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Donnerstag, 30. November 2017

Papierjunge - Christina Ohlsson



Leider konnte ich mit diesem Buch wenig anfangen, daher gibt es hier nur den Klappentext:

In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird ...

Zwei Kinder werden erschossen, verschwinden und werden wenig später aufgefunden. Über ihren Köpfen Papiertüten mit aufgemalten Gesichtern. Die Ermittler glauben an den Zusammenhang mit einer jüdischen Sagengestalt und reisen nach Israel.
Hier hörte ich zu lesen auf, weil es mir zu sehr ins „phantastische“ abdriftete. Es mag vielleicht in der Realität Ritualmorde geben, aber in diesem Buch war mir alles etwas zu dick aufgetragen.
Die Geschmäcker sind verschieden und meinen traf dieses Buch leider nicht.


Das Cover ist äußerst ansprechend gestaltet, sonst hätte ich mich niemals für dieses Buch interessiert.

Infos:

Limes
Thriller
576 Seiten
Erschienen am 29. Februar 2016
ISBN 978-3734104343

Das Spiel - Opfer - Jeff Menapace



Um nicht zu viel des Inhaltes zu verraten, beschränke ich mich hier auf den Klappentext, der mich auf Anhieb davon überzeugte, das Buch lesen zu müssen:

Am idyllischen Crescent Lake im amerikanischen Hinterland ist die Welt noch in Ordnung. Vor der Kulisse des malerischen Sees findet sich in wild-romantischer Umgebung eine Siedlung von Ferienhütten. Hier will die Familie Lambert ihr Wochenende verbringen: Mit Fischen, Barbecue und Freizeitspielen. Auch die beiden Fannelli-Brüder haben sich zum See aufgemacht. Auch sie möchten das Wochenende genießen. Auf ihre Art. Mit Spielen. Bösen Spielen. Und ihre Mitspieler haben sie schon auserkoren …

Jeff Menapace hat es geschafft, mich vom ersten Satz an, an das Buch zu fesseln. Er beherrscht den Leser von Anfang an, indem er den Spannungslevel sehr schnell hoch treibt und ihn oben zu halten in der Lage ist, wie nicht viele seiner Kollegen.
Diese Hetzjagd trieb mich von Seite zu Seite, hielt immer neue Überraschungen für mich bereit und jedesmal wenn ich dachte, mehr geht nicht mehr, setzte er noch eine Spannungsspitze oben drauf.
Menapace hat einen recht einfachen, leicht nachvollziehbaren Schreibstil, der gut tut, wenn man eigentlich in einem Buch Entspannung finden will. Hier jedoch kommt man nicht dazu, sich zu entspannen. Nein, ich überlegte ernsthaft, ob ich jemals wieder irgendwo Urlaub machen möchte, wo nicht zu viel los ist, um den Schutz der anderen zu haben.
Getrieben vom hohen Spannungslevel kommt es im letzten Viertel zu einem Showdown, der zwar vorhersehbar, aber nicht weniger spannend war.


Diese etwas härtere Art eines Thrillers ist sicherlich nicht für jeden Leser etwas, aber mich hat er mitgerissen. Für zart besaitete Menschen ist er nicht geeignet. Das bin ich nicht, daher bekommt dieses Buch eine 100%ige Empfehlung von mir.

Infos:

Heyne Hardcore
Thriller
400 Seiten
Erschienen am 11. Juli 2016
ISBN 978-3453677072

P.S.: Der Blitz soll sie beim Scheissen treffen! - Erik Haffner, David Gromer

Zur Abwechslung habe ich mir mal ein Hörbuch gegönnt.

„P.S.: Der Blitz soll sie beim Scheißen treffen!“

Hier musste ich schon lachen, als ich den Titel las.
Also ließ ich mich davon beim Bügeln unterhalten.

Annette Frier und Max Giermann lesen Musterbriefe für alle Lebenslagen.
Ob es sich hierbei um Briefe an Versicherungen, bräsige Vermieter, aufdringliche Chefs usw. handelt, es findet sich für fast jeden Anlass zu dem sich der Empfänger taub stellt, gibt es einen geeigneten Musterbrief.

Launig vorgelesen, brachten mich diese Briefe dazu, Tränen zu lachen. Der Postbote, der die Post nicht abliefert, wird hierbei ebenso bedacht, wie die Versicherung, der man kündigen will, ebenso der Vermieter, der sich weigert die Bruchbude zu renovieren…. Alle bekommen den richtigen Text um die Ohren geschlagen.

Max Giermann ist meiner Meinung nach eher dazu geeignet, hier den Vorleser zu machen, als Annette Frier. Frier ist eine gute Kommödiantin, aber leider klingt ihr Lesen eher geleiert, als launig und akzentuiert gelesen.

Aber wichtig war vordergründig, dass ich beim Hören meinen Spaß hatte und diese CD gerne weiter empfehle. Besonders wenn man nebenher so leidige Dinge wie Bügeln oder Fensterputzen hinter sich bringen will. Aber auch auf einer längeren Autofahrt fühlt man sich gut unterhalten.


Zusammengestellt von Erik Haffner und David Gromer, die gute Arbeit geleistet haben. Das Cover der CD erscheint mir eher langweilig und verleitet nur aufgrund des Titels zum Kauf.

Infos:

Random House Audio
Random House Verlagsgruppe
Laufzeit: 1 Std. 15 Min.
ISBN 978-383-713-806-1

So seh ich das - Rohan Candappa



Die Welt eines Siebenjährigen. Pah
Rohan Candappa protokollierte das Wissen eines Einjährigen.
Über seine Eltern, in seiner Sprache Glattgesicht und Haargesicht genannt, über beissende Türen und Brei, der ekliger nicht sein könnte und nicht zu übersehen, die Sache mit der vollen Windel, dem seltsamen Dicken, in noch seltsamer Kleidung mit weissen Haaren im Gesicht, von dem er ein unerwünschtes Geschenk erhält und die wundersame Geschichte über das plötzliche Erscheinen eines Baumes im Wohnzimmer und die Frage, ob nun das Sofa in den Garten soll.

Rohan Candappa erzählt ein Jahr aus der Sicht eines Einjährigen, das voller neuer Dinge steckt. Das Laufenlernen, das Sprechen und die Gedanken, die er sich macht, wenn ihm etwas eher unverständlich erscheint. Natürlich verstehen ihn Glattgesicht und Haargesicht nicht immer, sodass es zu Missverständnissen kommen muss.
Der Autor schreibt flüssig mit viel Humor, der einem so manchen Lacher entlockt. Die Vergleiche mit den Wissenschaften, den er den Kleinen anführen lässt, sind teilweise so neunmalklug, dass man denkt, was für ein Klugsch… dieser Dreikäsehoch doch ist.
Schnell entführte mich Candappa in die Welt des Kleinen und liess mich eintauchen in dessen Erklärungen über die Welt, wie er sie sieht. In kurzen Kapiteln lässt er ein Jahr Revue passieren, von dem ich denke, dass es ein Einjähriger sicherlich ähnlich erlebt. Aber mit solchen Gedanken…. Na, ich weiß nicht.

Ein kleiner Auszug:

Eine offene und ehrliche Erklärung, warum ich manchmal mit der Nase Rotzblasen mache….. Weil ich es kann

Oder:

Vergesst Zippo-Feuerzeuge. Cola-Flaschen und Philip-Stark-Zitronenpressen!
Ich habe gerade einen echten Designklassiker entdeckt:
Mein Finger passt genau in mein Nasenloch

Diese und weitere Erkenntnisse, trieben mir die Lachtränen in die Augen und Candappa ließ mich zum Ende des Buches hin immer langsamer lesen.
Warum? Ich wünschte, dieses Buch würde nie enden.

Das Cover zeigt das Bild eines Kleinkindes von hinten, so unsicher, wie es zu laufen beginnt. Anonym von hinten, wie namenlos im Buch. Das Bild ist perfekt gewählt.

Von mir bekommt es eine unbedingte Leseempfehlung für Leute, die gerne Lachen.

Rohan Candappa lebt in London, wo er als Schriftsteller und Filmemacher tätig ist. Und wenn er nicht gerade arbeitet, dann versucht er sich als Heimwerker. Wie das Frau und Tochter sehen, ist leider nirgends nachzulesen.

Info:

270 Seiten
Weltbild Verlag
Erschienen 2000
ISBN 3-8289-7540-2