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Sonntag, 27. März 2016

Bücherwahn macht Pause



Liebe Autoren und Verlage die noch auf Rezensionen von mir warten,

aufgrund persönlicher Veränderungen bin ich gerade einfach zu unkonzentriert, eure Bücher zu lesen und korrekt zu besprechen.
Bitte habt Verständnis, dass von mir in nächster Zeit nichts oder sehr wenig kommen wird.

Sobald ich meinen Kopf wieder frei habe, werde ich aufholen.

Gerne stehe ich nach dieser schwierigen Situation wieder als Testleserin und Rezensionistin in gewohnter Form zur Verfügung

Bitte bleibt mir gewogen
Andrea

Sonntag, 20. März 2016

Die Ungehörigkeit des Glücks - Jenny Downham


Roman

Klappentext:

Katie – Caroline – Mary
Drei Frauen
Drei Generationen
Drei Lebensgeschichten

Die Begegnung der drei lässt alte Wunden aufbrechen und Lebenslügen zerbrechen.
Als die siebzehnjährige Katie ihrer Großmutter Mary zu ersten Mal begegnet, hat diese schon deutliche Anzeichen von Alzheimer. Katie erkennt das Liebenswerte und Faszinierende an der alten Dame, und vor allem beginnt sie, deren Erinnerungen aufzuschreiben. Sie spürt dabei Familiengeheimnisse auf, die nicht nur ihre Mutter Caroline in ein völlig neues Licht rücken.

Mein Umriss:

Caroline wird ins Krankenhaus gerufen, wo sie kurz darauf auf ihre Mutter Mary trifft. Ihre Mutter, die sie ihr Leben lang als solche vermisste. Nun sollte sie sich plötzlich um die alte Dame kümmern, die sie so gut wie gar nicht kennt.
Aber so ist es bestimmt. Das Kind kümmert sich um die Mutter, wenn diese nicht mehr in der Lage ist, ihr Leben selbstbestimmt zu führen.
Diese Gewissheit stellt Caroline vor ein großes Problem, da sie nicht von ihrer Mutter, sondern von ihrer Tante großgezogen wurde, die sie an Kindesstatt annahm. Jetzt bleibt ihr aufgrund der Alzheimer-Erkrankung aber nicht mehr viel Zeit, ihre Mutter und deren Leben kennen zu lernen. Nur ihre Tochter Katie kommt auf die Idee, das Leben der Großmutter zu erforschen, solange diese noch in der Lage ist, ihr darüber zu erzählen. Sie beginnt das Leben der Großmutter aufzuschreiben…

Mein Eindruck:

Nachdem ich vor ein paar Jahren bereits „Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham gelesen habe, wollte ich mir dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Damals habe ich während des Lesens nicht nur so manche Träne geweint, nein, ich habe geheult wie ein Schloßhund. Also dachte ich, dass die Autorin mich auch diesmal wieder an meiner verletzlichen Seite packen würde, zumal das Thema Alzheimer in meiner Familie auch einige Jahre sehr präsent war.
Der Einstieg gelang Downham perfekt. Sie schrieb in meinen Augen in Rätseln. Diese Rätsel jedoch wurden schnell gelöst und ich dachte, ich wäre im Geschehen angekommen. Leider verzettelte sich die Autorin immer wieder in langatmiges, unnötiges Blabla, das mich absolut nicht vom Hocker riss. Erst dachte ich noch, ich gebe dem Buch eine Chance bis Seite 50. Dann bekam es eine Verlängerung bis Seite 100, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Autor in ein so tiefes Tal abgleiten kann. Auf Seite 100 stellte ich fest, dass die Autorin noch immer nicht zu Potte kam und sich in Kleinigkeiten verlief, also gab ich ihr noch einen Leseabend.
Dieser jedoch endete nun leider mit dem Abbruch dieses Buches, mit dem mir Jenny Downham alles andere als begeisterte.
Sicher wird die Autorin Leser finden, die dieses Buch vergöttern werden, meinen Nerv hat sie damit leider nicht getroffen. Vielleicht schafft sie das ja mit dem nächsten Buch, falls sie nochmal eines schreiben sollte.

Mein Fazit:
Leider nichts für mich, weil zu langatmig und langweilig

Danksagung:

Mein Dank geht an die Randomhouse-Verlagsgruppe und hier im Speziellen an den Bertelsmann Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte. Auch für die Genehmigung, das Coverbild in Verbindung mit meiner Rezension zu verwenden bedanke ich mich an dieser Stelle recht herzlich.

Hier erhältlich:

Gebundene Ausgabe
480 Seiten
C. Bertelsmann Verlag
Erschienen am 22. Februar 2016
ISBN 978-3570102923

Kindle Edition
1073 KB
Amazon Media EU
ASIN B018M18KUA

Audio CD
6 CDs
Audio media verlag
ISBN 978-3956391019

Samstag, 19. März 2016

In Eisdiele und Schloßpark mit Marcus Sammet


Endlich hatten wir heute mal wieder die Chance, Marcus Sammet zu treffen, dessen erstes Buch aus der „Sterbe wohl…“ Reihe gerade frisch überarbeitet wurde.

Es ist zwar gerade Buchmesse in Leipzig, aber nicht alle Autoren geben sich dort ein Stelldichein. Somit hatten wir die Chance, mit Marcus, dessen Lebensgefährtin und seinen Beutekindern einen schönen Nachmittag zu verbringen, an dem ich ihm auch wieder ein paar Infos, die auch euch interessieren dürften, entlocken konnte.

Das letzte Interview, das ich mit ihm führte, liegt zwar noch nicht so lange zurück, aber neugierig wie ich bin, hatte ich doch die eine oder andere Frage.

Wir trafen uns in Haimhausen, einem Dorf nördlich von München, idyllisch im Landkreis Dachau gelegen, in einer Eisdiele, die bekannt für ihre leckeren Eisspezialitäten ist. Erst mußten wir uns stärken, wobei unsere Fotografin Monja die ersten Schnappschüsse machte und dann gings los. Ich war einfach zu neugierig:


-       Marcus, was veranlasste dich dazu, deinen Erstling „Aderlass“ zu überarbeiten, bzw. überarbeiten zu lassen?

Immer wieder wurde ich auf diverse Rechtschreib-, Satzstellungs- und sonstige Fehler hingewiesen, auch war ich mit dem Cover, auf dem der Titel nahezu verschwand, nicht so zufrieden und dann stellte sich auch noch heraus, dass der Buchsatz auch nicht paßte. Da meine Lebensgefährtin eine Frau vom Fach ist, lag es nahe, dass wir das Buch nochmals überarbeiten. Was nicht zuletzt zum Ziel hätte, eventuell enttäuschte Leser der ersten Version milde zu stimmen und die Zeit zurück zu drehen.

-       In einem der letzten Interviews hast du erwähnt, dass du alle Punkte, wie die Wahl von Waffen, Medikamenten, deren Wirkung usw. hauptsächlich im Internet recherchierst. Hast du diesmal kompetente Berater an deiner Seite gehabt?

Jein, denn alles ist möglich. Das soll heissen, ich schreibe und der Leser stellt es sich so vor, wie ich es ihm vorgaukle. Solange das funktioniert, reicht es mir, beim Apotheker um die Ecke oder im Internet  mal nachzufragen.

-       Wie lange hast du ursprünglich an diesem Buch gearbeitet und wie lange dauerte jetzt die Überarbeitung, bis du zu 100% mit dem Ergebnis zufrieden warst?

Ursprünglich hatte ich dieses Buch viermal umgeschrieben, bis ich soweit zufrieden war und ich es der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Es hatten mehrere Verlage die Finger im Spiel und ich versuchte es zwischendurch als Selfpublisher. Im Endeffekt dauerte es vom Beginn bis zur Veröffentlichung ca. 1,5 Jahre. Wobei die reine Schreibphase 4 Wochen dauerte.

-       Mir bist du ja als etwas härterer Diskussionsknochen bekannt, wie lief das diesmal?

Harmonisch, ruhig, ohne grosse Diskussionen. Wohl weil das Buch an sich ein fertiges Produkt war, das „nur“ überarbeitet werden sollte

-       Brigitte, wie siehst du die Zusammenarbeit mit Marcus? Ich lernte ihn ja, wie schon erwähnt, als eher diskussionswütig kennen, wenn man nicht unbedingt einer Meinung ist

Harmonisch und ruhig, ohne große Diskussionen, was wohl daran lag wie er schon sagte, dass es sich ja bereits um ein Endprodukt handelte, an dem „nur“ noch geschliffen werden musste

-       Die erste Auflage von „Aderlass“ wurde ja über den Traumstunden-Verlag veröffentlicht. Steht mit der überarbeiteten Auflage wieder ein Verlag dahinter, oder mischst du jetzt in der Selfpublisher-Szene mit und gleichzeitig diese auf?

Jein – Ich veröffentliche über Amazon Create Space, erhalte die ISBN jedoch über einen Verlag, sodass ich künftig damit auch im niedergelassenen Buchhandel meinen Platz haben werde

-       Im Moment läuft ja die Leipziger Buchmesse. Warum bist du nicht dort?

Nach einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt fing ich mir nach Entlassung noch die Grippe ein, sodass ich mich gesundheitlich noch nicht fit gefühlt hätte, um auf der Messe präsent zu sein

-       Wirst du im Herbst in Frankfurt sein und wenn, wo? Am Stand des SMP-Verlages, oder am Stand der Selfpublisher?

Evtl. werde ich dort als Gast sein. Ob der SMP-Verlag einen Stand dort haben wird, weiß ich nicht. Wenn ich hin fahre, dann lasse ich alles auf mich zukommen

-       Brigitte, wo siehst du Marcus in 5 Jahren als Autor?

Als Autor, der langsam aber stetig auf den Bestsellerlisten nach oben geklettert ist. Einer, der viele Hürden überwinden musste, es aber letztendlich geschafft hat, unter den ersten 50 auf den Bestsellerlisten gelandet zu sein.

Nach diesem Interview machten wir uns noch auf einen Spaziergang durch den Schloßpark, der sich hinter dem Haimhauser Schloß, in dem sich die Bavarian International School e.V. befindet. Vielen Dank liebe Monja, dass du wieder wirklich schöne Bilder gemacht hast.

Sonntag, 13. März 2016

H2O - Ivo Pala


Thriller

Klappentext:

Wasser ist Tod!

Eine bislang unbekannte Terrorgruppe verseucht ein Trinkwasserreservoir im Bayrischen Wald mit hoch radioaktivem Atommüll. Erste Opfer sterben an den Vergiftungen und die Bevölkerung gerät in Panik, denn weitere Anschläge sind bereits angekündigt, und niemand ist in der Lage, sämtliche Wasservorräte der Republik zu bewachen. Julian Berg von der Terrorabwehr und Dr. Alexander Kehlhausen vom Bundesamt für Strahlenschutz versuchen, den  Ursprung des Giftmülls zu finden und so die Terroristen aufzuspüren. Da stellen diese eine aberwitzige Forderung.

Mein Umriss:

Wasser – unendlich und unerschöpflich. Eine Gabe der Natur, um die sich der Mensch in den meisten Regionen dieser Erde keine Gedanken machen  muss. Doch plötzlich ist alles anders. In der Nähe eines Trinkwasserreservoirs im Bayrischen Wald werden Leichen gefunden, die Anzeichen einer atomaren Verseuchung aufweisen. Schnell wird klar, dass das Wasser in dem Wasserspeicher radioaktiv verseucht ist.
Die Nachforschungen beginnen und innerhalb kürzester Zeit stellt sich heraus, dass die Gefahr nicht nur im Bayrischen Wald lauert…

Mein Eindruck:

Dies war das erste Buch von Ivo Pala, das ich las und es war sicher nicht mein letztes. Ivo Pala vereint alles, was ich für entspannte Lesestunden brauche – Spannung, Nervenkitzel, eine angenehme Schreibweise  und Action.
Auch wenn die Täter sehr früh bekannt sind, fehlt hier nichts was ein echter Thriller braucht. Nicht den Täter aufzuspüren, sondern den Fall zu lösen ist hier die Aufgabe und die verpackt Pala perfekt in einer rasanten Abfolge von Aktionen, in die eine Hand voll Ermittler eingebunden sind. Ohne Ablenkung durch irgendwelches Liebesgeplänkel führt der Autor den Spannungslevel von Anfang an schon sehr hoch angesetzt immer weiter hoch, ohne auch nur kurzzeitig abzufallen. Er bleibt am Ball und lotst den Leser geradewegs auf die Lösung des Falles zu, ohne jemals in langweiliges Geplänkel abzufallen.
Eine klar strukturierte Schreibweise mit wenigen Fachausdrücken bringt so richtig Spaß ins Lesen, ebenso die übersichtliche Beschreibung der Umgebungen, in denen sich die Handlung abspielt. Die Personen sind leicht auseinander zu halten und Pala hält sich auch bei ihnen nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Das braucht ein guter Thriller auch nicht.

Mein Fazit:

Ivo Pala beschränkt sich auf das Wesentliche und erschafft daraus Fantastisches

Danksagung:

Mein Dank geht an die Randomhouse Verlagsgruppe und dort im Speziellen an Blanvalet, der mir das Rezensionsexemplar überließ und die Erlaubnis erteilte, das Cover in Verbindung mit der Rezension zu veröffentlichen.

Hier erhältlich:

Taschenbuch
448 Seiten#Blanvalet
Erschienen am 17. Juni 2014
ISBN 978-3442382934

Kindle Edition
1518 KB
Amazon Media EU
ASIN B00HCBCDCS

Bücher, die einen besonderen Eindruck bei mir hinterliessen

Heute morgen ging mir eine Frage im Kopf rum, die mich bis gerade eben beschäftigte.

Ich lese ja nunmehr seit bald 50 Jahren. Nein, das ist gelogen, ich fresse Bücher seit fast 50 Jahren.

Damals war es ja um einiges schwieriger, an gute Bücher ranzukommen, wenn man wie ich auf dem Land aufwuchs. Die zwei Jahre München von 1968 bis 1970 fallen da nicht ins Gewicht.
Schön, am Dorf hatte ich eine Büchereikarte, aber leider gab die Bücherei wenig davon her, was mich auch nur annähernd interessierte. Ok, die Drei ??? und ein paar andere Kinder- und Jugendbücher, dann musste ich mich schon recht früh auf Bücher stürzen, die eher nicht meinem Alter entsprachen.
Das war auch der Grund, warum ich bereits mit 12 Jahren anfing Günter Grass zu lesen und damals auch richtig gut zu finden. Die Blechtrommel find ich heute noch genial, Das himmelblaue Fenster eher mittelprächtig. Krieg und Frieden will ich irgendwann mal wieder lesen usw.

Aber nun zu meiner Frage.... Welches Buch fesselte mich in meiner Leserkarriere am meisten?

Um genau zu sein, waren es drei Bücher

Unangefochten an erster Stelle steht 
House of god von Samuel Shem

In diesem Buch ist der harte Weg der Medizinstudenten in den USA beschrieben. Es geht zwar in diesem Buch nur um eine kleine Gruppe, aber Shem zeigt, wie extrem hart der Studienweg der angehenden Mediziner in den Staaten ist. Nur die Härtesten unter ihnen schaffen den Weg in ihren Traumberuf. Viele geben schon vorzeitig auf und wiederum andere sehen ihren Traum so zerstört, dass sie nicht einmal davor zurückschrecken, sich das Leben zu nehmen.
Laut Klappentext ein must have und must read für jeden angehenden Mediziner. Was mich als Nichtmediziner betrifft, das absolute Hammerbuch

An zweiter Stelle steht nochmals Samuel Shem und zwar mit seinem Buch
Mount Misery

Dieses Buch knüpft an House of god an, obwohl man auch beide unabhängig voneinander lesen kann und einem trotzdem nichts davor oder danach fehlt. Ok, nach House of god war ich so gefesselt von Shems Art zu schreiben, dass ich natürlich auch sein zweites Buch lesen mußte. Ich bereue keine Seite, keine Zeile und kein Wort, das ich gelesen habe.
In House of god sind ein paar der Studenten aus dem ersten Buch mit ihrem Studium fertig und arbeiten nun in ihrem Traumberuf in einer psychiatrischen Klinik. Eben diesem House of god. Doch auch nach dem Studium können sich die jungen Mediziner keineswegs auf dem Erreichten ausruhen. Als Jungmediziner ergeht es ihnen nicht viel besser als den Studenten. Sie müssen noch viele Hürden überwinden, um ihr Ziel zu erreichen, ein anerkannter Arzt zu sein.

Das dritte Buch von Samuel Shem schlummert auch schon längere Zeit in meinem Regal, aber ich kam einfach noch nicht dazu, es zu lesen.

Vielleicht ist das ein Grund, dass nun an Platz 3 ein anderer Autor steht.

Den dritten Platz nimmt das Buch
Gudjon Olafssons Zeitreise als Laborratte von Hermann Stefánsson, übersetzt von Richard Kölbl

ein.

Von diesen dreien hier aufgeführten Büchern, erhielt nur dieses eine einen Platz in meinem Blog und somit auch eine Rezension. Der Grund dafür ist denkbar einfach, ich hatte damals a)tens noch kein Internet und b)tens verschwendete ich somit auch nicht den klitzekleinsten Gedanken daran, einen Blog zu schreiben.

Der Schriftsteller Gudjon Olafsson erwacht im Krankenhaus, ohne Sprache und ohne Erinnerung daran, wie und warum er dorthin gekommen ist. Sein Vater hilft ihm, den Weg zurück in die Wirklichkeit zu finden, doch um welche Wirklichkeit geht es eigentlich?
Ganz allmählich gewinnt Gudjon seine Sprache wieder und findet heraus, dass Helena, die ihm sein Vater als seine Lebensgefährtin vorstellt, und er in Island von einem Forscher am europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz einem durch Medikamente unterstützten Experiment unterzogen worden sind, bei dem es um Zeitreisen in die Vergangenheit ging.

Diese drei Bücher werden bei mir immer einen ganz besonderen Stellenwert besitzen und wer sie liest und nur annähernd so tickt wie ich, wird mich voll und ganz verstehen.

Leider hatte ich nicht die Ehre, Samuel Shem oder Hermann Stefánsson persönlich kennen zu lernen, aber ich danke Richard Kölbl von ganzem Herzen, dass er mir die Möglichkeit gab, dieses Buch zu lesen, das den Eindruck eines Urknalls bei mir hinterließ und das mich so beschäftigte, dass ich eine volle Woche nicht in der Lage war, ein anderes Buch anzufangen. Auch vielen lieben Dank für die tollen Gespräche, die leider immer wieder zu kurz waren.





Donnerstag, 3. März 2016

Und draussen stirbt ein Vogel - Sabine Thiesler


Thriller

Klappentext:

Der Sommer war heiss.
Der Rosmarin duftete.
Und niemand hörte ihre Schreie.
Hasserfüllt beobachtet er die Autorin Rina Kramer bei ihrer Lesung. Jedes Wort von ihr macht ihn wütend. Sie hat ihn bestohlen, hat seine Ideen und Gedanken geraubt.
Er reist ihr nach, findet sie in ihrem idyllischen Landhaus in der Toskana und mietet sich bei ihr ein.
Wie ein harmloser Urlauber, aber besessen davon, sie zu vernichten. Rina ahnt nicht, was der eigentümliche Gast plant. Als sie endlich die Gefahr erkennt, ist es bereits zu spät.

Mein Umriss:

Rina Kramer hält eine Lesung. Plötzlich klingelt ein Handy und zerstört die spannende Stimmung. Als niemand Anstalten macht, das nervige Geräusch zu eliminieren. Plötzlich meldet sich ein Mann aus der Dunkelheit ganz hinten und fordert in unflätigem Ton auf, das Klingeln endlich zu beenden.
Danach kann Rina die Lesung fortsetzen und zum Ende bringen.
Es war die letzte Lesung, bevor sich Rina in ihr Landhaus in der Toscana zurück zieht, um dort ein paar Tage mit ihrem Mann und ihrem Sohn zu verbringen. Leider muss ihr Mann schon bald in Richtung Frankreich abreisen, wo er als Regisseur arbeitet. Somit sind Rina und Fabian allein.
Das zum Landhaus gehörende Nebengebäude vermietet Rina den Sommer über an Urlauber, um das Gebäude nicht ungenutzt zu lassen und finanziell etwas besser gestellt zu sein.
Als Manuel mit seiner Ratte Toni anreist, soll sich alles ändern und Rina und Fabian schweben in höchster Gefahr.

Mein Eindruck:

Sabine Thiesler verfaßte mit „Und draussen stirbt ein Vogel“ wieder einen Thriller der Extraklasse. Eher unblutig, aber nicht weniger spannend zeigt sie mit wie viel Herzblut sie ihre Romane schreibt. Die italienische Lebensart hat sie so eingefangen und wieder gegeben, wie es nur jemand kann, der dieses Land liebt. Die Protagonisten läßt sie mit viel Liebe zum Detail in der Handlung erscheinen und es ist egal, ob eine Person wichtig ist, oder eher am Rande agiert, sie zeigt Respekt vor jedem.
Langsam und stetig spannt Thiesler den Spannungsbogen gleichmäßig ansteigend, bis sie zum Ende hin zu einem zwar leicht vorhersehbarem, aber nicht weniger spannenden Showdown kommt.
Den Kindesmissbrauch durch Mitglieder der katholischen Kirche läßt sie ebenso einfließen, wie die Tricks der Yellowpress in Bezug auf Leserbriefe.
Schade finde ich, dass sie den Eindruck hinterläßt, als wäre das beschriebene Dorf in der Toscana von lauter Idioten bevölkert. Hiermit bestätigt sie (vielleicht unbewußt) das Gerücht, dass in Bergdörfern nur inzesttreibende Menschen leben.
Die Schreibweise ist eher einfach gehalten, sodass ein Abschalten und sich ins Geschehen fallen lassen, bereits auf den ersten Seiten möglich ist.

Mein Fazit:
Empfehlenswerter Thriller für spannende Stunden

Danksagung:

Mein Dank geht an die Verlagsgruppe Randomhouse und hier im Speziellen an den Heyne Verlag für das Überlassen des Rezensionsexemplares und die Erlaubnis, das Cover zur Veröffentlichung in Verbindung mit der Rezension verwenden zu dürfen.

Erhältlich als:

448 Seiten
Heyne Verlag
Erschienen am 11. Januar 2016
ISBN 978-3453269682

1207 KB
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