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Montag, 17. September 2012

Earth Girl - Janet Edwards

Seiten: 448
ISBN: 978-3-499-25902-9
Verlag: rororo
Erscheinungsdatum: 01.09.2012

Klappentext:

Jarra ist ein «Earth Girl». Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf dem alten Heimatplaneten verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren.

Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Aber Jarra hat einen Traum: Sie will normal sein, will wie alle anderen studieren. Ihre Leidenschaft ist die Frühgeschichte – der faszinierende Zeitraum vor Erfindung der Portaltechnik. Damals lebten die Menschen in riesigen Städten wie New York, die heute nur noch Ruinen sind. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, muss Jarra ihre Identität ver¬leugnen. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Doch als ein schreckliches Unglück droht und nur Jarra es aufhalten kann, beginnt sie sich zu fragen, ob es wirklich so erstrebenswert ist, normal zu sein ...

Mein Umriss:

Jarra kann nicht zwischen den Planeten teleportieren. Ihr sind die Portale verschlossen. Die Zeit ihrer Kindheit und Jugend verbringt sie, abgegeben von ihren Eltern, bei einer Pflegemutter auf der Erde. Diese Pflegemutter kümmert sich um Jarra und ist ihr dabei behilflich, als sie einen Studienplatz an einer „normalen“ Universität belegen will. Die Pflegemutter lässt ihren Einfluss spielen und Jarra kann ihr Geschichtsstudium beginnen, auf das sie sich mit einer neuen Persönlichkeitsstruktur als Tochter von Eltern die im Militär sind, vorbereitet.
Es fällt ihr erstaunlich leicht, in diese Rolle zu schlüpfen und sie kann sich ihren Traum verwirklichen. Hofft sie doch, als sogenannter Affe und Behinderte von ihren Kommilitonen anerkannt zu werden.

Mein Eindruck:

Ich freute mich, dieses Buch lesen zu können und wurde leider total enttäuscht. Die erste Hälfte quälte ich mich durch und dann war es einfach genug….
Die Geschichte über Jarra ist in der Ich-Form aus der Sicht von Jarra erzählt, was mich eigentlich nicht stört. Hier jedoch handelt es sich um eine Jugendliche, die so egoistisch und selbstherrlich auftritt, was sie sehr schnell sehr unsympatisch macht. Vorurteilsbeladen lässt sie nur ihre Meinungen gelten, obwohl sie doch diejenige ist, die sich aufgrund ihrer Behinderung diskriminiert fühlt. Die anderen Personen werden durch Jarras Darstellung so farblos und unscheinbar, dass man sich keinen einzigen Namen merken muss. Kurz, Jarra ist so durchgeknallt dargestellt, dass man sich wünschen möge, dieses Buch wäre nie auf den Markt gekommen.
Der Schreibstil erinnert sehr an einen schlecht durchdachten Schulaufsatz, ist streckenweise so langatmig, dass man der Versuchung erliegt, einfach mal ohne zu lesen weiter zu blättern. Störend empfand ich auch die überdurchschnittlich vielen Anglizismen, derer sich die Übersetzern zu intensiv bediente. Ob sie hier keine sinnvolle deutsche Bezeichnung fand, oder das Buch dadurch aufwerten wollte, lässt sich für mich nicht nachvollziehen. Die geistigen Ergüsse Jarras, die wohl schlau und intelligent rüberkommen sollten, stellen nichts als altkluge Weisheiten dar, die sie sich wohl über Videos angeeignet hatte. Eine Hauptprotagonistin als wandelnde Universitätsbibliothek darzustellen, kann nur schief gehen.

Mein Fazit:

Hätte das Buch nicht über 400 Seiten, so würde ich es als miserablen Schulaufsatz sehen. Es ist kein Buch, dem man eine Träne nachweinen müsste, wenn man es versehentlich im Altpapier entsorgt.

1 Kommentar:

  1. Oh, das Buch hat gerade die Abstimmung im Lesekreis gewonnen und ist das Septemerbuch geworden. Da bin ich aber mal gespannt. Habe vorsichtshalber Deine Rezi nur überflogen. ;-)

    Grüße von der Tintenelfe

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