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Dienstag, 25. März 2014

Noah - Sebastian Fitzek


560 Seiten
Bastei Lübbe
Erschienen am 20.12.2013
ISBN 978-3785724828

Klappentext:

Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.

Mein Umriss:

Als er zu sich kommt, befindet er sich in einem unterirdischen Bereich der Berliner U-Bahn und kann sich an nichts erinnern. Schmerzen in seiner Schulter lassen ihn erahnen, dass irgend etwas passiert ist das nicht alltäglich ist und woraus ihn der Obdachlose, der sich um ihn kümmerte, wohl gerettet haben mußte. Erschreckend für ihn ist jedoch, dass er sich an absolut nichts erinnern kann. Sogar sein Name ist aus dem Gedächtnis gelöscht. Daher nannte ihn der Obdachlose Noah, nach der Tätowierung die er auf der Handfläche trägt und über die er auch nichts weiß.
Noah belächelt die Marotten seines Retters, zu allem die Quersummen zu errechnen und daraus zu schließen, ob etwas gut oder schlecht für ihn ist. Auch die Begründung, warum er ausgerechnet im Untergrund lebt und nicht versucht, in einem Obdachlosenasyl unter zu kommen. Gewisse Dinge stellen sich im Laufe der Zeit als gar nicht so abwegig heraus. Insbesondere als die beiden nach Noahs Anruf bei einer Zeitung, in der er ein Bild wieder erkannte, ins Hotel Adlon kommen sollte. Dort wird er von den Angestellten erkannt und mit einem ihm unbekannten Namen angesprochen. Als er dann die für ihn reservierte Suite betritt, stürzen die heftigsten Erinnerungsbrocken auf ihn ein. Er glaubt, seinen eigenen Tod zu sehen. Als dann plötzlich Leute auftauchen, die ihn töten wollen beginnt die Flucht ins Ungewisse….

Mein Eindruck:

Mit diesem Thriller zeigt Sebastian Fitzek eine andere, nicht weniger interessante Seite von sich. Nämlich den kritischen Beobachter seiner Umwelt und was mit dieser geschieht. Er ersann zu diesem Roman ein erschreckend realistisches Szenario, das für Leser die ohne Scheuklappen durchs Leben gehen, keineswegs absurd erscheint. Er weist zwar darauf hin, dass das meiste frei erfunden ist, hat aber auch viele Dinge verwendet und eingebaut, wie sie für die zivilisierten Staaten und deren Bürger normal sind. Durch den Blick nach Manila auf eine der größten Müllhalden der jetzigen Zeit, auf der Kinder wie Erwachsene im Müll leben und sich vom Müll ernähren indem sie ihn verkaufen, zeigt er immer wieder, dass es nicht selbstverständlich ist im Wohlstand zu leben. Erschreckend stellt er die Gefahr der Überbevölkerung dar, die schon jetzt ein nicht zu verleugnendes Problem in Bezug auf das ist, was die Erde noch erträgt. In wenigen Jahren werden natürliche Ressourcen aufgebraucht sein, die dem Menschen heute noch das Überleben sichern. Darüber hinaus zeigt Fitzek, dass es unter Umständen ein Leichtes für gewisse Gruppen wäre, die Überbevölkerung mithilfe einer schrecklichen, im Reagenzglas gezüchteten Krankheit zu verhindern. Fitzek hat genau diese Problematik aufgenommen und einen Thriller daraus gemacht, der einen von der ersten bis zur letzten Seite in seinem Bann hält. Zu keinem Zeitpunkt hebt er mahnend den Zeigefinger, aber trotzdem geht dieses Werk so unter die Haut, dass man es nicht einfach als gelesen abhaken kann.

Mein Fazit:

Fitzeks bestes Werk, das einen auch nicht losläßt, wenn man es längst gelesen und zur Seite gelegt hat.

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