Thriller
Max
Hermann und Ines Mellinghof reisen in München an, um die Beisetzung seines
Vaters zu besuchen, der im Pflegeheim verstarb. Aber bereits kurz nach ihrer
Ankunft geraten die beiden in Streit und Ines läßt Max stehen.
In
der U-Bahn trocknet sie ihre Tränen der Wut auf ihren Lebensgefährten. Dabei
wird sie von zwei Männern beobachtet, die ihr folgen. Als sie am Bahnsteig auf
gleicher Höhe sind, versucht sie gerade Max über Handy zu erreichen. Dass sie
Entführungsopfer werden soll, ist ihr da noch nicht klar. Können die perversen
Brüder ihre Sexgelüste an ihr ausleben? Wird sie rechtzeitig von Max gefunden?
Zeitgleich
entdeckt ein Tippelbruder unter „seiner“ Brücke eine schrecklich zugerichtete
Frauenleiche. Ihr fehlen die Hände und die Füße. Schnell rückt die Polizei an
und nimmt die Ermittlungen auf. Als sie feststellen, dass die Frau noch am
Leben ist, gehen sie noch von einem Fall aus, der recht schnell geklärt werden
kann.
Aber
dann mischt sich Max Hermann ein und es geht hart zur Sache…
Mit
„Axt“ knüpft Marcus Sammet an seine Vorgänger-Thriller an, indem er den roten
Faden der Fälle und Protagonisten, die schon in früher in Erscheinung traten, immer
weiter spinnt. Auch bleibt er mit diesem fünften Band dem ursprünglichen,
optischen Erscheinungsbild treu, von dem er mit Band vier leider abgewichen
war.
Immer
wieder flocht er Hinweise auf zurückliegende Fälle ein, obwohl auch dieser Band
aus der „Sterbe wohl-Reihe“ in sich abgeschlossen ist. Aber durch dieses
Verflechten macht er die Leserschaft geschickt darauf aufmerksam, dass da schon
mal was war und bringt sie dazu, auch die anderen Teile lesen zu wollen.
Das
jedoch war in meinem Fall nicht nötig, da ich alle gelesen und damit
festgestellt habe, dass Sammet von Band zu Band immer besser wird.
„Axt“
ist in meinen Augen nun sein bester Thriller. Er hat im Laufe der Zeit gelernt,
immer mehr mit den Gefühlen und der Psyche seiner Leser zu spielen. Schnell war
ich mitten im Geschehen und hätte ich nicht so viele Termine gehabt, hätte ich
dieses Manuskript, das ich mir als Testleser zu Gemüte führen durfte, wohl in
einem Rutsch gelesen.
Sammet
baut die Story in zwei Handlungssträngen auf, die sich im Laufe des Geschehens
immer wieder annähern und sich aber ebenso schnell wieder voneinander entfernen
und die er erst zum Ende hin im letzten Drittel perfekt zueinander führt, bis
es zum Showdown kommt, bei dem es nur einen Gewinner geben darf.
Wer
sich in München auskennt, wird die eine oder andere Stelle dort sofort wieder
erkennen und sich wohl beim nächsten Mal dort bildlich ausmalen, was ihm der
Autor im Buch vorgezeigt hat. Ob es nun um Schusswechsel, Schlägereien oder
andere Dinge geht, sie werden sicher bei Betreten der Plätze wieder präsent
sein.
In
diesem Buch hat er es so richtig geschafft, meine Gefühle überborden zu lassen.
So mancher Leser wird sicher auch weinen und eine bestimmte Szene mit einem
lauten „NEIN“ kommentieren.
Marcus
Sammet liebt es kurz und knapp und bringt auf 284 alles an Action und Gefühlen
unter, was ein perfekter Thriller braucht.
Wer
eine schlaflose Nacht haben will, ist mit diesem Thriller bestens bedient.
Info:
284
Seiten
Schindler
Verlag Holzkirchen
Erschienen
am 05. Juli 2016
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