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Donnerstag, 18. April 2013

Böser Wolf - Nele Neuhaus

480 Seiten
Ullstein
Erschienen am 11. Oktober 2012
ISBN 9783550080166

Klappentext:

An einem heißen Tag im Juni wird die Leiche einer 16-Jährigen aus dem Main bei Eddersheim geborgen. Sie wurde misshandelt und ermordet, und niemand vermisst sie. Auch nach Wochen hat das K 11 keinen Hinweis auf ihre Identität. Die Spuren führen unter anderem zu einer Fernsehmoderatorin, die bei ihren Recherchen den falschen Leuten zu nahe gekommen ist. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein graben tiefer und stoßen inmitten gepflegter Bürgerlichkeit auf einen Abgrund an Bösartigkeit und Brutalität. Und dann wird der Fall persönlich.

Mein Umriss:

Eine schrecklich zugerichtete Mädchenleiche wird von Jugendlichen in einem seichten Uferbereich des Rheins gefunden. Anfangs tappt die Polizei total im Dunkeln.
Viele Spuren hätte die Polizei ja, aber diese zu verknüpfen und an die richtigen Personen ranzukommen stellt zu Beginn der Ermittlungen ein riesiges Problem dar. Als die Fernsehmoderatorin Hanna Herzmann einem Verbrechen zum Opfer fällt, das sie nur knapp überlebt und kurz darauf ihre Psychologin qualvoll zu Tode kommt, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. An diesem Punkt jedoch ist die Polizei noch keinen Schritt weiter. Hannas eigensinnige Tochter boykottiert die Ermittlungen mit sträflichem Leichtsinn und bringt dadurch weitere Personen und nicht zuletzt sich selber in höchste Lebensgefahr. Dass hinter dem anfangs einzigen Verbrechen eine ganze Verbrecherorganisation steht, an die die Polizei schwer herankommt, ist zudem ein riesiges Problem für die Polizei….

Mein Eindruck:

Etwas verwirrend ist der Einstieg in dieses Buch, da Nele Neuhaus sich zu Anfang darauf konzentriert, die Personen und deren Vergangenheit einzubringen. Das ist in diesem Fall das A und O, denn wer die Personen und deren Leben nicht kennt, wird ab dem zweiten Drittel ein Problem haben, diese den Geschehnissen zuzuordnen.
Nele Neuhaus greift mit Böser Wolf ein sehr heisses Eisen auf, das besonders in den letzten Jahren in den Vordergrund drängte und wohl nie an Aktualität verlieren wird. Die treibende Kraft zu diesem Buch war laut Neuhaus das Buch „Vater unser in der Hölle“ von Ulla Fröhling, das sich intensiv mit Kindesmisshandlungen und den Auswirkungen auf die Kinder und deren späteres Leben befasst. Da ich auch dieses Buch gelesen habe, kann ich Nele Neuhaus hier sagen, dass sie, obwohl es sich bei ihrem Thriller um eine fiktive Geschichte handelt, diese trotzdem realistisch und nicht aufgesetzt oder übertrieben beim Leser ankommt.
Ihr flüssiger Stil lässt keine Langeweile aufkommen und immer wieder aufs neue macht sie den Leser so neugierig, dass man nicht mehr zu lesen aufhören mag. Auch wenn sie einen immer wieder auf die falsche Fährte lockt, so lässt sie einen niemals zu lange zappeln und belohnt mit Rasanz, Spannung und Nervenkitzel.

Mein Fazit:

Verwöhnprogramm für den Thrillerfan

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