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Samstag, 29. März 2014

Die chinesische Sängerin - Jamie Ford

368 Seiten
Bloomsbury Berlin
Erscheint am 31.09.2014
ISBN 978-3827011848
Erscheinungsdatum: 31.03.2014

Klappentext:

Seit dem Tag, an dem der leblose Körper seiner Mutter aus dem Haus getragen wurde, lebt William Eng im Waisenhaus. Als er im Kino die schöne Sängerin Willow Frost sieht, ist er überwältigt. Täuschend ähnlich sieht sie seiner Mutter. Entschlossen, den fernen Filmstar aufzuspüren, läuft er fort, schlägt sich auf den Straßen Seattles durch, sucht sie in Theatern und Lichtspielhäusern. Er muss Willow Frost finden. Er muss beweisen, dass sie seine Mutter ist, und endlich erfahren, was damals passierte.
Vor dem Hintergrund der Großen Depression im Seattle der dreißiger Jahre hat Jamie Ford einen berührenden Roman über einen Jungen geschrieben, der nicht aufhört, an die Liebe seiner Mutter zu glauben, der alles wagt, um sie wiederzufinden.

Mein Umriss:

Willam Eng lebt im Waisenhaus. Aus rationellen Gründen wird dort nicht jeder Geburtstag der Kinder gefeiert, sondern alle zusammen an einem einzigen Tag. An diesem Tag dürfen die Jungs auch eine einzige Frage stellen. Die Frage nach ihren Eltern. Selten jedoch erfahren sie die Wahrheit von den Nonnen, die das Sacred-Heart-Waisenhaus mit strenger Hand führen. Auch William will etwas über seine Herkunft erfahren, bekommt jedoch nur eine ausweichende Antwort. Wie an jedem Geburtstag bekommen die Jungen ein paar Cent in die Hand gedrückt und machen einen Ausflug nach Seattle.
Dort entdeckt William ein Plakat über den Auftritt einer Sängerin und ist von da an der festen Überzeugung, dass diese Sängerin seine Mutter ist.
Er flieht ein paar Tage später mit der blinden Waise Charlotte, um sich auf die Suche zu machen. Auf die Suche nach seiner Mutter, seiner Vergangenheit und seiner Geschichte. Allerdings werden die beiden Kinder aufgegriffen und wieder zurück ins Waisenhaus gebracht. Aber nicht bevor sie Liu Song, die chinesische Sängerin getroffen haben, die William aus ihrer Vergangenheit erzählt.
Eine bittere Vergangenheit im Amerika zur Zeit der Rezession, der spanischen Grippe und des Börsencrashes und der Rassentrennung nicht nur nach schwarz und weiß….

Mein Eindruck:

Jamie Ford beschreibt in diesem Roman über einen Waisenjungen auf der Suche nach seiner Mutter und dessen Vergangenheit das Amerika des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, in dem es die Menschen durch die Rezession, die Grippe-Pandemie und den Börsencrash nicht leicht hatten, sich aber durch ihre Ansichten und Vorurteile das Leben noch schwerer machten. Sehr gefühlvoll beschreibt er die Geschichte von Liu Song, deren Mutter in zweiter Ehe mit einem Geschäftsmann alles andere als glücklich ist. Wie sie den Verdacht hegte, dass er sie umgebracht hat, um sich an Liu Song, seiner Stieftochter zu vergehen. Vor allem wie Liu Song ihr Leben, nachdem sie den Stiefvater mit einem Trick aus der Wohnung vertrieben hat, versucht in den Griff zu bekommen. Eine alleinstehende Chinesin mit Kind war der größte Makel, der einer Chinesin damals anhaftete. Da war es noch eher erträglich, dass sie von den weißen Amerikanern wie Menschen zweiter Klasse behandelt wurden. Eindrucksvoll geht Ford auch auf die Entwicklung der Filmindustrie ein, die sich in dieser Zeit mit Riesenschritten entwickelte. Immer wieder beschreibt er, wie an Filmsets und Theatern gearbeitet wurde. Jedoch auch das daraus resultierende Sterben der Musikalienhandlungen, Theater und Stummfilmkinos und immer wieder die Not der Bürger, die keine Arbeit und mit Hunger, Geldmangel und Krankheit zu kämpfen hatten. Er zeigt Liu Songs Kampf gegen den Stiefvater, sowie gegen das Jugendamt und ihre steil ansteigende Karriere als Schauspielerin, die niemals ihren kleinen Sohn vergaß.
Zwei bestehende Handlungsstränge, einer davon bezieht sich auf das Jahr 1934, in dem William aus dem Waisenhaus flieht und seine Geschichte aufzeigt und der andere, der sich mit der Zeit ab 1921 und somit dem Schicksal seiner Mutter beschäftigt, laufen zum Ende hin geschickt ineinander.
Zu keinem Zeitpunkt ist dieses Buch langweilig. Der Autor hält permanent den roten Faden fest und verliert sich nicht in unnötigem Blabla, sodass am Ende eine völlig runde Geschichte daraus wurde, die ich nur als perfekt gelungen bezeichnen kann.

Mein Fazit:

Wer ruhige Töne liebt und auch gerne in vergangene Zeiten eintaucht, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall gönnen

Dienstag, 25. März 2014

Noah - Sebastian Fitzek


560 Seiten
Bastei Lübbe
Erschienen am 20.12.2013
ISBN 978-3785724828

Klappentext:

Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.

Mein Umriss:

Als er zu sich kommt, befindet er sich in einem unterirdischen Bereich der Berliner U-Bahn und kann sich an nichts erinnern. Schmerzen in seiner Schulter lassen ihn erahnen, dass irgend etwas passiert ist das nicht alltäglich ist und woraus ihn der Obdachlose, der sich um ihn kümmerte, wohl gerettet haben mußte. Erschreckend für ihn ist jedoch, dass er sich an absolut nichts erinnern kann. Sogar sein Name ist aus dem Gedächtnis gelöscht. Daher nannte ihn der Obdachlose Noah, nach der Tätowierung die er auf der Handfläche trägt und über die er auch nichts weiß.
Noah belächelt die Marotten seines Retters, zu allem die Quersummen zu errechnen und daraus zu schließen, ob etwas gut oder schlecht für ihn ist. Auch die Begründung, warum er ausgerechnet im Untergrund lebt und nicht versucht, in einem Obdachlosenasyl unter zu kommen. Gewisse Dinge stellen sich im Laufe der Zeit als gar nicht so abwegig heraus. Insbesondere als die beiden nach Noahs Anruf bei einer Zeitung, in der er ein Bild wieder erkannte, ins Hotel Adlon kommen sollte. Dort wird er von den Angestellten erkannt und mit einem ihm unbekannten Namen angesprochen. Als er dann die für ihn reservierte Suite betritt, stürzen die heftigsten Erinnerungsbrocken auf ihn ein. Er glaubt, seinen eigenen Tod zu sehen. Als dann plötzlich Leute auftauchen, die ihn töten wollen beginnt die Flucht ins Ungewisse….

Mein Eindruck:

Mit diesem Thriller zeigt Sebastian Fitzek eine andere, nicht weniger interessante Seite von sich. Nämlich den kritischen Beobachter seiner Umwelt und was mit dieser geschieht. Er ersann zu diesem Roman ein erschreckend realistisches Szenario, das für Leser die ohne Scheuklappen durchs Leben gehen, keineswegs absurd erscheint. Er weist zwar darauf hin, dass das meiste frei erfunden ist, hat aber auch viele Dinge verwendet und eingebaut, wie sie für die zivilisierten Staaten und deren Bürger normal sind. Durch den Blick nach Manila auf eine der größten Müllhalden der jetzigen Zeit, auf der Kinder wie Erwachsene im Müll leben und sich vom Müll ernähren indem sie ihn verkaufen, zeigt er immer wieder, dass es nicht selbstverständlich ist im Wohlstand zu leben. Erschreckend stellt er die Gefahr der Überbevölkerung dar, die schon jetzt ein nicht zu verleugnendes Problem in Bezug auf das ist, was die Erde noch erträgt. In wenigen Jahren werden natürliche Ressourcen aufgebraucht sein, die dem Menschen heute noch das Überleben sichern. Darüber hinaus zeigt Fitzek, dass es unter Umständen ein Leichtes für gewisse Gruppen wäre, die Überbevölkerung mithilfe einer schrecklichen, im Reagenzglas gezüchteten Krankheit zu verhindern. Fitzek hat genau diese Problematik aufgenommen und einen Thriller daraus gemacht, der einen von der ersten bis zur letzten Seite in seinem Bann hält. Zu keinem Zeitpunkt hebt er mahnend den Zeigefinger, aber trotzdem geht dieses Werk so unter die Haut, dass man es nicht einfach als gelesen abhaken kann.

Mein Fazit:

Fitzeks bestes Werk, das einen auch nicht losläßt, wenn man es längst gelesen und zur Seite gelegt hat.

Dienstag, 18. März 2014

Teufelsgrinsen - Annelie Wendeberg

240 Seiten
KiWi-Paperback
Erschienen am 13.02.2014
ISBN 978-3462046434

Klappentext:

In einer Zeit, in der nur Männer an Universitäten zugelassen sind, schneidet sich Anna Kronberg die Haare ab, zieht Hosen an und studiert Medizin.
Als angesehener Arzt gerät sie in das Zentrum einer monströsen Verschwörung und selbst in tödliche Gefahr, der sie nur mithilfe ihres scharfen Verstandes – und dem Beistand von Sherlock Holmes – entkommen kann.

Mein Umriss:

Ende des 19. Jahrhunderts wird London immer wieder von schrecklichen Seuchen heimgesucht. Die Armut in dieser Stadt ist überall bemerkbar. Als ein Choleraopfer tot in der städtischen Wasserversorgung gefunden wird, wird Dr. Anton Kronberg, führender Bakteriologe in England, hinzu gezogen. Schnell wird klar, dass der Mann absichtlich mit den Cholerabakterien infiziert wurde.
Scotland Yard ist nicht sonderlich interessiert an diesem Fall, da begegnet Kronberg dem Detektiv Sherlock Holmes und ermittelt mit ihm zusammen.
Als Holmes hinter Kronbergs Geheimnis kommt, beginnt Anna Kronberg hinter dessen Fassade zu blicken. Zwei ebenbürtige Partner haben sich gefunden, die nun in den Ermittlungsfragen den gleichen Weg beschreiten und sich selber in höchste Gefahr bringen.

Mein Eindruck:

Nein, nie wollte ich ein Buch lesen, in dem Sherlock Holmes vorkommt. Irgendwie reizte es mich dann doch, als mir darüber erzählt wurde. Nein, es wird nicht das letzte Buch mit und über Sherlock Holmes sein. Auch wenn sich die Autorin Annelie Wendeberg hier an einer Figur bediente, die nicht ihrer eigenen Fantasie entsprungen ist, so nimmt man es ihr als Leser nicht übel, ihn ins Geschehen eingebaut zu haben. Das Fachwissen von Anton/Anna Kronberg in Verbindung mit der kriminellen Scharfsichtigkeit von Sherlock Holmes ist hier ein Garant für einen wirklich gelungenen Kriminalfall zum Ende des 19. Jahrhunderts. Wendeberg lässt einen tief in die Welt kurz vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert eintauchen. Durch ihre Detailverliebtheit in Bezug auf die Personen und auch deren Umfeld fühlt man sich dieser Zeit und den Geschehnissen zugehörig und es ist sehr schwer, dieses Buch wieder zur Seite zu legen.
Faszinierend an Autorin und Buch ist auch, dass das Werk ursprünglich in Englisch geschrieben wurde und erst zu einem späteren Zeitpunkt als Übersetzung auf den deutschen Markt kam.
Das Cover ist sehr geheimnisvoll gestaltet, ebenso lässt der Klappentext nicht zu tief blicken. Durch die Kombination aus beidem wird die Neugierde, die auf keinen Fall enttäuscht wird, aus der Reserve gelockt.

Mein Fazit:

Ein nicht alltäglicher Kriminalfall, der einen zu fesseln versteht.

Mittwoch, 12. März 2014

Sebastian Fitzek in der BMW Welt München

Krimifestival 2014 – München – BMW Welt

Sebastian Fitzek liest und erzählt zu seiner Karriere und zu seinem neuen Thriller Noah

09. März 2014, herrlichstes Wetter über der Landeshauptstadt Bayerns. Die BMW Welt wird von der Sonne verwöhnt.
Dieses Wetter begrüßte den Schriftsteller Sebastian Fitzek aufs Herzlichste.

Um 15 Uhr ging es los

Eine Mitarbeiterin der BMW Welt kündigte Sebastian Fitzek mit Lobeshymnen an. Dann betritt er die Bühne….
Von Anfang an bester Laune, gewinnt er bereits in den ersten Minuten die vollste Aufmerksamkeit des Publikums. Er verstand es durch seinen Humor und seine lebendige Ausdrucksweise alle in seinen Bann zu ziehen.
Zu Beginn ließ er das Publikum in seinen Start in sein Berufsleben blicken, den er schlagfertig und humorvoll Revue passieren läßt. Ja, auch ein Sebastian Fitzek kam nicht als Schriftsteller zur Welt und nein, er wollte nie einer werden. Wäre da nicht so manche Stolperschwelle in jungen Jahren gewesen, die ihn in diese Richtung laufen ließ.
Tennisspieler wollte er werden, was ihn jedoch schnell erkennen ließ, dass er keiner derjenigen sein würde, die davon leben könnten. Also strebte er ein Studium als Tierarzt an. Ja, das schaffte er nach seinen eigenen Worten…… 3 Monate. Als er dann ein totes Tier sezieren mußte, war auch das vorbei. Also gründete er eine Band und versteckte sich hinter dem Schlagzeug…. Ob es am Bandnamen lag, oder allgemein an der Kunst der Band, darüber schweigt er sich aus. Die Band trug übrigens den Namen Fitzekk. Das zweite k sollte wohl das Additiv im Super Plus sein. Sollte, war aber nicht.
Irgendwann kam er dahinter, dass er einen eher seltenen Namen trägt und wurde dahingehend auch noch unterstützt, indem ihm gesagt wurde, dass er mit so einem Namen nur Schriftsteller werden könnte.
Auch dieser Weg war nicht ganz ohne Hürden, aber von Anfang an vielversprechend. Die Erzählungen über die ersten Lesungen mit 5 Teilnehmern, niedrigen Auflagen und das Umsortieren in den Buchläden trieben den Zuhörern die Lachtränen in die Augen. Namen wollte er nicht nennen, aber wenn es alle machen, warum nicht auch Sebastian Fitzek?

Wie kommt er nur immer wieder auf die Ideen zu seinen Thrillern?
Auch das erzählt er mehr oder weniger ausführlich. Er beobachtet die Menschen und alltäglichen Begebenheiten und so könnte sogar ein bei ihm für Nachbarn hinterlegtes Paket Stoff für einen nervenzerreissenden Thriller werden. Ebenso der Baumpilz, der seinem Wirt alles Lebensnotwengige entzieht, das dieser zum Überleben benötigt und an diesem Pilz stirbt
.
Zu Noah trug er ein Jahr lang alles an Informationen zusammen, das er benötigte, um dieses Buch zu beginnen. Es ist das erste Buch, dessen Handlung auf internationaler Ebene spielt und die allgegenwärtigen Umweltprobleme, wie Überbevölkerung genauer unter die Lupe nimmt. Immer wieder stellt sich Fitzek die Frage, wie viel ist zu viel.
In seiner Lesung trägt er Passagen vor, die nicht zu viel vom Buch verraten, sodass man auf jeden Fall gespannt ist, was einem dieses Werk beschert.
Dass Fitzek der absolute Vater ist, damit hält er nicht hinter dem Berg, als er über die dramatische Geburt seines jüngsten Sohnes Felix erzählt, der 11 Wochen zu früh im Juni 2013 das Licht der Welt erblickte. Auch, dass er seinen Kindern abends, so oft es geht, eine „Schichte“ vorliest.
Dazu jedoch bittet ihn seine Frau irgendwann, doch bitte die Geschichten sorgfältiger auszuwählen, nachdem Tochter Lotte in der Küche zu ihrer Mutter sagte „Ich hab ein hartes Messer, Mama ich muss dich töten“. Dass die Kleine dies aus dem Zusammenhang aus „Die Schöne und das Biest“ gerissen hat, konnte Fitzeks Frau nicht ahnen.

Zwischen diesen Abschnitten aus seinem Leben findet er immer eine gelungene Überleitung, um in wunderbarer Art und Weise, diverse Kapitel seines Buches zum Leben zu erwecken.

Mein Fazit:

Trotz der Vielzahl der Geschichten und Anekdoten hat man immer noch das Gefühl, dass Sebastian Fitzek noch lange nicht fertig ist, aus seinem Leben zu erzählen. Daher war es für mich bestimmt nicht die letzte Veranstaltung mit diesem tollen Schriftsteller, die ich besuchte.

 Hervorragendes Bühnenbild
 Sebastian Fitzek in voller Fahrt
 Noah ist das erste Buch von Fitzek, dessen Handlung auf internationaler Ebene stattfindet
 Hat jemand das FB-Profil gehackt? Bööööse Kollegen
 Wie kommt er immer wieder auf seine Ideen?
 Felix im Juni 2013 - 11 Wochen zu früh
 Felix 3 Monate später
Ob Felix in die Fussstapfen seines Vaters tritt?
 Das kommt davon, wenn man „Die Schöne und das Biest“ zu sehr ausschmückt
 Auch nach dem Vortragsmarathon nach Stunden noch bester Laune

Vielen Dank für diesen tollen Nachmittag

Dornentöchter - Josephine Pennicott

416 Seiten
Weltbild Verlag
Erschienen 2013
ISBN 978-3863656744

Klappentext:

Ein verwunschenes Cottage.
Eine schicksalhafte Begegnung.
Ein lang gehütetes Familiengeheimnis.

Als Sadie in das alte Cottage ihrer Familie in Tasmanien zieht, hofft sie auf einen Neubeginn. Doch das schöne Haus hat ein Geheimnis. Vor Jahrzehnten starb dort Sadies Großmutter auf mysteriöse Weise. Ist die Zeit reif, das Rätsel zu lösen? Über Generationen hinweg hat die Familie geschwiegen, nun will Sadie die Wahrheit ans Licht bringen. Sie dringt tief in die Vergangenheit ein und kommt dabei auch ihrem Traum von einem Leben voller Liebe und Vertrauen näher.

Mein Umriss:

Nach der Trennung von ihrem Mann beschließt Sadie, mit ihrer an Magersucht erkrankten Tochter in das Cottage ihrer Großmutter Pearl, nach Tasmanien zu ziehen. Dort lernt sie gleich am ersten Tag ihre Tante Thomasina kennen, die eine Hütte auf dem Grundstück von Poet´s Cottage bewohnt.
Schon in den ersten Tagen nehmen Bewohner des Ortes Pencubitt Kontakt zu Sadie auf. Mitunter auch Birdie, eine frühere Freundin ihrer Großmutter, die ihr ein Manuskript überläßt, nachdem ihr Sadie erzählte, dass sie hinter das Geheimnis des Todes ihrer Großmutter kommen will. Diese wurde im Jahr 1936 im Keller von Poet´s Cottage ermordet aufgefunden.
Sadie liest sich nun in das Leben von Pearl ein und staunt nicht schlecht, wie unkonventionell diese Frau lebte. Auch wenn sie den Ruf einer Lebedame hatte, so scharte sie doch immer viele Leute um sich. Weniger schön ist sie darin als Rabenmutter dargestellt. Dass Thomasina nicht über ihre Kindheit sprechen will, ist Sadie unverständlich und macht sich somit auf eigene Faust auf die Suche nach dem Wie und Warum.

Mein Eindruck:

Eine Familiensaga? Ein Kriminalroman?
Irgendwie seh ich nichts von beiden in diesem Buch. Eher langweilig dahinplätschernd wird die Ankunft von Sadie und Betty in Tasmanien und im weiteren Verlauf die Lebensgeschichte ihrer Großmutter dargestellt. Stark werden deren schlechten Qualitäten als Mutter, die ihre Tochter Thomasina regelrecht mit ihren Launen qält, dargestellt. Auch die Eskapaden von Pearl, die schlussendlich dazu führten, dass ihr Mann die Flucht antrat und fortan sein Leben mit Birdie teilte, bleiben nicht außer acht. Recht nebensächlich geht Josephine Pennicott auf das eigentliche Thema, den Mord an Pearl und dessen Aufklärung, ein.  Recht langatmig geschrieben, herrscht beim Lesen gähnende Langeweile. Irgendwann war ich einfach nicht mehr bereit, dieses Buch an dem das Cover noch das schönste ist, weiter zu lesen.
Mag sein, dass es für manche eine schöne Familiensaga mit kriminellem Hintergrund ist, ich hab das Buch nach 170 Seiten abgebrochen, weil es einfach zu viele gibt, die erheblich besser, mitreissender und spannender sind.

Mein Fazit:

Dieses Buch zu Ende zu lesen wäre vergeudete Zeit gewesen

Sonntag, 2. März 2014

Ich wünschte, ich könnte dich hassen - Lucy Christopher

367 Seiten
Erfahrungen, Schicksale
Weltbild Verlag
Erschienen 2012
ISBN 978-3551520081

Klappentext:

Die Geschichte einer Entführung – sensibel, verstörend, dramatisch

Du hast mich zuerst gesehen. Auf dem Flughafen, an jenem Tag im August. Dein intensiver Blick, noch nie hat mich jemand so angeschaut. Ich hab dir vertraut. Dann hast Du mich entführt. Raus aus meinem Leben, weg von allem was ich kannte. Hinein ins Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr. Du hast geglaubt, dass ich mich in dich verliebe. Und dort im Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr hab ich mich in dich verliebt. Doch ich wünschte, ich könnte dich hassen.

Mein Umriss:

Flughafen Bangkok. Während der Wartezeit auf den Anschlussflug mit ihren Eltern begegnet die sechzehnjährige Gemma einem jungen Mann, der sie auf einen Kaffee einlädt.
Tyler McFarlane schwebt aber anderes als nur diese Einladung mit Gemma vor. Er entführt das Mädchen, dem er Drogen in den Kaffee schmuggelte, nach Australien.
Mitten in der Wüste erwacht Gemma, in einer Holzhütte aus ihrem Drogenschlaf. Tylor erklärt ihr, die Entführung damit, dass sie sowieso lieber nach Australien wollte, als mit ihren Eltern weiter nach Vietnam zu reisen.
Obwohl sie von ihrem Entführer gut behandelt wird, steht Gemma Todesängste aus, sobald er in ihre Nähe kommt. Mehrere Fluchtversuche scheitern kläglich. Und auf ihrem letzten Versuch  bringt sie sich sogar selbst in Lebensgefahr. Tylor findet sie rechtzeitig und rettet ihr damit das Leben. Als Gemma dann endlich Vertrauen fasst, blickt sie dem Tod wieder ins Auge und Ty fasst eine Entscheidung, die das Leben beider gravierend ändert…..

Mein Eindruck:

Lucy Christopher schrieb diesen Roman in Briefform aus der Sicht des Entführungsopfers Gemma Toombs. Sie lässt die knapp fünf Wochen andauernde Gefangenschaft Gemmas in diesem Brief an ihren Entführer nochmals aufleben.
Sehr gut nachvollziehbar erzählt sie den Ablauf der Entführung und auch das Leben in der australischen Wüste, aus der es kein Entkommen gibt.
Es handelt sich hier zwar um einen Roman, aber dieser ist so realitätsnah geschrieben, dass man bald vergisst, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt. Die Autorin verfasste diesen Brief an den Entführer so wie es eine sechzehnjährige auch tun würde. So ungestüm und ängstlich wie man es von einem Mädchen in dem Alter erwartet, beschreibt sie insbesondere die Fluchtsequenzen, während denen man als Leser mitfiebert, als stünde man daneben.

Mein Fazit:

Die faszinierende Landschaft Australiens gepaart mit einer dramatischen Handlung ergab eine spannende Abrechnung in Tagebuchform.