304 Seiten
Knaur
Erschienen am 2. November 2011
ISBN 978-3426784204
Klappentext:
Nina Hagens Autobiografie ist wie ihre Musik:
aufregend, provokant und rückhaltlos authentisch.
Sie schreibt von ihrer Kindheit in Ost-Berlin, ihrem
Ziehvater Wolf Biermann und wie sie den Punk in London für sich entdeckt. Ihre
Geschichte ist ein wildes Roardmovie, in dem sie die Liebe, Drogen und
Einsamkeit kennenlernt. Es ist aber auch eine spirituelle Suche, deren
aufregendste Erfahrung nicht im Exzess und Rock ´n´Roll liegt, sondern in ihrer
Begegnung mit Gott.
„Eine Reise zwischen Sinn und Wahnsinn, mit Liebe und
Hass, Lebenslust und Todessog, es hätte für mindestens 23 Leben gereicht“ – Die
Zeit
Mein Umriss:
Nina Hagen, geboren in Ost-Berlin im März 1955 als
Tochter von Eva Hagen und Hans Oliva. Schon früh bemerkt das Kind, dass der
Mutter die Karriere und ihre Liebschaften wichtiger waren als ihr Kind. Somit
machte Nina sich schon früh auf die Suche nach einem Halt in ihrem Leben. Sie
stellte sich schon bald auf ihre Rollschuhe, holte sich eine Handvoll Geld aus
Mutters Manteltasche und rollte zu ihrem Vater, von dem sich Eva getrennt
hatte. Eva bemerkte selten die Abwesenheit ihrer Tochter. Ebenso wenig bemerkte
sie, dass Nina nicht nur Essen und ein Bett brauchte, sondern auch Mutterliebe
und deren Hand, die sie in den ersten Jahren durchs Leben führt. Das hatte Nina
nicht, also machte sie sich auf die Suche.
Diese Suche führte sie in die Kirche, sie suchte
Zuflucht bei Gott und fing an die Bibel zu lesen. Schon bald war es für sie
sicher, dass sie diesem Gott dienen will. Durch die Einstellung in der
damaligen DDR fand sie niemanden, der ihr Gott erklären konnte.
Als ihre Mutter Wolf Biermann kennenlernte, war es nur
noch eine Frage der Zeit, dass auch Nina zu rebellieren begann und letztendlich
aus der DDR ausgewiesen wurde. Endgültig entwurzelt zog sie über Polen nach
Holland, machte Erfahrung mit Drugs and Rock ´n´Roll, bis sie bemerkte, dass
das nicht das ist, was sie sucht.
Sie geht nach Amerika, zieht in Indien in einen Ashram
und suchte auch dort vergebens nach dem Halt den sie suchte.
Diesen fand sie erst 2009 mit ihrer Taufe durch Pastor
Kalle in Schüttorf….
Mein Eindruck:
Skeptisch ging ich an dieses Buch ran. Was sollte ich
schon über das Leben einer durchgeknallten, lauten und aufdringlichen Frau, die
mir nur durch unangenehme Interviews bisher aufgefallen war.
Ok, sie schrieb ihre Biografie wie ihr der Schnabel
gewachsen ist. Ebenso laut, schrill und chaotisch, aber keineswegs so aufdringlich
und durchgeknallt, wie sie bisher immer auf mich wirkte. Sie erzählt über ihre
Zerrissenheit in ihrer Kindheit, ihre Suche nach einem Vorbild, das sie in Wolf
Biermann fand und vor allem ihren Weg in einen Glauben, der ihr in ihrer
Kindheit nicht vermittelt wurde.
Trotz des überhaupt nicht mütterlichen Verhaltens
ihrer Mutter, verliert sie kein böses Wort über Eva Hagen, auch wenn immer
wieder ihr besseres Verhältnis zu ihrem Vater in den Vordergrund rückt.
Unverblümt und knallhart rechnet sie mit der Drogenszene ab, in der sie viele
Freunde verlor, ebenso mit den indischen Gurus, die sich ihr als egoistische,
selbstverliebte Menschen in Erinnerung blieben.
Die Schreibweise ist teilweise sehr hart und brutal,
wie eben Ninas Leben auch, in dem sie immer auf der Suche nach Gott war. Sie
zeigt auch, dass sie zwar teilweise wirklich durchgeknallt ist, aber ihren
Kindern Cosma Shiva und Otis eine vorbildliche, liebevolle Mutter ist.
Mein Fazit:
Trotz des teilweise durchgeknallten Schreibstils ein
Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
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