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Sonntag, 30. Dezember 2012

Das Prometheus Mosaik - Timothy Stahl

395 Seiten
Bastei Lübbe
Erschienen am 06.02.2009
ISBN 9783404158874

Klappentext:

Theo Lassing führt ein normales Leben. Doch damit ist es vorbei, als er in der Zeitung das Bild eines Mannes entdeckt, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht. Theo steht vor einem Rätsel. Als wenig später seine Mutter unter mysteriösen Umständen stirbt, beginnt er Fragen zu stellen. Seine Recherchen führen ihn zu einer Verschwörung, die den Globus umspannt. Theos Leben basiert auf einer Lüge: Seine Existenz ist nur ein Mosaik in einem furchtbaren Experiment, das die gesamte Menschheit bedroht. Schnallen Sie sich an für eine Achterbahnfahrt im Stil von Andreas Eschbach und Sebastian Fitzek.

Mein Umriss:

Ich kam nur bis Seite 130, dann brach ich ab.
Bis dahin gibt es fünf Handlungsorte und diverse Personen, die teilweise scheinbar miteinander verknüpft sind. Aus dem bis dahin Gelesenen ist zu vermuten, dass es um Genmanipulationen oder gar das Klonen von Menschen geht, aber keineswegs ersichtlich ist, in welchem Zusammenhang die bis dahin genannten Personen stehen….

Mein Eindruck:

Timothy Stahl bzw. diesen Thriller mit den Werken von Andreas Eschbach und Sebastian Fitzek auf eine Stufe zu stellen, ist sehr an den Haaren herbei gezogen. Stahl kommt mit keinem Satz auch nur annähernd an Eschbach oder Fitzek heran, geschweige denn im Aufbau der Geschehnisse. Die einzelnen Handlungsstränge, die vielleicht irgendwann zusammengefügt werden sollen, erinnern eher an in sich abgeschlossene Kurzgeschichten mit offenem Ende, als mit der Zusammengehörigkeit zu einem großen Ganzen. Auf die einzelnen Personen geht Stahl so oberflächlich ein, dass man sie im nächsten Kapitel schon wieder vergessen hat.
Der Autor bedient sich eher einer simplen Schreib- und Ausdrucksweise, wobei dazu wohl auch die diversen Satzzeichen-, Satzstellungs- und Rechtschreibfehler gehören.
Timothy Stahl hat hier ein Thriller-Debüt abgeliefert, das zeigt, dass er sich wohl besser einem anderen Genre zuwenden sollte.

Mein Fazit:

Schade ums Papier, auf das dieses Buch gedruckt wurde

Schuldig - Jodi Picoult

416 Seiten
Piper Taschenbuch
Erschienen am 13. August 2012
ISBN 978-3492274845

Klappentext:

Die Liebe eines jungen Mannes, die plötzlich in Gewalt umschlägt, die Ohnmacht seines Opfers und die Macht längst vergessener Ereignisse – präzise, berührend und mit beeindruckender Menschenkenntnis erzählt Weltbestsellerautorin Jodi Picoult die dramatische Geschichte eines jungen Mädchens, dessen Vater eine schwere Entscheidung zu treffen hat …

Mein Umriss:

Trixie ist 14 Jahre alt, als sie von ihrem Freund Jason verlassen wird. Sie will ihn um alles in der Welt wieder zurück gewinnen. Da kommt ihr die Party bei ihrer besten Freundin Zephyr gerade recht. Zephyr rät Trixie dazu, Jason nach allen Regeln der Kunst eifersüchtig zu machen, obwohl dieser mit seiner neuen Freundin zu dieser Party aufkreuzte.
Nach seltsamen Spielen und Spielchen setzen sich die letzten vier Jugendlichen zusammen und spielen Strippoker. Als es Trixie irgendwann zu viel wird, zieht sie sich ins Badezimmer zurück. Einige Zeit später kommt sie im Wohnzimmer auf dem Boden zu sich und erkennt, dass Jason sie vergewaltigt hat. Sie beichtet das ihrem Vater, der sie ins Krankenhaus bringt und Anzeige gegen Jason erstattet.
Da Trixie von allen Seiten eine Mitschuld am Geschehen in die Schuhe geschoben wird, sieht ihr Vater rot, als sie Jason in der Stadt begegnen. Am Ende dieses Abends ist Jason tot, Trixie verschwunden und die Polizei auf der Jagd nach der ganzen Familie….

Mein Eindruck:

Jodi Picoult nahm mit diesem Roman ein Thema auf, das immer aktuell war und es auch immer sein wird. Zumal vielen vergewaltigten Frauen eine Mitschuld an dem an ihr begangenem Verbrechen gegeben wird. Sie beschreibt Trixies Kummer über ihre verlorene Liebe ebenso realistisch, wie ihren Spießrutenlauf in der Schule, in der Jason nach wie vor der große Eishockeyheld ist. Auch die Ermittlungsarbeiten der zuständigen Polizeibehörden sind logisch nachvollziehbar, wenn auch etwas lasch und träge dargestellt. Den Vater lässt Jodi Picoult als den Helden agieren der immer zur Stelle ist, wenn Trixie eine starke Schulter braucht. Etwas im Hintergrund wird die Mutter Laura gehalten, die erst zum Ende hin aktiv wird. Picoult lässt sie so erscheinen, als wäre ihr Beruf und ihr bisheriger jugendlicher Liebhaber das wichtigste in ihrem Leben gewesen.
Teilweise etwas verwirrend durch die Sprünge zwischen Maine und Alaska, wo Trixies Vater aufwuchs. Die Flucht nach Alaska und das dortige Geschehen hätte nicht so ausschweifend dargestellt werden müssen, denn so schleicht sich auf den letzten 80 Seiten doch noch etwas Eintönigkeit ein, die auch noch nachwirkt, als es zu einer überraschenden Wende in den polizeilichen Ermittlungen kommt und der wahre Täter ans Licht kommt.

Mein Fazit:

Ein heftiges Thema in eine sehr gute Geschichte verpackt, die es auf jeden Fall wert ist, gelesen zu werden.

Freitag, 28. Dezember 2012

Mein Wille sei dein Wille - Mary Burton

432 Seiten
Thriller
Egmont LYX
Erschienen am 10. Mai 2012
ISBN 978-3802586545

Klappentext:

Vor einem Frauenhaus in Virginia wird eine Leiche entdeckt. Es haneldt sich um einen stadtbekannten Anwalt, der seine Ehefrau misshandelt hat. Wurde er ein Opfer ihrer Rache? Doch dann schlägt der Killer erneut zu – und als die Leiterin des Frauenhauses, Lindsay O´Neil, morbide Souvenirs seiner Taten erhält, wird deutlich: Der Killer kenn die Geheimnisse ihrer düsteren Vergangenheit…

Mein Umriss:

Ein heisser Juli in Virginia, morgens findet Ruby die Mitarbeiterin eines Frauenhauses die Leiche eines stadtbekannten Anwaltes an den Mülltonnen. Er wurde erschossen und seine linke Hand wurde ihm abgeschlagen.
Lindsay O´Neil die Leiterin des Frauenhauses kommt an diesem Tag mit Verspätung im Frauenhaus an, da sie wegen eines Stromausfalles verschlafen hatte. Zu diesem Zeitpunkt ist die Ermittlungsarbeit der Polizei bereits in vollem Gange. Als sie feststellt, dass ihr Mann von dem sie getrennt lebt, die Ermittlungen leitet, bekommt sie ein ungutes Gefühl. Kurz darauf werden Blumen per Kurier an sie zugestellt. Unter diesen Blumen befindet sich ein Päckchen, in dem sich die Hand des Anwaltes befindet. Damit rückt Lindsay ins Visier der Ermittler….
Der Anwalt soll nicht das einzige Opfer des Mörders sein. Weitere Männer sterben und von jedem einzelnen führt die Spur zur Leiterin des Frauenhauses.
Nur die Ermittlungen in die Vergangenheit von Lindsay bringen die Polizei auf eine heisse Spur. Da schwebt sie allerdings bereits in höchster Gefahr von anderer Seite….

Mein Eindruck:

Mary Burton schrieb mit diesem Buch einen Thriller der unter die Haut geht. Sie steigt schon am Anfang mit einem grausamen Verbrechen in die Handlung ein und hält durchgängig die Spannung auf einem hohen Level. Dieser Spannungslevel wird im letzten Viertel noch gesteigert, als die Zusammenhänge klar werden. Die Klärung der Verbrechen stellt sie vielschichtig dar und sie lässt die Ermittler und auch den Leser lange im Dunkeln tappen, bis sie zur überraschenden Lösung des Rätsels kommt. Burton hat eine klare Ausdrucks- und Schreibweise, die ohne Schnörkel auskommt. Sie nennt die Dinge beim Namen ohne wie die Katze um den heissen Brei zu kreisen. Die klare und direkte Form dieses Thrillers zeichnet hier die Autorin in besonderem Maße aus.

Mein Fazit:

Ein rundum gelungener Thriller über häusliche Gewalt, den ich ohne Bedenken weiter empfehlen kann.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Die Luft, die du atmest - Carla Buckley

496 Seiten
Thriller
Rororo
Erschienen am 2. Juli 2012
ISBN 978-3499252785

Klappentext:

Wie weit gehst du, um deine Familie zu retten? Ann ist verzweifelt. Ihr Mann Peter, ein Wissenschaftler, realisiert als Erster, dass sich das Vogelgrippe-virus verändert hat: Es überträgt sich von Mensch zu Mensch. Und es tötet jeden Zweiten. Eine Pandemie ungeahnten Ausmaßes ist die Folge. Die Lebensmittel werden knapp, der Strom fällt aus. Ann hat Angst um ihre beiden Töchter. Als eine erkrankte Freundin ihr Baby vor Anns Tür legt, muss diese eine folgenschwere Entscheidung treffen ...

Mein Umriss:

Ann arbeitet an der Schule, an die auch ihre Töchter gehen. Die Schule soll wie alle anderen geschlossen werden. Die Menschen sollen sich nicht weiter als einen Meter annähern.
H5N1, die Vogelgrippe ist ausser Kontrolle geraten. Immer mehr Menschen sterben an dieser Form der Grippe. Peter, Anns Ex-Mann war der erste der realisierte, dass das Vogelgrippevirus mutiert ist und nun auf die Menschen übergreift. Weltweit kommt es zur Ausnahmesituation. Flughäfen werden gesperrt, Ämter legen die Arbeiten nieder, Ausgangssperren werden verhängt und Nachbarn werden plötzlich von Freunden zu Feinden.
Die Pandemie ist ausgebrochen und fordert von den Menschen das äusserste…..
Ann, Peter, ihre Kinder und eine Kollegin Peters verschanzen sich in Anns Haus. Dort läuft in den ersten Tagen noch alles einigermaßen normal. Sie haben scheinbar genug Lebensmittel, die Autos sind vollgetankt, es gibt Strom und auch das Telefon funktioniert. Noch sieht es so aus, als würde es nur eine Phase in ihrem Leben sein, die sie locker schaffen.
Dann fällt der Strom aus. Somit funktioniert nichts mehr und das schlimmste ist die Kälte aufgrund der ausgefallenen Heizung.
Argwöhnisch beobachten sie einander, denn es könnte sich ja ein Familienmitglied infiziert haben….. die Situation ändert sich auch nach Tagen nicht und es muss jemand raus, um Lebensmittel zu beschaffen.
Jeder ist sich selber der Nächste, niemand fühlt sich mehr für andere mitverantwortlich, Plünderungen und Feindschaften regieren das Leben…..

Mein Eindruck:

Carla Buckley hat mit diesem Thriller ein Thema aufgegriffen, das die Menschen immer wieder in Angst und Schrecken versetzt. Jeder weiß um die Pandemie von 1914, die der Hälfte der Menschheit den Tod brachte. Das Bewusstsein, solch einer Pandemie machtlos gegenüber zu stehen, hat nicht nur jeder einzelne. Auch die Wissenschaft ist davon überzeugt, so eine Entwicklung nicht in den Griff zu bekommen.
Die Autorin hat hier H5N1 als Thema gewählt, zumal es zu diesem Virus keine Waffe gibt. Erschreckend geht sie auf die Familien ein, die in ihren Häusern abwarten, bis die Krankheit sich wieder zurückzieht. Die Zeit bis dahin stellt sie keineswegs utopisch dar. Alles worüber sie schreibt klingt absolut schlüssig und nachvollziehbar.
Obwohl sie auch wissenschaftliche Erkenntnisse aufzeigt, so ist doch alles leicht verständlich und nachvollziehbar. Eine sehr angenehme und doch spannende Schreibweise zeichnet diesen Thriller besonders aus.
Carla Buckley hat ein Schreckensszenario, das jederzeit Wirklichkeit werden kann, perfekt dargestellt.

Mein Fazit:

Ein Thriller, der jeden packt – unbedingt empfehlenswert

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Leben! Wie ich ermordet wurde - Nicole Dill

208 Seiten
Rororo
Erschienen am 2. Januar 2012
ISBN 978-3499628146

Klappentext:

Leben! Nicole Dill wird Opfer einer brutalen Gewalttat. Der Täter: ihr Lebensgefährte. Sie überlebt die Nacht, in der er über sie herfällt, nur knapp. Einigermaßen genesen, erfährt sie, dass ihr Lebensgefährte ein verurteilter Mörder ist, der nach seiner Haftentlassung mehrfach gegen Auflagen verstoßen hat. Schlimmer noch: Das Drama hätte verhindert werden können, aber diejenigen, die um seine Vergangenheit wussten, haben geschwiegen ...

Mein Umriss:

Nicole Dill wächst in einer Familie auf, in der es normal zu sein scheint, dass der Vater die Mutter schlägt. Als Kind lernt sie schnell, sich unauffällig zu verhalten, um sich keiner Gefahr durch den Vater auszusetzen.
Sie wächst zu einer selbstständigen jungen Frau heran und führt ein erfülltes Leben. Sie heiratet und geht mit ihrem Mann nach China. Auch dort lebt sie sich schnell ein und versucht von Land und Leuten zu lernen und ihr Leben zu bereichern. Dann verlangt ihr Mann die Scheidung. Diese Scheidung geht verhältnismäßig ruhig über die Bühne und Nicole kehrt in die Schweiz zurück. Dort kauft sie sich eine schöne Wohnung und findet auch schnell wieder eine gut bezahlte Arbeit.
In ihrer Freizeit treibt sie Sport und hat viele Freunde.
Dann lernt sich Roland kennen und verliebt sich in ihn. Unbewußt verändert sie sich, nimmt es aber selber am Anfang nicht wahr. Immer mehr vereinnahmt Roland sie und sie fühlt sich in der Beziehung eingeengt. Als er ihr immer mehr Freiheiten nimmt, teilt sie ihm mit, dass sie sich von ihm trennt.
Da nimmt das Drama seinen Lauf.
Roland bittet sie, seine Sachen aus seiner Wohnung holen zu dürfen. Da sie aber erfuhr, dass etwas mit ihm nicht ganz stimmen kann, vergeht sie fast vor Angst und fasst den Entschluß, ihm seine Sachen durch das hochgelegene, kleine Badezimmerfenster hinaus zu reichen. Er schafft es jedoch sie zu überrumpeln und dringt in die Wohnung ein. Dort bedroht er sie und dann entführt er sie. Eingesperrt mit ihr in seiner Garage merkt er, dass sein Selbstmord, bei dem auch Nicole sterben soll, so nicht funktioniert. Er vergewaltigt sie und schießt ihr mit einer Armbrust in die Brust. Doch Nicole ist nicht tot. Er packt die Schwerverletzte ins Auto und begibt sich auf eine Reise mit ihr, von der sie nicht zurückkehren soll…..

Mein Eindruck:

Dieses Buch entstand aus Notizen, die Nicole Dill in ihrer Rekonvaleszenzzeit angefertigt hat, aus einem langen Interview mit einer Autorin und anhand ärztlicher und psychologischer Gutachten, die über Nicole Dill, sowie auch über ihren Lebensgefährten erstellt wurden.
Auch wenn Nicole Dill nur einen Bruchteil ihres Martyriums in den Händen ihres Lebensgefährten wiedergibt, so kann sich der Leser gut vorstellen, was diese Frau erlitten hat und auch noch lange nach der Tat noch erleiden mußte. Dieses aufgrund der Ignoranz der Behörden, die wussten, was für eine Vergangenheit Roland hatte. Saß er doch bereits wegen Mordes im Gefängnis. Dass Nicole nicht gewarnt wurde und auch keine Information seines Arztes auf direkte Nachfrage erhielt ist einfach skandalös.
Sie geht intensiv auf ihren körperlichen Heilungsprozess ein, bei dem ihre Psyche für die Ärzte eine untergeordnete Rolle spielte. Erst später, als sie sich selber um Hilfe bemühte, sollte sie diese bekommen.
Nicole ist eine starke Frau, die stundenlange Folter und ihren Todesschuß überlebte und auch noch die Stärke besaß mit ihrer Geschichte schonungslos an die Öffentlichkeit zu gehen.

Mein Fazit:

Nichts für schwache Nerven und trotzdem sollten junge Frauen diese Geschichte lesen, um vielleicht etwas für ihr eigenes Leben daraus zu ziehen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Marie, wenn sie lachte hatte ich Hoffnung - Katharina Bach

175 Seiten 
Erfahrungen, Schicksale
Sankt Ulrich Verlag
Erschienen am 7. Januar 2010
ISBN 978-3867441391

Klappentext:

Es ist ein Schock für die Eltern: Marie, die fröhliche, aufgeweckte Zweijährige, hat einen Tumor. Ein dramatischer Kampf beginnt - gegen die Krankheit, gegen hoffnungslose Diagnosen. Aber der Kampf ist vergeblich. Mit drei Jahren stirbt die kleine Marie. In bewegenden Worten schildert Katharina Bach das Leben ihrer kleinen Tochter, die trotz ihres Leidens stets Lebensfreude ausstrahlte. Ein hoch emotionales Buch, das Mut macht, auch in Momenten von Angst und Verzweiflung nicht aufzugeben, sondern das Leben so anzunehmen, wie es ist: Auch in dunklen, aussichtslos erscheinenden Phasen werden dann Momente des Glücks spürbar.

Mein Umriss:

Katharina Bach hat das wichtigste in ihrem Leben verloren – Ihre Tochter Marie. Jedoch die Spuren im Leben, die Marie hinterließ, werden immer im Herzen der Mutter vorhanden sein.
Marie war bis zu ihrem zweiten Lebensjahr ein aufgewecktes, quirliges Mädchen, für das es jeden Tag neue Wunder zu bestaunen gab. Niemand dachte an etwas schlimmes, als sie über Bauchschmerzen klagte, doch plötzlich konnte sie nicht mehr laufen. Marie wurde im Krankenhaus aufgenommen und gründlich untersucht. In diesem Krankenhaus wurde das Kind bereits zu diesem Zeitpunkt aufgegeben.
Im nächsten Krankenhaus waren die Ärzte optimistischer und versuchten es mit Chemotherapie, Operation und Bestrahlungen.
In den Pausen zwischen den Behandlungen durfte sie immer wieder nach hause, wo ihr ihre Mutter ein möglichst normales Leben ermöglichte. Marie wirkte nie krank oder gebrechlich, daher gab Katharina die Hoffnung niemals auf und kämpfte um jeden Tag um ihr Kind.
Mit drei Jahren verlor Marie ihren Kampf gegen den Krebs und starb in den Armen ihrer Mutter.

Mein Eindruck:

Katharina Bach beginnt dieses Buch mit dem Tod ihres Kindes und beginnt erst im zweiten Kapitel mit der kurzen Lebensgeschichte von Marie. Sie beschreibt ihre Tochter liebevoll und zeigt auf, wie tapfer ein kleines Kind eine so schlimme Krankheit wie Krebs bekämpfen kann. Sie erzählt über die vielen schönen Augenblicke mit Marie, obwohl diese von ihrer Krankheit schon stark mitgenommen war, aber über einen ungewöhnlichen Lebenswillen verfügte. Ihr Wissensdurst wollte immerzu gestillt werden. Nie zeigte sie, wie schlecht es ihr wirklich ging.
Sehr emotional beschreibt Katharina die letzten Tage mit Marie, die sie annähernd so gestaltete, wie es ihr eine selbst betroffene Mutter geraten hatte.
Sie beschreibt, wie sie trotz ihrer Vorbereitung auf Maries Tod, in ein tiefes Loch fiel. Sie trennte sich sogar räumlich von ihrem Mann, in der Hoffnung irgendwann über ihre Trauer hinweg zu kommen und im eigenen Leben neu geboren zu werden.
Dies gelang ihr aber erst mit Hilfe ihres Mannes.

Mein Fazit:

Die Geschichte eines Kindes, das dem Krebs zum Opfer fiel, die einem sehr nahe geht und sicher nicht für jeden Leser die richtige Lektüre ist. Aber lesenswert ist sie auf jeden Fall.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Meine Tochter Amy - Mitch Winehouse

256 Seiten
Edel Germany
Erschienen am 5. Juli 2012
ISBN 978-3841901453

Klappentext:

Musikalisch hat Amy Winehouse alles erreicht, aber mit dem Leben als Superstar kam sie nicht zurecht. Fünf Grammys, weltweit meistverkauftes Album 2007, Stilikone auf der einen Seite - tragische Beziehungen, zuviel Alkohol und Drogen auf der anderen. Und obwohl sie Dauergast in der Klatschpresse war, wissen wir so gut wie nichts über den privaten Menschen Amy Winehouse. In diesem sehr persönlichen und berührenden Buch schildert ihr Vater Mitch Winehouse das bewegte Leben seiner Tochter, wie er es aus nächster Nähe miterlebt hat - von der unbekümmerten Kindheit über die rasante Karriere bis zu ihrem tragischen Tod im Juli 2011. "Ich konnte sie beschützen, aber nicht retten", so das erschütternde Resumée des Vaters. Mit exklusiven Auszügen aus dem Tagebuch von Mitch Winehouse und vielen bisher unveröffentlichten Fotos.

Mein Umriss:

Ein Leben auf der Überholspur, das viel zu früh tragisch endete.
Mit dieser Biografie seiner Tochter, die Mitch Winehouse nach derem bis heute nicht gänzlich geklärten Tod schrieb, zeigt er dem Leser, dass seine Tochter zwar Drogen- und Alkoholprobleme hatte, sie jedoch nicht dieses Monster von Junkie war, als das sie in der Presse vielfach dargestellt wurde.
Schon von klein auf zeigte Amy eine unbändige Lebensfreude und einen intensiven Willen, ihren Kopf in allen Lebenslagen durchsetzen zu wollen. Sie war ein lautes Kind und laut ihrem Vater wohl das einzige Kind, das den Satz „halt den Mund, Amy“ oder „sei still Amy“ öfter als jedes andere Kind hörte. Immer wieder versuchte sich Amy durch ihre Lautstärke in den Focus der Aufmerksamkeit zu stellen. Am Schulunterricht zeigte sie wenig Interesse und störte lautstark den Unterricht, wohingegen sie an den musischen Fächern überdurchschnittliches Interesse zeigte. Schon früh fing sie an, Songtexte zu schreiben. Zu diesen Songtexten bediente sie sich ihrer Notizen in ihren Notizbüchern. In jedes Lied baute sie eine bestimmte Situation ihres Lebens ein. Ihr größter Wunsch war es, die Menschen mit ihrer Musik glücklich zu machen.
Sie selber jedoch fand das Glück nicht in dem Maße, in dem es sich ihr Vater für sie wünschte. Sie verfiel dem drogensüchtigen Blake. Sie verteufelte harte Drogen immer wieder. Cannabis rauchte sie und ab und zu trank sie auch einen über den Durst. Aber Blake zog sie in den Drogensumpf. Als Blake wegen diverser Delikte ins Gefängnis kam, war es Amys Ziel, von den Drogen wegzukommen, was sie auch zum Erstaunen ihres Vaters trotz vieler Rückfälle schaffte. Allerdings stand ihr dann der Teufel Alkohol im Weg.
Von der Presse noch immer als Junkie dargestellt, floh sie in den Suff. Sie war auf dem besten Weg, auch das hinter sich zu lassen, als sie ein Rückfall das viel zu junge Leben kostete und sie in den Club27 um Janis Joplin, Jimmy Hendrix, Brian Jones, Jim Morrison und Kurt Cobain am 23. Juli 2011 einziehen  ließ.
Amy Winehouse war mit 22 Millionen verkaufter CDs eine der erfolgreichsten Musikerinnen der letzten Jahrzehnte.

Mein Eindruck:

Diese Biografie von Mitch Winehouse über seine Tochter Amy geschrieben, ist keineswegs eine väterliche Schmeichelei an seine verstorbene Tochter. Schonungslos zeigt er dem Leser ihre zwar schöne, aber nicht immer leichte Kindheit, sowie den Aufstieg zu einer der erfolgreichsten Musikerinnen der letzten Jahrzehnte. Ihr Pech mit Männern und ihre Mitschuld daran verschweigt er nicht, ebenso wenig wie ihren Einstieg in die Welt der Drogen, an die sie durch ihren Lebenspartner Blake geriet. Mitch zeigt, wie er Amy und auch den Rest der Familie durch Amys Sucht und anschließenden Entzug mit vielen Rückschlägen begleitet. Er entschuldigt auch nicht Amys Absturz durch Alkohol und wie er und die Familie, sowie Freunde immer wieder versuchten, Amy davon weg zu bekommen.
Er stellte das daraus resultierende Leid seiner Tochter und des Umfeldes realistisch dar und versucht Amys Sucht nicht durch irgendetwas zu entschuldigen.
Winehouse beschreibt Amys Leben von der Geburt bis zu ihrem Tod kurz vor ihrem 28. Geburtstag gefühlvoll aber nicht kitschig und zeigt, wie wenig Wahrheit über sie an die Öffentlichkeit drang, als sie noch lebte.

Mein Fazit:

Wer der Yellowpress glaubt, braucht es nicht lesen, wer Amy Winehouse besser kennenlernen möchte, sollte dieses Buch auf keinen Fall verpassen.