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Mittwoch, 7. Januar 2015

Passagier 23 - Sebastian Fitzek


432 Seiten
Droemer
Erschienen am 30. Oktober 2014
ISBN 978-3426199190

Klappentext:

Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm...

Mein Umriss:

Ein Arzt der keiner ist, will einen jungen Sportler operieren, dieser jedoch überlegt es sich scheinbar im letzten Moment anders. Als der Arzt dessen Bein von der Sultan oft the Seas über die Reling ins Meer wirft, wird er von einem Mädchen beobachtet.
Bei diesem Mädchen handelt es sich um die seit längerer Zeit mit ihrer Mutter Naomi Lamar vom Schiff verschwundene Anouk Lamar.
Auf diesem Schiff verlor sich auch die Spur der Frau und des Sohnes des Ermittlers Martin Schwartz, der nicht an einen Selbstmord glauben kann.
Martin Schwartz wird von einer alten Dame auf das Schiff gerufen, auf das er nie mehr im Leben einen Fuss setzen wollte. Aufgrund dessen, was ihm Gerlinde erzählt, nimmt er die Ermittlungen auf, als es zu einem weiteren Rätsel kommt. Plötzlich verschwindet, scheinbar völlig grundlos der Teenager Lisa spurlos.
Schwartz ermittelt nun in alle Richtungen, konzentriert sich aber vornehmlich auf die kleine Anouk, die er immer wieder in Verbindung mit seinem Sohn bringt. Dadurch hegt er die Hoffnung, ihn und seine Frau wieder zu finden, wenn er den Fall um Anouk und Naomi lösen kann…

Mein Eindruck:

Sebastian Fitzek nimmt einen von der ersten Seite an mit auf eine unter die Haut gehende Kreuzfahrt, wie sie spannender und mysteriöser nicht sein kann. Er beschreibt im Prolog, wie ein junger Mann scheinbar ohne Grund operiert werden soll, sich aber versucht dagegen zu wehren, als es ernst wird.
Schnell verliert man die beiden aus den Augen, denn man sieht sie eher als Randfiguren, bringt sie in Gedanken jedoch immer wieder mit ins Geschehen, wenn man denkt, dass könnte doch jetzt so und nicht anders kommen. Aber Fitzek wäre nicht Fitzek, wenn er nicht immer wieder für Überraschungen sorgen würde.
Meisterhaft beherrscht er die Sprünge zwischen unterschiedlichen Handlungssträngen, die er immer wieder nahe zusammen führt, dann aber wieder auseinander driften läßt und damit immer wieder an genau den richtigen Stellen Spannungsspitzen setzt, die den Leser ans Buch fesseln.
Dass Fitzek für diesen Thriller eine bravouröse Recherchearbeit leistete, stellt man schon sehr früh fest. Er kennt die Abläufe auf dem Schiff, erklärt diverse Gerätschaften, von denen ein normaler Reisender nichts mitbekommt und die ihn wahrscheinlich auch nicht interessieren, wenn er sich auf solch einem Schiff ein paar vergnügliche und erholsame Tage machen will. Hier rückt der Autor aber die eher verborgenen Örtlichkeiten eines Luxusliners in den Focus, an denen unbeschreibliches passiert. Obwohl vieles erklärt wird, das nicht alltäglich ist, ist die Handlung trotzdem immer im Mittelpunkt, sodass man zu keiner Zeit den Faden verliert.
Sebastian Fitzek schreibt auch hier wie in allen seinen anderen Büchern teils hart und unverblümt, jedoch auch immer wieder mit einem zwinkernden Auge und genau das macht seine Psychothriller immer wieder zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Wer seine Bücher kennt, wird in diesem Buch auch einen alten Bekannten treffen, der bereits in Amokspiel zum Zuge kam und hier in die Ermittlungsarbeiten von Martin Schwartz mit einbezogen wurde.

Mein Fazit:

Beschränkte sich Fitzek bisher eher auf Berlin und Umgebung, so entführt er den Leser hier per Luxusliner „Sultan of the seas“ auf den Atlantik und trifft damit wieder voll in ins Herz der Thrillerfans.

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an Sebastian Fitzek, für den überaus netten und keineswegs gruseligen Mail- und PN-Verkehr und für die Erlaubnis, das Cover in Verbindung mit der Rezension veröffentlichen zu dürfen.

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