Schon der Klappentext überzeugte mich davon, dieses Buch lesen zu müssen. Auch deshalb, weil ich dieses Attentat beinahe selbst erlebt hätte, wäre ich 2 Minuten später in Richtung U-Bahn gegangen. Ich war auf dieses Buch gespannt wie selten zuvor auf ein anderes.
Dann hielt ich es in Händen und zweifelte. Ich fächerte es durch und sah auf den ersten Blick, dass das Buch unwahrscheinlich viele Kapitel hat und das etwas ist, was mich eigentlich abschreckt.
Allerdings wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
Das Gliedern in viele kleine Kapitel ist in diesem Fall eine geniale Lösung, um Sprünge zwischen Personen, Handlungen und Orten abzugrenzen und den Leser vor Verwirrung zu schützen und ihn trotzdem im Geschehen festzuhalten.
Dies ist Wolfgang Schorlau mit seinem München-Komplott 100%ig gelungen
Georg Dengler, ein ehemaliger BKA-Beamter, der sich inzwischen mit einer Privatdetektei selbständig machte wird vom BKA beauftragt, den Fall des Oktoberfestattentates vom 26.09.1980 nochmal aufzurollen und neu zu untersuchen. Schon bald stößt er auf zahlreiche Ungereimtheiten, unvorstellbare Verknüpfungen und Opfer, die mit dem Attentat auf den ersten Blick nichts zu tun haben.
Aber eben nur auf den ersten Blick. Nach Denglers Recherchen, bei denen er von seinen Freunden nach besten Kräften unterstützt wird, geraten alle in einen lebensgefährlichen Strudel.
Randfiguren treten auf einmal in den Mittelpunkt und Dengler stöbert immer mehr Gemeinsamkeiten der unterschiedlichsten Personengruppen. Es bewahrheitet sich letztendlich, dass dieses Attentat nicht vom Einzeltäter Gundolf Köhler, sondern von einer Gruppe von Attentätern durchgeführt wurde.