unfall ereignete sich auf der Rückfahrt von einem Motorradkauf, bei dem Lily ihre Suzuki erwarb.
Nach diesem Unfall gab Lily dem Motorrad die Schuld am Tod ihres Mannes und auch an ihrer Panik vor Motorradfahrten und hier im Speziellen vor Autobahnfahrten. Sie macht eine Therapie und ihr Therapeut macht sie während einer der Sitzungen darauf aufmerksam, dass es eine Angsthasenfahrschule gibt, die ihr vielleicht die Angst nehmen könnte.
Begeistert von dieser Idee meldet sich Lily an und hat kurz darauf ihre erste Stunde bei ihrem Fahrlehrer, der zugleich auch Psychologe ist…

Mein Eindruck:

Anna Fricke hat es geschafft, mich zur begeisterten Leserin ihrer Liebesromane zu machen, obwohl ich es ja eher kriminell, blutig und brutal in den Büchern mag.

Schon nach den ersten Sätzen nimmt sie einen mit ihrer wunderbaren Schreibweise, ihrer feinfühligen Erzählkunst und der bildhaften Ausführungen so gefangen, dass man ewig weiterlesen möchte und enttäuscht ist, wenn man am Ende angekommen ist. Nicht enttäuscht von der Geschichte, nein, enttäuscht, weil das Ende erreicht ist.

Sie beschreibt Lily, obwohl diese viel durchgemacht hat nicht als leidendes, weinerliches Opfer, sondern eher als eine starke Frau, die ihr Trauma überwinden will. Diese Frau will nicht ewig in ihrer Trauer um ihren Mann und der Panik vor dem Motorrad gefangen bleiben und gerade das macht sie so sympathisch. Ihr Kampf darum, wieder ohne Ängste am Leben teilzunehmen und nicht zuletzt auch wieder ohne Angst auf der Autobahn fahren zu können.

Der Therapeut wird von der Autorin eher unscheinbar und farblos gezeigt, ein Mensch, der zwar da ist und seinen Patienten zu helfen versucht, aber nicht derjenige ist, der zu wirklicher Hilfe in der Lage wäre.

Anders der Fahrlehrer Sven, der zugleich Psychologe ist. Mit diesem Mann trifft Anna Fricke ins Schwarze. Er kann sich in Annas Trauma einfühlen und drückt die richtigen Knöpfe, damit ihre Ängste in den Hintergrund treten. Genau das macht ihn so liebenswert.

Und Svens Freundin, von der er denkt, er würde sie lieben, obwohl sie gar nicht in seine Lebensplanung und Zukunftswünsche paßt und der die Rolle einer miesen Stalkerin auf den Leib geschrieben wurde.

Auch Stephan aus dem Vorgängerroman nimmt hier wieder eine kleine Rolle ein, obwohl das nur für diejenigen erkennbar wird, die den Vorgänger „Versprich mir einen Kuss“ ebenfalls gelesen haben.

Mein Fazit:

Eine Autorin, die trotz Liebesgeschichte nicht in die Schnulze abrutscht und die ich uneingeschränkt empfehle

Danksagung:

Herzlichen Dank Anna Fricke für das zur Rezension zur Verfügung gestellte eBook, sowie das Cover zur Veröffentlichung in Verbindung mit der Rezension und den immer wieder erfreulichen Kontakt über Facebook

Donnerstag, 6. November 2014

The Wall 3. Unter dem Drachen - Club der fetten Dichter


Kindle Edition
1692 KB
Erschienen am 01.11.2014
ASIN B00OYUJ4OA

Klappentext:

Frank Reznik ist kein Held, doch wie er feststellen darf, hat die Wand ihre eigenen Gesetze. Plötzlich kann er Leben retten. Oder war es das Mädchen, das Kaisa Almgren vor dem Tod bewahrte? Leben, um dann doch zu sterben. Sind sie deswegen hier?

Fest steht nur: Die Gesetze der Wand fordern ihre Opfer. Mit aller Härte, wie der zusammengewürfelte Haufen erneut erfahren muss, bei der Suche nach Nahrung und bei ihrem Aufstieg zu dem Plateau, das ihnen Wasser verspricht. Wer es bis nach oben schafft, verzweifelt an der Ungewissheit, der Angst vor dem Abgrund und was im Nebelmeer darin lauert. Oder vor dem Dämon, den Kaisa zu erkennen glaubt, jetzt, da nach und nach die Masken derer fallen, die mit ihr in der Wand gefangen sind. Und sie ahnt, dass das Tor zur Hölle bereits weit offen steht.

Mein Umriss:

Frank Reznik entwickelt sich zum Doc der in der Wand gefangenen, zusammen gewürfelten Gruppe. Er rettet sogar ein Leben.
Doch die Wand fordert wieder Opfer.
Auf der Suche nach Wasser besteigt eine kleine Gruppe ein höher gelegenes Plateau, weil es dort Wasser geben soll. Dies vermuten sie anhand des Rauschens, das sie vernehmen und dadurch dort einen Wasserfall vermuten. Leider wird der Wasserfall zu einer herben Enttäuschung für alle. Also machen sie sich wieder im Berg auf die Suche und stoßen auf weitere Kammern mit Fundstücken, die sie in Erstaunen versetzen, aber auch in Gefahr bringen.
Abby tritt einem Carnivoren gegenüber und bringt ihn dazu, sich zurück zu ziehen. Nun rätseln alle anderen, wie sie das gemacht hat.
Ebenso stellt sich nun die Frage, was es mit dem Drachentatoo des Finnen auf sich hat und was verheimlicht ihnen Tyrell, der schon länger in der Wand lebt, sich aber  weigert, offen mit der Gruppe zu sprechen.

Mein Eindruck:

Dieser dritte Teil der Wall-Reihe ist meines Erachtens der bisher beste Teil, weil er mehr Struktur in die Geschichte bringt und die Spannung, die vorher schon sehr hoch war, noch erheblich steigert und es inzwischen zur Qual wird, auf den nächsten Teil zu warten.
Es wird immer mehr über das Leben der Protagonisten bekannt, sodass man sich immer mehr in sie hinein fühlen kann. Mittlerweile ist auch der Punkt erreicht, an dem man beginnt, eigene Verflechtungen herzustellen und zu rätseln, in welchem Zusammenhang aus ihrem Leben vor ihrem Erwachen ihre Schicksale stehen.
Wenn ich es nicht besser wüßte, käme ich niemals auf die Idee, dass an dieser Reihe sechs Autoren eng zusammen gearbeitet haben und die sechs Teile dieser Reihe in Gemeinschaftsarbeit erschaffen haben.
Allerdings ist es erforderlich alle Teile zu lesen, denn ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein Einstieg in Teil 3 für jemanden, der den Anfang nicht kennt, einfach ist.

Mein Fazit:

Diese Reihe ist ein absolutes Muss für Mystery-Thriller-Fans und die, die es noch werden wollen.

Danksagung:

Mein Dank geht an den Club der fetten Dichter und im Speziellen an Uwe Laub, der mir auch zu dieser Rezension das Cover zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte.

Mittwoch, 5. November 2014

Funkenflieger - Rita Falk


320 Seiten
Deutscher Taschenbuch Verlag
Erschienen am 1. November 2014
ISBN 978-3423260190

Klappentext:

Funkenflieger sind wir doch alle, Locke.
Für einen kurzen Moment, den wir Leben nennen.

Eine kleine Stadt in Bayern. Zwei Liebende und ein Baby, das nicht sein soll.
Ein leerstehendes Casino als Zufluchtsort…

Nach dem großen Erfolg von >Hannes< erzählt Bestsellerautorin Rita Falk in ihrem neuen Roman >Funkenflieger< die dramatische und bewegende Geschichte von Menschen, die unter widrigen Umständen füreinander da sind.

Mein Umriss:

Marvin, wegen seinen Haaren Locke genannt wächst mit seinen Brüdern Robin und Kevin bei ihrer Mutter Elvira auf. Sie nennen sie auch einfach Elvira.
Elvira verlor vor Jahren ihren Job und seitdem verbringt sie den Großteil ihrer Tage mit Kater Buddy, ungezählten Milchschnitten und „Richter Holt“ auf dem Sofa. Um den Haushalt kümmern sich die Söhne, Marvin und Kevin mehr recht als schlecht. Robin läßt sich meist nur blicken, wenn seine Brüder nicht zuhause sind, denn dann sind seine Chancen am größten, von der Mutter Geld zu bekommen. Das tut ihr zwar hinterher immer leid, aber irgendwie schafft er es immer wieder. Daher sehen es Kevin und Marvin als ihre Pflicht an, auch auf die Mutter zu achten. Insbesondere darauf, dass sie nie alleine zuhause ist und Robin sie wieder anpumpen kann.
Als Marvin zufällig dahinter kommt, dass Kevins Freundin Aicha schwanger ist, erklärt er ihn erst für verrückt, tut aber, nachdem ihm Kevin sein Herz ausgeschüttet alles dafür, dass es Aicha, dem werdenden Kind und Kevin gut geht.
Bisher nutzten Friedl, sein bester Freund und er das Casino einer leerstehenden Fabrik , um ihre Freizeit dort zu verbringen. Jetzt wollen sie den werdenden Eltern dort Unterkunft bieten, nachdem Aichas Mutter nur das Ziel kennt, zu verhindern, dass ihre Tochter dieses Kind eines „Zigeuners“, wie sie Kevin nennt, zu bekommen. Kevin jedoch steht zu Aicha. Er liebt sie über alles und setzt alles in seiner Macht stehende in Bewegung, damit es Aicha gut geht.
Nachdem Robin brutalst zusammen geschlagen wurde und der Täter nicht zu ermitteln ist, befinden sich auch Marvin und die werdenden Eltern in Gefahr. Als Aicha ein Geburtstagsgeschenk für Kevin organisieren will, spitzt sich die Lage zu…

Mein Eindruck:

Rita Falk erzählt die Geschichte von drei Brüdern, ihrer alleinerziehenden Mutter und deren engsten Freunde. Sie zeigt das Leben in der Unterschicht. Mutter arbeits- und antriebslos, die Jungs mehr oder weniger sich selbst überlassen, einer kurz vorm Abitur, die anderen beiden jünger, sowie der Freundin des ältesten Sohnes, die ein Kind erwartet.
Eigentlich nicht aussergewöhnlich in der heutigen Zeit, aber trotzdem schafft es Rita Falk, diese Geschichte lebendig, gefühlvoll und streckenweise sehr spannend zur erzählen. Der Ablauf in der Schule, der Umgang der Jugendlichen untereinander und die schwermütige, etwas weinerliche Art der Mutter sind sehr realistisch und nachvollziehbar dargestellt.
Durch ihre einzigartige Schreibweise schafft es die Autorin, den Leser in diese Familie und deren Leben zu entführen und nicht mehr los zu lassen. Auch trotz dramatischer Vorkommen zeigt sie den Zusammenhalt innerhalb der Familie und der darin mit eingebundenen Freunde, die aus einem Professor der Schule ihrer Söhne, einer Krankenschwester und deren Bruder eines Polizisten bestehen und nicht zuletzt Marvins Freund seit Kindergartentagen, Friedl von gegenüber. Gemeinsam sind sie stark und bestehen so manche schwierige Lebenslage.
Ein kleiner Wermutstropfen war für mich persönlich die sehr unrealistisch beschriebene Frühgeburt und die Zeit bis zur Entlassung des Kindes aus dem Krankenhaus. 5 Wochen zu früh ist kein so großes Drama, wie in dem Buch dargestellt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Kinder nicht großartig an Kabeln, Sonden usw. hängen, sondern einfach nur viel Wärme und zusätzliches Gewicht benötigen. In diesem Punkt hätte ich mir eine bessere Recherche von Rita Falk gewünscht.
Trotz diesem kleinen Manko lebt man sich sehr schnell in diese Familie ein und am Ende hat man das Gefühl, von dieser plötzlich verlassen geworden zu sein.

Mein Fazit:

Nach den Eberhofer-Krimis und Hannes ein weiteres Buch von Rita Falk, das ich wärmstens empfehlen kann.


Bild: eigener Scan vom Cover