336 Seiten
Roman
dtv premium
ISBN: 978-3-423-24912-6
Erschienen am 01. Juni 2012
Klappentext:
Eine harmlose Studentenparty in einer kleinen amerikanischen Universitätsstadt endet mit einem Blutbad im Haus der Dozentin Emma. Ihre kleine Tochter Maggie hat alles mit angesehen.
Zehn Jahre später kommen die Erlebnisse von damals wieder hoch – Maggie, inzwischen fünfzehn, wird von den alten Albträumen gequält, hat Probleme in der Schule, schwänzt den Unterricht. Auf die Fragen ihres besorgten Vaters hat sie keine Antwort. Doch sie weiß, irgendetwas stimmt nicht mit ihrer neuen Mathelehrerin, die ihr nie ins Gesicht sieht. Warum löst Grace, die Lehrerin, die altbekannten Ängste in Maggie aus, die längst überwunden schienen? Und – was ist damals, vor zehn Jahren, wirklich geschehen?
Mein Umriss:
Emma die Professorin ist mit ihrer Tochter Maggie allein zu hause, als sie Stimmen hört. Sie ist der Meinung, dass diese Stimmen ihre Tochter am Schlafen hindern würden und geht nach draussen. Dort trifft sie auf drei Studenten der Universität, an der sie als Literaturprofessorin tätig ist. Sie bittet die Studenten, ihr Grundstück zu verlassen. Als sie von der Studentin Sandra gefragt wird, ob diese ihre Toilette benützen dürfe, weist sie sie nicht ab und erklärt ihr den Weg. In der Zwischenzeit geht auch Emma zurück zum Haus. Sie stellt fest, dass Sandra, die von ihrem Kommilitonen Kyle begleitet wurde, nicht nur die Toilette benutzte, sonder mit ihm auch in der oberen Etage war. Sie verlangt von den beiden, sofort ihr Haus zu verlassen. Dabei entdeckt Emma, dass sich Kyle Dinge ihrer Tochter in die Hosentaschen gesteckt hat und stellt ihn zur Rede. Als sie dann noch ihr Bettelarmband an Sandras Handgelenk entdeckt, das ihr vor kurzem gestohlen wurde, eskaliert die Situation.
Sandra und Kyle wollen sich aus dem Staub machen, aber Jacob der Dritte im Bunde der Studenten möchte die Sache mit der Professorin auf seine Weise regeln und hindert Emma daran, die Türe zu schließen. Diese gerät in Panik und greift zu einem in der Nähe stehenden Baseballschläger.
Ihre Tochter Maggie beobachtet die Szenerie durch den Spalt ihrer Zimmertüre und verfällt in Panik. Sie flieht über eine Strickleiter aus dem Haus in den naheliegenden Wald.
Neun Jahre später begegnet Maggie Sandra wieder und erkennt recht schnell in ihr die Studentin, die damals dabei war, als das Schreckliche in ihrem Elternhaus geschah und wegen dem sie die emotionale Basis zu ihrer Mutter verloren hat.
Hätte Sandra damals nicht gelogen, wäre das Leben von Emma, Maggie und Ron, Emmas Mann und Maggies Vater sicher anders verlaufen.
Mein Eindruck:
Stimmen in der Nacht ist keine Lektüre für mal eben so nebenher. Dazu ist das Buch zu tiefgründig und aufgeladen mit den Emotionen der einzelnen Personen. Es in einem Rutsch zu lesen ist unmöglich, da man als Leser immer wieder Momente braucht, um das eben aufgenommene zu verarbeiten. In besonderem Maße tiefgründig geht die Autorin auf die eigentliche Tat und die Folgen einer Lüge ein, die über Jahre hinweg die Protagonisten immer wieder einholt. Die Schreibweise ist flüssig und doch intensiv auf die Geschehnisse eingehend. Besonders gut nachvollziehbar sind die Emotionen der einzelnen Personen in Bezug auf die Geschehnisse von vor 9 Jahren, ebenso wie die in der Gegenwart. Laura Brodie zeigt, vieles verzeihlich ist, aber für manches Verzeihen eine fast übermenschliche Gegenleistung nötig ist.
Auf dem Cover steht Roman. Das Buch beginnt wie ein Thriller, wird dann zum Krimi und endet in einem Psychodrama, daher kann ich es nirgends so richtig einordnen.
Mein Fazit:
Keine leichte seichte Kost für nebenher, ein Buch das zum Nachdenken über die Abgründe der menschlichen Psyche anregt. Wem kann ich es empfehlen? Jedem der sich auch gerne mal von was anderem überraschen lässt.
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