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Montag, 26. Oktober 2009

Lauf - Jamie Freveletti


Emma Caldridge ist auf dem Flug Nummer 689 von Miami/Florida nach Bogota/Kolumbien. Sie ist eine hervorragende Langstreckenläuferin und Chemikerin in einem Kosmetikkonzern, die im letzten Jahr den Tod ihres Verlobten verarbeiten mußte. Das Flugzeug wird von Rebellen über den kolumbianischen Dschungel gelotst und dort aus geringer Höhe zum Absturz gebracht. Alle Überlebenden werden von den Guerillas gefangen genommen und verschleppt. Sie wissen jedoch nicht, dass Emma den Absturz überlebte und in den Dschungel flüchtete, um dann den Rebellen mit ihren Geiseln folgte.
Die Rebellen wissen nicht, dass Emma ein schreckliches Geheimnis, welches auch der Grund für ihren flug nach Kolumbien war, mit sich herum trägt. Dem Rebellenführer ist das sehr wohl bewußt und somit beginnt eine atemlose Jagd durch den Dschungel, bei der Emma den Guerillas immer einen kleinen Schritt voraus ist.

Jamie Freveletti hat einen rasanten, fesselnden Schreibstil, der den Leser an das Buch fesselt. Von Kapitel zu Kapitel steigt die Spannung bis zum großen Showdown, der für die Protagonistin, ebenso wie für den Leser zu einer nicht erwarteten Überraschung führt.
Auch schafft es die Autorin durch die unkomplizierte und schnörkellose Art zu schreiben, den Leser regelrecht in die Handlung zu entführen. Auch wenn man die Handlung auf Papier gedruckt vor sich hat, so kann man mit den Geiseln und Emma mitfühlen, wie es ihnen gerade an der Stelle, an der man liest, so ergeht.

Dieses Buch kann ich uneingeschränkt und guten Gewissens jedem Leser rasanter Thriller empfehlen.

Montag, 12. Oktober 2009

Die Zarentochter - Petra Durst-Benning


Olga, die Tochter des Zaren Nikolaus führt ein behütetes Leben am russischen Zarenhof. Als Kind verwöhnt, mit Geschenken und allen Annehmlichkeiten überhäuft verläuft ihre Kindheit in geregelten Bahnen.
Als sie älter wird und bei der Armenspeisung durch ihre Mutter der Zarin Alexandra dabei ist, wird ihr bewusst, dass sie den Armen und Gebrechlichen helfen muss. Dieser Eindruck verstärkte sich bereits in ihrer Kindheit, als sie erleben musste, wie ihr Bruder Kosty im Winter von einem Bürgerjungen vor dem Ertrinken gerettet wurde und dessen Eltern kein Geld für einen Arzt hatten und er dann infolge seiner Heldentat stirbt.
Innerlich weigert sie sich daher, irgendwann einen hochgestellten Adligen zu heiraten, die ihrer Meinung nach nichts anderes tun, als Kriege führen und ihr Vermögen mehren. Ausserdem findet sie sich zu unansehnlich, als dass sich jemals ein Mann für sie interessieren könnte.
Das hässliche Entlein verwandelt sich jedoch in einen schönen Schwan, woran nicht zuletzt ihre Kammerfrau Anna mit beteiligt ist. Mit List und Tücke bringt sie Olga dazu, auch nach heiratsfähigen Männern zu schauen und diese dazu zu bringen, um sie zu werben. Oberste Priorität hat jedoch weiterhin der Plan, für die da zu sein, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Ihr Vater möchte sich mit einem Mann des österreichischen Regentenhauses verheiraten, dieser zögert jedoch ein Treffen immer wieder durch Absagen, Krankheiten und sonstige Gründe hinaus. Sie lernt den Hessen Alexander kennen, in den sie sich hals über Kopf verliebt. Diese Liebe wissen jedoch ihre Eltern zu verhindern, weil der Adelsstand des jungen Mannes nicht der Vorstellung von Olgas Eltern entspricht. Sie leidet unermesslichen Liebeskummer und glaubt, nicht zu überleben.
Als es ihrer Mutter nicht so gut geht, beschließt diese einen Aufenthalt in Palermo. In der Sonne Siziliens verblasst die Erinnerung an Alexander und Olga lernt den Württemberger Karl kennen und verliebt sich innerhalb von ein paar Tagen in ihn. Nicht zuletzt seine Einstellung zum Leben und seine Sorge um die Mittellosen seines Landes bringen Olga dazu, seinen Antrag, um sie werben zu dürfen, anzunehmen.
Bereits in von Palermo aus wird die Prunkhochzeit bis ins kleinste Detail geplant.
Auch wenn Karl nicht unbedingt der Wunschschwiegersohn des Zaren ist, so liegt ihm doch sehr viel am Glück seiner Lieblingstochter und lässt sich nichts anmerken.

Ein eher romantischer Roman aus der Zarenzeit, der einen in Träumereien versetzt, mitleben und mitleiden lässt. Wie Petra Durst-Benning im Buch schon selber erwähnt, bediente sie sich bestimmter Freiheiten, um das Geschehen um Olga so zu schreiben, dass einfach eine runde Geschichte entsteht. Mit ihrer lockeren und unkomplizierten Art zu schreiben ist der Leser schnell in der Handlung gefangen und tut sich schwer, das Buch wieder zur Seite zu legen.
Leider endet der Roman so plötzlich, dass man sich erstmal wundert. Die Autorin verweist jedoch darauf, dass die Fortsetzung im September 2010 erscheint.
Das Ende der Handlung und dieser Verweis ist etwas unglücklich gewählt, denn auch wenn es eine Fortsetzung gibt, sollte nicht alles offen bleiben.

Ich habe dieses Buch gerne gelesen, es ist Lektüre zum Träumen und Abschalten und kann es guten Gewissens empfehlen.