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Freitag, 21. Februar 2014

Halima - Mein Weg aus der Hölle von Darfur

424 Seiten
Droemer
Erschienen am 6. September 2008
ISBN 978-3426274507

Klappentext:

„Darfur. Ein Wort, das mit Blut und Leiden getränkt ist. Ein Begriff, der schreckliche Bilder heraufbeschwört. Schmerzen und Grauen, die in der zivilisierten Welt unvorstellbar gewesen wären. Aber für mich ist Darfur auch noch etwas anderes: Es ist meine Heimat.“

Im Jahr 2005 gelingt der jungen Ärztin Halima Bashir die Flucht aus dem Sudan. In einem der grausamsten Kriege unserer Zeit erlebte sie Leiden und Tod unzähliger Menschen, wurde Zeugin und schließlich auch Opfer von Folter und brutalem Missbrauch – denn sie hat es gewagt, sich aufzulehnen gegen den Terror.

Mein Umriss:

Halima gibt Einblick in ihre unbeschwerte Kindheit, die sie in einem Dorf in der Provinz Darfur im Sudan verbringt. Wohlbehütet in eine liebevolle Familie eingebettet erlebt sie diese Kindheit behütet durch Großmutter, Mutter und Vater. Der Vater erkennt sehr früh, dass aus Halima irgendwann eine kluge Frau werden wird und läßt sie in der nächsten Stadt zur Schule gehen. Schnell bemerkt Halima, dass es nicht überall ruhig und unbeschwert wie auf dem Land ist. Sie wird von Mitschülern arabischer Abstammung herablassend behandelt. Sie nutzen jede Gelegenheit, Halima etwas anzutun. Halima jedoch hat den Stolz der Afrikaner in sich und wehrt sich. Dafür wird sie mit Schlägen durch die Schulleiterin und anderen Strafen durch die Lehrerinnen bestraft. Da diese Frauen ebenfalls arabischer Abstammung sind, denken diese, bessere Menschen zu sein und sehen Schwarzafrikaner als Sklaven. Halina schafft es trotzdem in der Schule hervorragende Leistungen zu erzielen und nach dem Schulabschluß einen Studienplatz zu bekommen, um ihrem Traum Ärztin zu werden endlich Wirklichkeit werden zu lassen.
An der Universität geht es ähnlich weiter, wie zuvor in der Schule. Die Araber denken, sie wären etwas besseres und versuchen ihre schwarzafrikanischen Kommilitonen zu unterdrücken. Die lassen sich das aber nicht gefallen.
Halima schafft ihren Abschluß und kehrt als Frau Doktor Halima Bashir in ihr Dorf zurück. Bald bekommt sie eine Anstellung in einem Krankenhaus. Den Arabern ist jedoch ein Dorn im Auge, dass sie auch im Bürgerkrieg verwundete Schwarzafrikaner respektvoll und nach allen ihr gebotenen Möglichkeiten behandelt. Für Halima sind alle Menschen gleich.
Sie wird jedoch in ein Provinzkrankenhaus versetzt, wo sie schnell feststellen muss, dass ihr auch hier genauestens über die Schulter geblickt wird. Sie wird verhaftet und erleidet schlimmste Folter und Mehrfachvergewaltigungen. Da flieht sie zurück in ihr Heimatdorf. Doch auch dort überschlagen sich die Ereignisse und sie muss wieder fliehen…….

Mein Eindruck:

Halima Bashir erzählt in einer eher einfachen Sprache, wie sie ihre Kindheit und Jugend im Sudan erlebte. Sie malt diese Erinnerungen nicht nur rosarot, sondern erzählt auch von den schwierigen Verhältnissen im Dorf, wo die Frauen teilweise stundenlang laufen müssen, um Brennholz, Kräuter usw. zu sammeln und wie schwierig es war, in die nächste Stadt zu kommen, wo Verwandte lebten.  Ebenso geht sie auf die Hürden ein, die Eltern nehmen müssen, um ihren Kindern die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. Und vor allem zeigt Halima, wie eng die Familienbande in ihrer Heimat sind. Dies tritt besonders aus ihrer Geschichte hervor, als sie Vergleiche mit ihren Mitmenschen in Großbritannien zieht. Schonungslos und offen erzählt sie auch über ihre Verschleppung, die Folter und die Vergewaltigungen, so dass einem beim Lesen Tränen in die Augen steigen. Man erlebt als Leser fast körperlich ihre Ängste mit, als sie auf der Flucht ist. Ebenso empfindet man die Rückschläge, die sie in Großbritannien immer wieder einstecken muss.

Mein Fazit:

Ein Buch für jeden der die Augen vor den Begebenheiten in Afrika nicht verschließen wollen und können

Samstag, 8. Februar 2014

Was geschah mit Mara Dyer? - Michelle Hodkin

480 Seiten
Deutscher Taschenbuch Verlag
Erschienen am 1. März 2013
ISBN 978-3423715362

Klappentext:

Als Mara aus einem mehrtägigen Koma erwacht, erfährt sie, dass über ihr ein altes verlassenes Haus zusammengestürzt ist. Ihre beiden Freundinnen konnten nur tot geborgen werden, die Leiche ihres Freundes Jude wurde nicht gefunden. Mara hat keine Erinnerung an jene Nacht und begreift nicht, warum sie die Katastrophe als Einzige überlebt hat. Seit dem Unglück hat sie Albträume und Visionen – immer wieder sieht sie ihre toten Freunde, bis sie nicht mehr weiß, was Realität ist und was Einbildung. Als sich die mysteriösen Todesfälle in ihrer unmittelbaren Nähe mehren, sucht sie Hilfe bei ihrem Mitschüler Noah. Doch der hat ein eigenes dunkles Geheimnis...

Mein Umriss:

Mara erwacht nach einer Woche aus einem Koma. Sie kann sich an nichts erinnern. Langsam und schonend bringen ihr ihre Eltern bei, dass das baufällige Haus, in dem sich Mara, ihre zwei Freundinnen und ihr Freund Jude aufhielten einstürzte und sie die einzige Überlebende dieses Unglücks ist.
Um Mara nicht immer wieder mit alten Erinnerungen zu konfrontieren entschließen sich ihre Eltern zu einem Umzug nach Florida. Hier fühlt sich Mara aber nicht zuhause. In der Schule wird sie abgelehnt, ihre Mutter sieht psychische Störungen an ihr, die sonst keiner erkennt und Mara verzweifelt fast daran, sich an nichts erinnern zu können. Nachdem ein Mann auf schreckliche Weise zu Tode kam, dem sie den Tod wünschte und ihr immer wieder ihre toten Freunde erscheinen, glaubt Mara irgendwann auch, dass sie verrückt ist und entschließt sich, zu einer Psychologin zu gehen.
Als sie dann auch noch von ihrer Spanischlehrerin ungerecht behandelt wird, die kurz darauf tot aufgefunden wird und ihr Bruder verschwindet, ist sich Mara endgültig sicher, dass etwas mit ihr nicht stimmt und bittet ihren Mitschüler Noah, ihr zu helfen, hinter das Geheimnis zu kommen.

Mein Eindruck:

Schnell ist man im Geschehen und gleichzeitig immer wieder verwirrt darüber, was Mara widerfährt. Michelle Hodkin versteht es aber durch klitzekleine Hinweise den Leser ans Geschehen zu fesseln. Sie verfügt über eine jugendliche, leicht verständliche Schreibweise, die zu keinem Zeitpunkt flapsig wirkt. Das Buch ist aus Maras Sicht in der Ich-Form verfaßt, was das Ganze noch spannender macht, weil man als Leser das Gefühl hat, mit Maras Augen zu sehen und zu fühlen. Besonders die Gefühle hat die Autorin so wirklichkeitsnah beschrieben, dass man diese fast selbst empfindet. Auf jeden Fall interessiert mich nun der zweite Band über Mara brennend und ich hoffe, diesen bald in Händen zu halten, um zu sehen, wie Mara und Noah mit ihren Erkenntnissen ihr Leben meistern.

Mein Fazit:

Geheimnisumwittert und spannend – ein Jugendbuch, das auch Erwachsene zu fesseln versteht.