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Freitag, 26. Oktober 2012

Liebeshölle. Warum mußte meine Schwester sterben? - Janine Latus

398 Seiten
Club Ausgabe
Erschienen 01.01.2009
ISBN B0036A2798

Klappentext:

Der New York Times Bestseller! Die wahre Geschichte zweier Schwestern, die zu Opfern von Gewalt wurden. Nur einer gelang nach Jahren des Leidens die Flucht. Die andere konnte nicht entkommen. Im Alter von 37 Jahren wurde Amy, die jüngere Schwester von Janine Latus, von ihrem Lebenspartner erwürgt, in eine Plane gewickelt und neben einer einsamen Landstraße verscharrt. So ging auf entsetzliche Weise und viel zu früh ein Leben zu Ende, das durch bittere Enttäuschung, Schmerz und Angst beherrscht war. Amys Leidensgeschichte spiegelt die der Autorin wider, die selbst viele Jahre immer wieder in Beziehungen mit gewalttätigen Männern geraten ist, sich aber schließlich aus einer Ehe lösen konnte, die durch emotionale und physische Gewalt geprägt war. "Unsentimental und tief berührend klingt Janine Latus' Erinnerungsbuch noch im Herzen nach, lange nachdem man die letzte Seite gelesen hat." Publishers Weekly

Mein Umriss:

Zwei Schwestern durch das Verhalten ihres Vaters geprägt, der sie schon in der Kindheit und Jugend klein machte, indem er ihnen vorwarf fett und nicht liebenswert zu sein. Als Janine begann, sich für Jungs zu interessieren, war für ihren Vater jedes Verhalten und jedes Kleidungsstück nuttig und aufreizend. Er selber schreckte aber weder davor zurück, seine eigenen Kinder zu begrapschen und hielt auch andern Mädchen und Frauen gegenüber seine Hände nicht zurück. Janine bekam die Streitereien ihrer Eltern immer wieder mit, jedoch ohne zu wissen, worum es dabei ging. In Gegenwart der Kinder spielten die Eltern immer das glückliche Paar.
Schon früh mit ca. 13 Jahren machte Janine die Erfahrung, dass Männer nicht nur nett sein können, als sie bei Bekannten ihrer Eltern als Babysitterin engagiert war. Der Herr des Hauses kam zurück und näherte sich ihr vor den Augen der eigenen Kinder in einer Art und Weise, wie es besser nicht sein hätte sollen. Als Janine das ihrer Mutter erzählte, zeigte der Vater keinerlei Reaktion, nur die Mutter verbot ihr in Zukunft wieder dahin zu gehen.
Sie entfernte sich mental immer weiter von ihrem Vater und als sie endlich 18 ist, zieht sie aus. Noch nicht fertig mit der Schule, kämpft sie sich durchs Leben. Sie jobbt um sich den Lebensunterhalt und die Miete zu sichern und schafft es. Bald lernt sie ihren ersten Mann kennen, der noch eine Steigerung zu ihrem Vater war.
Als er sie im Urlaub so verprügelte, dass sie mit gebrochenen Rippen und zahlreichen Prellungen zurück kommt, bittet sie einen Bekannten, sich die Verletzungen anzusehen. Er ist Arzt und gibt ihr den Tipp, sich von diesem Mann zu trennen. Sie verliebt sich in ihn und läßt sich scheiden und als seine Scheidung von seiner Frau durch ist, ziehen sie zusammen und heiraten.
Aber auch dieser Mann schlug sie. Aber nicht oft, er ist eher auf Psychoterror spezialisiert und quält sie damit fast 20 Jahre, bis sie einen Schlußstrich zieht.
In den ganzen Jahren hält sie intensiven Kontakt zu ihrer Mutter und ihren Geschwistern. Insbesondere zu ihrer jüngsten Schwester Amy, einer sehr intelligenten und gebildeten Frau.
Als Amy ihren Freund Ron kennenlernt, glaubt auch sie, das große Glück gefunden zu haben. So sah es jedenfalls Janine und auch der Rest der Familie, weil Amy selten über ihre Beziehung sprach. Bis Janine ein Anruf erreichte und sie sicher war, dass dieser Ron ihre über alles geliebte Schwester getötet hat…..

Mein Eindruck:

Janine Latus beschreibt ihre Kindheit und Jugend in einer liebevollen Familie, in der jedoch der Vater seine Kinder tyrannisiert, wo es nur geht. Insbesondere geht sie auf ihre Liebe zu ihrer Schwester Amy ein, mit der sie ein besonders festes Band verbindet und das trotz seiner Intensität Amy nicht schützen kann.
Janine Latus versucht immer wieder, ihre Einstellung zu diversen Dingen mit eigenen Unzulänglichkeiten zu entschuldigen, sieht aber leider zu spät, dass nicht sie oder Amy die Schuld daran tragen wie sie im Leben behandelt werden, aber nur sie beide die Kraft aufbringen müssen um das zu ändern. Sie zeigt ihren eigenen Kampf und auch die Schwäche ihrer Schwester, daran wenig ändern zu können.
Sehr liebevoll geht sie auf ihre Familie mütterlicherseits ein und hier eben besonders auf ihr Verhältnis zu Amy, der sie so gerne geholfen hätte aber nicht konnte.
Janine schaffte es, auch wenn sie inzwischen ihr Vertrauen in Männer wohl total verloren hat. Aber über den Verlust ihrer Schwester wird sie wohl nie hinweg kommen.

Mein Fazit:

Das Leben liegt in der eigenen Kindheit begründet und nur wer das erkennt, kann im Leben glücklich sein.
Ein unbedingt empfehlenswertes Buch über eine wahre Begebenheit, die einem noch lange nach dem Zuschlagen des Buches im Kopf bleibt.

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