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Mittwoch, 28. Juli 2010

Cleo - Wie ich das Lachen wieder lernte - Helen Brown


Familienroman

Zitat: Katzen sind nicht etwas, das man "kriegt". Sie tauchen im Leben eines Menschen auf, wenn sie gebraucht werden, und sie haben einen Auftrag, dem man anfangs vielleicht gar nicht versteht.
Dieser Satz steht in dem Buch fast am Ende, hat mich aber so berührt, dass ich ihn einfach zitieren mußte.
Helen lebt mit ihrem Mann Steve und den Söhnen Sam und Rob in der Nähe von Wellington in Neuseeland.
Als sie erfahren, dass die Katze einer Bekannten Junge bekam, wollten sie sich diese nur ansehen. Eigentlich wollen sie keine Katze, zumal sie einen Golden Retriever haben und sich auch nicht sicher sind, dass sich dieser mit einer Katze vertragen würde.
Aber als Sam die Kätzchen sah, war es um ihn geschehen. Er entschied sich für das schwächste im Wurf. Noch sollte es dauern, bis die Jungen von der Mutter genommen werden können.
Bald darauf hatte Helen einiges in Wellington zu erledigen und Steve blieb mit den Söhnen zu hause, um einen Kuchen zu backen. Die Jungs fanden einen verletzten Vogel, den Sam unbedingt zum Tierarzt bringen wollte. Also zogen die beiden los. Auf dem Weg dorthin läuft Sam vor ein Auto und verstirbt noch an der Unfallstelle.
Die Familie fällt in tiefe Trauer, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.
Nach einiger Zeit bringt die Bekannte, bei der sich Sam für das Kätzchen interessierte, eben dieses vorbei. Zu Anfang wehren sich Steve und Helen noch gegen den Familienzuwachs, aus Angst, in ihrer Trauer dessen Bedürfnissen nicht gerecht zu werden. Aber Rob überzeugt sie davon, das Kätzchen, das Sam von Anfang an Cleo nannte, zu behalten.
Cleo zeigt Helen, Steve und Rob pure Lebensfreude und lehrt sie wieder zu lachen und positiver am Leben teilzuhaben.

Helen Brown schreibt wunderbar einfühlsam und gefühlvoll und zugleich auch direkt, dass es eine wahre Freude ist, dieses Buch trotz des traurigen Hintergrundes zu lesen. Ihre Beschreibungen der Clownerien Cleos bringen den Leser zum Schmunzeln und teilweise auch zu herzlichem Lachen. Ebenso gefühl- und rücksichtsvoll läßt sie die Leser am Familienleben von Helen, Steve und Rob, sowie die später noch dazu kommenden Geschwister teilhaben. Die Handlung wirkt keineswegs erfunden oder aufgesetzt, auch das erzählte Verhalten der Katze ist so, wie man es sich bei einer Katze vorstellt.
Leicht abgewandeltes Zitat: Jedem Kätzchen steht eine Aufgabe bevor, Menschenherzen müssen geheilt und Lektionen über das wahre Wesen der Liebe erteilt werden.
Wahre Katzenfreunde werden dieses Buch lieben, andere werden sich wohl überlegen, was sie ohne Katze in ihrem Leben versäumen. Aber ich glaube nicht, dass dieses Buch einen einzigen Leser kalt läßt.
Ich kann es jedem Leser besten Gewissens ans Herz legen.

Sonntag, 18. Juli 2010

Die Spur der Kinder - Hanna Winter


Thriller mit Überraschungseffekt

Vor zwei Jahren verschwand Fionas kleine Tochter Sophie spurlos von dem Spielplatz, auf dem sie sich mit ihrem Vater aufhielt.
Kurz darauf bekam Fiona eine weiße Lilie per Kurier zugestellt. Kommissar Piet Karstens leitete die Fahndung, jedoch leider ohne Erfolg.
Inzwischen verschwand auch noch ein junges Mädchen, das eigentlich mit ihrem Freund Urlaub in Italien machen wollte und wurde einige Tage später grausam ermordet gefunden.
Piet Karstens und seine Kollegin Behrendt nehmen erneut die Fahndung auf. Sie setzen sich auch nochmals mit Fiona in Verbindung, die dachte, inzwischen das Geschehene einigermaßen und mit Hilfe von Alkohol verarbeitet zu haben, da schlägt der Entführer nochmals zu. Alle Spuren führen in den Spreewald...

Hanne Winters Schreibstil sucht seinesgleichen. Sie ist in der Lage, die Spannung ins Extreme zu steigern und kurz bevor der Leser den Knall erwartet, holt sie ihn wieder auf einen erträglichen Level. Im gesamten Buch spielt sie mit diesen auf und abs, was jedoch in keiner Weise stört, sondern den Leser noch mehr an das Buch fesselt. Irgendwann ist man dann an dem Punkt angelangt, dass man denkt, zu wissen wie das Buch endet, aber Hanne Winter belehrt einen eines besseren.

Ein sehr gut zu lesender Thriller, der zu Anfang an bereits dagewesenes erinnert, aber nach den ersten Seiten in eine eigene Richtung driftet. Die Autorin schreibt direkt und schnörkellos, gefühlvoll und dann auch wieder brutal, aber trotzdem so, dass die Handlung nie langweilig wird und man das Buch am liebsten in einem Rutsch lesen würde.
Ich kann "Die Spur der Kinder" jedem Thriller-Fan besten Gewissens ans Herz legen.