220 Seiten
Verlag Hans Huber
Erschienen am 9. April 2014
ISBN 978-3456853680
Klappentext:
Jessica Thom hat das Tourette-Syndrom. Das bedeutet,
dass sie Laute von sich gibt und Bewegungen macht, die sie nicht kontrollieren
kann. Außerdem gehört sie zu den zehn Prozent der Tourette-Betroffenen, die
unwillkürlich mit Schimpfwörtern und Obszönitäten herausplatzen. Sie sagt aber
auch oft „Keks“, nämlich 16 Mal pro Minute – das macht sechs Millionen Mal pro
Jahr!
Und dann sind da noch ihre mitunter lebensgefährlichen
Arm- und Beintics.
Mit Tourette zu leben, kann sehr schwierig sein, nicht
zuletzt deshalb, weil die Betroffenen oft auf Unverständnis und feindselige
Reaktionen stoßen. Es kann aber auch inspirierend und ausgesprochen lustig
sein. Jess gibt uns in ihrem Buch Einblick in ein Jahr ihres Lebens als
Touretteshero und beleuchtet darin das ganze Spektrum ihrer Erfahrungen. Wir
lernen ihr großartiges Unterstützerteam kennen – Fat Sister, Leftwing Idiot und
King Russell – und begegnen zahlreichen Fremden, deren unberechenbare
Reaktionen ermutigend, aber auch ungeheuer verletzend sein können.
Willkommen im Keksland!
Mein Eindruck:
Jessica Thom zeigt Monat für Monat innerhalb eines
Jahres ihr Leben als Tourette-Betroffene. Sie erzählt über ihre Tagesabläufe, immer
wieder sich ändernde Verbale Tics, die in ganze Gedichte ausarten. Diese
Gedichte beinhalten teilweise obszöne Inhalte und beziehen auch prominente des
aktuellen Zeitgeschehens mit ein. Sie stellt ihr Leben in ihrer „Höhle“ vor und
wie sie dort von ihren Helfern einen weitestgehend sicheren Ablauf gewährleistet
bekommt. Am alltäglichen Leben im Beruf und unterwegs teilzunehmen ist ihr
wichtig, auch wenn sie oft ausgelacht und angefeindet wird, so erfährt sie auch
oft, dass Menschen interessiert auf sie zugehen und fragen, warum sie schreit,
quiekt und sich unkontrolliert bis hin zu gefährlichen Stürzen bewegt. Wenn sie
sich irgendwo vorstellt, dann stellt sie zugleich ihr Tourette-Syndrom mit vor,
das sie ja nicht abstellen kann. Gerne gibt sie über diese neurologische
Störung Auskunft und erntet meist Verständnis für ihre für gesunde Menschen
unvorstellbare Erkrankung.
In übersichtlichen, kurz gehaltenen Kapiteln erzählt
sie z.B. über die Hochzeit von Fat Sister und King Russell, auf der sie eine
Rede halten sollte, über ein Essen mit ihrer Mutter, die Tourette als ständigen
Begleiter ihrer Tochter akzeptiert hat, über ihre berufliche Arbeit in einer
sozialen Einrichtung und vor allem über das vorbildliche Gesundheits- und
Sozialsystem in Großbritannien, das Tourette-Betroffene vorbildlich behandelt,
fördert und unterstützt.
Ein Buch, das mit viel Humor, Ironie, Wortwitz und
auch Nachdenklichkeit von Jessica Thom verfaßt wurde und durch eine einzigarte
Art sich auszudrücken, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite nicht
mehr los läßt.
Mein Fazit:
Ein Buch, derb, lustig, schockierend, poetisch,
kekshaft, surreal und immer wieder aufs Neue überraschend
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