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Donnerstag, 25. April 2013

Die Welt wie wir sie kannten - Susan Beth Pfeffer

272 Seiten
Carlsen Verlag
Erschienen im August 2012
ISBN 9783551582751

Klappentext:

Wie das Leben vor der Katastrophe war, daran kann sich Miranda kaum noch erinnern. Eine vollständige Familie, genug zu essen, eine funktionierende Heizung - es scheint ewig her zu sein. Fast alle ihre Freunde und Verwandten haben den Ort verlassen oder sind gestorben. Nur wenn es ums Essen geht, sitzen plötzlich viel zu viele Leute am Tisch. Die Rationen sind winzig, nie ist genug da. Doch eines Tages steht Mirandas Vater vor der Tür. Mit seiner Freundin und einem Baby. Und einem Jungen, den Miranda noch nie gesehen hat. Plötzlich ist die Hoffnung zurück.

Mein Umriss:

Miranda ist 16 und ihre Welt ist in Ordnung. Sie besucht die Schule und ist ein Mädchen wie viele andere. Als am 07. Mai das Unvorstellbare passiert, wurde ihr Leben bisher nur von der Trennung ihrer Eltern erschüttert.
Die Menschen stehen im Freien und schauen gebannt zum Mond, dem sich ein mächtiger Meteorit nähert. Als dieser dann tatsächlich auf dem Mond einschlägt, ist nichts mehr, wie es einmal war. Der Mond hat nun eine andere Form. Er ist eingedellt, was viele noch faszinierend finden, aber er erscheint auch viel größer als vor dem Einschlag. Er wurde aus seiner angestammten Bahn geworfen und ist der Erde nun viel näher. Das hat Auswirkungen, die zwar eine logische Konsequenz daraus sind, an die aber die Menschen nie geglaubt hätten. Ebbe und Flut entwickeln sich zu unzähligen Tsunamis, die Inseln und ganze Küstenregionen von der Landkarte verschwinden lassen. Vulkane, auch längst vergessene nehmen ihre Aktivitäten wieder auf. Zahllose Menschen verlieren ihr Leben und ebenso ungezählte Menschen verlieren ihre Bleibe, ihr Hab und Gut. Einzig diejenigen die weiter im Landesinneren leben, haben Überlebenschancen. Diese jedoch stehen auch nicht allzu gut, denn die Katastrophe lässt gleichzeitig alles zusammenbrechen. Die Menschen sind plötzlich auf sich allein gestellt, hamstern was sie bekommen können und schrecken auch vor Plünderungen nicht zurück. Miranda und ihre Familie leben im Landesinneren und reagieren schnell, indem sie die Supermärkte stürmen und alles kaufen, was ihnen über einen längeren Zeitraum das Überleben sichern kann.
Bald fällt der Strom aus und die Erde verdunkelt sich aufgrund der Vulkanasche, die in die Atmosphäre geschleudert wurde. Daraus resultiert eine extreme Abkühlung auf der Erde, sodass die Temperatur bereits im August weit unter den Gefrierpunkt fällt.
Die Familie ist auf sich allein gestellt und kann keine Hilfe von aussen erwarten. Einzig die gehamsterten Lebensmittel und das selbstgeschlagene Holz helfen ihnen über eine gewisse Zeit. Aber was dann?

Mein Eindruck:

Eigentlich ist dieses Buch für Jugendliche geschrieben, fasziniert jedoch Erwachsene mit Sicherheit in gleichem Maße. Susan Beth Pfeffer hat sehr intensiv die Auswirkungen des Mondes auf die Naturgewalten auf der Erde recherchiert, daher ist das in ihrem Buch dargestellte Szenario sehr realistisch und nachvollziehbar. Das Buch schrieb sie aus Sicht der 16jährigen Miranda in Tagebuchstil. Ihre Schreibweise ist eher einfach, aber keineswegs langweilig gehalten. So wie eben ein Jugendbuch sein muss, das auch Erwachsene in seinen Bann zieht. Es umfasst den Zeitraum von ca. 11 Monaten, in dem der Überlebenskampf der Familie mit Hunger, Kälte, Tod und Krankheiten dargestellt wird, ohne jedoch ins Voyeuristische abzudriften. Die Welt wie wir sie kannten ist der erste Band einer Trilogie, der neugierig auf die anderen beiden macht.

Mein Fazit:

Ein Endzeitepos, das ohne Aliens, Raumschiffe, Atombomben und Roboter auskommt und das so auch ohne weiteres vorstellbar ist, daher unbedingt empfehlenswert.

Montag, 22. April 2013

Der Nachtwandler - Sebastian Fitzek


320 Seiten
Knaur
Erschienen am 14. März 2013
ISBN 9783426503744

Klappentext:

Wer bist du, wenn du schläfst?
Wegen massiver Schlafstörungen wurde Leon in seiner Jugend psychiatrisch behandelt. Seit langem glaubt er sich geheilt – doch als eines Nachts seine Frau unter mysteriösen Umständen verschwindet, keimt ein schrecklicher Verdacht in ihm: Ist er, wie damals, im Schlaf gewalttätig geworden?
Um seinem nächtlichen Treiben auf die Spur zu kommen, befestigt Leon eine bewegungsaktive Kamera an seiner Stirn – und entdeckt beim Betrachten des Videos Unfassbares: Sein schlafwandelndes Ich steigt durch eine ihm unbekannte Tür seines Zimmers hinab in die Dunkelheit…

Mein Umriss:

Ein psychiatrisches Krankenhaus – Schwester Suzan hat ein schlechtes Gefühl, als sie um 19:55 Uhr zu einem neuen Patienten gerufen wird. Dieser steht in seinem eigenen Erbrochenen und droht damit, eine aufgebissene Batterie zu verschlucken.
Leon ist mit Natalie verheiratet. Eines Tages wacht er morgens auf und sieht wie seine Frau ihren Koffer packt. Als sie sich zu ihm umdreht, sieht er ihr schrecklich entstelltes Gesicht. Daraufhin bricht er in Panik aus. Denn schon als Kind war er Nachtwandler und wurde von seiner Pflegefamilie ins Heim zurück gegeben, nachdem er in schlafendem Zustand neben dem Bett des Sohnes der Pflegeeltern mit einem Messer in der Hand erwischt wurde.
Danach war er lange Zeit bei einem Psychiater in Behandlung, der ihm irgendwann bestätigte, das Nachtwandeln überwunden zu haben und keine Gefahr für seine Mitmenschen mehr zu sein.
Als Natalie das Haus fluchtartig verlässt, macht er sich auf die Suche nach Spuren, die ihm seine Tat bestätigen und fördert dadurch Schreckliches ans Tageslicht. Er entdeckt eine Tür hinter dem Schlafzimmerschrank, die ihn in ein tiefer gelegenes Labyrinth führt. In diesem Labyrinth hört er Stimmen. Auch die seiner Frau. Er stößt dort auf eine verschlossene Tür, die er nur mit einem Code öffnen kann. Dahinter vermutet er, seine Frau zu finden und sie retten zu können…

Mein Eindruck:

Sebastian Fitzek beginnt hier mit der Einlieferung des Hauptprotagonisten in die Psychiatrie, wo dieser immer wieder darauf drängt, nach seiner verschwundenen Frau zu suchen. Mit einem Schwenk in die Vergangenheit taucht er in das Leben Leons ein und reißt den Leser gleich zu Anfang mit ins Geschehen. Irgendwann ist nicht mehr erkennbar, ob Leon gerade wach ist, oder sich im Zustand des Schlafwandelns befindet. Dies ist jedoch die meiste Zeit eher zweitrangig, fiebert man doch mit ihm auf der Suche nach seiner Frau. Auf dieser Suche treibt Fitzek die Spannung immer wieder so hoch, dass man eigentlich nicht mehr damit rechnet, dass es noch spannender geht. Aber er schafft das scheinbar mühelos. Selten habe ich ein Buch in so kurzer Zeit regelrecht verschlungen.
Das Ende ist absolut nicht vorhersehbar und eine Überraschung, die mich staunen ließ. Ob dieses Ende realistisch dargestellt ist oder nicht, mag dahingestellt bleiben, aber es passt einfach perfekt zur Geschichte.

Mein Fazit:

Fitzek beherrscht die Klaviatur des Psychokitzels perfekt. Jedem Fan des Psychothrillers unbedingt zu empfehlen.

Donnerstag, 18. April 2013

Böser Wolf - Nele Neuhaus

480 Seiten
Ullstein
Erschienen am 11. Oktober 2012
ISBN 9783550080166

Klappentext:

An einem heißen Tag im Juni wird die Leiche einer 16-Jährigen aus dem Main bei Eddersheim geborgen. Sie wurde misshandelt und ermordet, und niemand vermisst sie. Auch nach Wochen hat das K 11 keinen Hinweis auf ihre Identität. Die Spuren führen unter anderem zu einer Fernsehmoderatorin, die bei ihren Recherchen den falschen Leuten zu nahe gekommen ist. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein graben tiefer und stoßen inmitten gepflegter Bürgerlichkeit auf einen Abgrund an Bösartigkeit und Brutalität. Und dann wird der Fall persönlich.

Mein Umriss:

Eine schrecklich zugerichtete Mädchenleiche wird von Jugendlichen in einem seichten Uferbereich des Rheins gefunden. Anfangs tappt die Polizei total im Dunkeln.
Viele Spuren hätte die Polizei ja, aber diese zu verknüpfen und an die richtigen Personen ranzukommen stellt zu Beginn der Ermittlungen ein riesiges Problem dar. Als die Fernsehmoderatorin Hanna Herzmann einem Verbrechen zum Opfer fällt, das sie nur knapp überlebt und kurz darauf ihre Psychologin qualvoll zu Tode kommt, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. An diesem Punkt jedoch ist die Polizei noch keinen Schritt weiter. Hannas eigensinnige Tochter boykottiert die Ermittlungen mit sträflichem Leichtsinn und bringt dadurch weitere Personen und nicht zuletzt sich selber in höchste Lebensgefahr. Dass hinter dem anfangs einzigen Verbrechen eine ganze Verbrecherorganisation steht, an die die Polizei schwer herankommt, ist zudem ein riesiges Problem für die Polizei….

Mein Eindruck:

Etwas verwirrend ist der Einstieg in dieses Buch, da Nele Neuhaus sich zu Anfang darauf konzentriert, die Personen und deren Vergangenheit einzubringen. Das ist in diesem Fall das A und O, denn wer die Personen und deren Leben nicht kennt, wird ab dem zweiten Drittel ein Problem haben, diese den Geschehnissen zuzuordnen.
Nele Neuhaus greift mit Böser Wolf ein sehr heisses Eisen auf, das besonders in den letzten Jahren in den Vordergrund drängte und wohl nie an Aktualität verlieren wird. Die treibende Kraft zu diesem Buch war laut Neuhaus das Buch „Vater unser in der Hölle“ von Ulla Fröhling, das sich intensiv mit Kindesmisshandlungen und den Auswirkungen auf die Kinder und deren späteres Leben befasst. Da ich auch dieses Buch gelesen habe, kann ich Nele Neuhaus hier sagen, dass sie, obwohl es sich bei ihrem Thriller um eine fiktive Geschichte handelt, diese trotzdem realistisch und nicht aufgesetzt oder übertrieben beim Leser ankommt.
Ihr flüssiger Stil lässt keine Langeweile aufkommen und immer wieder aufs neue macht sie den Leser so neugierig, dass man nicht mehr zu lesen aufhören mag. Auch wenn sie einen immer wieder auf die falsche Fährte lockt, so lässt sie einen niemals zu lange zappeln und belohnt mit Rasanz, Spannung und Nervenkitzel.

Mein Fazit:

Verwöhnprogramm für den Thrillerfan

Donnerstag, 11. April 2013

Frostherz - Jennifer Estep

432 Seiten
 ivi
Erschienen am 12. März 2013
ISBN 978-3492702850

Klappentext:

„Ich, Gwen Frost wurde auserwählt, die Welt vor dem Chaosgott Loki zu retten. Keine Ahnung, wie ich das anstellen soll, aber immerhin weiß ich, dass dazu den sagenhaften Helheim-Dolch brauche. Und ich muss ihn finden, bevor die Schnitter des Chaos mir zuvorkommen.
Doch das Artefakt ist nicht meine einzige Sorge: Logans Ex-Freundin hasst mich (zu Recht), meine beste Freundin Daphne ist neidisch auf mich (zu Unrecht) und außerdem hat sich Lokis Champion auf Mythos eingeschlichen. Ich muss ihn enttarnen und um jeden Preis verhindern, dass das Siegel zu Lokis Gefängnis geöffnet wird…“

Mein Umriss:

Wieder zurück vom Winterkarneval in Powder sind nun alles Schüler wieder auf Mythos eingetroffen. Da geschieht Schreckliches. Schnitter, die Krieger des Chaosgottes Loki dringen in das Gelände ein und veranstalten ein Blutbad in der Bibliothek. Auch einige von Gwens Freunden zählen zu den Verletzten und Getöteten.
Somit sieht sich Gwen nun in der Pflicht, den Helheim-Dolch, der zuletzt im Besitz ihrer von Schnittern ermordeten Mutter war, zu finden und zu verhindern, dass ihn die Schnitter vor ihr an sich nehmen können. Dies stellt Gwen vor eine fast unlösbare Aufgabe, die sie jedoch lösen kann. Als sie ihn endlich in Händen hält, scheint ihr Schicksal besiegelt zu sein….

Mein Eindruck:

Gwen ist in diesem Band erwachsener geworden. Sie ist nicht mehr das quengelnde, ungeduldige Kind, sondern hat scheinbar durch ihre bisherigen Erlebnisse in Band eins und zwei einen großen Sprung zum Erwachsenwerden gemacht. Auch die anderen Charaktere sind in diesem Band nicht mehr so oberflächlich dargestellt, sodass man als Leser nun mehr mit ihnen mitfühlen kann, weil man sich ihnen näher und verbundener fühlt.
Jennifer Estep spielt in diesem Band mehr mit der Fantasie der Leser. Rasant treibt sie einen durch die Handlung, die niemals langweilig oder gar vorhersehbar wird. Sie baut Spannungsspitzen an genau den richtigen Stellen ein, sodass man einfach weiterlesen muss. Da gibt es kein „ich will nicht mehr“. Die leichte Jugendsprache, der sich die Autorin bedient mach die Geschichten um Gwen Frost authentisch, aber wirken zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder altklug. Zum Ende hin hat man hier nie das Gefühl, dass Estep sich verkünstelt, um einen Übergang zu finden. Sie bringt den perfekten Ausklang und macht neugierig auf Band vier.

Mein Fazit:

Der bisher beste Teil der Frost-Reihe. Den sollte man auf keinen Fall verpassen.

Freitag, 5. April 2013

Danke für meine Aufmerksamkeit - Cordula Stratmann

208 Seiten
Erschienen am 09.03.2013
Kiepenheuer & Witsch
ISBN 9783462045253

Klappentext:

„Guten Tag, mein Name ist Britta. Ich bin eine europäische Hausmaus und die Erzählerin, ich kann in aller Bescheidenheit sagen: die Protagonistin in Cordula Stratmanns neuem Werk. Nach der Trennung von meinem Lebensgefährten Tim, einer chinesischen Reisfeldmaus, - es ging nicht mehr mit uns – begegnete ich auf der Suche nach einem neuen Zuhause einem Mädchen namens Polly, bei deren Familie ich schließlich einzog. Und damit befand ich mich plötzlich mitten im menschlichen Leben, liebe Leser! Ich hab so viel über Sie erfahren, du liebe Güte! Sie machen sich aber einen Stress mit diesem Leben! Gut, Sie müssen arbeiten, Kinder versorgen, keinen Krieg anfangen, das Auto nicht auf Nachbars Platz abstellen und täglich zweimal Zähne putzen. Das können wir Mäuse alles sehr viel entspannter angehen. Was sie aber richtig gut machen: Sie bringen kluge, erfindungsreiche Kinder auf die Welt. Von Ihnen und Ihren Kindern handelt dieses Buch.“

Mein Umriss:

Die Maus Britta findet die scheinbar ideale Familie für sich und zieht dort ein. Sie wird mit offenen Armen empfangen und nimmt am Familienleben teil. Intensiver nimmt sie jedoch am Leben der elfjährigen Tochter und deren Freunden teil.
Allesamt aus gutem Hause, allerdings mit diversen Auffälligkeiten wie ADS, Legasthenie, Bettnässen und anderen. Pollys Eltern streiten sich fast nur noch, nachdem sie sich auseinander gelebt haben, Felix will sein Ritalin nicht mehr nehmen, Pauls Eltern hetzen von Termin zu Termin und können es nicht akzeptieren, dass ihr Sohn Legastheniker ist, Luise, deren Mutter die Großmutter pflegt und deren Vater scheinbar hyperaktiv ist und Malte, der Bettnässer ist und denkt, dadurch die Aufmerksamkeit zu bekommen, die er braucht.
Alles in allem der tägliche Wahnsinn unter deutschen Dächern.

Britta ist jedoch nicht nur auf die Menschen um sich herum fixiert, sondern hat auch ihre eigene Zukunft im Blick, zumal ihre biologische Uhr langsam zu ticken anfängt. Sie verliebt sich in den Kater Rico, der vor längerer Zeit beschloß, Mäuse von seiner Speisekarte zu streichen. Jedoch spannt Mäuserich Ferdinand nach einiger Zeit Rico seine Britta aus und nach langen Diskussionen der drei fliessen Tränen, aber sie bleiben Freunde.
Das Weihnachtsfest bei den Menschen findet Britta einfach nur schrecklich und anstrengend…

Mein Eindruck:

Ein Buch, das relativ gut zu lesen ist, das aber auch teilweise genervtes Kopfschütteln über die äußerst seltsame Schreibweise hervorruft. Man hat den Eindruck, dass weder Eltern, noch Kinder in der Lage sind, vernünftige Sätze zu sprechen. Die Ausdrucksweise entspricht weder realen Erwachsenen noch Kindern und Jugendlichen der heutigen Zeit. Die einzige „Person“ die scheinbar in der Lage ist, sich einigermaßen „normal“ zu artikulieren ist hier wohl nur die Maus Britta. Wobei ich mich über Brittas Darstellung mehrmals schon sehr wundern mußte. Welche Maus geht zum Bäcker und holt Brötchen?
Hier hat Frau Stratmann wohl im Fach Anatomie gefehlt.

Sollte es sich um ein lustiges Buch handeln, so bin ich absolut nicht belustigt, eher peinlich berührt über einen Versuch, der schief ging. Sollte es so was wie Gesellschaftskritik hinsichtlich der Auffälligkeiten der Kinder und deren Eltern sein, so bliebs beim kläglichen Versuch, der ernst zu nehmende Themen eher der Lächerlichkeit preis gibt. Wobei ich hier Lächerlichkeit absolut nicht im positiven Sinne meine.
Dieses Geschreibsel ist ein durchwegs langweiliges Rumgeeiere um wahrlich ernst zu nehmende Themen, die man auch anders in Szene setzen kann.
Cordula Stratmann ist eine Komödiantin, die ich immer wieder gerne im TV sah und über deren Witze ich auch meist herzhaft lachen konnte, aber mit diesem Buch hat sie sich alles andere als einen Gefallen getan.

Mein Fazit:

Ein Buch, das niemand braucht

Dienstag, 2. April 2013

Prophezeiung - Sven Böttcher

448 Seiten
Thriller
Kiepenheuer&Witsch
Erschienen am 15. Februar 2011
ISBN 978-3462042788

Klappentext:

Der beste Ökothriller seit »Der Schwarm«. Millionen Menschen sind vom Tod bedroht. Das Klima-Prognoseprogramm »Prometheus« sagt eine epochale Dürre in der Äquatorregion voraus, dazu einen Dauermonsun in den gemäßigten Breiten. Während Europa in den Wasserfluten versinkt, versucht die junge Klimaforscherin Mavie Heller die Welt zu warnen. Doch mächtige Gegenspieler wollen um jeden Preis verhindern, dass die Wahrheit bekannt wird …

Mein Umriss:

Mavie Heller ist Wissenschaftlerin im Bereich der Eiskernforschung und erhält die Berufung ins IICO nach Spanien. Einem geheimen Wissenschaftsunternehmen, das sich auf die Erforschung der Wetterentwicklung und –forschung spezialisiert hat. Mavie fühlt sich geehrt und nimmt das Angebot an.
Dort angekommen findet sie vieles sehr seltsam. Unter anderem auch, dass sie erstmal nur Listen über die Wetterentwicklungen in ausgesuchten Orten vergleichen soll. In einem Gespräch mit ihrem Chef erklärt ihr dieser das Prognoseprogramm Prometheus. Während er sich einloggt beschäftigt sie sich scheinbar mit einer widerspenstigen Haarsträhne und kommt so an sein Passwort, denn Prometheus soll ihr erstmal verschlossen bleiben. Als sie ihm einige Fragen stellt, beantwortet er manche nur ausweichend und schürt damit ihre Neugierde.
Endlich allein im Großraumbüro loggt sich Mavie ein und macht eine Entdeckung, die den Menschen im nördlichen Europa, hier im Speziellen Hamburg und Afrika riesige Probleme bereiten wird. Und nicht nur das Prometheus errechnet eine sehr hohe Todesrate in Verbindung mit der Entwicklung des Wetters.
Diese Entwicklung soll aber nicht langsam von statten gehen, sondern die Menschen stecken schon mittendrin.
Als Mavies Chef durch einen Sicherheitsmitarbeiter informiert wird, verliert sie den Job und versucht nun auf eigene Faust und mit Hilfe von Freunden und ihrem Vater die Katastrophe zu verhindern, die die Wissenschaftler durch ihren Plan sogar noch zu verschlimmern drohen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Mein Eindruck:

Sven Böttcher hat mit diesem Buch ein erschreckendes Szenario zu Papier gebracht und zeigt, dass auch Wissenschaftler käuflich sind und damit über Leichen gehen.
Streckenweise etwas langatmig erklärt er detailreich die Entwicklungen des Wetters und dessen Auswirkung auf die Natur. Ebenso berichtet er darüber, wie das Wetter durch den Menschen und sein Verhalten beeinflußt wird.
Durch die sehr langen und ausführlichen Erklärungen gerät der Lesefluss leider immer wieder ins Stocken. Das fängt er jedoch mit den Begebenheiten, mit denen sich Mavie, die Gaia eine Umweltaktivistengruppe und ihre Freunde beschäftigen müssen. Erschreckend stellt Böttcher den Untergang Hamburgs und die Auswirkungen der dort lebenden Menschen statt.
Ein Szenario, das niemand erleben soll, aber trotzdem vorstellbar ist.

Mein Fazit:

Ein Ökothriller der betroffen macht und sehr nahe geht. Sehr empfehlenswert.