Psychothriller
Klappentext:
Zwei
kleine Mädchen verschwinden.
Drei
Menschen werden grausam hingerichtet.
Und
wer ist die „Hexe“, von der Kinder erzählt haben?
Der
Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team geraten in einen wahren Alptraum,
als sie fieberhaft im Fall eines neuen Serientäters ermitteln. Drei Opfer
wurden kurz nacheinander tot in ihren Wohnungen aufgefunden, auf ebenso
groteske wie grausame Weise ermordet – und mit jeder Stunde, die vergeht, muss
Trojan fürchten, an einen weiteren Schauplatz gerufen zu werden. Dann sind
plötzlich zwei kleine Mädchen unauffindbar, und Trojan wird das Gefühl nicht
los, dass ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht. Denn beide sprachen
kurz vor ihrem Verschwinden von einer „Hexe“, die sie in Angst und Schrecken
versetzte. Und warum mußte Trojan beim Anblick der Toten unwillkürlich an ein
bekanntes Kindermärchen denken?
Mein
Umriss:
Ein
Mädchen irrt durch den winterlichen Wald. Es wird verfolgt und als es gefunden
und in ein Krankenhaus gebracht wird, flüstert es mit letzter Kraft: „Ich war
bei der Hexe. Tief im Wald.“
Ein
anderes Mädchen wird Zeugin, als ihr Vater auf grausamste Weise ermordet wird.
Nur ihre Flucht ins Badezimmer, wo sie sich einsperrt, rettet ihr wohl das
Leben. Trojan, der ermittelnde Kommissar wird zum Tatort gerufen, als er kurz
zuvor mit einer Panikattacke in die Notfallambulanz gebracht wurde. Der Mord
und die Art, wie das Opfer aufgefunden wurde, erinnert ihn an das Märchen „Hänsel
und Gretel“. Der Ermordete kniet vor dem eingeschalteten Backofen, ist so
gefesselt, dass er sich nicht bewegen kann. Und um nicht um Hilfe rufen zu
können, wurde er, bevor er regelrecht geröstet wurde, noch geknebelt…
Sophie
wartet auf ihre Freundin Jule am Spielplatz. Als diese auftaucht, darf Sophie
kurz deren Schneekugel bewundern, bis Jule wieder weiter muss. Sophie macht
sich auf den Heimweg, auf dem ihr ein weißes Kaninchen über den Weg läuft. Sie
möchte es gerne einfangen und folgt ihm. Bis ein Auto neben ihr anhält und sie
entführt…
Ein
weiteres Kind wird noch entführt und beide erwähnen unabhängig voneinander die
Hexe. Ebenso werden noch weitere zwei Männer entführt, die auf gleiche unmenschlich
grausame Art getötet werden wie das erste Opfer…
Mein
Eindruck:
Angesprochen
hat mich zuerst nur das Cover dieses Psychothrillers, dann überzeugte mich der
Klappentext davon, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Max Bentow
schubste mich auch recht brutal ins Geschehen. Ein Prolog, der atemlos macht,
ein Mord, der an Brutalität nicht zu übertreffen ist und eine Kindesentführung,
die zu Anfang total unmotiviert erscheint. Genau damit fing mich der Autor.
Dann jedoch war es das auch schon. Geplänkel in kurzen Kapiteln, die immer
enden wie Fortsetzungsromane der siebziger Jahre, an deren Ende auch immer ein
Spannungspunkt gesetzt wurde, um den Kunden zum Kauf einer weiteren Zeitschrift
in der kommenden Woche zu animieren. Dieser Punkt an sich würde mich nicht
stören, wären da nicht Dinge, die so weit an der Realität vorbei geschossen
sind, dass es schon lächerlich wirkt. Allein schon der psychisch mehr als
angeschlagene Kommissar wäre in der Realität aufgrund seiner Panikattacken
längst vom Dienst suspendiert worden. Ebenso kann ich mir obwohl ich kein Arzt
bin, nicht vorstellen, dass sich ein Opfer nicht mit aller Kraft wehrt, wenn es
darum geht, sein eigenes Leben zu retten. In der Situation wird sicherlich kein
Mensch auf die Idee kommen, abzuwägen, worin das höhere Risiko zu sterben
liegt. An der Strangulation bei einer falschen Bewegung, oder in Folge der Hitze
im Backofen.
Für
mich muss ein Psychothriller nicht unbedingt realistisch, aber doch nah an der
Realität sein, was mir hier total fehlt. Für mich zeigt der Autor auch Berlin
als durch und durch lebensgefährliche Stadt, in der an jeder Ecke ein Mörder
lauert. Er bezieht sich mich seinem Buch zu sehr nur auf das kriminalistische
Geschehen und vergisst darüber hinaus, dass auch um ein Verbrechen herum das
normale Leben weiter geht. Für meinen Geschmack geht Bentow zu sehr auf die
Vita seines Hauptprotagonisten ein. Es ist schön, diesen Menschen
kennenzulernen, aber ich muss nicht wissen, was er wann in der Vergangenheit
mit wem zu tun hatte. Was ich hier rein auf sein Privatleben beziehe.
Privatleben ok, wenn es während der Aufklärung der Straftaten zum Feierabend
stattfindet, aber nicht jenes, das einfach zu weit zurück liegt und die
Geschichte nur unnötig aufbläht und in die Länge zieht. Wobei ich beim nächsten
Punkt angelangt bin. In die Länge ist hier vieles gezogen. Streckenweise kommt
gähnende Langeweile auf, in so quälende Langatmigkeit verfiel Bentow mit seiner
Geschichte. Schade eigentlich, denn es hätte wirklich ein sehr guter Thriller
werden können, wenn sich der Autor nicht so sehr mit Nebensächlichkeiten aufgehalten
hätte und sich stattdessen mehr auf die Ausarbeitung des eigentlichen Themas
konzentriert hätte.
Vier
Handlungsstränge, die sich im einzelnen auf die Sicht der Opfer, Zeugen,
Ermittler und Täter sind ein sehr guter Ansatz. Ebenso, wie er diese zum Ende
hin zusammenlaufen läßt, um alles zu klären, könnte fast nicht besser sein.
Fast aber nur deshalb, weil das Ende dann doch zu schnell kam. Man wird
regelrecht mit dem berühmten Tritt ins Hinterteil aus dem Geschehen und somit
Buch befördert.
Das
Hexenmädchen war das erste Buch von Max Bentow. Ob es das letzte sein wird,
kann ich im Moment nicht sagen, denn mir war es dann doch nicht schlecht genug,
um ein klares Nein in diese Richtung auszusprechen.
Warum
drei Sterne? Weil mich das Cover ansprach und ich es in Bezug auf den Wald im
Prolog sehe, weil ich sehe, dass der Autor eine sehr gute Idee hatte und diese
nur nicht perfekt umsetzen konnte und weil es endlich einmal ein Buch ist, das
gänzlich ohne Rechtschreib-, Grammatik- und Interpunktionsfehler ist.
Fazit:
Hat
trotz des interessanten Themas nicht meinen Nerv getroffen
Danksagung:
Mein
herzliches Dankeschön geht an die Randomhouse Verlagsgruppe und da im
Speziellen an den Verlag Page & Turner, der mir das Leseexemplar zum Zwecke
der Rezension überlassen hat, ebenso ein herzliches Dankeschön dafür, dass ich
das Bild des Covers in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen darf.
Erhältlich
bei Amazon über die hier hinterlegten Links:
Broschiert
– KLICK
384
Seiten
Page
& Turner
Erschienen
am 21. Juli 2014
ISBN
978-3442204311
Kindle
Edition – KLICK
1299
KB
ASIN
B00KAIRN1Q
MP3
CD – KLICK
Der
Hörverlag
Ungekürzte
Lesung
ISBN
978-3844515268
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