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Samstag, 22. Juni 2013

Gelöscht - Teri Terry


432 Seiten
Coppenrath
Erschienen am 15.06.2013
ISBN 9783649611837

Klappentext:

Kylas Gedächtnis wurde gelöscht,
ihre Persönlichkeit ausradiert,
ihre Erinnerungen sind für immer verloren.
Kyla wurde geslated.
Aber die Stimmen aus der Vergangenheit lassen die Sechzehnjährige nicht los – hat sie wirklich unschuldige Kinder bei einem Bombenanschlag getötet? Zählte sie zu einer Gruppe von gefährlichen Terroristen? Und warum steht ein Bild von ihr auf einer geheimen Webseite mit vermissten Kindern?
Kyla wird immer wieder von Flashbacks aus ihrem früheren Leben eingeholt und merkt allmählich, dass ihre wahre Identität ein großes Geheimnis birgt. Gemeinsam mit Ben, einem anderen Slater, in den sie sich verliebt, begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit – doch wem kann sie überhaupt noch vertrauen?

Mein Umriss:

Kyla ist ein Slater. Ein junger Mensch, dessen Erinnerungen vollständig gelöscht wurden. Dies sieht die Regierung als humane Methode an, um junge, straffällig gewordenen Menschen eine zweite Chance auf ein Leben ohne Verbrechen zu geben.
Doch bei Kyla scheint etwas schief gelaufen zu sein. Immer wieder wird sie von seltsamen Alpträumen heimgesucht, die ihre Gesundheit in Gefahr bringen, denn seit ihrem Slating trägt sie wie alle Slater ein Levo. Ein Gerät ähnlich einer Armbanduhr, das ihre Stimmung kontrolliert uns sie in eine Ohnmacht versetzt, wenn der Wert des Levos zu tief sinkt. Allerdings ist das Levo auch in der Lage, die Slater zu töten, wenn ihre Stimmung in großen Haß umschlägt.
Bei Kyla treffen mehrere Unstimmigkeiten aufeinander. Sie wird von ihr unbekannten (weil gelöschten) Erinnerungen geplagt und das Levo reagiert anders als bei den anderen Slatern. Sie kann das Gerät sogar durch Aktionen wie exzessives Laufen beeinflussen.
Sie macht sich mit Hilfe von Ben auf die Suche ihrer Vergangenheit und somit nach der Wahrheit. Irgendwann ist sie an einem Punkt angelangt, an dem sie nicht mehr weiß, wem sie vertrauen kann und begibt sich selber in höchste Gefahr….

Mein Eindruck:

Eine flüssig und rasant geschriebene Zukunftsvision, die umso erschreckender ist, je mehr man sie sich bildlich vor Augen hält. Keineswegs unrealistisch, wenn man die Fortschritte der Medizin der letzten Jahrzehnte Revue passieren lässt. Ob es im Jahr 2054, das hier von der Autorin behandelt wird, möglich sein wird, Körper und Technik in so einem Maße zu verknüpfen, ist noch Zukunftsmusik und vor allem fraglich, ob es der Menschheit den ersehnten Frieden bringen würde, zumal der Weg dahin nicht über die totale Überwachung funktionieren würde. Teri Terry hat hiermit einen Zukunftsroman verfasst, der Jugendliche ab 12 Jahren begeistern soll. Dieser ist jedoch so geschrieben, dass auch Erwachsene begeistert sein werden.
-Gelöscht- ist der erste Teil einer Trilogie, deren zweiter Band unter dem Titel –Zersplittert- im Frühjahr 2014 erhältlich sein wird.

Mein Fazit:

Erschreckende Zukunftsvision, geschrieben nicht nur für Jugendliche. Auf jeden Fall zu empfehlen.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Der Schock - Marc Raabe


400 Seiten
Ullstein Taschenbuch
Erschienen am 10. Juni 2013
ISBN 978-3548285245

Klappentext:

Bei einem Unwetter an der Cote d´Azur begegnet Laura Biely ihrem schlimmsten Alptraum. Ihr Freund Jan findet später nur noch ihr Smartphone – mit einem verstörenden Film im Speicher.
Kurz darauf wird in Berlin die Leiche von jans nachbarin entdeckt. Auf ihrer Stirn steht eine blutige Nachricht.
Allen Warnungen zum Trotz sucht Jan weiter nach laura. Dabei stößt er auf einen Abgrund aus Wahnsinn und Bösartigkeit.

Mein Umriss:

Jan, seine Freundin Laura, Katy und ihr Bruder Greg machen Urlaub in Frankreich. Nach einem Streit verschwindet Laura spurlos. Jan findet nur noch ihr Handy auf dem Boden von Gregs Fahrzeug, worauf sich ein erschreckendes Video befindet. Kurz darauf bekommen die drei eine SMS, die scheinbar von Laura abgesendet wurde, der Jan jedoch keinen Glauben schenkt und kurz darauf zurück nach Berlin fährt. Dort findet er im Gefrierschrank seiner Wohnung seine Nachbarin Nikki tot auf. Auf ihrer Stirn befindet sich eine mit Blut geschriebene Nachricht an Jan. Dieser flieht in Panik aus seiner Wohnung und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei gerät er immer tiefer in einen erschreckenden Verbrechenssumpf….

Mein Eindruck:

Ein pathologischer Täter, der von Kindheit an von seiner Mutter gezwungen wurde, sein Manko zu verbergen, eine Mutter die ihre Tochter scheinbar eiskalt abgeschoben hat und drei Freunde im Strudel wahnsinniger Verbrechen ist Raabes Rezept für diesen rundherum perfekten Thriller. Schon am Anfang bekommt der Leser einen rasanten Schubs ins Geschehen. Einmal angefangen ist es schwer, das Buch wieder zur Seite zu legen.
Raabe baut immer wieder aufs Neue Spannung auf, die in nicht nur einem Highlight endet, nein er knüpft Höhepunkt an Höhepunkt, bis es zum Showdown kommt, mit dem der Leser nicht rechnet. Seine Schreibweise erinnert an ein Maschinengewehrfeuer Salve an Salve, ohne das Ziel und den roten Faden aus den Augen zu verlieren. Erschreckend realistisch und relativ unblutig treibt der Autor den Leser durch diesen Psychothriller der Extraklasse.

Mein Fazit:

Ein Psychothriller, der die Meßlatte für nachfolgende sehr hoch ansetzt und der das Herz eines jeden Thrillerfans höher schlagen lässt.

Freitag, 7. Juni 2013

Schmitz Mama - Andere haben Probleme, ich hab Familie - Ralf Schmitz


336 Seiten
Fischer Taschenbuch Verlag
Erschienen am 9. September 2011
ISBN 978-3596191109

Klappentext:

Ralf Schmitz und seine herrlich verrückte Familienbande!
Ralf Schmitz' neues Buch ist wieder pickepackevoll mit irren und unglaublich lustigen Geschichten, vielen Tipps und zahlreichen Fotos. Dieses Mal hat sich der Comedian den bunten Alltag mit seiner Mama und dem Rest der Schmitzschen Familie vorgenommen: Mit Antworten auf Fragen wie "Warum sagt Mama 'Dingens'?" oder "Wie beendet man ein Telefonat mit Mama?" und einem aberwitzigen Sohn/Tochter-Typtest verspricht auch Ralf Schmitz' zweites Buch wieder kein Auge trocken zu lassen.

Mein Umriss:

In seinem zweiten Buch beschreibt Ralf Schmitz sein Leben als Sohn und vor allem seine Erlebnisse mit seiner Mutter. Viele Begebenheiten kommen wohl auch in anderen Familien in ähnlicher Form vor, aber Schmitz brachte den Mut auf, so einiges in einem Buch niederzuschreiben. Wieder mal auf seine typische flappsige Art, die fast jeder von der Bühne kennt. Teilweise knochentrocken ballert er eine Pointe nach der anderen auf den Leser ab. Auch das eine oder andere Bild mit Untertitel konnte er sich hier nicht verkneifen. Dass Mutter, Stiefvater, Schwester usw. teilweise nicht besonders gut dastehen, kann sich jeder denken. Vor allem wenn er in der Marottenkiste seiner Mutter kramt und die Sache mit dem Dingens erklärt und das Ganze dann noch weiterspinnt. Auch wie er seiner Mutter irgendwann glaubhaft versicherte, dass sie doch unbedingt ein Handy braucht, sich auch noch hinsetzte, um ihr dieses zu erklären. Die Reue folgte auf dem Fuße. Ebenso wie bei der Sache mit dem Computer….

Mein Eindruck:

Ralf Schmitz und seine große Klappe, seine Erlebnisse mit seiner teils chaotischen Familie, das gebündelt in einem Buch lässt kein Auge trocken. Er schreibt so wie er sich auch auf der Bühne und mit Sicherheit auch im realen Leben gibt. Laut, unerschrocken und direkt. In diesem Buch lässt er keinen seiner Familie ungeschoren davon kommen. Teilweise mag einem seine Mutter richtig leid tun, denn wer erlaubt schon so viel Einblick? Ralf Schmitz tut es und mich würde es nicht wundern, wenn ihm seine Mutter dafür eine Läuseplage wünschen würde. Täte sie dies nicht, dann hat sie noch mehr Humor als er, was ihm zu wünschen ist.
Auf jeden Fall kann man gespannt sein, auf wen er demnächst seine Pfeile abschießt.

Mein Fazit:

Bauchmuskeltraining in Form von Lachanfällen gefällig? Dann sollte dieses Buch nicht ungelesen im Regal stehen bleiben.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Maddie - Der Widerstand geht weiter - Katie Kacvinsky


384 Seiten
Bastei Lübbe (Boje)
Erschienen am 15. Februar 2013
ISBN 978-3414823380

Klappentext:

Auch nachdem Maddie bei ihrem Bruder in L.A. eingezogen ist, setzt sie ihren Kampf fort. Gemeinsam mit Justin hilft sie Jugendlichen, die der Digital School den Rücken kehren wollen. Doch dann wird Maddie geschnappt und von der Polizei in eine Jugendstrafanstalt gesteckt. Hier werden alle inhaftiert, die sich gegen das System stellen. Isolationshaft und Gehirnwäsche sind im Gefängnis an der Tagesordnung und der Wille der meisten Insassen wird innerhalb kürzester Zeit gebrochen. Maddie ist lange standhaft! Doch die Haftbedingungen zermürben auch sie und schließlich ist sie kurz davor, aufzugeben. Wie soll sie alleine im Gefängnis gegen die übermächtig erscheinenden Gegner bestehen? Erst als der junge Aufseher Gabe ihr zu verstehen gibt, dass er auf ihrer Seite steht, schöpft Maddie neue Hoffnung. Aber um das System zu besiegen, muss sie sehr weit gehen ...

Mein Umriss:

Maddie hat sich entschieden ihr Elternhaus zu verlassen, um zu ihrem Bruder nach LA zu ziehen. Dort gibt sie Jugendlichen Hilfestellung, die die Digital School verlassen wollen. Als Maddie mit ihren Freunden einen Club besucht und sich dort ins System einhackt und für mächtigen Wirbel sorgt, wird sie kurz darauf geschnappt und in ein Umerziehungslager gesteckt. Dort soll sie innerhalb eines halben Jahres so umerzogen werden, dass sie endlich wie von der Gesellschaft und nicht zuletzt von ihrem Vater Kevin Freeman erwartet, ihr Leben in der digitalen, neuen Welt verbringt. Dagegen wehrte sich Maggie seit langer Zeit, zeigte ihr doch Justin, dass es dort draussen mehr gibt, als Chats, Foren, Fertiggerichte, Nahrungsergänzungsmittel und künstliche Pflanzen. Das will sie hinter sich lassen und nimmt sich fest vor, sich im DCLA nicht brechen zu lassen.
Anfangs sieht es jedoch danach aus, als würden die Psychologen mit Hilfe eines Medikamentes genau das schaffen. Aber sie haben die Rechnung ohne Maddie und deren Freunden und vor allem Gabe dem Aufseher, der so gar nichts mit Computern am Hut hat, gemacht. Gemeinsam unterwandern sie das System und versuchen es auszuhebeln. Diese Aktion bringt nicht nur Maddie und ihre Freunde in Lebensgefahr….

Mein Eindruck:

Nach ihrem Erstling „Die Rebellion der Maddie Freeman“ ist dies nun die zweite Folge über Maddies Rebellion dem digitalisierten System und ihrem Vater gegenüber von Kati Kacvinsky. Die Autorin knüpft hier übergangslos an den ersten Teil an, in dem Maddie ihre Familie verlässt, um mit ihrem Bruder in LA zu leben und Fuß zu fassen. Für jeden, der sich nur ein bisschen mit den digitalen Möglichkeiten befaßt, ist die Geschichte sicher logisch nachvollziehbar und keineswegs übertrieben dargestellt. So wie sich die Menschen in der Steinzeit an die Natur anpassten, so stellt Kacvinsky die Anpassung der Menschheit im Jahr 2060 an die Gegebenheiten nach diversen Naturkatastrophen und der Entwicklung der Medien, insbesondere der Kommunikationsmöglichkeiten per Computer dar. Und wie in jeder Epoche lässt die Autorin auch hier die Rebellen, die sich gegen ein vorgegebenes System zur Wehr setzen nicht ausser Acht. In diesem Fall eben Maddie Freeman und ihre Freunde.
Eine erschreckend dargestellte Realität, die ich nicht allzu ferner Zukunft die Menschen wirklich treffen könnte.
Perfekt gelungene Fortsetzung eines anfangs etwas holprigen Debütromanes, die nun keineswegs mehr langatmig oder holprig ist, sondern nicht an Spannung spart.

Mein Fazit:

Rundum gelungener Jugendroman nicht nur für Jugendliche