Erfahrungen,
Schicksale
Mascha
ist 17 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben noch vor sich, als ein schrecklicher
Unfall aus diesem lebenslustigen Mädchen einen Pflegefall im Wachkoma macht.
Nach
dem Tod des Teenagers reist ihre Mutter Antje May nach Finnland um dort Ruhe
und zurück zu sich selbst zu finden. In diesen vier Wochen schreibt sie Maschas
Geschichte vom Zeitpunkt des Unfalles bis zu ihrem Tod nieder.
Sie
berichtet über die intensivmedizinische Versorgung, die Versuche der
Rehabilitation, ihren Kämpfen mit Ärzten und Behörden um eine Lösung zu finden,
ihre Tochter sterben und nicht zu einem lebenslang dahinvegetierenden Bündel
Mensch werden zu lassen.
Antje
May beschreibt ihren anfänglichen Kampf um Maschas Leben ebenso wie ihren
Kampf, Mascha gehen lassen zu dürfen.
Ihre
Tage und Nächte am Krankenbett ihrer Tochter und die teils menschenunwürdigen
Behandlungsmethoden. Methoden, die Mascha am Ende nicht halfen, sondern sie nur
unnötig quälten. Und schlussendlich den Kampf, Mascha in ein Hospiz bringen zu
lassen, um ihr ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen.
Teils
sehr nüchtern, dann wieder überaus emotional verfasste Antje May die Geschichte
ihrer Tochter vom Tag des Unfalles bis zu deren friedlichem Hinübergleiten in
den gnädigen Tod.
Diese
Geschichte entstand in der Zeit, in der die Autorin langsam mit Hilfe der
Abgeschiedenheit an einem finnischen See zurück in ihr eigenes Leben fand.
Sie
nimmt Bezug auf Vorgänge, OP- und Untersuchungsmethoden im Krankenhaus, die sie
versuchte, in einfachen und für den Laien leicht verständlichen Worten zu
erklären.
Im
Nachwort geht sie speziell auf Ratgeber und Mitarbeiter zu diesem Buch ein und
verweist auf diverse Anlaufstellen ebenfalls betroffener Eltern.
Die
Geschichte Maschas ist keine leichtverdauliche Kost für den Zwischendurchleser.
Sie bringt zum Nachdenken, ist teilweise brutal und schockierend, insbesondere
wenn man selbst Kinder in diesem Alter hat.
Aber
hinsichtlich des medizinischen Fortschrittes der letzten 30 Jahre und dessen
Ausmaßes ist dieses Buch zu 100% empfehlenswert. Denn nicht alles was
entwickelt und erforscht wird, ist unbedingt ein Segen für betroffene Patienten
und dessen Angehörige.
Buchinfo:
192
Seiten
Gütersloher
Verlagshaus
Erschienen
am 25. April 2016
ISBN
978-3579086340
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