336 Seiten
Kösel-Verlag
Erschienen am 31. März 2014
ISBN 978-3466309948
Klappentext:
Jani
ist erst vier Jahre alt, da befürchten Michael und Susan Schofield bei ihrer
Tochter schizophrene Halluzinationen. Die damit konfrontierten Ärzte wiegeln
ab, bei einem so kleinen Kind sei so etwas unvorstellbar. Doch der Verdacht
bestätigt sich: Bei dem inzwischen sechsjährigen Mädchen wird Schizophrenie
diagnostiziert. Jani lebt in einer Welt aus Halluzinationen und gewalttätigen
Vorstellungen mit Hunderten imaginärer innerer „Freunde“. Eine Ratte flüstert
ihr ein, ihren Bruder zu misshandeln, eine Katze sagt ihr, sie solle sich
selbst töten, eine Stimme in ihr drängt sie dazu, aus dem Fenster zu springen.
Und mittendrin in diesem Chaos aus nicht enden wollenden Wahnvorstellungen und
Wutanfällen: Janis Eltern, die alles daransetzen, das Leben ihrer beiden Kinder
zu schützen, während die Familie auseinanderzubrechen droht.
Mein
Umriss:
Schon
als Baby fordert Jani ihre Eltern Tag und Nacht. Sie schreit und schreit und
schreit. Nichts kann sie beruhigen. Mit zwei Jahren spricht sie in
grammatikalisch einwandfreien Sätzen und zeigt höchste Intelligenz.
Demensprechend wird sie von ihrem Vater permanent gefördert. Er stellt nämlich
schon früh fest, dass er Jani nur einigermaßen ruhig halten kann, indem er sie
regelrecht mit Informationen füttert. Sei es lesen, rechnen oder
wissenschaftliche Themen. Alles scheint sie zu beruhigen und zu interessieren.
Die einzige Auffälligkeit ist ihr Hang zu vorgestellten Freunden, denen sie
keine Namen sondern Nummern gibt.Egal ob zuhause oder unterwegs, ständig macht
sie ihre Eltern und auch andere Menschen auf ihre diversen Freunde aufmerksam.
Geht ihr Gegenüber nicht auf ihre nicht real vorhandenen Freunde an, explodiert
Jani regelrecht. Sie zerlegt ihr Umfeld regelrecht in seine Einzelteile.
Als
sie eingeschult wird, lassen die Problem nicht lange auf sich warten. Jani
scheint unfähig zu sein, Freundschaften mit anderen Kindern zu schließen und
lebt scheinbar in ihrer eigenen Welt, in die keiner Einblick hat.
Ihr
IQ wird durch einen Test auf 146 festgesetzt. Daher glaubt der Vater, dass sie
ein Genie ist und irgendwann den Nobelpreis erhält, oder die Welt durch ein
Heilmittel gegen Krebs oder andere Erfindungen bereichern wird. Er stellt sein
gesamtes Leben auf Jani ein und nimmt sie immer und überall in Schutz. Nichtmal
seine Frau Susan lässt er mehr richtig an das gemeinsame Kind heran. Sogar als
sie den Verdacht einer schizophrenen Störung äußert, reagiert er mit heftigstem
Unwillen.
Erst
als sich die Schule immer wieder meldet und ihm schließlich erklärt, dass sie so
gut wie nicht zu unterrichten ist, geht er ernsthafter an den Zustand seiner
Tochter heran. Zumal ihm da auch bewusst wird, dass Schizophrenie in seiner
Familie bereits früher vorkam. Als die Diagnose endlich gestellt wird, bricht
für ihn eine Welt zusammen. Von da an gibt es für ihn nur das eine Ziel, seine
Tochter nicht an diese schlimmste aller psychischen Störungen zu verlieren…..
Mein
Eindruck:
Als
mir dieses Buch angeboten wurde, zögerte ich nicht lange, es lesen zu wollen.
Allerdings ging es mir näher, als es wohl sollte. Einerseits hatte ich Mitleid
mit Jani, andererseits hätte ich dem Vater am liebsten ein „Verdammt, mach die
Augen auf“ ins Gesicht gebrüllt und vor allem hätte ich seiner Frau am liebsten
geraten, ihn unter Druck zu setzen, um die Familie nicht dem Untergang zu
weihen.
Klar,
Jani wurde als hochbegabt eingestuft, aber der Vater übersah darüber hinaus
unbewusst, oder auch bewusst, dass mit seiner Tochter etwas nicht stimmen kann.
Denn welches Kind versucht sich mit 5 Jahren das Leben zu nehmen?
Michael
Schofield schrieb über die ersten 6 Lebensjahre seiner Tochter January,
allerdings sucht er permanent nach dem Schuldigen für sein Leid. Daher hat man
das Gefühl, dieses ist ihm wichtiger, als das Wohlergehen seiner Familie einschließlich
Jani. Ja, er denkt, nur er ist derjenige, der sich um die Tochter kümmert. Denn
er und nur er kennt das Genie seiner Tochter und weiß es richtig zu fordern und
zu fördern. Für seine Frau, die immer wieder nahe am Zusammenbruch ist, zeigt
er wenig Verständnis. Er fordert sogar die Trennung von ihr, obwohl Jani längst
gegen ihre Erkrankung verloren hat. Sein größtes Ziel ist, Jani vor ihrer
Schizophrenie zu retten.
Er
beschreibt die frühe Kindheit mit seiner Tochter sehr einseitig, aber trotzdem
so, dass man gefühlsmäßig leidet. Mit wem, sollte jeder Leser für sich
entscheiden.
Mein
Fazit:
Da
dieses Buch einen im Zwiespalt der Gefühle zurück lässt, kann ich es nur
bedingt empfehlen, auch wenn ich es regelrecht verschlungen habe.
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