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Mittwoch, 16. Oktober 2013

Bob der Streuner - James Bowen

256 Seiten
Biografie
Bastei Lübbe
Erschienen am 17. Mai 2013
ISBN 978-3404606931

Klappentext:

Als James Bowen den verwahrlosten Kater vor seiner Wohnungstür fand, hätte man kaum sagen können, wem von beiden es schlechter ging. James schlug sich als Straßenmusiker durch, er hatte eine harte Zeit ohne feste Bleibe hinter sich. Aber dem abgemagerten, jämmerlich maunzenden Kater konnte er einfach nicht widerstehen: Er nahm ihn auf, pflegte ihn gesund und ließ ihn wieder laufen. Doch Bob war anders als andere Katzen. Er liebte seinen neuen Freund mehr als die Freiheit und blieb. Heute sind sie eine stadtbekannte Attraktion, ihre Freundschaft geht Tausenden zu Herzen….

Mein Umriss:

James Bowen schlägt sich in London als Strassenmusiker durch. Als er eines abends nach hause kommt, findet er im Treppenhaus einen roten Kater. Er versucht seinen Besitzer ausfindig zu machen, was ihm jedoch nicht gelingt. Also zieht das abgemagerte, kranke und verletzte Fellbündel erstmal bei James ein. Dort wird er mit viel Fürsorge gesund gepflegt. James Bowes sieht sich jedoch noch nicht als Besitzer des Tieres, denn es muss seiner Meinung nach Menschen geben, die den Kater vermissen. Diese Menschen findet er aber nicht, also beschließt er den Kater erstmal bei sich zu lassen und abzuwarten. Er nennt ihn Bob und ist überzeugt davon, dass er bisher bei Menschen gelebt hat, denn vieles im Haus ist Bob vertraut. Nur das Katzenkistchen kann er nicht leiden. Also muss James immer wieder mit ihm raus, damit er seine Geschäfte verrichten kann. Danach verlangt der Kater immer wieder in die Wohnung zu gehen. Er folgt James auf Schritt und Tritt, also nimmt er ihn mit zu seinem Stammplatz, wo er jeden Tag mit seiner Gitarre steht und Musik macht. In den ersten zwei Stunden, in denen es sich Bob im Gitarrenkoffer bequem gemacht hat, nimmt James so viel ein, wie sonst an einem ganzen Tag. Er merkt, dass das die Anwesenheit des Katers macht, der die Herzen der Vorbeieilenden im Sturm erobert.
Nachdem Bob dann kastriert ist, sieht sich James als vollwertiger Katzenbesitzer und geht in dieser Rolle voll und ganz auf. Dies wirkt sich auch auf sein Leben aus, in dem er es nicht immer leicht hatte. Sein letzter Drogenentzug wird von Bob begleitet und er schafft ihn. Jetzt beginnt ein neues Leben….

Mein Eindruck:

James Bowen erzählt in einfachen Worten sein Leben ab dem Zeitpunkt, als er Bob im Treppenhaus fand und von ihm adoptiert wurde. Durch kurze Rückblicke erfährt man, dass Bowen heroinabhängig war und nun die Ersatzdroge Methadon bekommt. Die Drogensucht steht jedoch nicht an erster Stelle dieses Buches, sondern sein Leben, das er selber als verpfuscht darstellt. Er hat keinen Schulabschluß und keine Ausbildung. Daher ist er nach seinen Worten auf die Einnahmen durch seine Musik angewiesen. Sehr liebevoll beschreibt er sein Zusammenwachsen mit dem roten Kater, der am Anfang so gar nicht in sein Leben passt. Er erklärt, wie er es trotz seines geringen Verdienstes schafft, das Tier behandeln zu lassen und welche Menschen ihm halfen und ihm noch heute zur Seite stehen. Bowen erzählt wie er versucht, für den Kater sein Leben umzukrempeln und wie schwer dies in der heutigen Zeit mit seiner speziellen Vergangenheit ist.
In den Vordergrund stellt er aber immer seine Liebe zu Bob und das bedingungslose Vertrauen, das ihm Bob entgegen bringt.
Bowen schrieb über eine kurze Zeitspanne in seinem Leben, in dem Bob eine große Rolle spielt, nicht die Biografie einer Katze, die man vielleicht aufgrund des Titels erwarten wird.

Mein Fazit:

Die Geschichte eines ungleichen Paares auf dem Weg in eine vielleicht bessere Zukunft, das einen zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken bringt.

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