SM-Thriller
Klappentext:
Eigentlich
wollte Björn Tänzer einen ruhigen, gemütlichen Angelurlaub antreten, da erfährt
er, dass sein Bruder Ole spurlos verschwunden ist. Von der Polizei als ein Fall
von vielen abgetan, macht sich Björn auf nach Berlin, um auf eigene Faust nach
seinem Bruder zu suchen. Dabei taucht er immer tiefer in das geheim gehaltene
Privatleben seines verschlossenen Bruders ein und verstrickt sich schließlich
selbst in der abgründigen SM-Szene der Hauptstadt. Bald schon wird ihm klar:
Süchtig nach immer extremeren Kicks hat Ole nicht nur mit dem Feuer gespielt,
sondern zudem Öl hineingegossen. Ein gnadenloser Wettkampf gegen die Zeit
beginnt. Kann Björn seinen Bruder finden und retten?
Mein
Umriss:
Am
Geburtstag seiner Mutter erfährt Björn Tänzer, dass sich sein Bruder Ole nicht
zum Gratulieren gemeldet hat, wie er es immer macht. Zuerst denkt Björn, die
Mutter würde übertreiben und sein Bruder hätte diesen Tag nur vergessen. Als
seine Mutter jedoch immer unruhiger wird und ihn immer mehr bedrängt,
irgendetwas zu tun beschließt Björn, anstatt nach Skandinavien zum Angeln, nach
Berlin zu fahren und seinen Bruder zu besuchen.
Dort
angekommen holt er den Schlüssel , den die Vermieterin bei einer Nachbarin
hinterlegt hatte und begibt sich in die Wohnung. Zuerst kommt ihm nichts außergewöhnlich
vor, bis er den AB seines Bruders abgehört hatte und feststellte, dass Papiere
und Kreditkarten und Geld in der Wohnung lagen. Kein Mensch verlässt seine
Wohnung für längere Zeit, ohne Pass und Geld. Ole ist laut Vermieterin und
Nachbarin bereits seit Tagen weg.
Als
Ulli auftaucht, ein Freund in Frauenkleidern, der sich ebenso riesige Sorgen um
seinen besten Freund macht, ist der Punkt erreicht, an dem Björn aktiv zu
werden beschließt.
Die
Suche führt Ulli und Björn in die Berliner SM-Szene, wo schreckliches
geschieht. Nach dem Fund zweier fürchterlich zugerichteter Leichen spitzt sich
die Lage dramatisch zu….
Mein
Eindruck:
Dieses
Buch hätte ich niemals gelesen, wenn mich nicht Siegfried Langer, der Autor von
„Vergelte!“ , „Alles bleibt anders“, „Sterbenswort“ usw. mit der Nase darauf
gestupst hätte. Bis dahin wusste ich nicht, dass Ole Tänzer das Pseudonym
Siegfried Langers ist. Das war natürlich etwas ganz anderes und ich ließ mich
nicht zweimal bitten, obwohl das Thema an sich nicht so ganz in mein
Beuteschema passt.
Langer
entführt den Leser in die Berliner SM Szene und dort in Bereiche der härteren
bis härtesten Gangart. Darauf möchte ich an dieser Stelle unbedingt hinweisen.
Wem diese sexuelle Orientierung widerstrebt, oder überhaupt nichts darüber
lesen will, ist mit diesem Buch schlecht bedient. Allen anderen kann ich es
guten Gewissens ans Herz legen. Allerdings sei zu empfehlen, alles was zu
Folter, Mord und Totschlag geeignet wäre, während des Lesens ausser Reichweite
aufzubewahren. Denn jeder, der sich als störend erweist, könnte seinen letzten
Atemzug getan haben. Ja, dieses Buch läßt einen einfach nicht los. Es fesselt
einen ans Geschehen und man hat nur ein Ziel: Man will erfahren, wo Ole Tänzer
ist, was mit ihm geschehen ist und ob er noch lebt.
Anhand
zweier Handlungsstränge führt Sigfried Langer den Leser durch diesen Thriller.
Einer zeigt Ole Tänzer auf seinem Weg in die innersten Bereiche der Berliner SM
Szene. Dorthin wo es keine Tabus mehr gibt und unter Umständen auch der Tod in
Kauf genommen wird. Und dann Björn Tänzer, der mit der SM Szene gar nichts am
Hut hat und mit Oles bestem Freund Ulli die Suche nach seinem Bruder in einer
für ihn neuen Welt beginnt.
Die
Handlungsstränge laufen zu Anfang zeitversetzt, wie man anhand des Mailverkehrs
schnell feststellen wird, nähern sich zum Ende hin aber immer weiter an, so
dass der Showdown und damit das endgültige Zusammenfügen der Handlungsstränge
zeitgleich zustande kommt.
Siegfried
Langer hat mich längst von seiner Schreibkunst überzeugt. Ich habe alle seine
Bücher verschlungen und werde dies auch weiterhin tun. Auch wenn ich bei diesem
Buch zu Anfang meine Zweifel hatte, so wurde ich ganz schnell davon überzeugt,
dass es richtig war es zu lesen.
Mein
Fazit:
Nicht
für empfindliche Gemüter geeignet. Wer aber auch dem härteren Thriller nicht
abgeneigt ist, ist mit diesem Buch bestens bedient.
Danksagung:
Mein
herzlicher Dank geht an Siegfried Langer, der mir dieses Buch empfohlen hat und
es mir zum Zwecke der Rezension zur Verfügung stellte. Ebenso bedanke ich mich
an dieser Stelle beim Autor für die Genehmigung, das Coverbild in Verbindung
mit der Rezension zur Veröffentlichen.
Produktinformation:
208
Seiten
U-Line
Dunkelkammer
Erschienen
am 25. November 2013
ISBN
978-3939239550
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