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Donnerstag, 7. Februar 2013

Der Rache Engel - Thomas P.


208 Seiten
Riva
Erschienen am 1. Oktober 2010
ISBN 978-3868830903

Klappentext:

Das Leben von Thomas P. ist nicht mehr viel wert.
Die deutschen Hells Angels haben ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt: 500.000 Euro. Der ehemalige Höllenengel hat das eherne Gesetz des Schweigens gebrochen und als Kronzeuge der Justiz dreizehn seiner Brüder vor Gericht gebracht. Thomas P. wurde zum Racheengel. Nun führt er ein anonymes Leben in der beklemmenden Furcht vor Entdeckung und vor der Rache der berüchtigsten Motorradgang der Welt.

Thomas P. hat für dieses Buch ein weiteres Mal sein Schweigen gebrochen. Er beschreibt schonungslos die entwürdigenden Aufnahmerituale des Clubs, die kriminellen Machenschaften und offenbart die brutalen Vorgänge, die zum ersten Rockermord zwischen den Hells Angels und den Bandidos in Deutschland geführt haben. Eine erschütternde Enthüllungsgeschichte über das wahre Gesicht der Hells Angels.

Mein Umriss:

Thomas P., aufgewachsen in Norddeutschland, Mutter Trinkerin, Vater ebenso.
Ein Kind, das keine Wurzeln hat…..
Thomas P. ist ein eher ruhiges Kind, das sich selber versorgt und nach seinen eigenen Worten auch nicht erzogen wurde. Seine Erziehung fand in den Kneipen statt, in denen seine Mutter verkehrte. Aber irgendwie schaffte er sich trotz allem eine Kindheit, die ihn nicht verzweifeln und verwahrlosen ließ.
Mit siebzehn entschied er sich zum freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr und erhoffte sich dadurch das was er in der Kindheit und Jugend vermisste: Freundschaften, Brüderlichkeit, Zusammenhalt. Er zog seine Grundausbildung durch, wurde schnell befördert und war bei den Vorgesetzten gut angesehen. Als er die Grundausbildung der jungen Soldaten durchführte, unterlief ihm ein Fehler. In einer Gefechtsübung stellte er Kampfszenen zu realistisch dar, was nicht gewünscht war. Kurz darauf endete seine Karriere beim Bund und er wurde ehrenhaft entlassen. Nun stand er wieder allein da und hatte weder Familie noch Freunde.
Er ließ sich zum Personenschützer und zum Werkschützer ausbilden und hoffte in diesem Bereich zu finden, was er vermisste: Freundschaften, Brüderlichkeit, Zusammenhalt.
Er arbeitete in diversen Clubs als Türsteher, als er auf die sagenumwobenen Hells Angels stieß.
Da wollte er hin. Die boten ihm Freiheit, Individualität, Brüderlichkeit, Männerfreundschaften, Selbstverwirklichung. Schon bald merkt er aber, dass es dort anders lief, als nach aussen demonstriert. Nach aussen lautet das Motto „Einer für alle – alle für einen“ die Wahrheit ist jedoch „Einer für alle – jeder für sich“. Schnell wird Thomas P. klar, dass die Hells Angels zwar alles boten, wonach er immer auf der Suche war, aber nichts davon hielten. Als Hells Angel mußte er feststellen, dass es dort nur um Macht, illegale Geschäfte, Unterdrückung und Gewalt geht. Diese Gewalt und Unterdrückung richtet sich nicht nur auf Personen, die nicht den Hells Angels angehören, sondern auch auf die „neuen“ im erlauchten Kreis. Zwei Jahre müssen neue Mitglieder den Members zu jeder Minute zu jeder Tätigkeit und sei sie noch so eklig, zur Verfügung stehen. Das alles ließ Thomas P. über sich ergehen. Sogar ein einem feigen Überfall auf die Bandidos nahm er Teil.
Doch irgendwann sah er ein, dass das nicht sein Welt war und stieg aus. Da wurde es erst richtig hart für ihn, seine Freundin und deren Tochter…….

Mein Eindruck:

Thomas P. beschreibt hier seine Kindheit, Jugend und seine Zeit als Höllenengel. Knallhart rechnet er mit seinen Eltern, Geschwistern und auch den Hells Angels ab. Er bietet Einblick in einen Motorradclub, der keiner ist und der nur von Kriminalität geleitet ist. Sein Idealismus und seine Sehnsucht nach Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Gemeinsamkeit wurde ihm damit fast zum Verhängnis. Als ehemaliger Kronzeuge gegen die Hells Angels lebt er heute unter neuer Identität und an geheimem Ort weitestgehend unerkannt und hofft, dass ihn die Hells Angels niemals finden und ihre Drohung wahr machen. Er zeigt, dass dieser Motorradclub nichts mit Biken, Feiern und gute Laune zu tun hat. Diesen Idealismus hat Thomas P. längst ad acta gelegt.

Mein Fazit:

Ein Buch, das die Augen öffnet und schockiert. Auf jeden Fall empfehlenswert.

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