Biografie,
Erfahrungen, Schicksale
Wendy
Hillings Leben ist geprägt von einer seltenen Erbkrankheit. Epidermolysis
bullosa macht ihre Haus so empfindlich wie die Flügel eines Schmetterlings.
Jede Berührung kann zu Blasen und offenen Wunden führen. Als Wendy Hillings
geboren wurde, gaben ihr die Ärzte nur wenig Chancen, ein Jahr alt zu werden.
Sie schaffte es dank ihrer besorgten Eltern. Sie wurde immer älter und die
Ärzte legten immer wieder fest, wie alt sie wohl würde, es waren immer
Botschaften, die wenig Hoffnung machten.
Zu
ihrem Schutz gaben ihre Eltern sie in ein Internat, in dem sie todunglücklich
war. Sie fand ihr Glück nur bei Tieren. Pferde liebte sie und sie setzte durch,
reiten zu dürfen, obwohl ihr ihre Haut das immer wieder übel nahm. Als sie
einen Wurf Golden Retriever bei ihrer Tante kennenlernte, verliebte sie sich
auf Anhieb in diese gelehrigen Hunde.
Irgendwann
bekam sie selber einen. Da sie immer Hilfe brauchte, brachte sie ihm vieles
bei, das er mit Freude für sie tat. Dieser Hund war für sie ein Segen. Durch
Zufall kam sie mit der Organisation Canine Partners in Kontakt und war überwältigt
von deren Arbeit. Hunde die von den Trainern der Organisation ausgebildet werden
und als Assistenzhunde arbeiten, bekommen ein besonderes Geschirr, um für das
Umfeld als solche erkannt zu werden. Wendy wollte für ihren Hund auch so ein Geschirr. Sie bildete ihn weiter mit Hilfe
eines Trainers aus, damit er das es tragen durfte. Er erleichterte ihr das
tägliche Leben enorm. Er sorgte dafür, dass sie nicht angerempelt wurde, wenn
sie unsicher auf den Beinen war, stützte er sie. Der Hund lernte sein Leben
lang aktiv. Wendy musste ihm nur vor
machen, was sie gerne von ihm erledigt haben würde.
Als
dieser Hund das Rentenalter erreichte, half er ihr sogar Ted auszubilden,
sodass er selbst sich immer weiter zurückziehen konnte, um sein Leben als
Rentner zu geniessen. Ted bekam Wendy Hillings im Alter von neun Wochen. Er entwickelte
eine sehr starke Bindung zu Wendy, die für ihn ihr Leben gäbe.
Ihre
Aussage: „Ted braucht mich so sehr wie ich ihn. Er vertraut mir, und ich
vertraue ihm mein Leben an.“
Keine
der Aussagen bezüglich ihrer Lebenserwartung traf bisher zu. Wohl auch, weil
sie durch ihr Umfeld und größtenteils durch Ted die Hilfe und Unterstützung
bekommt, die sie braucht.
Bewegend
erzählt Wendy Hillings über ihr Leben mit der lebensbedrohlichen Krankheit, die
sie seit ihrer Geburt begleitet. Sie zeigt, wie ausgegrenzt Menschen werden,
wenn sie eine offensichtliche Krankheit haben und wie sehr sie kämpfen müssen,
um das zu erreichen, was sie brauchen und sich manchmal auch „nur“ wünschen.
Wie eben in ihrem Fall einen Golden Retriever und seine Anerkennung als
Assistenzhund. Sie besaß in ihrem Leben mehrere und machte mit jedem nur die
besten Erfahrungen.
Ihre
Schreibweise ist so intensiv und flüssig, dass man als Leser schnell das Gefühl
hat, mit dieser Frau an deren Seite zu leben. Man merkt ihre positive
Einstellung zum Leben und dass sie ihre Krankheit als gegeben sieht und sich
mit ihr gänzlich arrangiert hat.
Dieses
Buch hält einen fest und man tut sich schwer, es zur Seite zu legen, denn
teilweise traurig, so gibt es doch viele Passagen, die einen schmunzeln und
manchmal auch herzhaft lachen lassen. Als ich es fertig gelesen hatte, fand ich
es schade, dass es nicht weiter ging.
Am
Anfang überlegte ich ernsthaft, ob ich es wirklich lesen will, weil ich
hauptsächlich Thriller lese. Aber irgendwie zog mich das Cover so sehr an, dass
ich es einfach lesen musste. Wendy Higgins mit ihrem Ted. Ein sehr inniges und
vertrautes Bild.
Ich
bereue es nicht, dieses Buch gelesen zu haben und daher bekommt es meine
100%ige Empfehlung.
304
Seiten
Penguin
Verlag
Erschienen
am 10. Juli 2017
ISBN
978-3328101017