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Freitag, 12. August 2011

Dampfnudelblues - Rita Falk



256 Seiten, € 14,90 (D)
dtv premium
ISBN: 978-3-423-24850-1
Erschienen am 01. Mai 2011

Klappentext:

In Niederkaltenkirchen geht wieder das Verbrechen um und Dorfpolizist Franz Eberhofer hat privat wie beruflich alle Hände voll zu tun.

›Stirb, du Sau!‹, prangt es in roter Farbe von Höpfls Haus. Der Dienststellenleiter von der PI Landshut ruft an: Realschulrektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. ›Stirb, du Sau!‹, schießt es mir durch den Kopf. Und ich ahne nix Gutes.

Mein Umriss:

Niederkaltenkirchen bei Landshut. Eine beschauliche Gegend, aber auch davor macht das Verbrechen nicht halt.
Als auf die Hauswand des Schulrektors Höpfl eines Tages "Stirb Du Sau" geschrieben steht, nimmt das Geschehen seinen Lauf. Erst verschwindet der unbeliebte Höpfl, taucht aber bald wieder auf. Doch dann wird er gefunden. Überfahren von einer Bahn und die Aussage des Zugführers läßt Franz Eberhofer, den Dorfpolizisten darauf schließen, dass es kein Selbstmord gewesen sein kann und beginnt mit den Ermittlungen, die ihn voll und ganz in Anspruch nehmen.
Susi sein Gspusi, mit der er mehr oder weniger, eher weniger zusammen ist läßt ihn unter Getöse in seinem zur Wohnung umgebauten Saustall zurück, nachdem er sie in seiner umwerfenden Art auf ihre "Dellen" an den Oberschenkeln aufmerksam machte. Diese Trennung macht ihm zu schaffen, was er aber niemals offen zugeben würde. Nachdem er dann sieben mal hintereinander zu jeweils 19,90 Euro sein Auto durch die Waschstraße fuhr, denkt er über sie hinweg zu sein, was er aber nur denkt.
Seine Oma, die mit seinem Vater unter einem Dach lebt, liebt er über alles. Besonders wegen ihrer Kochkünste. Er fühlt sich dafür zuständig, regelmäßig für die alte Dame die Sonderangebote der Geschäfte und Supermärkte zu durchforsten. Sonderangebote liebt seine Oma über alles und wo es was günstig gibt, muss sie einfach hin. Sein Vater hingegen liebt seinen Marihuanaanbau hinter dem Schuppen, gegen den Franz eigentlich vorgehen müßte.
Dann ist da noch sein Bruder, die Schleimsau Leopold, der mit einer Thailänderin die Tochter Uschi, von Opa und Franz Sushi genannt, hat und Panida die Mutter sobald er geschieden ist, heiraten will.

Mein Eindruck:

Zu Beginn kam mir die Schreibweise sehr seltsam und naiv, eher kindlich vor. Allerdings stellte ich recht schnell fest, dass es sich um eine wortwörtliche Übersetzung aus dem Bayrischen ins Hochdeutsche handelt. Dazu mußte ich mir einfach selber zuhören, denn jeder Dialekt hat seine eigene Grammatik und auch eigene Ausdrucksweisen und auch Worte. Mit dieser Erkenntnis bereitete mir es einen riesigen Spaß dieses Buch zu lesen, denn ich fühlte mich nach Niederbayern und zu dessen Einwohnern versetzt. Die Handlung ist zwar leicht zu durchschauen, aber durch die Personen und ihre Eigenheiten fiel das hier nicht ins Gewicht.
Die Autorin hat sich in die Menschen ihrer Heimat hineinversetzt und ihnen intensiv aufs Maul geschaut, denn nur so kann ich mir erklären, warum es eine wahre Freude ist, über Franz, seinen Vater, die Oma, Susi, Sushi, Leopold und viele andere zu lesen.

Mein Fazit:

Ein Leckerbissen für Fans von Regionalkrimis und solchen die es werden wollen. Ich war begeistert und es wird nicht mein letzter sein, obwohl ich sonst eher auf richtig, harte Thriller stehe

Mittwoch, 10. August 2011

Die Ludwigverschwörung - Oliver Pötzsch


ca. 400 Seiten, € 9,95 (D)
Ullstein Taschenbuch VerlagISBN: 9783548282909
Erscheinung 16.02.2011

Klappentext:

Steven Lukas, ein Antiquar aus München, findet in seinen Regalen ein ihm unbekanntes altes Buch. Schon bald merkt er, dass es sich dabei um das Tagebuch eines engen Vertrauten von Ludwig II. handelt, den Assistenten des königlichen Leibarztes Max Schleiß von Loewenfeld.
Das über hundert Jahre alte Buch ist in einer geheimen Kurzschrift verfasst, die Lukas nur Stück für Stück entziffern kann. Der ungeheuerliche Fund könnte die wahren Umstände des Todes von Ludwig II. verraten! Doch offenbar haben verschiedene Parteien ein Interesse daran, die Veröffentlichung des Tagebuchs zu verhindern. Und ein Fanatiker geht dabei über Leichen. Gemeinsam mit der Kunstdetektivin Sara Lengfeld gelingt es Lukas, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen – eine Rätselreise, die die beiden zu sämtlichen Schlössern des Märchenkönigs führt.
Mein Umriss:
Ein kleines Antiquariat im münchner Westend, betrieben von Steven Lukas ist der Beginn eines Krimis der jetzigen Zeit in Verbindung mit dem nach wie vor ungeklärten Tod des Märchenkönigs Ludwig II. Steven bekommt komischen Besuch in seinem kleinen Laden und als dieser wieder weg ist, entdeckt er ein Buch im Regal, das er bisher nicht kannte. Es handelte sich dabei um ein Kästchen, in dem sich Fotos, eine Haarlocke und ein Tagebuch befinden. Schnell kommt er dahinter, dass diese Dinge im Zusammenhang mit Ludwigs Leben und Tod zusammenhängen und der Autor des Tagebuches der Assistent des Leibarztes von Ludwig II. war. Allerdings ist das Tagebuch nicht einfach zu lesen, da in einer Geheimschrift verfaßt...
Mein Eindruck:
Oliver Pötzsch hat genial recherchiert, um dieses Buch zu schreiben. Viele Dinge entsprechen wie auch von ihm im Epilog erwähnt der Wahrheit, viele Dinge hat er dazu erfunden und damit einen in sich geschlossenen Kriminalfall geschaffen, um den sich seit dem Tod des Märchenkönigs im Jahr 1886 die wildesten Gerüchte ranken. Die offizielle Geschichte lautet, dass sich der König im Starnberger See das Leben genommen hat und seinen Psychiater Dr. Gudden mit in den Tod genommen hat. Allerdings könnte es auch Mord gewesen sein, oder gar ein Staatsstreich seiner Widersacher. Denn es ist bekannt, dass Ludwig weit über seine Verhältnisse lebte und seine Schlösser größtenteils auf Pump finanzierte und seine Handlanger sogar dazu anstiften wollte, Geldhäuser zu überfallen, um weiter bauen zu können. So kommen auch Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof in diesem Roman nicht nur am Rande zur Erwähnung, sondern sind geschickt in die Handlungen eingebaut. Zu Anfang ist dieses Buch etwas verwirrend und man wird verleitet, das Lesen abzubrechen. Wer jedoch dran bleibt, wird recht schnell entschädigt, da es ab dem zweiten Drittel einfach unmöglich ist, das Buch aus der Hand zu legen.
Mein Fazit:
Gegenwart und Geschichte sind hier einfach perfekt miteinander verknüpft und wer nur ein kleines bisschen vom Mythos Ludwig II. angesteckt fühlt, für den ist es eine Pflichtlektüre. Auch wenn vieles erfunden ist, so steckt viel Wahrheit in diesem Roman, dem auch eine Liste mit Recherchematerial anhängt. Ein spannendes Buch für jeden Krimifan.