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Samstag, 28. November 2015

Nachschlag: Ich bin dein Herr und Mörder - Siegfried Langer / Ole Tänzer


SM-Thriller

Klappentext:

Eigentlich wollte Björn Tänzer einen ruhigen, gemütlichen Angelurlaub antreten, da erfährt er, dass sein Bruder Ole spurlos verschwunden ist. Von der Polizei als ein Fall von vielen abgetan, macht sich Björn auf nach Berlin, um auf eigene Faust nach seinem Bruder zu suchen. Dabei taucht er immer tiefer in das geheim gehaltene Privatleben seines verschlossenen Bruders ein und verstrickt sich schließlich selbst in der abgründigen SM-Szene der Hauptstadt. Bald schon wird ihm klar: Süchtig nach immer extremeren Kicks hat Ole nicht nur mit dem Feuer gespielt, sondern zudem Öl hineingegossen. Ein gnadenloser Wettkampf gegen die Zeit beginnt. Kann Björn seinen Bruder finden und retten?

Mein Umriss:

Am Geburtstag seiner Mutter erfährt Björn Tänzer, dass sich sein Bruder Ole nicht zum Gratulieren gemeldet hat, wie er es immer macht. Zuerst denkt Björn, die Mutter würde übertreiben und sein Bruder hätte diesen Tag nur vergessen. Als seine Mutter jedoch immer unruhiger wird und ihn immer mehr bedrängt, irgendetwas zu tun beschließt Björn, anstatt nach Skandinavien zum Angeln, nach Berlin zu fahren und seinen Bruder zu besuchen.
Dort angekommen holt er den Schlüssel , den die Vermieterin bei einer Nachbarin hinterlegt hatte und begibt sich in die Wohnung. Zuerst kommt ihm nichts außergewöhnlich vor, bis er den AB seines Bruders abgehört hatte und feststellte, dass Papiere und Kreditkarten und Geld in der Wohnung lagen. Kein Mensch verlässt seine Wohnung für längere Zeit, ohne Pass und Geld. Ole ist laut Vermieterin und Nachbarin bereits seit Tagen weg.
Als Ulli auftaucht, ein Freund in Frauenkleidern, der sich ebenso riesige Sorgen um seinen besten Freund macht, ist der Punkt erreicht, an dem Björn aktiv zu werden beschließt.
Die Suche führt Ulli und Björn in die Berliner SM-Szene, wo schreckliches geschieht. Nach dem Fund zweier fürchterlich zugerichteter Leichen spitzt sich die Lage dramatisch zu….

Mein Eindruck:

Dieses Buch hätte ich niemals gelesen, wenn mich nicht Siegfried Langer, der Autor von „Vergelte!“ , „Alles bleibt anders“, „Sterbenswort“ usw. mit der Nase darauf gestupst hätte. Bis dahin wusste ich nicht, dass Ole Tänzer das Pseudonym Siegfried Langers ist. Das war natürlich etwas ganz anderes und ich ließ mich nicht zweimal bitten, obwohl das Thema an sich nicht so ganz in mein Beuteschema passt.
Langer entführt den Leser in die Berliner SM Szene und dort in Bereiche der härteren bis härtesten Gangart. Darauf möchte ich an dieser Stelle unbedingt hinweisen. Wem diese sexuelle Orientierung widerstrebt, oder überhaupt nichts darüber lesen will, ist mit diesem Buch schlecht bedient. Allen anderen kann ich es guten Gewissens ans Herz legen. Allerdings sei zu empfehlen, alles was zu Folter, Mord und Totschlag geeignet wäre, während des Lesens ausser Reichweite aufzubewahren. Denn jeder, der sich als störend erweist, könnte seinen letzten Atemzug getan haben. Ja, dieses Buch läßt einen einfach nicht los. Es fesselt einen ans Geschehen und man hat nur ein Ziel: Man will erfahren, wo Ole Tänzer ist, was mit ihm geschehen ist und ob er noch lebt.
Anhand zweier Handlungsstränge führt Sigfried Langer den Leser durch diesen Thriller. Einer zeigt Ole Tänzer auf seinem Weg in die innersten Bereiche der Berliner SM Szene. Dorthin wo es keine Tabus mehr gibt und unter Umständen auch der Tod in Kauf genommen wird. Und dann Björn Tänzer, der mit der SM Szene gar nichts am Hut hat und mit Oles bestem Freund Ulli die Suche nach seinem Bruder in einer für ihn neuen Welt beginnt.
Die Handlungsstränge laufen zu Anfang zeitversetzt, wie man anhand des Mailverkehrs schnell feststellen wird, nähern sich zum Ende hin aber immer weiter an, so dass der Showdown und damit das endgültige Zusammenfügen der Handlungsstränge zeitgleich zustande kommt.
Siegfried Langer hat mich längst von seiner Schreibkunst überzeugt. Ich habe alle seine Bücher verschlungen und werde dies auch weiterhin tun. Auch wenn ich bei diesem Buch zu Anfang meine Zweifel hatte, so wurde ich ganz schnell davon überzeugt, dass es richtig war es zu lesen.

Mein Fazit:

Nicht für empfindliche Gemüter geeignet. Wer aber auch dem härteren Thriller nicht abgeneigt ist, ist mit diesem Buch bestens bedient.

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an Siegfried Langer, der mir dieses Buch empfohlen hat und es mir zum Zwecke der Rezension zur Verfügung stellte. Ebenso bedanke ich mich an dieser Stelle beim Autor für die Genehmigung, das Coverbild in Verbindung mit der Rezension zur Veröffentlichen.

Produktinformation:

208 Seiten
U-Line Dunkelkammer
Erschienen am 25. November 2013
ISBN 978-3939239550

Printausgabe – KLICK

EBook - KLICK

Montag, 16. November 2015

Das Feuerzeichen - Francesca Haig



Dystopie, SciFi, Fantasy
Klappentext:

Als Zwillinge geboren, zu Todfeinden erzogen

Die Geschwister Zach und Cass leben in einer zerstörten Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Keiner der beiden kann ohne den anderen überleben, obwohl sie grundverschieden sind –
Alphas sind perfekt, während Omegas einen Makel tragen und verstoßen werden.
Cass ist eine Omega, und wenn sie frei sein will, muss sie gegen ihren größten Feind kämpfen: ihren Zwillingsbruder Zach…

Mein Umriss:

Eine nukleare Katastrophe katapultierte die Menschheit zurück ins Mittelalter. Jetzt jedoch werden nur noch Zwillinge geboren.  Diese Zwillinge können nur mit Hilfe des anderen überleben. Stirbt einer, so stirbt auch der andere Zwilling.
Es werden immer Pärchen, also Mädchen und Junge geboren und immer ist ein Zwilling mit einem Makel behaftet, während der andere perfekt ist. Der „mangelhafte“ Zwilling wird von der Gesellschaft mit dem Omegazeichen gebrandmarkt und verstoßen, sodass dieser nun in einer Omegasiedlung ein eigenständiges Leben in Armut und ohne Rechte leben muss.
Bei Zach und Cass war es schwer festzustellen, wer von beiden nun Omega und wer Alpha ist, denn im Gegensatz zu körperlichen Makeln gibt es auch den Makel der Seher. Und so ein Seher ist Cass.
Niemals wäre sie aus der Gesellschaft der Alphas ausgeschlossen worden, hätte sie nicht ihr Bruder Zach beim Ältestenrat verraten. Dieser führte nun Cass ihrem künftigen Schicksal als gebrandmarkter und rechtloser Omega zu und ebnet damit den Weg für Zach, der von nun an seine Karriere im Ältestenrat verfolgt und immer höher aufsteigt.
Cass jedoch kann nicht akzeptieren, dass es zwei Gruppen von Menschen gibt und kämpft für Gerechtigkeit, wobei sie allerdings aufpassen muss, dass ihrem Bruder nichts passiert. Denn stirbt er, so ist das auch ihr Ende…

Mein Eindruck:

Francesca Haig hat mit „Das  Feuerzeichen“ nach mehreren ausgezeichneten Gedichtsammlungen ihren ersten Roman veröffentlicht. Sie entführt den Leser in eine Zukunft, die zugleich Vergangenheit ist. Um genau zu sein, das Mittelalter. Und man stellt fest, dass nach der vorangegangenen Nuklearkatastrophe die Menschen nichts gelernt haben. Die Autorin lässt die Zweiklassengesellschaft weiter existieren. Sogar noch extremer wie in der Gegenwart. Sie zeigt die Verbindung von Zwillingen, wie sie laut aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in ähnlicher Form schon immer vorhanden war, allerdings auch intensiver, wie tatsächlich nachgewiesen. Viele Rätsel bleiben dem Leser erst einmal verborgen, diese jedoch werden von der Autorin mit einem Aha-Effekt gelöst.
Schickt hat sie diesen Band beendet, hat die Neugierde auf den weiteren Verlauf geweckt, auf den ich nun mehr als gespannt warte.
Ein kleiner Wermuthstropfen für mich waren die zahlreichen Rechtschreibfehler in diesem Band, was ich mit einem Sternabzug berücksichtige. Das bin ich von Heyne nicht gewohnt und gehe davon aus, dass diese in den weiteren Bänden, die noch erscheinen werden, besser korrigiert werden.
Gespannt warte ich nun auf die Fortsetzung des Kampfes von Cass um Freiheit und Gerechtigkeit für die makelbehafteten Omegas, die so geplant erscheinen werden:

Das Feuerzeichen – Rebellion am 09. Mai 2016

Das Feuerzeichen – Rückkehr am 08. April 2017

Mein Fazit:

Faszinierendes Werk über den Kampf um Menschlichkeit in einer zerstörten Welt, das ich jedem Fantasy und Sci-Fi-Leser ans Herz legen möchte

Danksagung:

Ganz herzlich bedanke ich mich bei Heyne fliegt für das mir zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar, sowie die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Cover in Verbindung mit der von mir dazu verfassten Rezension.

Hier kann dieses Buch erworben werden:

480 Seiten - KLICK
Heyne fliegt
Erschienen am 26. Oktober 2015
ISBN 978-3453270138

Kindle Edition – KLICK
1197 KB
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Montag, 2. November 2015

Marcus Sammet auf Radio Aleman, Mallorca



Mallorca ist das bevorzugte Urlaubsdomizil des Thriller-Autors Marcus Sammet und genau dort spielen sich grauenhafte Dinge ab, wie man in seinem Sterbe wohl...-Thriller Angerichtet nachlesen kann.

Ob Werbung oder Warnung hinter dem Interview auf Radio Aleman, einem Sender auf der Deutschen liebsten Insel dahintersteckt?

Einfach reinklicken, vielleicht löst sich das Rätsel



Sonntag, 1. November 2015

Das Hexenmädchen - Max Bentow


Psychothriller

Klappentext:

Zwei kleine Mädchen verschwinden.
Drei Menschen werden grausam hingerichtet.
Und wer ist die „Hexe“, von der Kinder erzählt haben?

Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team geraten in einen wahren Alptraum, als sie fieberhaft im Fall eines neuen Serientäters ermitteln. Drei Opfer wurden kurz nacheinander tot in ihren Wohnungen aufgefunden, auf ebenso groteske wie grausame Weise ermordet – und mit jeder Stunde, die vergeht, muss Trojan fürchten, an einen weiteren Schauplatz gerufen zu werden. Dann sind plötzlich zwei kleine Mädchen unauffindbar, und Trojan wird das Gefühl nicht los, dass ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht. Denn beide sprachen kurz vor ihrem Verschwinden von einer „Hexe“, die sie in Angst und Schrecken versetzte. Und warum mußte Trojan beim Anblick der Toten unwillkürlich an ein bekanntes Kindermärchen denken?

Mein Umriss:

Ein Mädchen irrt durch den winterlichen Wald. Es wird verfolgt und als es gefunden und in ein Krankenhaus gebracht wird, flüstert es mit letzter Kraft: „Ich war bei der Hexe. Tief im Wald.“
Ein anderes Mädchen wird Zeugin, als ihr Vater auf grausamste Weise ermordet wird. Nur ihre Flucht ins Badezimmer, wo sie sich einsperrt, rettet ihr wohl das Leben. Trojan, der ermittelnde Kommissar wird zum Tatort gerufen, als er kurz zuvor mit einer Panikattacke in die Notfallambulanz gebracht wurde. Der Mord und die Art, wie das Opfer aufgefunden wurde, erinnert ihn an das Märchen „Hänsel und Gretel“. Der Ermordete kniet vor dem eingeschalteten Backofen, ist so gefesselt, dass er sich nicht bewegen kann. Und um nicht um Hilfe rufen zu können, wurde er, bevor er regelrecht geröstet wurde, noch geknebelt…
Sophie wartet auf ihre Freundin Jule am Spielplatz. Als diese auftaucht, darf Sophie kurz deren Schneekugel bewundern, bis Jule wieder weiter muss. Sophie macht sich auf den Heimweg, auf dem ihr ein weißes Kaninchen über den Weg läuft. Sie möchte es gerne einfangen und folgt ihm. Bis ein Auto neben ihr anhält und sie entführt…
Ein weiteres Kind wird noch entführt und beide erwähnen unabhängig voneinander die Hexe. Ebenso werden noch weitere zwei Männer entführt, die auf gleiche unmenschlich grausame Art getötet werden wie das erste Opfer…

Mein Eindruck:

Angesprochen hat mich zuerst nur das Cover dieses Psychothrillers, dann überzeugte mich der Klappentext davon, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Max Bentow schubste mich auch recht brutal ins Geschehen. Ein Prolog, der atemlos macht, ein Mord, der an Brutalität nicht zu übertreffen ist und eine Kindesentführung, die zu Anfang total unmotiviert erscheint. Genau damit fing mich der Autor. Dann jedoch war es das auch schon. Geplänkel in kurzen Kapiteln, die immer enden wie Fortsetzungsromane der siebziger Jahre, an deren Ende auch immer ein Spannungspunkt gesetzt wurde, um den Kunden zum Kauf einer weiteren Zeitschrift in der kommenden Woche zu animieren. Dieser Punkt an sich würde mich nicht stören, wären da nicht Dinge, die so weit an der Realität vorbei geschossen sind, dass es schon lächerlich wirkt. Allein schon der psychisch mehr als angeschlagene Kommissar wäre in der Realität aufgrund seiner Panikattacken längst vom Dienst suspendiert worden. Ebenso kann ich mir obwohl ich kein Arzt bin, nicht vorstellen, dass sich ein Opfer nicht mit aller Kraft wehrt, wenn es darum geht, sein eigenes Leben zu retten. In der Situation wird sicherlich kein Mensch auf die Idee kommen, abzuwägen, worin das höhere Risiko zu sterben liegt. An der Strangulation bei einer falschen Bewegung, oder in Folge der Hitze im Backofen.
Für mich muss ein Psychothriller nicht unbedingt realistisch, aber doch nah an der Realität sein, was mir hier total fehlt. Für mich zeigt der Autor auch Berlin als durch und durch lebensgefährliche Stadt, in der an jeder Ecke ein Mörder lauert. Er bezieht sich mich seinem Buch zu sehr nur auf das kriminalistische Geschehen und vergisst darüber hinaus, dass auch um ein Verbrechen herum das normale Leben weiter geht. Für meinen Geschmack geht Bentow zu sehr auf die Vita seines Hauptprotagonisten ein. Es ist schön, diesen Menschen kennenzulernen, aber ich muss nicht wissen, was er wann in der Vergangenheit mit wem zu tun hatte. Was ich hier rein auf sein Privatleben beziehe. Privatleben ok, wenn es während der Aufklärung der Straftaten zum Feierabend stattfindet, aber nicht jenes, das einfach zu weit zurück liegt und die Geschichte nur unnötig aufbläht und in die Länge zieht. Wobei ich beim nächsten Punkt angelangt bin. In die Länge ist hier vieles gezogen. Streckenweise kommt gähnende Langeweile auf, in so quälende Langatmigkeit verfiel Bentow mit seiner Geschichte. Schade eigentlich, denn es hätte wirklich ein sehr guter Thriller werden können, wenn sich der Autor nicht so sehr mit Nebensächlichkeiten aufgehalten hätte und sich stattdessen mehr auf die Ausarbeitung des eigentlichen Themas konzentriert hätte.
Vier Handlungsstränge, die sich im einzelnen auf die Sicht der Opfer, Zeugen, Ermittler und Täter sind ein sehr guter Ansatz. Ebenso, wie er diese zum Ende hin zusammenlaufen läßt, um alles zu klären, könnte fast nicht besser sein. Fast aber nur deshalb, weil das Ende dann doch zu schnell kam. Man wird regelrecht mit dem berühmten Tritt ins Hinterteil aus dem Geschehen und somit Buch befördert.
Das Hexenmädchen war das erste Buch von Max Bentow. Ob es das letzte sein wird, kann ich im Moment nicht sagen, denn mir war es dann doch nicht schlecht genug, um ein klares Nein in diese Richtung auszusprechen.
Warum drei Sterne? Weil mich das Cover ansprach und ich es in Bezug auf den Wald im Prolog sehe, weil ich sehe, dass der Autor eine sehr gute Idee hatte und diese nur nicht perfekt umsetzen konnte und weil es endlich einmal ein Buch ist, das gänzlich ohne Rechtschreib-, Grammatik- und Interpunktionsfehler ist.

Fazit:

Hat trotz des interessanten Themas nicht meinen Nerv getroffen

Danksagung:

Mein herzliches Dankeschön geht an die Randomhouse Verlagsgruppe und da im Speziellen an den Verlag Page & Turner, der mir das Leseexemplar zum Zwecke der Rezension überlassen hat, ebenso ein herzliches Dankeschön dafür, dass ich das Bild des Covers in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen darf.

Erhältlich bei Amazon über die hier hinterlegten Links:

Broschiert – KLICK
384 Seiten
Page & Turner
Erschienen am 21. Juli 2014
ISBN 978-3442204311

Kindle Edition – KLICK
1299 KB
ASIN B00KAIRN1Q

MP3 CD – KLICK
Der Hörverlag
Ungekürzte Lesung
ISBN 978-3844515268