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Freitag, 27. Juli 2012

Mein Herz, das schlägt, gehört nicht mir - Aline Feuvrier-Boulanger

176 Seiten
Bastei Lübbe
Erschienen im November 2011
ISBN: 978-3404616756

Klappentext:

Aline ist achtzehn Jahre alt und hat ihr Leben noch vor sich. Doch ihr Herz ist schwach, kann nicht mehr mit ihr mithalten. Die junge Frau kämpft gegen den Tod. Ohne zu wissen, wie nah er wirklich ist. Als ihr Herz seinen Schlag dramatisch verlangsamt und sie keine Luft mehr bekommt, wird sie umgehend auf die Intensivstation eingeliefert. Sie hat nur eine einzige Chance: ein neues Herz. Eines, das passt und ihr das Leben zurückgeben kann. Das Herz eines Fremden, der erst sterben muss.

Mein Umriss:

Aline muss schon als Kind erfahren, dass gerade für sie eine regelmäßige Kontrolle des Herzens überlebenswichtig ist. Schon ihr Vater und ihr Großvater starben recht jung an einer Herzkrankheit, die im Volksmund Holzschuhherz genannt wird. Im Laufe dieser Erkrankung vergrößert sich die linke Herzkammer und das Herz nimmt die Form eines Holzschuhs an. Medizinisch korrekt wird diese Erkrankung dilative Kardiomyopathie genannt und früher wurde angenommen, dass dies eine erworbene Missbildung des Herzens ist.
Bereits ihr Vater und ihr Großvater starben recht jung an dieser Erkrankung. Mittlerweile ist klar, dass es sich um eine Erbkrankheit handelt, von der auch Aline betroffen ist.
Als sie dreizehn ist, werden die ersten schwachen Anzeichen der Erkrankung festgestellt. Die Symptome waren zu dem Zeitpunkt jedoch nicht besorgniserregend und bedurften nur der jährlichen Kontrolle. Mit 18, als Aline mitten in den Abiturvorbereitungen steckt, fühlt sie sich von Tag zu Tag kraftloser und müder. Sie ist nicht mehr belastbar. Schon die kleinsten körperlichen Anstrengungen rufen bei ihr Atemnot und Beklemmungsgefühle hervor. Sie schiebt es auf den Abiturstress und kämpft sich über Wochen durch. Tagsüber ist sie müde, nachts findet sie keinen Schlaf. Dazu kommen noch Magenprobleme, durch die sie nichts mehr bei sich behalten kann.
Als sie sich ihrer Mutter mitteilt ist es schon fast zu spät und die Ereignisse überschlagen sich. Aline muss in eine vier Autostunden entfernte Klinik in Paris. Dort wird der mittlerweile sehr schlimmer Zustand ihres Herzens festgestellt. Sie bekommt ein künstliches Herz und wird auf die Warteliste für eine Transplantation gesetzt. Schon ein paar Stunden später steht ein Transplantat zur Verfügung. Jetzt braucht Aline viel Geduld….

Mein Eindruck:

Recht nüchtern erzählt Aline die Geschichte ihrer Krankheit, die sie als solche schwer akzeptieren kann. Ihre Ungeduld mit sich und ihrem kranken Herzen und dann wiederum die Freude, als ein Spenderorgan zur Verfügung steht. Sie beschreibt sehr detailgetreu ihren Herzstillstand und ihre Reanimation, sowie die Gefühle, die im Nachhinein von ihr Besitz ergreifen. Immer wieder geht sie auf ihre Zukunftsträume und –wünsche ein und wie sie sich an ihre Ziele klammert. Zu keinem Zeitpunkt hat der Leser das Gefühl, dass das Mädchen in Selbstmitleid zerfließt. Sie versucht anderen Betroffenen mit diesem Buch Mut zuzusprechen und zeigt ihnen, dass das Leben zu schön ist, um es aufzugeben.
Auch heute, Jahre nach ihrer Transplantation leistet Aline Aufklärungsarbeit an Schulen und für diverse Institutionen um die Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, der Organspende positiv gegenüber zu stehen.

Mein Fazit:

Nicht unbedingt leicht zu verdauen, wenn man bedenkt, dass es sich um keine erfundene Geschichte, sondern um das Schicksal einer jungen Frau handelt, die gerade eben den Kinderschuhen entwachsen ist. Aber ein Buch, das Mut machen soll. Mut, bei Erkrankung nicht aufzugeben und Mut, durch Organspende nach dem eigenen Tod  andere Menschen zu retten.

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