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Mittwoch, 6. November 2013

Im Jenseits ist die Hölle los - Arto Paasilinna

221 Seiten
BLT
Erschienen im September 2006
ISBN 978-3404922246

Klappentext:

"Mein Tod kam für mich völlig überraschend." So kann es gehen, wenn "Mann" beim Überqueren einer Straße allzu intensiv einer jungen Frau hinterherschaut und von einem Auto erfasst wird. Doch überraschender ist für den soeben verstorbenen Journalisten, dass er fortan als Geist über den Dingen schweben und andere Tote treffen kann. Doch Vorsicht: Kein Geist lebt ewig und Dummheiten bleiben nie ohne Folgen ...

Mein Umriss:

Ein dreissigjähriger finnischer Journalist wird auf dem Heimweg von einem Auto überfahren und stirbt noch an der Unfallstelle. Dass er den Unfall durch seine Unachtsamkeit selbst verschuldete, bleibt nebensächlich.
Er spürt den Aufprall, hört noch was in seinem Kopf knacken und plötzlich steht er neben sich selber und sieht seinen Körper leblos am Straßenrand liegen. Da wird ihm bewusst, dass er tot ist.
Schnell erfährt er, dass zwar sein Körper tot ist, er selber jedoch nicht.
Er begibt sich mit dem Krankenwagen und seinem Körper ins Krankenhaus und von dort soll seine Frau verständigt werden. Jetzt bemerkt er, dass er sich mit Hilfe seiner Gedanken fortbewegen kann. Also begibt er sich nach hause. Dort angekommen beobachtet er erstmal seine Frau bei den Vorbereitungen des Abendessens und auch als sie den Anruf aus dem Krankenhaus bekommt, in dem ihr mitgeteilt wird, dass er einem Unfall zum Opfer fiel.
Schockiert stellt er fest, dass seine Frau ihre Liebe ihm gegenüber nur vorgetäuscht hat und zieht sich zurück.
Zur Trauerfeier jedoch erscheint er auf dem Friedhof und während der Trauerfeier bereut er, niemals seine Schwägerin verführt zu haben….
Auf dem Friedhof lernt er den ehemaligen, verstorbenen Probst kennen, der ihn ins Jenseits einführt und dadurch erschließt sich ihm vieles, das er als Lebender wohl nicht erlebt hätte. Seine Reise führt ihn in den Vatikan, wo er auf der Kuppel des Petersdoms den verstorbenen Pabst Pius IX. kennenlernt, danach reist er zum Mond, wo er auf ein altes russisches Mütterchen trifft, das sich nicht traut, die Rückreise zur Erde allein anzutreten. Er begleitet sie über einen Umweg über Südamerika zurück in ihre russische Heimat.
Wieder zurück in Finnland entdeckt er eine todkranke Frau, in die er sich schwer verliebt. Als Toter kann er sich jedoch nicht zu erkennen geben, also wünscht er sich, dass sie ihre Krankheit nicht überleben wird…..

Mein Eindruck:

Arto Paasilinna spielt mit diesem humorvoll verfassten Roman mit der Fantasie der Leser und vor allem mit deren Fantasien, den eigenen Tod betreffend. Mit einem Zwinkern lässt er den Pabst gestehen, dass dieser viel Falsches predigte und in seinem Herzen der katholischen Kirche schon zu Lebzeiten abgeschworen hatte, sich dazu jedoch nicht bekennen konnte, ohne schwerwiegende Konsequenzen befürchten zu müssen. Der Autor will hier wohl auf eine etwas flapsige Art dem Leser sagen, dass er sein Leben überdenken sollte, denn es kommt doch alles anders als man denkt. Klar hat Paasilinna da genau so wenig Erfahrungen mit dem Tod und was danach kommt gesammelt, wie jeder andere Mensch auf der Erde, aber er zeigt, dass es eben auch schön sein kann. Kein plötzliches Ende, eher ein Aufbruch in andere Gefilde. Er schreibt in einem Humor, den man als ernsthaft bezeichnen könnte. Wer den Einstieg in dieses Buch schafft, dem wird das Schmunzeln bis zur letzten Seite im Gesicht bleiben. Wenn es denn so käme, wäre es gut.

Mein Fazit:

Unbedingt lesenswert für alle, die ihre Fantasie füttern und gleichzeitig herzlich lachen wollen.

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