560
Seiten
Heyne
Erschienen
am 11.11.2010
ISBN
9783453529601
Klappentext:
Vergiss
nie die Macht der Worte…
Es
waren einmal zwei Schwestern, die lauschten allabendlich den Worten ihres
Vaters: »Mädchen, weicht vom Wege nicht!« Doch die Jahre vergingen, die eine
Schwester starb und die andere vergaß Rotkäppchen. Bis sich das Märchen an
einem stürmischen Herbsttag mit aller Macht bei der siebzehnjährigen Vesper
Gold zurückmeldet.
Plötzlich
geschehen seltsame Dinge in Hamburg: Ein Wolf streift durch die Stadt, Kinder
fallen in einen rätselhaften Tiefschlaf. Und Vesper allein hält den Schlüssel
zu einem düsteren Geheimnis in Händen, das bis zu den Brüdern Grimm zurückreicht.
Der
Tag fängt nicht gut an für die siebzehnjährige Vesper Gold. In der Schule gibt
es wieder Ärger, und ihre Mutter, eine weltberühmte Pianistin, hat einmal mehr
keine Zeit für ihre temperamentvolle Tochter. Auch der schwere Sturm, der über
Hamburg tobt, trübt Vespers Stimmung. Doch all das ist mit einem Mal unwichtig:
Aus der Zeitung erfährt sie, dass ihr geliebter Vater im fernen Berlin unter rätselhaften
Umständen gestorben ist. Wenig später stirbt auch Vespers Mutter, und plötzlich
ist Vesper ganz allein auf der Welt. Einzig die Erinnerung an eine glückliche Kindheit,
als ihr Vater ihr und ihrer großen Schwester Geschichten erzählte, ist ihr
geblieben – und ein uralter goldener Schlüssel. Auf einmal geschehen immer
unheimlichere Dinge in der Stadt: Märchenwesen werden lebendig, Wölfe tauchen
auf und Kinder fallen in tiefe Träume. Auf der Suche nach Antworten trifft
Vesper den geheimnisvollen Leander. Gemeinsam wollen sie das düstere Rätsel lösen.
Doch die Zeit läuft, denn nur wenn sie herausfinden, was damals zu Zeiten der
Brüder Grimm geschah, kann die Gegenwart gerettet werden ...
Mein
Umriss:
Vesper
Gold, die Tochter eines Regisseurs und einer Pianistin lebt in Hamburg in einer
eigenen Wohnung, die sie sich von ihrer Mutter erkämpfte. Um nicht gänzlich von
Mutter und Vater abhängig zu sein, jobbt sie neben der Schule in der
Schneiderei eines Theaters, wo sie ihre Freundin kennenlernt, die eine kleine
Tochter hat, die den Kindergarten besucht.
Aus
der Zeitung erfährt Vesper vom rätselhaften Tod ihres Vaters in Berlin. Als sie
ihre Mutter auf einer Konzerttournee telefonisch erreicht, will diese sofort
nach Hamburg zu ihrer Tochter zurück kommen. In ihrer Trauer streift Vesper
durch die Stadt, als sie ein Anruf der Mutter erreicht, die ihr mitteilt, dass
sie nun zu hause sei. Vesper macht sich auf den Weg und als sie bei ihrer
Mutter ankommt, findet sie diese ermordet und von einem komischen Gewächs in
ihrem Flügel liegen. Als das Mädchen fluchtartig das Haus verlässt, stellt sie
fest, dass sie von Wölfen verfolgt wird und erinnert sich an die Aussage ihres
Vaters, sie solle nicht vom Wege weichen.
Darauf
folgen weitere seltsame Dinge, mit denen Vesper nicht klar kommt. Sämtliche
Kinder fallen in einen kurzen, tiefen Schlaf, die Eltern der Kinder haben in
der Nacht alle den gleichen Traum.
Vesper
erreicht ein Brief von einem Notar. In dem befindet sich ein Schlüssel und ein
Ring mit einem Stein. Dieser Brief ist von ihrem Vater verfasst. Darin bittet
er Vesper, zu einem Herrn Coppelius zu gehen und sich erklären zu lassen, was
es mit Schlüssel und Ring auf sich hat.
Bei
Herrn Coppelius angekommen überschlagen sich die Ereignisse und schon bald ist
Vesper mit Leander, den sie in einer Bildergalerie kennenlernte auf der Flucht
vor Wölfen….
Mein
Eindruck:
Christoph
Marzi wagt sich hier an ein interessantes, wenn auch etwas schwieriges Thema,
welches leicht an die Chroniken von Narnia erinnert. Er weckt im Leser die
Erinnerungen an vergessen geglaubte Märchen und die darin vorkommenden Figuren
und baut diese in eine Geschichte der Gegenwart ein.
Ein
sehr guter Ansatz zu einem immer wieder spannenden Thema. Leider jedoch
teilweise sehr aufgebläht und in die Länge gezogen, hätte sich Marzi sicher ca.
150 Seiten sparen können und die Spannung wäre nicht bis fast auf den Nullpunkt
gesunken. Diese danach wieder aufzubauen ist ihm zwar gelungen, aber irgendwie
fand ich nicht mehr richtig ins Geschehen.
Besonders
gut gelungen fand ich die bildlichen Darstellungen der Märchenfiguren, die Umstände
jedoch erinnern stark an Hohlbein.
Mein
Fazit:
Ganz
ok, aber nicht unbedingt ein Buch, das man jemandem unbedingt empfehlen muss.
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