Heute
morgen ging mir eine Frage im Kopf rum, die mich bis gerade eben beschäftigte.
Ich lese ja nunmehr seit bald 50 Jahren. Nein, das ist gelogen, ich fresse Bücher seit fast 50 Jahren.
Damals war es ja um einiges schwieriger, an gute Bücher ranzukommen, wenn man wie ich auf dem Land aufwuchs. Die zwei Jahre München von 1968 bis 1970 fallen da nicht ins Gewicht.
Schön, am Dorf hatte ich eine Büchereikarte, aber leider gab die Bücherei wenig davon her, was mich auch nur annähernd interessierte. Ok, die Drei ??? und ein paar andere Kinder- und Jugendbücher, dann musste ich mich schon recht früh auf Bücher stürzen, die eher nicht meinem Alter entsprachen.
Das war auch der Grund, warum ich bereits mit 12 Jahren anfing Günter Grass zu lesen und damals auch richtig gut zu finden. Die Blechtrommel find ich heute noch genial, Das himmelblaue Fenster eher mittelprächtig. Krieg und Frieden will ich irgendwann mal wieder lesen usw.
Aber nun zu meiner Frage.... Welches Buch fesselte mich in meiner Leserkarriere am meisten?
Um
genau zu sein, waren es drei Bücher
Unangefochten
an erster Stelle steht
House of god von Samuel Shem
In
diesem Buch ist der harte Weg der Medizinstudenten in den USA beschrieben. Es
geht zwar in diesem Buch nur um eine kleine Gruppe, aber Shem zeigt, wie extrem
hart der Studienweg der angehenden Mediziner in den Staaten ist. Nur die
Härtesten unter ihnen schaffen den Weg in ihren Traumberuf. Viele geben schon
vorzeitig auf und wiederum andere sehen ihren Traum so zerstört, dass sie nicht
einmal davor zurückschrecken, sich das Leben zu nehmen.
Laut Klappentext ein must have und must read für jeden angehenden Mediziner. Was mich als Nichtmediziner betrifft, das absolute Hammerbuch
Laut Klappentext ein must have und must read für jeden angehenden Mediziner. Was mich als Nichtmediziner betrifft, das absolute Hammerbuch
An
zweiter Stelle steht nochmals Samuel Shem und zwar mit seinem Buch
Mount Misery
Dieses
Buch knüpft an House of god an, obwohl man auch beide unabhängig voneinander
lesen kann und einem trotzdem nichts davor oder danach fehlt. Ok, nach House of
god war ich so gefesselt von Shems Art zu schreiben, dass ich natürlich auch
sein zweites Buch lesen mußte. Ich bereue keine Seite, keine Zeile und kein
Wort, das ich gelesen habe.
In House of god sind ein paar der Studenten aus dem ersten Buch mit ihrem Studium fertig und arbeiten nun in ihrem Traumberuf in einer psychiatrischen Klinik. Eben diesem House of god. Doch auch nach dem Studium können sich die jungen Mediziner keineswegs auf dem Erreichten ausruhen. Als Jungmediziner ergeht es ihnen nicht viel besser als den Studenten. Sie müssen noch viele Hürden überwinden, um ihr Ziel zu erreichen, ein anerkannter Arzt zu sein.
In House of god sind ein paar der Studenten aus dem ersten Buch mit ihrem Studium fertig und arbeiten nun in ihrem Traumberuf in einer psychiatrischen Klinik. Eben diesem House of god. Doch auch nach dem Studium können sich die jungen Mediziner keineswegs auf dem Erreichten ausruhen. Als Jungmediziner ergeht es ihnen nicht viel besser als den Studenten. Sie müssen noch viele Hürden überwinden, um ihr Ziel zu erreichen, ein anerkannter Arzt zu sein.
Das
dritte Buch von Samuel Shem schlummert auch schon längere Zeit in meinem Regal,
aber ich kam einfach noch nicht dazu, es zu lesen.
Vielleicht
ist das ein Grund, dass nun an Platz 3 ein anderer Autor steht.
Den
dritten Platz nimmt das Buch
Gudjon Olafssons
Zeitreise als Laborratte von Hermann
Stefánsson, übersetzt von Richard Kölbl
ein.
Von
diesen dreien hier aufgeführten Büchern, erhielt nur dieses eine einen Platz in
meinem Blog und somit auch eine Rezension. Der Grund dafür ist denkbar einfach,
ich hatte damals a)tens noch kein Internet und b)tens verschwendete ich somit
auch nicht den klitzekleinsten Gedanken daran, einen Blog zu schreiben.
Der
Schriftsteller Gudjon Olafsson erwacht im Krankenhaus, ohne Sprache und ohne
Erinnerung daran, wie und warum er dorthin gekommen ist. Sein Vater hilft ihm,
den Weg zurück in die Wirklichkeit zu finden, doch um welche Wirklichkeit geht
es eigentlich?
Ganz allmählich gewinnt Gudjon seine Sprache wieder und findet heraus, dass Helena, die ihm sein Vater als seine Lebensgefährtin vorstellt, und er in Island von einem Forscher am europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz einem durch Medikamente unterstützten Experiment unterzogen worden sind, bei dem es um Zeitreisen in die Vergangenheit ging.
Ganz allmählich gewinnt Gudjon seine Sprache wieder und findet heraus, dass Helena, die ihm sein Vater als seine Lebensgefährtin vorstellt, und er in Island von einem Forscher am europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz einem durch Medikamente unterstützten Experiment unterzogen worden sind, bei dem es um Zeitreisen in die Vergangenheit ging.
Diese
drei Bücher werden bei mir immer einen ganz besonderen Stellenwert besitzen und
wer sie liest und nur annähernd so tickt wie ich, wird mich voll und ganz
verstehen.
Leider
hatte ich nicht die Ehre, Samuel Shem oder Hermann Stefánsson persönlich kennen
zu lernen, aber ich danke Richard Kölbl von ganzem Herzen, dass er mir die
Möglichkeit gab, dieses Buch zu lesen, das den Eindruck eines Urknalls bei mir
hinterließ und das mich so beschäftigte, dass ich eine volle Woche nicht in der
Lage war, ein anderes Buch anzufangen. Auch vielen lieben Dank für die tollen
Gespräche, die leider immer wieder zu kurz waren.
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