Mittwoch, 7. Dezember 2011
Im Wald der stummen Schreie - Jean-Christophe Grangé
545 Seiten
ISBN 3431038158
Bastei Luebbe
Erschienen am 19. August 2011
Klappentext:
Jeanne Korowa, eine erfolgreiche Untersuchungsrichterin in Paris, wird mit ihrem Kollegen François Taine auf eine besonders grausame Mordserie angesetzt: Drei Frauen wurden brutal ausgeweidet, ihre Leichen makaber in Szene gesetzt und Teileihrer Körper offenbar vom Täter verspeist. Im Zuge der Ermittlungen stößt Jeanne auf einen besorgten Vater, der von den unverständlichen Taten seines autistischen Sohnes berichtet. Er ahnt, dass dieser zu unglaublichen Verbrechen in derLage ist. Könnte der junge Mann der Täter sein? Die Suche nach der Wahrheit führt Jeanne bis in den Dschungel Argentiniens. Was sie dort entdeckt, hätte sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.
Mein Umriss:
Die Pariser Ermittlungsrichterin Jeanne Korowa wird mit ihrem Kollegen Taine auf eine kannibalistische Mordserie an drei Frauen angesetzt. Als ihr Kollege dem Mörder auch noch zum Opfer fällt, wird ihr der Fall entzogen. Das lässt sie jedoch nicht auf sich sitzen und recherchiert auf eigene Faust.
Ihre Recherche führt sie nach Südamerika, wo sie die Spuren mit dem früheren Militärregime in Zusammenhang bringt und diese verfolgt.
Mein Eindruck:
Stark angefangen, tiefer Sturz, kleines Aufbäumen bis zum schwachen Ende.
Das wäre es kurz und bündig…
Am Anfang erfährt man als Leser die Geschichte der sehr auf sich bezogenen Ermittlerin, die mit sich selber, ihrem Liebesleben und ihrem Umfeld auf Kriegsfuss steht. Schnell wird klar, dass sie mit dem Mord an ihrer Schwester vor vielen Jahren nicht klar kommt.
Dafür hatte ich ja noch Verständnis, aber dass der Autor sie als unbefriedigte, zickige Tussi darstellt hat mir nicht gefallen. Er hätte ihr mehr Pep auf den Leib schreiben können.
Nach der Darstellung des Mordes an der Schwester schweift der Autor bereits ab und lässt Todesfälle einfließen, die er danach schlicht zu vergessen scheint. Seltsam muten auch die Ermittlungen der örtlichen Polizei an, ebenso die Schritte die die Ermittlungsrichterin auf eigene Faust unternimmt. Als ermittlungstechnischer Laie kam ich einige Male nicht drumherum, genervt die Augen zu verdrehen und den Kopf zu schütteln.
Jeder normale Bürger, der einigermaßen informiert ist, braucht keine detailgetreue Darstellung südamerikanischer Foltermethoden zu Zeiten des Militärregimes. Daher beinhaltet dieses Buch leider sehr langatmige Phasen. Spannung kommt erst nach ca. 150 Seiten auf, diese lässt aber sehr schnell wieder nach und den Vogel schoß der Autor mit dem Finale im Argentinischen Dschungel ab, als Ungeborene die Ermittlungsrichterin verfolgen und sie fast zur Strecke bringen.
Will uns der Autor sagen, dass er zwar einen Auftrag hatte das Buch zu schreiben, aber ihm die Lust dazu fehlte? Oder versuchte er hier einen Schnellschuß unter die Leserschaft zu bringen? Bei mir ging der Schuß leider nach hinten los und es wird mein erster und wohl auch letzter Grange sein, den ich gelesen habe.
Mein Fazit:
Ein Buch, das man nicht gelesen haben muss.
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