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Mittwoch, 10. September 2014

Roberts Schwester - Petra Hammesfahr

254 Seiten
Wunderlich Verlag
Erschienen am 02.04.2002
ISBN 978-3499231568

Klappentext:

Mia lebt mit ihrem Bruder in einem herrschaftlichen Haus.
Vorbildlich kümmert sich Robert um seine Schwester, deren Karriere als Bildhauerin ein jähes Ende fand. Seit einem Autounfall, an dem Robert nicht unschuldig war, ist Mias Gesicht entstellt. Also Roberts Geliebte und zukünftige Ehefrau einzieht, kann die Schwester ihre Eifersucht kaum bändigen. Die Spannung zwischen den beiden Frauen wird unerträglich, und dann ist Robert tot.

Mein Umriss:

Durch einen von ihrem Bruder Robert verursachten Unfall ist Mias Gesicht durch Narben entstellt und der rechte Arm bewegungsunfähig. Dadurch kann sie nicht mehr als Bildhauerin arbeiten und leidet unter immer wiederkehrenden heftigen Kopfschmerzattacken. Aber sie macht ihrem Bruder keine Vorwürfe. Ist er doch schon genug damit gestraft, dass er bei diesem Unfall seine erste Frau Marlies verloren hat.
Als Robert Isabell ins gemeinsame Haus bringt, hat Mia ein schlechtes Gefühl. Schnell erkennt sie, dass es Isabell scheinbar nur auf das Geld der Familie abgesehen hat und als Isabell dann noch ihren Bruder Jonas ins Haus holt, der in Afrika einen schweren Unfall überlebte und seither im Rollstuhl sitzt, wird Mias Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmen kann, intensiver.
Bei Robert stößt sie jedoch auf taube Ohren.
Doch dann ich Robert tot. Auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen und Mia gerät in den Focus der Ermittlungen. Sie hat das Gefühl, dass ihr niemand glaubt und gerät schnell in den Strudel der Ermittlungen und Irrtümer….

Mein Eindruck:

Petra Hammesfahr hat mit Roberts Schwester einen sehr spannenden Roman um zwei wohlhabende Geschwister geschaffen, die sie fast wie ein Liebespaar darstellt. Schnell ist man im Geschehen gefangen und ermittelt im Geiste mit der Polizei um die Wette. Die Lösung des Falles verwirrt immer wieder aufs Neue und lässt den Leser Schlüsse ziehen, die Hammesfahr immer wieder widerlegt und ihn am Ende in staunen läßt.
Lange geht man von einem vorhersehbaren Ende aus. Ca. 20 Seiten vor Ende dachte ich, dass es das nicht sein kann und wollte das Buch schon abbrechen. Zu diesem zeitpunkt hatte ich das Gefühl, Hammesfahr hätte ihren roten Faden verloren und reimt sich nun ein Ende nach Schema F zusammen. Ich las aber weiter und staunte nicht schlecht, über den Ausgang der Ermittlungen und der überraschenden Lösung des Falles.
Kurz, die Autorin verstand es, mich an der Nase herum zu führen. Meine Enttäuschung aus Verdacht löste sich in blankes Erstaunen auf und ließ mich am Ende so richtig begeistert sein.
Der eingeschränkte Aktionsradius des Buches, der sich auf das Haus der Geschwister mit kurzen Abschweifungen in eine Bar und auf einen Parkplatz beschränkt, ist übersichtlich und eng gesteckt. Dies nimmt der Handlung aber keineswegs die Spannung.
Dieses Buch „nur“ als Roman einzustufen entspricht nicht dessen Qualität als Psychothriller, als den ich es sehe.

Mein Fazit:

Nervenkitzel um zwei Geschwister, wie er besser nicht sein könnte

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