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Donnerstag, 24. März 2011

Zeugin der Toten - Elisabeth Herrmann



432 Seiten, € 19,99 (D)
List
ISBN: 9783471350379
Erscheinungsdatum 02. März 2011

Klappentext:
Spuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner.
In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei, die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner.

Mein Umriss:
Judith Kepler, eine Cleanerin, spezialisiert auf die Reinigung von Wohnungen verstorbener oder ermordeter Menschen. Keine schöne Arbeit, aber Judith beherrscht sie wie wenige andere Cleaner. Daher steht ihr Chef wie ein Fels hinter ihr, was ihr viele Freiheiten beschert.
Als sie die Wohnung eines Mordopfers reinigt stößt sie auf eine Akte des Kinderheimes Juri Gagarin in Saßnitz, die ihren Namen trägt. Daraufhin beginnt sie in ihrer Vergangenheit, die für sie viele Lücken hat, zu forschen und stößt auf die Machenschaften der verschiedenen Geheimdienste zu Zeiten des Kalten Krieges.


Mein Eindruck:
Elisabeth Herrmann hat für diesen Roman sicher sehr weitreichende Nachforschungen betrieben und hatte wohl auch genau die richtigen Berater an ihrer Seite stehen, um so ein Werk zu verfassen. Ihre Realitätsnähe raubt einem zeitweise beim Lesen den Atem.
Die Zeitsprünge sind sehr leicht zu verarbeiten, da sie immer genau in die Situationen passen. Somit bleibt man als Leser immer mitten im Geschehen ohne den Faden zu verlieren. Die Schreibweise ist flüssig und übersichtlich und auch jemand, der die Zeiten des Kalten Krieges nicht erlebt hat, kann mit der Handlung etwas anfangen.


Fazit:
Ich hatte anhand des Klappentextes und der Leseprobe nicht mit einem Spionagethriller gerechnet und war dann doch etwas erstaunt, über die Andersartigkeit im Vergleich zu anderen Spionagethrillern, die nicht so ganz meinen Geschmack trafen. Auf jeden Fall ist dies ein Buch, das ich jedem Krimifan guten Gewissens ans Herz legen kann.

Donnerstag, 17. März 2011

Blaue Augen - Joanne Harris


352 Seiten, € 19,99 (D)
List
ISBN: 9783471350539

Erscheint am 11. März 2011


Klappentext:

Es war einmal eine Witwe, die hatte drei Söhne. Sie hießen Schwarz, Braun und Blau. Schwarz war der älteste, er war launisch und streitsüchtig. Braun war der mittlere, er war furchtsam und einfältig. Blau jedoch war der Liebling seiner Mutter. Und er war ein Mörder.

Ein Mann gesteht einen Mord, den er nicht begangen haben kann. Joanne Harris erzählt die Geschichte eines Jungen, der durch die Grausamkeit seiner Mutter zum Verbrecher wird.


Mein Umriss:

B.B. postet im Internet unter dem Synonym Blauauge in seinem Webblog boesebuben. Gleich am Anfang geht es um den Unfalltod seines Bruders, welchen Blauauge als perfekten (?) Mord bezeichnet.

Er lebt mit seiner Mutter in Malbry. Diese Mutter hütet ihren Sohn wie ihre unzähligen Prozellanhunde, übersieht aber wohl die Machenschaften ihres Lieblingssohnes, der im realen Leben im Krankenhaus arbeitet. Was er dort macht, schreibt er aber nicht.

Auch sein zweiter Bruder starb unter mysteriösen Umständen.

Seine Gabe, Gerüche und Farben mit bestimmten Worten auszudrücken machten ihn einst zum Forschungsobjekt, bis ihm Emily die Show stahl und ebenso ums Leben kam. Oder vielleicht nicht?



Mein Eindruck:



Joanne Harris hat mit Chocolat ein wirklich traumhaftes Buch verfasst. Mit blaue Augen konnte ich persönlich nicht viel anfangen. Zu verworren und an den Haaren herbeigezogen erscheinen mir die Blogeinträge von Blauauge. Irgendwie erwartete ich Spannung, aber die fehlte mir hier leider total. Auch wenn die Blogeinträge teils brutal geschrieben sind, erinnern sie mich eher an kranke Fantasien.

In irgendeiner Weise sollte sich der Leser mit dem Geschehen und den Personen identifizieren können, oder zumindest mit ihnen leben, solange er sich mit dem Buch beschäftigt. Ich stand allerdings total daneben und zeitweise las ich kopfschüttelnd weiter und fragte mich die ganze Zeit über, was das denn soll.

Will Joanne Harris einfach rüberbringen, was wir als Eltern versuchen unseren Kindern beizubringen? Und zwar, dass nicht alles im Internet der Wahrheit entspricht und sie sich doch lieber Freunde im wahren Leben suchen sollen?



Fazit:



Mit diesem Buch machte mir Joanne Harris keine Freude, aber ich hoffe, dass sie irgendwann zu „ihrem“ Stil zurückfindet.