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Mittwoch, 29. Juli 2015

Jähzorn - Caryl Férey


Thriller

544 Seiten
Limes Verlag
Originaltitel: Mapuche
Erschienen am 27. April 2015
ISBN 978-3809026310
Übersetzer: Michaela Meßner

Kindle Edition
2089 KB
Limes Verlag
Erschienen am 27. April 2015
ASIN B00QZEVIRE

Klappentext:

Den bitteren Geschmack des Zorns kennt nur, wer richtig hasst ...

Rubén ist der Sohn des berühmten aufständischen Dichters Calderón, der in den Verließen der argentinischen Diktatur zu Tode gefoltert wurde. Rubén selbst entkam nur knapp, doch er ist fürs Leben gezeichnet. Dreißig Jahre später widmet er sich der Verfolgung der damaligen Täter und sucht nach anderen Überlebenden wie ihm. Als er eines Tages der indianischen Bildhauerin Jana begegnet, die ihn damit beauftragt, die brutalen Mörder einer Prostituierten zu finden, ändert sich sein Leben für immer – denn beide verbinden sowohl Schmerz als auch Wut. Doch im heutigen wie im damaligen Argentinien ist es nie gut, zu viele Fragen zu stellen, denn der Tod und seine Henker lauern überall …

Mein Umriss:

Da ich dieses Buch nach ca. zwei Dritteln abgebrochen habe, belasse ich es in dem Fall nur beim Klappentext.

Mein Eindruck:

Für den normalen Leser ist dieses Buch alles andere als leichte Kost und von Unterhaltung zu sprechen, wäre einfach zu viel versprochen. Caryl Férey schaffte einen rasanten und spannenden Einstieg in Jähzorn, allerdings verebbte die Spannung sehr schnell und die Geschichte versandet in langatmigen Erläuterungen und Erklärungen über Argentinien, die Militärjunta, das Drogenkartell und die politischen Verfehlungen in diesem Land. Fakten, Fakten, Fakten. Aber einfach zu viel des guten, wenn man einen Thriller erwartet. Dieser Thrill lässt hier sehr lange auf sich warten. Ob er noch nach den von mir gelesenen Seiten kommt, entzieht sich meiner Kenntnis. Nur hatte ich einfach keine Lust mehr weiter zu lesen, was nicht zuletzt an der Schreibweise des Autors liegt. Diese sehe ich als überkandidelt, geschraubt, dann wieder ins Ordinäre, Diskriminierende driftend. Auch vor seltsamen Wort- und Satzkreationen macht Férey nicht Halt.
Er macht vor Äußerlichkeiten am Menschen nicht Halt, wenn es darum geht, einen Makel wie kleine Brüste verbal regelrecht mit Schmutz zu bewerfen. Ebenso störend sind so manche schwülstige Umschreibungen von Kleinigkeiten, die eher an die des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erinnern.
Die Juroren, die ihm diverse Preise zusprachen, gingen sicherlich davon aus, dass er seinen eigenen Stil gefunden hat, der bestimmt nicht jedem liegen wird. Er polarisiert und daher werden ihn die einen lieben und die anderen mit Nichtbeachtung strafen.
Lange suchte ich den Zusammenhang zwischen Titel und Inhalt. Das Wort Jähzorn sagt für mich einen plötzlichen Zornesausbruch in ungewohnter Härte aus. Férey lässt Rubén jedoch 30 Jahre nachdem sein Vater im Gefängnis zu Tode gefoltert wurde, seine Rache üben. Somit kann von Jähzorn nicht die Rede sein. Ich empfand es eher als einen Feldzug der Rache.
Anerkennenswert finde ich die ausführliche Recherchearbeit, das Hintergrundwissen und seine ganz eigene Umsetzung des Themas, bei dem sich trotz der Ausführlichkeit, viele Fragen ergeben, die leider unbeantwortet bleiben.
Die Beschreibung der Städte und Landschaften beherrscht der Autor vorbildlich, jedoch hat er diese so extrem in die Länge gezogen, dass ich geneigt war, ganze Passagen einfach zu überblättern. Wäre Feréy irgendwann auf den Punkt gekommen, hätte er es vielleicht noch geschafft, mich am Buch zu halten. Der Spannungslevel war für mich persönlich einfach zu niedrig und fiel zwischendrin immer wieder ins Bodenlose, sodass sich Langeweile breit machte.

Das Cover ist interessant gestaltet und vermittelt höchste Spannung, die ich leider vergeblich suchte.

Mein Fazit:

Sehr anstrengend zu lesen. Nicht platt, jedoch nicht für jeden Leser gleichermaßen geeignet. Daher bekommt dieses Buch nur 3 Sterne in der Amazonbewertung.

Der Autor:

Caryl Férey wurde 1967 geboren und lebt in Paris.
Sein Thriller „Zulu“ wurde mit zehn Literaturpreisen geehrt und 2014 mit Orlando Bloom und Forest Whitaker verfilmt und weltweit übersetzt.

Danksagung:

Mein Dank geht an den Limes Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte, ebenso bedanke ich mich bei der Verlagsgruppe Randomhouse dafür, dass ich auf Cover und andere Hilfsmittel in Verbindung mit dieser Rezension zurückgreifen durfte.

Interessierte können dieses Werk als Printversion oder Ebook HIER erwerben

Montag, 27. Juli 2015

Verlust - Paul Harding


Roman

272 Seiten
Luchterhand Literaturverlag
Übersetzer Silvia Morawetz
Erschienen am 15. Juni 2015
ISBN 978-3630873770

Klappentext:

»Die meisten Männer aus meiner Familie machen ihre Frauen zu Witwen und ihre Kinder zu Waisen. Ich bin die Ausnahme. Mein einziges Kind, Kate, wurde mit dreizehn von einem Auto angefahren und getötet, als sie mit dem Fahrrad vom Strand nach Hause fuhr.« Damit beginnt die Geschichte von Charlie Crosby aus Enon, von seinem Weg durch die Hölle und, vielleicht, wieder zurück. Denn seine Trauer ist so maßlos, so allumfassend und unversöhnlich, dass sie sein Leben immer mehr zerstört. Seine Frau verlässt ihn bald nach dem Tod der Tochter, und Charlie, der sich in einem seiner Wutanfälle die Hand gebrochen hat, ernährt sich seitdem mehr oder weniger von Schmerztabletten und Alkohol und verwahrlost zusehends. Er kann sich um die Außenwelt nicht mehr kümmern, zu sehr nimmt ihn sein Innenleben gefangen: Gegenwart und Vergangenheit durchdringen sich, Erinnerungen an den verstorbenen Großvater, lange Spaziergänge und Vogelbeobachtungen in den Wäldern von Maine, die Geschichte von Enon und auch von Salem, das ganz in der Nähe liegt, und seinen Hexen in früheren Zeiten – all das bestimmt seine Gedanken und sein Sein. Vor allem aber sind da immer wieder Erlebnisse und Gespräche mit seiner über alles geliebten Tochter, Entwürfe verschiedener Leben, die er mit ihr hätte erleben wollen. Denn er kann und will ihren Tod nicht akzeptieren …

Mein Umriss:

Kurz vor dem 13. Geburtstag ihrer Tochter Kate, verlieren Susan und Charlie Crosby sie durch einen Verkehrsunfall.
Dieses traumatische Erlebnis lässt das Elternpaar immer weiter auseinander driften, bis Susan entschließt, zu ihrer Familie zu fahren. Hier ist der Punkt erreicht, an dem Charlies Absturz ins Bodenlose beginnt. Zu groß ist seine Trauer um die geliebte Tochter, mit der er viele Erlebnisse teilt. Er provoziert die Trennung von seiner Frau, kapselt sich von der Umwelt ab und nachdem er sich die Hand brach, verfällt er immer mehr den Medikamenten. Als ihm diese nicht mehr helfen, spült er sie mit Alkohol hinunter, verwahrlost körperlich ebenso, wie er das Haus, in dem er lange Jahre mit seiner Familie glücklich war, verwahrlosen lässt. Hilfreiche Hände weist er ab, ebenso, wie er seine mittlerweile entstandene Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit nicht erkennt und verleugnet.
Nachts zieht es ihn hinaus zu Kate, in die Nähe ihres Grabes…

Mein Eindruck:

Paul Harding beschreibt in diesem Buch die Trauerarbeit und –bewältigung eines Vaters, der sein Kind auf tragische Weise verloren hat. Wie bereits der Vorgängerroman „Tinkers“ spielt auch „Verlust“ in der fiktiven Kleinstadt Enon in Main. Für „Tinkers“ erhielt Harding den begehrten Pulitzerpreis.

„Verlust“ ist in der Ich-Form verfasst und dreht sich zum Großteil nur um Charlie Crosby, seine Trauer, sein Leben, seine Vergangenheit und seine Sucht. Das mag nun etwas langweilig erscheinen, was es aufgrund der Wortgewandtheit Hardings jedoch nicht ist. Diese kommt während des ganzen Buches zum Tragen, aber ganz besonders, als er über das Obsidianmädchen erzählt. Je weiter er Charlie in die Drogensucht abrutschen lässt, umso wirrer werden dessen Rauscherlebnisse. Ja wirr, aber nicht chaotisch. Hardings Schreibweise hat das gewisse Etwas, das den Leser fesselt, ohne dass es sich bei seinem Buch um einen Thriller oder Kriminalroman handelt. Bis ins kleinste Detail geht er auf Begebenheiten der Vergangenheit Charlies ein, ohne langweilig oder gar langatmig zu werden. Seine Schilderungen der Umgebungen und der Natur wähnen den Leser persönlich anwesend zu sein.
 
Platte Wortspielchen sucht man bei Harding vergebens, eher die Kunst eines Autors, der es versteht mit der Vielfältigkeit der Sprache umzugehen. In seiner Übersetzerin Silvia Morawetz fand er die perfekte Partnerin, um die Übersetzung dieses Romanes ebenso stilsicher durchzuführen, wie er diesen in seiner Sprache zu Papier brachte.

Zu Anfang steigt der Autor etwas verstörend in die Geschichte ein, denn gleich an den Anfang setzt er den Tod des Kindes und den Schock der Eltern. Aber genau darauf baut er die Trauerarbeit der Eltern auf und zeigt, wie sehr ein Vater zu leiden in der Lage ist. Diesen Vater lässt er nicht plötzlich und ohne Vorwarnung abstürzen, denn das wäre Paul Harding zu banal. Viel mehr stößt er den Vater in eine Endlosschleife, die diesen immer weiter hinunter zieht und aus der er keinen Ausweg sieht. Ob die Wirkungsweisen der erwähnten Medikamente wie beschrieben sind, kann ich nicht beurteilen, aber es ist davon auszugehen, dass jemand der so stilsicher im Umgang mit der Sprache ist, die Recherche nicht auf Sparflamme kochen läßt.

Das Cover ist meiner Meinung nach perfekt gewählt. Die Bäume im Wind verleiten dazu, sich Gedanken zu machen. Ebenso wie Paul Harding den Protagonisten immer wieder in Erinnerungen an seine Tochter, seine Frau und seine Erlebnisse mit dem Großvater abschweifen lässt, die er gerne noch mit Kate nacherlebt hätte.

Mein Fazit:

Ein Buch das zu Herzen geht, aber zu keinem Zeitpunkt kitschig ist. Allerdings ist es keine Sonntagnachmittagslektüre, denn dafür ist das Thema dann doch zu Ernst und berührend.

Danksagung:

Mein Dank geht an den Luchterhand Literaturverlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte, ebenso bedanke ich mich bei der Verlagsgruppe Randomhouse dafür, dass ich auf Cover und andere Hilfsmittel in Verbindung mit dieser Rezension zurückgreifen durfte.


Hier können Sie das Buch aus dieser Besprechung erwerben

Mittwoch, 22. Juli 2015

Carla Berling liest aus Jesses Maria: Hochzeitstag

Ich habe Carla Berlings Vortragskunst schon live erleben dürfen und dabei wurden meine Lachmuskeln in Gesicht und Bauch aufs Extremste trainiert.
Sollte sie mal in Eurer Nähe sein, lasst Euch die Lesung auf keinen Fall entgehen.

Hier eine kleine Probe, bei der kein Auge trocken bleibt:

Jesses Maria: Hochzeitstag



Natürlich können Interessierte wie Buchhandlungen, Hotels, Firmen usw. Carla Berling auch für eine Lesung buchen.

Einfach Mail an carla@carla-berling.de senden, sie antwortet schnell und zuverlässig

Noch eine kleine Probe

Jesses Maria: Musical





Dienstag, 21. Juli 2015

Maggie und die Stadt der Diebe - Patrick Hertweck


Kinder- und Jugendbuch
Print-Ausgabe
304 Seiten
Thienemann Verlag
Erschienen am 13. Juli 2015
ISBN 978-3522184038

Klappentext:

New York, 1870

Kalt und düster ist es in den Slums von Manhattan. Ziellos irrt Maggie durch schmutzige Gassen voller Bettler. Sie ist heilfroh, als sie bei einer Bande junger Diebe Unterschlupf findet. Schon bald fühlt sie sich dort wie zu Hause. Bis eine gemeinsame Diebestour sie zu einem Kirchturm führt, der schlimme Erinnerungen in ihr wachruft. Maggie muss sich endlich ihrer Vergangenheit stellen. Doch Licht ins Dunkel kann nur einer bringen: der sagenumwobene Herrscher über die New Yorker Unterwelt.

Mein Umriss:

Maggie wurde aus einem Waisenhaus entführt und entkommt ihren Häschern. Auf der Flucht wird sie beinahe von den Whyos eingeholt, als sie gerettet wird. Sie folgt der Wegbeschreibung in das Armenviertel New Yorks. Dort stößt sie auf eine Gruppe junger Diebe, die sich die 40 Little Thieves nennen. Bei ihnen aufgenommen, erholt sie sich erst einmal von ihrer Fluch, kann sich waschen und frische Kleidung ansehen, um nicht mehr so sehr als scheinbar besser gestelltes Mädchen aus der Gruppe heraus zu stechen. Bald hat sie sich eingelebt und hat keine Sehnsucht mehr nach dem Waisenhaus. Sie begibt sich mit den anderen auf Bettel- und Diebestouren, bis eine matronenhafte Frau auftaucht. Das Gespräch, das sie belauscht, macht Maggie neugierig…

Mein Eindruck:

In einer Kind- und Jugendgerechten Sprache erzählt Patrick Hertweck die Geschichte Maggies. Unblutig und dennoch teilweise unheimlich geht er auf das Leben der jungen Bande auf der Straße und in ihrem düsteren Zuhause ein. Durch seine bildhafte Erzählweise ist bei diesem Buch das Kopfkino in vollem Gange. Schnell lebt man sich ins Geschehen ein und fast kann man die üblen Gerüche nach Kloake und verdorbenen Lebensmitteln wahrnehmen. Unblutig und kindgerecht stellt Hertweck die Abenteuer der 40 Little Thieves dar. Dieses Buch in einem Rutsch zu lesen, funktioniert wunderbar, denn einmal im Geschehen, lässt es einen nicht mehr los.
Mir persönlich fehlten insbesondere, da es ein Kinder- und Jugendbuch ist, das für das Lesealter 11-13 empfohlen wird, Erklärungen zur damaligen Lebensweise und die Begründung, warum es zu der Zeit so viel Armut gab. Als Erwachsener ist einem das bekannt, aber Kinder bräuchten hier eine Hilfestellung, die sie sich eher nicht bei den Eltern holen, sondern selber lesen wollen. Daher erhält dieses Buch von mir nicht die volle Sternanzahl in Amazon.
Für das Buch wurde ein sehr schönes, zu 100% stimmiges und ins Auge fallendes Cover gewählt. Eben dieses war für mich mit ein Grund, mir das Buch zu kaufen.

Mein Fazit:

Ein Erstlingswerk, das ich sehr gerne weiter empfehle und das auf mehr hoffen lässt.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Marcus Sammet liest in Arnstorf

Am 08. August begrüßt Iris Salewski in Arnstorf den Autor der „Sterbe wohl…“ Thriller-Reihe zu einer Lesung bei Kaffee und Kuchen.

Moderiert wird diese Veranstaltung von mir und da wir eine Eventfotografin mitbringen, werden hinterher natürlich auch zahlreiche Bilder und ein Bericht veröffentlicht.

Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen

Genaue Informationen, wie auch die Kontaktmöglichkeit könnt Ihr dem Plakat entnehmen, ebenso könnt Ihr Euch als Gäste dieser Veranstaltung auf facebook eintragen
 

Montag, 13. Juli 2015

Memory Effekt - Lena Sander



Psychothriller

Kindle Edition
411 KB
Printausgabe 285 Seiten
Amazon Media
ASIN B0104CNUT6

284 Seiten
Erschienen am 23. Juni 2015
CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN 978-1514673942

Klappentext:

Zwei Leben – zwei Frauen – ein Komplott? Kaum ihrer Ehehölle entkommen, entdeckt Mia in der Zeitung ihre eigene Todesanzeige. Ein genialer Schachzug ihres brutalen Ehemannes – oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Je näher sie der Wahrheit kommt, desto grausamer wird sie von der Vergangenheit eingeholt. Das Leben der Psychiaterin Linda gerät aus den Fugen, als ihr Mann schwer verunglückt. Gleichzeitig sieht sie sich von Unbekannten bedroht. Welches Geheimnis hat Lindas Mann mit ins Koma genommen? Auf welche fatale Weise sind die Schicksale der beiden Frauen miteinander verbunden? Memory-Effekt: ein intelligent angelegter Psychothriller, dessen Tatsachen unter die Haut gehen.

Mein Umriss:

Mia wird von ihrem Mann, dem erfolgreichen Frauenarzt, immer wieder aufs brutalste gequält. Als sie ihm endlich entkommt, flieht sie ins Frauenhaus, doch auch dort findet er sie wieder. Wieder fällt er über sie her und sie verliert ihr ungeborenes Kind. Daraufhin geht sie in ein Sanatorium, in dem sie sich sicher fühlt.
Linda, eine Psychiaterin erlebt den Schock ihres Lebens, als ihr Mann angefahren wird und ins Koma fällt. Sie findet Hilfe bei Freunden, die ihr bei der Betreuung ihres Kindes helfen.
Beide Männer haben ein Geheimnis. Der eine kann nicht darüber sprechen, der andere will es nicht, um seine Ehe nicht zu zerstören. Dieses Geheimnis jedoch verbindet die beiden Männer, ohne dass ihre Frauen etwas davon wissen.
Bis Lindas Tochter spurlos auf dem Weihnachtsmarkt verschwindet…

Mein Eindruck:

Lena Sander baut diesen unter die Haut gehenden Psychothriller aus dem Bereich der Fortpflanzungsmedizin in zwei Handlungssträngen auf, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Lange Zeit führt sie diese nebeneinander her, bis sie anfängt, diese langsam aber stetig aufeinander zuzuführen. In den ersten beiden Dritteln dieses Thrillers rätselt man darüber, worum es eigentlich geht, denn Sander stellt das Schicksal der gequälten Ehefrau Mia Kronen in den Vordergrund. Irgendwie passt der zweite Handlungsstrang um Linda nicht ins Gesamtbild. Aber sie schürt immer wieder die Neugierde, sodass man mehr als gespannt darauf ist, wohin die Autorin einen führt. Aufgelockert wird die Spannung durch eine Mitpatientin Mias im Sanatorium, die Sprichwörter und Lebensweisheiten durch falsche Ausdrücke zu humorigen Passagen werden lässt, die den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringen.
Als die Handlungsstränge aufeinandertreffen und man sieht, worauf die Autorin hinaus will, kann man nur noch staunen. Staunen über ihre Kunst mit dem Spiel der Emotionen, so hart die Handlung auch sein mag.
Genau so sollte ein Psychothriller sein. Hart, nicht zu blutig, geheimnisvoll bis zum grandiosen Ende, das absolut überraschend ist.

Mein Fazit:

Ein Psychothriller der härteren Gangart, den man nicht versäumt haben sollte

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an die Autorin Lena Sander, die mir das Ebook als Rezenskionsexemplar zur Verfügung stellte

Dienstag, 7. Juli 2015

Herrchenjahre - Michael Frey Dodillet


Erfahrungen, Tiere

272 Seiten
Heyne
Erschienen am 24. Januar 2011
ISBN 978-3453174573

Klappentext:

Böse Hundemädchen kommen überall hin

Wenn der Hund die Sau rauslässt und das Herrchen auf dem Zahnfleisch Gassi geht, dann stimmt etwas nicht. Kurz entschlossen schnappt sich der Autor seine aufmüpfige Hündin Luna und macht sich auf den Weg zur guten Erziehung – eine Odyssee, die die beiden in die Fänge verschrobener Trainer, absurder Methoden und spleeniger Hundehalter führt. Das Einzige, was der Hund lernt: Diese Zweibeiner haben doch alle einen Vogel! Ein tierischer Lesespaß – unterhaltsam, witzig und voller Selbstironie.

Mein Umriss:

Als Michael Frey Dodillet sich gemeinsam mit seiner Familie entscheidet, einen Hund ins Haus zu holen, ist es nur ein kleiner Schritt ins Chaos. Der Züchter empfiehlt ihnen einen anderen Hund, aber sie wollen unbedingt Luna mit ihrer Lakritznase haben. Sofort haben sie sich in dieses Fellknäuel verliebt. Allerdings rechnen sie nicht damit dass sie rund um die Uhr auf Krawall gebürstet ist. Sei es eine Katze, der sie beim Gassi gehen begegnen, oder Hunde hinter Zäunen, sobald Luna Witterung aufgenommen hat, ist sie genau so wenig aufzuhalten wie eine programmierte Mittelstreckenrakete. Dies bringt ihrem Herren so manche Blessur und ruinierte Klamotten ein.
Der Hund muss erzogen werden. Als diese Entscheidung fiel, wusste der Autor noch nicht, auf welches Abenteuer er sich einlässt. Jeder Hundetrainer empfiehlt andere Tricks und Kniffe, wie er Luna in den Griff bekommt. Irgendwann merkt er sich die Namen dieser Damen und Herren nicht mehr. Sie heissen allesamt nur noch Krause. Da wäre der Klickerkrause, der Heititeikrause, der Scheffkrause usw. Sie alle glauben, das Patentrezept zu haben, diesen Hund zu einem vorbildlichen Begleiter seines Rudels zu machen.
Klar, dass es keiner schafft, die Krawallmaus zu bändigen, bis die Familie ihren eigenen Weg findet…

Mein Eindruck:

Michael Frey Dodillet erzählt mit viel Humor und Ironie seine Erlebnisse bei der Erziehung des Familienhundes. So begleitet ihn der Leser durch die ersten fünf Lebensjahre einer Hündin, die nicht zu bändigen zu sein scheint. Schon in der Anleitung zaubert der Autor dem Leser ein breites Grinsen ins Gesicht, denn welcher Autor macht sich schon Gedanken darüber, wie er erklären kann, warum sein Buch einfach für jeden Leser geeignet ist. Sei es der eilige Leser, der orientierungslose Leser oder der engagierte Anwalt. Laut Dodillet gibt es niemanden, für den dieses Buch nicht geeignet wäre.

Anhand der Beschreibung diverser Stunden mit Trainern, Spaziergängen und auch einer Urlaubsreise hat der Autor die bewegende Geschichte auf dem Weg zum „normalen“ Hund.
Liebevoll beschreibt er Lunas aussergewöhnlichen und extrem starken Charakter, der ihm so manche Schweißperle auf die Stirn trieb. Immer wieder ist man als Leser am Grinsen oder bricht sogar in schallendem Lachen aus. Dodillet lässt nichts aus und daher macht es richtig Spaß, dieses Buch in einem Rutsch zu lesen.

Mein Fazit:

Eine nicht nur für Hundefreunde amüsierende Lektüre, die ich uneingeschränkt empfehle



Herrchenjahte

Donnerstag, 2. Juli 2015

Das halbe Herz - Annett Pöpplein


Biografien, Erfahrungen, Schicksale

260 Seiten
Deutscher Taschenbuch Verlag
Erschienen am 01. Mai 2012
ISBN 978-3423249355

Kindle Edition
367 KB
Deutscher Taschenbuch Verlag
Erschienen am 01. Mai 2012
ASIN B007W1M5Q2

Klappentext:

Annett Pöppleins drittes Kind Jens kommt 1997 mit einem seltenen Herzfehler zur Welt. Eine seiner Herzkammern ist verkümmert. Jens hat nur ein halbes Herz. Eigentlich hat er keine Zukunft. Soll man um sein Leben kämpfen oder der Natur ihren Lauf lassen? Das ist eine der grundsätzlichen Fragen, denen sich die Familie von Anfang an stellen muss. »Jens wird uns den Weg zeigen, den er gehen will«, sagt der behandelnde Herzspezialist. Und Jens hat einen unbändigen Lebenswillen. Der Kampf ums Überleben verlangt ihm selbst, der Mutter und der Familie das Äußerste ab. Durch die Krankheit verändert sich alles. Trotzdem entwickelt sich der tapfere kleine Junge zu einem fröhlichen und charmanten Kind. Als Jens fünf Jahre alt ist, hilft nur noch eine Herztransplantation. Ein anderes Kind ist gestorben. Aber Jens hat nun doch eine Zukunft.
Seine Mutter erzählt zutiefst berührend, mit großer gestalterischer Kraft und bei allem Schrecken auch mit Humor und Selbstironie von der Qual und dem Glück dieser Jahre. Ihre Geschichte ist zugleich ein Appell, sich der Organspende nicht zu verschließen.

Mein Umriss:

Annett Pöpplein hat schon zwei Kinder, als 1997 Jens zur Welt kommt. Das Glück scheint perfekt, bis sich ein paar Wochen nach der Geburt herausstellt, dass etwas nicht stimmt.
Jens atmet nur flach und auch die sonstigen Anzeichen bereiten den Eltern Sorgen und als er plötzlich apathisch wird und zu ersticken droht, zeigt sich, dass der Junge schwer krank ist. Bei den nun folgenden Untersuchungen stellt sich heraus, dass Jens nur ein halbes Herz hat, weil eine Herzkammer durch mangelnde Durchblutung total verkümmert ist. Den Eltern wird erklärt, dass ihr Sohn nicht nur einen Herzfehler, sondern dass es sich um mehrere handelt. Sie erfahren, dass eine Behandlung möglich, aber sehr langwierig sein wird und am Ende eine Transplantation notwendig würde. Für diese ist ihr Sohn jedoch noch zu klein. Also versuchen Eltern und Mediziner alles, das Leben des Kindes zu retten…

Mein Eindruck:

Annett Pöpplein entschied sich dieses Buch zu schreiben, als Jens, ihr Junge mit dem halben Herzen, seine Transplantation längst überstanden hatte und er fast ohne Einschränkungen am normalen Leben teilnehmen kann. Sie zeigt, wie eine so schwere Erkrankung eines Kindes die ganze Familie an ihre Grenzen bringt. In der Zeit bis zur Transplantation, die durchgeführt wurde als Jens fünf Jahre alt war, verabschiedete sie sich nicht nur einmal von ihrem Sohn im Glauben, dass er den nächsten Morgen nicht mehr erleben wird. Die Autorin erzählt über den Kampf mit der Krankenkasse, die sich sperrt, als es darum ging, eine Haushaltshilfe zu finanzieren und auch über den Kampf mit Ärzten, wenn sie sah, dass es weitere Möglichkeiten gibt, als deren Therapievorschläge. Auch die Krisen, die die Familie durchzustehen hat, bleiben nicht unerwähnt. Ihre beiden Töchter sieht sie kaum, denn Jens forderte sie rund um die Uhr. Ebenso erzählt sie, dass auch ihr Mann immer unzufriedener wird und er sie das spüren lässt. Annett Pöpplein ist so stark eingespannt, dass sie das Leben um sich herum teilweise nicht mehr wahr nimmt. Oft stellt sie sich die Frage, ob es richtig ist, ihren Sohn so leiden zu lassen. Die Autorin hält mit nichts hinterm Berg, obwohl sie immer wieder zeigt, wie stark sie ist, so lässt sie nicht unerwähnt, wie sehr sie die Situation jahrelang extrem belastet.
Sehr gefühlvoll geht sie auf die Emotionen ihrer Kinder und ihres Mannes ein und der Leser merkt, dass sie zwar immer der Meinung war das Richtige zu tun, aber trotzdem ihrer Familie gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie ihr ganzes Sein auf Jens ausgerichtet hat.
Dieses berührende Buch macht einen demütig gegenüber seinem eigenen Leben und jede Mutter glücklich, deren Kind gesund zur Welt kommen durfte.

Mein Fazit:

Ein Erfahrungsbericht der im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen geht und ein Appell sich der Organspende nicht zu verschließen, ist.

Mittwoch, 1. Juli 2015

BENEFIZLESUNG


!!!BENEFIZLESUNG!!!

1.000 Euro für ...

eine Wohnzimmerlesung, Weihnachtsfeierlesung, Ganz-normale-Buchhandlungslesung?!

Sie spenden, Petra Durst-Benning unterhält Ihre Gäste mit ihrem neuen Roman "Kräuter der Provinz"!

Eigentlich ist ihr Terminkalender für dieses Jahr voll.
Rappelvoll!
ALLE wollen ihre "Kräuter der Provinz" haben!!!

Aber einen Termin im NOVEMBER oder DEZEMBER vergibt sie noch zusätzlich, falls ... ja falls jemand Lust hat, gemeinsam mit ihr etwas Gutes zu tun:

Sie spenden 1.000 Euro an das andalusische Tierheim Animal In Need SCF. (Die Spendenquittung dürfen natürlich auch Sie absetzen). Sie kommen außerdem für die Fahrtkosten der Autorin auf. Anfallende Übernachtungskosten übernimmt sie selbst und liest außerdem honorarfrei.
Sie kommt an Ihrem Wunschtermin zu Ihnen ins Wohnzimmer, in den Betrieb oder den Buchladen. Gemeinsam mit Ihnen bieten Sie mit ihr Ihren Gästen einen unvergesslichen Abend!

Warum ein spanisches Tierheim? Weil Petra Durst-Benning die Arbeit der dortigen Tierschützer sehr bewundert und unterstützen möchte. Weil ihre letzten beiden Benefizlesungen deutschen Tierheimen zugute kamen. Weil Tierschutz keine Grenzen hat. Weil ihr Hund Curro von dort stammt…

Die Autorin braucht einen wohlhabenden Buch- und/oder Tierfreund! Oder einen Geschäftsmann/eine Geschäftsfrau mit Lust auf eine tolle Kundenveranstaltung. Oder ein Restaurant, das eine Dinnerlesung machen möchte. Oder ...
1.000 Euro für den guten Zweck - die sind doch aufzutreiben, oder?