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Donnerstag, 30. Oktober 2014

Hundsgemein - Klaus Strohmaier


Kindle Edition
565 KB
Print-Ausgabe 194 Seiten
BookRix
Erschienen am 30. Juni 2014
ASIN B00GAX3PYO

Klappentext:

Eine junge, frisch verheiratete Frau verschwindet spurlos. Dahinter steckt eine dubiose Organisation uralter Männer, welche durch geheim gehaltene Versuche die Welt verbessern will. Je näher Gerd, der Ehemann der verschwundenen Moni, den von der ORG der Langlebigen so überaus sorgsam gehüteten Geheimnissen kommt, desto lebensbedrohlicher wird für ihn die Situation ...

Zentrales Motiv dieses durchweg fiktiven Romangeschehens ist die mediengesteuerte Kampfhund-Kampagne in der deutschen Öffentlichkeit des beginnenden 21. Jahrhunderts, welche durch das kalkulierte Erzeugen einer Massenhysterie dazu führte, dass per Gesetzgebung in den sog. Hundeverordnungen der Länder Hunde- und Menschenrechte bis heute beispiellos mit Füßen getreten werden.

Mein Umriss:

Gerd wartet auf seine Frau Moni, aber sie kommt nicht. Ihr Hund Humphrey, die Katze und die beiden Kaninchen vermissen sie ebenso wie er. Natürlich macht er sich mit Humphrey auf die Suche, bevor er die Polizei verständigt.
Die beiden finden sie in einer verlassenen Fabrikhalle schlafend vor. Er weckt sie und möchte sie befreien und mit nach hause nehmen. Aber Moni weigert sich.
Als er seine schläfrige Frau nach draussen tragen will, trifft ihn ein Schlag auf den Kopf und setzt ihn ausser Gefecht. Wieder zu sich gekommen stellt er fest, dass nun nicht nur Moni, sondern auch Humphrey verschwunden ist.
Er möchte herausfinden, was dahinter steckt und warum Moni nicht mit ihm gehen wollte.
Auch nachdem er Moni bei der Polizei vermißt meldet, ermittelt er weiter auf eigene Faust und wird von ihren Eltern und einem alten Freund Monis vor seltsame Rätsel gestellt.
Was hat die Bibel, die ihm Monis Oma im Auftrag des alten Freundes übergab, mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun?

Mein Eindruck:

Klaus Strohmaier nimmt für diesen Thriller ein heftig diskutiertes Thema auf, das die Verteufelung der Kampfhundrassen in die Köpfe der Menschen pflanzte.
Um dieses Thema herum verfaßte er einen aussergewöhnlichen Thriller um eine mysteriöse Organisation von sogenannten Langlebigen und Genforschung in Bezug auf die Züchtung einer perfekten Hunderasse und gleichzeitig den Eingriff in das Genom des Menschen.
Er beschreibt die Ermittlungen der Polizei und des Ehemannes äußerst realistisch und verflechtet die Geschichte immer mehr, um dann das Geflecht durch einen überraschenden Showdown zu lösen.
Strohmaiers Schreibweise ist flüssig, trotz diverser Hinweise in den medizinischen Bereich einfach verständlich und er versteht es, immer wieder Spannungsspitzen zu erzeugen, die einen an das Buch fesseln. Zu keinem Zeitpunkt kommt Langeweile auf und man hat das Bedürfnis, diesen Thriller in einem Rutsch zu lesen.
Auch wenn es für einen Aussenstehenden nicht leicht nachzuprüfen ist, gibt einem Strohmaier das Gefühl einer umfangreichen und sehr guten Recherche in der Wissenschaft der Genforschung.

Mein Fazit:

Ein 100% empfehlenswerter Thriller, den man nicht versäumen sollte

Freitag, 24. Oktober 2014

The Wall - 2. Der Angriff - Club der fetten Dichter


Kindle Edition
2527 KB
Erschienen am 19. Oktober 2014
Print-Ausgabe 76 Seiten
ASIN B00OI8081G

Klappentext:

Die Wand hat ihr erstes Opfer gefordert. Der Gruppe ist spätestens jetzt bewusst, dass es ums nackte Überleben geht. Der Mangel an Nahrung und Wasser wird allmählich zum Problem. Hinzu kommt, dass weitere Überlebende aufwachen und für Streitigkeiten innerhalb der Gruppe sorgen. Mila Radic ist eine von ihnen. Warum reagiert Conrad Bergmann so entsetzt, als er sie sieht?

Auf der Suche nach Wasser teilt sich die Gruppe schließlich auf. Ein Team erkundet das riesige Höhlensystem, während Mila sich Jack Darys Team anschließt, das sich im dichten Nebel die Wand emporkämpft, auf der Suche nach dem Wasserfall. Noch ahnen beide Teams nicht, was sie vorfinden werden, und dass nicht alle lebend zurückkehren …

Mein Umriss:

Nachdem die Gruppe nach ihrem Erkundungsgang nach unten fluchtartig zurückkehrte, zogen sie an der als Kletterseil benutzten Liane nur noch den Unterarm des letzten in der Wand befindlichen Mitgliedes ihrer Gruppe nach oben.
Hunger und Durst quälen die in der Höhle Gefangenen und die Situation spitzt sich immer mehr zu, indem immer mehr der Schlafenden aufwachen.
Mila, Harding, Dary, Guiseppe und Kaisa machen sich auf den Weg um Wasser zu finden. Denn es muss welches geben, schließlich hörte man leise einen Wasserfall. Der Weg führt in der Wand nach oben und ist für ungeübte Kletterer ein fast unüberwindliches Hindernis. Um des Überlebens Willen mobilisieren sie all ihre Kräfte und schaffen es auf ein höher gelegenes Plateau. Dort finden sie den Wasserfall und einen darunterliegenden kleinen See.
Das vermeintliche Wasser jedoch ist ungeniessbar und in ihrer Nähe befinden sich die gefährlichen Carnivoren…
Die Zurückgebliebenen in der Höhle machen sich auf den Weg ins Berginnere und stoßen dort auf eine Kammer, die für sie das reinste Schlaraffenland darstellt…

Mein Eindruck:

Der zweite Teil von The Wall steigert die Spannung aus dem ersten Teil weiter und wie der Untertitel „Der Angriff“ schon verrät, wird es für die Gruppe Menschen in der Wand äußerst gefährlich. Mittlerweile kristallisiert sich heraus, dass es irgendeine Verbindung zwischen den einzelnen Personen geben muss und dass in dieser Verbindung evtl. auch der Grund zu suchen ist, warum sie an diesen unbekannten und unwirtlichen Ort zusammen gekommen sind.
Erste Gemeinsamkeiten zeigen sich hier zwischen Mila und Bergmann, die jedoch ihre Erkenntnis nicht offen aussprechen.
Die Besteigung der Wand, um an den Wasserfall zu gelangen, wird sehr interessant dargestellt, wäre aber in Wirklichkeit sicherlich nicht so locker zu bewerkstelligen. Ob hier ein erfahrener Bergsteiger Rede und Antwort gestanden hat?
Dies macht die Handlung aber nicht weniger interessant und spannend, ebenso die Darstellung der Entdeckung und die darauffolgende Enttäuschung ist sehr realistisch dargestellt. Man kann förmlich schmecken, was auch die Protagonisten schmecken, als sie das Wasser versuchen. Diese Enttäuschung lassen die Autoren gleich darauf wieder in intensive Spannung kippen, als die Gruppe von Carnivoren verfolgt wird.
Wieder beweist der Club der fetten Dichter, dass es nicht unmöglich ist, aus den Ideen von 6 Autoren ein gemeinsames Werk zu erschaffen, das auch noch den Leser so fesselt, dass er fieberhaft auf den nächsten Teil wartet.

Mein Fazit:

Ob man alle 2 Wochen einen weiteren Teil lesen möchte, oder am Ende alles 6 Teile in einem Rutsch lesen will ist jedem selber überlassen. Aber wenn man angefangen hat, kann man nicht warten, bis man alle zusammen hat.

Montag, 20. Oktober 2014

Sterbe wohl... - Kalender von Marcus Sammet


Auf Grund der großen Nachfrage und weil die ersten ruck-zuck ausverkauft waren gibts jetzt wieder den Kalender zur Sterbe wohl... Thriller-Reihe von Marcus Sammet
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The Wall 1. Erwachen - Club der fetten Dichter


Kindle Edition
566 KB
Erschienen im Oktober 2014
Print-Ausgabe 77 Seiten
ASIN B00O6TM3MO

Klappentext:

Eine Felswand von gigantischen Dimensionen. Eine Gruppe von Menschen gestrandet im Nirgendwo zwischen Raum und Zeit. Wer sind sie? Wie sind sie hierhergekommen? Ist dies eine wissenschaftliche Studie oder ein militärisches Experiment?

Jeder von ihnen erinnert sich bruchstückhaft an seine Vergangenheit und scheint ein dunkles Geheimnis mit sich herumzutragen. Ist ihre Anwesenheit am Ende vielleicht kein Zufall? Um das Rätsel zu lösen, müssen sie zusammenarbeiten, doch die Wand wehrt sich.

Schon bald merken die Gestrandeten, dass die Umgebung gespickt ist, mit tödlichen Fallen, tückischen Rätseln und mörderischen Kreaturen.

Mein Umriss:

Letho wird wach und befindet sich in der unwirtlichen Umgebung einer Höhle. Kurz darauf hört er seine Tochter Abby schreien und macht sich auf die Suche nach ihr. Auch sie befindet sich in dieser Höhle, jedoch in einer anderen Kammer.
Letho fehlt die Erinnerung daran, wie er in diese Höhle kam. Er weiß nur, dass er am Abend in einem Restaurant war, dann setzte sein Filmriss ein.
Um herauszufinden, wo er sich befindet und wie er in diese Höhle gelangte, macht er sich auf den Weg, den Ausgang zu finden. Auf dieser Suche findet er auf weitere Menschen. Auch sie schlafen, wie er vor kurzer Zeit noch. Sie zu wecken ist unmöglich. Sie wachen nach und nach von selber auf. Keiner weiß, wie er in der Höhle gelandet ist und vor allem weiß keiner warum.
Jetzt zählt nur noch eins.
Raus aus der Höhle und damit begeben sich Letho, Kaisa, Adriana, Dary, Harding und Bergmann in höchste Lebensgefahr….

Mein Eindruck:

6 Autoren, der Club der fetten Dichter stellte sich der Herausforderung ein gemeinsames Buch zu schreiben. The Wall – Erwachen ist nun das erste einer Reihe von 6 Büchern, in dem es um in einer Höhle gestrandeten Gruppe Menschen, die unterschiedlicher und internationaler nicht sein können geht. Jeder kommt aus einem anderen Land und hat eine andere Vergangenheit und keiner weiß, wie er in die Höhle kam. Aber alle zusammen sollen den Weg zurück finden.
Mit diesem Thema befassten sich Uwe Laub, Boris von Smercek, Hermann Oppermann, Oliver Kern, Thomas Thiemeyer und Rainer Wekwerth. Ein sicherlich nicht einfaches Unterfangen, gerade beim Verfassen eines Buches jedem einzelnen Autor in der Gruppe gerecht zu werden.
Aber was sie hier mit dem ersten Teil zeigten, hat sich die Zusammenarbeit richtig gelohnt, auch wenn noch keines der Rätsel, die sich einem beim Lesen stellen, nur andeutungsweise gelöst wird.
Somit bleibt nur das Warten auf den nächsten Teil. Dieses Warten wird sich jedoch nicht endlos ziehen, denn die Planung ist, dass alle zwei Wochen eine Fortsetzung folgt.
Die Spannung wurde von den Autoren von Anfang an recht hoch angesetzt und die ganze Zeit über oben gehalten, was nur durch das überraschende Ende dieses ersten Teiles noch gesteigert werden konnte.

Mein Fazit:

Wer Spannung und besondere Effekte liebt, sollte sich The Wall nicht entgehen lassen

Danksagung:

Herzlichen Dank Uwe Laub für das zur Verfügung stellen des Covers zur Veröffentlichung in Verbindung mit meinen Rezensionen

Sonntag, 19. Oktober 2014

Jesses Maria - Kirche, Kunst und andere Gemeinheiten - Carla Berling


Kindle Edition
3392 KB
Printausgabe 156 Seiten
Eigenverlag Carla Berling
Erschienen am 12. August 2011
ASIN B005H7ZBB4

Klappentext:

Natürlich ist Kunst fies. Besonders, wenn man lange einen Manni an der Seite hatte, der im Museum stets krakeelte: „Das kann ich auch!“
Maria ist endlich geschieden und erinnert sich noch genau an ihr erstes und an ihr letztes Mal. Über Manni könnte sie Geschichten erzählen … Tut sie auch. Sie hat ihr Leben geändert, geht gern ins Theater, zu Vernissagen, Lesungen, Begräbnissen und anderen kulturellen Ereignissen. Ob in der Kneipe, beim Schützenfest, im Urlaub oder bei einer Weinprobe - irgendwie sind wir alle ein bisschen Maria. „Echt getz!“

Anmerkung der Autorin:

Merkwürdige Satzstellungen und Ausdrucksweisen in diesem Buch sind keine Mängel und sondern Dialekt.
Natürlich habe ich mir alle Szenen ausgedacht. Wenn Sie sich dennoch irgendwo glauben wiederzukennen, sagen Sie es bloß niemandem.

Mein Umriss:

Carla Berling führt mit 19 Geschichten über Maria, ihren Manni und Tamara durch deren Leben in ihrer ostwestälischen Heimat Bad Oeynhausen, oder wie Maria es nennt, durch Bad Stöhnhausen. Die Begründung für dieses Wortspiel sollte jeder selber herausfinden, sofern er nicht dort wohnt und sie bereits kennt.
Maria entführt den Leser in den Weihnachtsgottesdienst, ins Museum und diverse andere Örtlichkeiten, wie auch das Bordell. Sie erzählt über ihr Leben mit Manni, der sowieso immer alles kann und Tamara, die alles still über sich ergehen läßt.
Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten

Mein Eindruck:

Carla Berling hat diese Kurzgeschichten verfasst, wie dem Ostwestfalen der Schnabel gewachsen ist. Und wie es immer ist, wenn Dialekt in Hochdeutsch „übersetzt“ wird, sieht es etwas anders aus, als man es als Leser Otto-Normal-Verbraucher gewöhnt ist. Allein dies lässt einen mit einem Dauerschmunzeln durch dieses Buch lustwandeln.
Derb, deftig und manchmal auch polternd lässt die Autorin ihre Maria Begebenheiten aus ihrem beschaulichen Leben erzählen. Laut lachend, grinsend und manchmal sogar mit Tränen in den Augen, aber keine traurigen, nein, es sind Lachtränen, liest sich dieses Buch so als würde man hinter Maria stehen und alles miterleben.
Nachdem ich das Video einer Lesung von Carla Berling auf Youtube sah, mußte ich das Buch haben. Natürlich hatte ich bei der Lektüre Kopfkino pur. Immer wieder sah und hörte ich die Autorin in ihrer einzigartigen Art, wie sie nicht nur mit dem Mund, nein auch mit Händen und Füssen erzählt.

Mein Fazit:

Dazu fällt mir nur ein: „This book had made my day“

Danksagung:

Herzlichen Dank Carla Berling für das zum Zwecke der Veröffentlichung in Verbindung mit meiner Rezension zur Verfügung gestellte Cover

Pressestimmen:

„Der Abend endet nach zwei Stunden mit dem Applaus des schwer begeisterten Publikums.“ Neue Westfälische

„Einfach urkomisch“ Westfalen-Blatt

„Hier schreibt eine gestandene Frau über Frauen in einer Direktheit, die das Alltägliche zum Kabarett des Lebens erhebt“ AZ Allgemeine Zeitung

„Dem Volk aufs Maul geschaut“ Der Westen

„… Comedy oder Satire ohne stilistische Höhenflüge, dafür aber mit hohem Unterhaltungswert.“ Schwarzwälder Bote

„Lachtränen und begeisterter Applaus“ Norddeutsche Rundschau

„Herrlich komisch - Herrlich echt“ Haller Kreisblatt

„Besucher waren … restlos begeistert und sparten nicht mit einem starken Schlussapplaus.“ DER WESTEN

„Das Leben kritisch, komisch, unterhaltend“ Westfälische Rundschau

„Bissige Gedankengänge“ Bonner Generalanzeiger

Freitag, 17. Oktober 2014

Die Rache der Toten - Joe C. Wolff

Kindle Edition
1105 KB
324 Seiten Printausgabe
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen am 30. September 2014
ASIN B00NFR6SJ2
ISBN 978-1502546043

Klappentext:

Die bestialisch zugerichtete Leiche eines Unbekannten wird angepflockt in der sengenden Sonne Maltas gefunden - mitten auf dem Platz des Fort Ricasoli vor der friedlichen Küste Vallettas. Für Robert Falzon, der seine Karriere bei Europol aufgibt, um zu seiner Familie zurückzukehren und den Dienst beim C.I.D. wieder aufzunehmen, könnte die neue Aufgabe in seiner alten Heimat kaum schlimmer beginnen. Der Inspector und sein Team müssen unter größtem Druck den Killer finden, der die martialische Folter seines Opfers mit einem Bibelzitat im Staub verewigt. Die Abgründe, auf die sie bei den Ermittlungen stoßen, sind jedoch noch viel widerwärtiger als der Mord selbst.

Mein Umriss:

Der auf Malta geborene Inspector Robert Falzon kommt nach jahrelanger Tätigkeit bei Europol in Den Haag zurück in seine Heimat. Dort kehrt er zum CID zurück und gerät gleich am Anfang in einen äußerst brutalen Mordfall. Dieser fordert sein ganzes Gespür und Wissen, das er sich über die Jahre angeeignet hatte.
Ein Toter wird gefunden. Brutal ermordet und liegend frei schwebend an Pflöcken knapp über dem Boden gekreuzigt und unter maltesischen Umständen nicht zu identifizieren, denn die Leiche hat kein Gesicht mehr.
Während der Ermittlungen stößt Falzon mit seinen Kollegen immer wieder auf Widerstand von oben, da dieser und ein weiterer Mord mit hoch angesehenen Bürgern Maltas in Verbindung gebracht werden könnte….

Mein Eindruck:

Joe C. Wolf steigt mit einem kurzen Umriss, warum Robert Falzon wieder auf Malta landete ein und schwenkt dann sofort in den ersten Mordfall, zu dem Falzon und seine Kollegen gerufen werden und der sie vor Probleme stellt, die anderswo locker gelöst werden könnten. Nur eben nicht in dem kleinen Inselstaat Malta. Der Autor zeigt, dass Falzon als „Neuer“ in der Mannschaft zwar keine Probleme hat, von seinen Untergebenen akzeptiert zu werden, seine Vorgesetzten indes scheinen auf einen Fehler zu warten. Daher ist man als Leser natürlich auch ständig auf der Lauer. Allerdings weniger, um an Falzon und seiner teilweise unkonventionellen Art zu arbeiten etwas zu finden, sondern eher ist man auf der Lauer, die dunklen Seiten der Chefs zu entdecken.
Wolf bedient sich einer sehr angenehmen Ausdrucksweise, der man gerne immer tiefer in die Geschichte folgt. Schade finde ich, dass die Gratwanderung zwischen Beruf und Privatleben des Inspectors eher unentschieden ausfiel. Mir war es etwas zu viel Privatleben und es hätte etwas mehr Ermittlung sein können, die teilweise eher als Randerscheinung auftritt. Dadurch wurde dem Ganzen immer wieder die aufgebaute Spannung genommen, die dann wieder mühevoll aufgebaut werden musste. Auch der Titel blieb für mich bis zu den letzten Seiten etwas befremdlich und vor allem zu reisserisch hinsichtlich des Gesamtwerkes. Dies tat dem Gesamtwerk jedoch keinen Abbruch.
Obwohl Joe C. Wolf dieses Buch als Selfpublisher auf den Markt brachte, ist es ein sehr gelungenes Buch und ich freue mich schon auf Weitere, die ich sicherlich ebenso gerne lesen werde.
Trotz meiner kleinen Kritikpunkte verdient „Die Rache der Toten“ meine volle Anzahl von 5 Sternen.

Mein Fazit:

Ein Autor, von dem noch viel zu erwarten ist. Vielleicht auch veröffentlicht durch einen namhaften Verlag?

Über den Autor:

Joe C. Wolff wurde in den strengen Wintermonaten des Jahres 1986 im hohen Norden geboren. Vielleicht rührt daher sein Hang zu den eiskalten Tätern, die in seinen Werken ihr Unwesen treiben. Mit kriminalistischem Spürsinn und pathologischer Finesse nimmt er den Leser mit auf eine Reise in die seelischen Abgründe der Täter und die schreckensbleiche Gefühlswelt der Opfer. Ob Krimi oder Thriller, Joe C. Wolff arbeitet in seinen Büchern auch die gesellschaftlichen Konflikte heraus, die zu den Grundpfeilern der schrecklichen Verbrechen werden, und legt dabei den Finger in die offene Wunde der menschlichen Unfertigkeit. Mit dem Beginn seiner eBook-Reihe „InselSpannung“ widmet er sich hierbei einer Umgebung, in der die Möglichkeiten der Ermittler eingeschränkt sind und es für die Opfer kein Entkommen gibt. Heute lebt Joe C. Wolff an der belgisch-deutschen Grenze, genießt die Inspiration der dunklen, oft nebligen Wälder und reist gerne für die „Vor-Ort-Recherche“ an die jeweiligen Schauplätze seiner nächsten Projekte.

Leserstimmen:

„Ich kannte Joe C. Wolff als Autor noch nicht, habe das Buch aber heute in einem Rutsch gelesen, so gut hat es mir gefallen.“

„Die Geschichte ist nicht durch Gewalt oder rohe Sprache, sondern eher durch Spannung und interessante kriminalistische Fleiß- und Kombinaionsarbeit geprägt, die zum Mitkombinieren einlädt. Das war mir sehr sympathisch.“

„Die Rache der Toten ist ein sehr gut gelungener Erstling des Autors.
Die Handlung möchte ich nicht spoilern, daher sage ich nur: Das Thema ist topaktuell, brisant und spannend.“

„Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Nicht verschnörkel, sondern klar und verständlich. Sehr flüssig zu lesen.“

„Ein sehr gutes Buch, bei dem ich bestens abschalten und entspannen konnte. Genau das macht ein gutes Buch für mich aus.

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an Joe C. Wolf, der mir ein Rezensionsexemplar und das Cover zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte und vor allem für den überaus netten Mailkontakt im Vorfeld dieser Rezension.

Freitag, 10. Oktober 2014

Sonntagstod - Carla Berling


Kindle Edition
434 KB
Printausgabe 298 Seiten
ASIN B00FGUDG5A

Klapptentext:

Ein Achtjähriger erschießt versehentlich seinen Großvater. Kurz darauf verschwindet der jüngste Sohn des Toten spurlos. Niemand weiß, warum er ohne ein Wort geht und sich nie wieder bei seiner Familie meldet.
Vierzehn Jahre später: Die Welt im westfälischen Bad Oeynhausen scheint in Ordnung zu sein - bis der Hotelier Richard seine Frau Verena und sich selbst tötet.
Ira Wittekind kehrt zur Beerdigung an den Ort ihrer Kindheit zurück. Als Reporterin ist sie dabei, als eine halb verweste Leiche in einer verwahrlosten Wohnung gefunden wird.
Und dann entdeckt sie einen tragischen Zusammenhang zwischen dem Tod von Verena und Richard, dem Toten im Dreck und dem Unglück in der Vergangenheit.

Mein Umriss:

Ira Wittekind fährt nach Bad Oeynhausen, um an einer Beerdigung teilzunehmen. Es ist die Beerdigung ihrer Kindheits- und Jugendfreundin Verena. Diese war ihre engste und einzige richtige Freundin, die sie durch Kinderzeit und Jugend begleitete. Erst später trennten sich ihre Wege aus beruflichen Gründen.
Jetzt ist Verena tot. Sie wurde von ihrem Ehemann getötet, der unmittelbar danach auch sich selbst tötete.
Auf der Trauerfeier, über die sie für ihre Zeitung bei der sie als Reporterin beschäftigt ist, berichten soll, trifft sie auf Bekannte aus ihrer Jugendzeit. Als es zu Unstimmigkeiten, die die Feier stören kommt, beschließt Ira auf eigene Faust weiter zu ermitteln, was auf Hof Eskendor im Argen liegt.
Da sie in der Gegend aufgewachsen ist, weiß sie, wie sie die Menschen zum sprechen bringen kann und stößt auf unsägliche Geschichten, die sich innerhalb eines Familienclans in den letzten Jahrzehnten abgespielt hatten und letztendlich durch 3 Tote nicht mehr geheim bleiben dürfen.

Mein Eindruck:

Dies ist Carla Berlings Erstling im Krimi-Genre und damit hat sie einen Schritt in eine Richtung gewagt, aus der nun hoffentlich mehr von ihr zu erwarten ist. Sie versteht es, den Leser ins Geschehen voll und ganz einzubinden, setzt Spannungsspitzen genau dort, wo sie hingehören und schreibt mal laut, aggressiv und dann wieder voller Leidenschaft, Gefühl und Sanftheit. In diesem Buch prangert sie in erster Linie die allgemeine, althergebrachte Intoleranz gegenüber Menschen an, die nicht ins Schema F der Allgemeinheit passen, ebenso zeigt sie, wie viel im Verborgenen einer Dorf- und auch Familiengemeinschaft passieren kann und welchen Schaden die davon betroffenen, meist minderjährigen und hilflosen Kinder tragen und wie sich deren Kindheitserlebnisse auf deren späteres Erwachsenenleben im Positiven, wie auch im Negativen auswirken können. Nein, Carla Berling schreibt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sie schreibt so, wie die Geschichte millionenfach überall auf der Welt geschehen sein könnte und wie eine Reporterin durch geschickte Fragen und Feingefühl für Emotionen hinter die dunkelsten Geheimnisse kommt.
Auch wenn die Autorin zu Beginn darauf hinweist, dass außer den Örtlichkeiten alles frei erfunden ist, so ist es doch so realistisch dargestellt, als wäre man als Leser mitten im Geschehen und würde die Personen und Örtlichkeiten vor sich sehen und kennen.

Mein Fazit:

Ein perfekt ausgearbeiteter Krimi einer deutschen Autorin, von der sicherlich noch viel in dieser Richtung zu erwarten sein wird. Ich persönlich freue mich darauf.

Danksagung:

Vielen herzlichen Dank Carla Berling für zur Verfügung gestelltes Cover und den Klappentext und die somit erteilte Erlaubnis, beides in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen zu dürfen.

Montag, 6. Oktober 2014

Alles bleibt anders - Siegfried Langer

Kindle Edition
1938 KB
Ausgabe September 2014
Printausgabe 343 Seiten
Erschienen im April 2008
ASIN B00NIQ4ENW

Klappentext:

Schlimm genug für Frank Miller, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Doch nicht nur das - er wurde offiziell für tot erklärt! Als ihn nicht einmal seine Verlobte Claire wiedererkennt, verwandelt sich sein rätselhaftes Schicksal endgültig in eine Tragödie.
Es ist das Jahr 2008 und Franks langsam zurückkehrende Erinnerungen konfrontieren ihn mit einer unglaublichen Realität: mit einem Dritten Reich, das das Jahr 1945 überlebt hat, mit einer NSDAP, die mächtiger und grausamer ist als jemals zuvor. Über ganz Europa weht die Flagge mit dem Hakenkreuz. Franks Suche nach seiner Identität führt ihn in die deutsche Hauptstadt Germania, erbaut nach den tollkühnen Entwürfen Hitlers und Speers.
Dort erfährt er, dass er kämpfen muss - um sein Leben, um seine Liebe zu Claire und um das Schicksal vieler anderer.

Mein Umriss:

Als Frank Miller auf den Schienen der Berliner Reichsbahn zu sich kommt, kann er sich an nichts mehr erinnern. Ziellos irrt er durch die Straßen, bis er auf einen Mann trifft, der ihn durch sein geöffnetes Fenster mit Frank Miller anspricht und ihm ein paar Brocken seiner Vergangenheit erzählt. Daraufhin macht er sich auf die Suche nach seiner Mutter, die angeblich sein Grab hingebungsvoll pflegt.
Immer mehr erfährt er aus seiner Vergangenheit, bis er erfährt, dass er nicht der sein kann, als den man ihn erkannte. Auch wenn er sich immer wieder an diverse Begebenheiten aus „seiner“ Vergangenheit zu erinnern glaubt.
Man schreibt das Jahr 2008 und es regiert die NSDAP, die Großdeutschland gegründet hat und somit immer mächtiger und brutaler das Regiment führt.
Germania die Hauptstadt ist nun sein Ziel, denn nur dort kann er mehr über seine Vergangenheit und die Menschen erfahren, die ihm immer nahe standen…
Als er in Oxford zu studieren beginnt, trifft er auf eine außergewöhnliche Gruppe. Diese Gruppe beschäftigt sich mit der Existenz von Parallelwelten und Zeitreisen. Sie entwickeln ein Computerprogramm und das Zubehör um ihre Pläne, die Vergangenheit und somit die Gegenwart und die Zukunft zu beeinflussen und zu ändern. Sie geraten in höchste Lebensgefahr….

Mein Eindruck:

Ein Erstlingswerk das einen atemlos zurück lässt.
Die eiskalte und brutale Macht der NSDAP des Dritten Reiches und deren Pläne spinnt der Autor Siegfried Langer weiter bis ins Jahr 2008. Immer wieder lässt er die Intoleranz und Rassenfeindlichkeit zum Vorschein kommen. Nicht durch Brutalität, nein, durch Bemerkungen der Protagonisten, die zum Denken anregen. Vor allem zum Nachdenken darüber, was wäre wenn es tatsächlich so weit gekommen wäre.
Langer beginnt den Roman damit, dass er Verwirrung stiftet. Verwirrung darüber, was das soll, dass es im Jahr 2008 die Reichsmark, die Reichsbahn, Droschken und keine Autos, S- und U-Bahnen gibt. Die ersten 100 Seiten waren für mich Verwirrung pur. Mehr als einmal überlegte ich, was einem der Autor sagen will. Dann jedoch beginnt sich der Nebel der Rätsel zu lösen und man kann dieses Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Man ist so intensiv mitten im Geschehen, dass man sich ungern beim Lesen stören lassen möchte.
Anfangs sehr spannend, flacht der Spannungslevel langsam ab und steigt nach einem Drittel stetig nach oben, bis es zum absolut nicht vorhersehbarem Ende kommt, das einem den Atem raubt.
Der flüssige und realistische Schreibstil zeichnet Langer besonders aus. Die Personen erscheinen wie alte Bekannte, mit denen man mitlebt und erlebt, ob im Positiven oder Negativen. Langer zeigt, dass er hinter der Story steht und ihm das Recherchieren bei Einsteins Söhnen richtig Spaß gemacht hat.

Mein Fazit:

Ein Thriller der etwas anderen Art, den man gelesen haben muss