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Donnerstag, 19. März 2015

Treibsand: Stettner & Moretti - Volker Dützer


436 Seiten
Bookshouse
Erschienen am 16. Januar 2015
ISBN 978-9963527274

Klappentext:

So hatte sich die Trickdiebin Sammy den Abend nicht vorgestellt. Mit einem Dutzend geklauter Kreditkarten in der Tasche beobachtet sie unfreiwillig einen Mord. Ihre clevere Idee, ihr Wissen in einen Haufen Geld zu verwandeln, erweist sich als tödlicher Bumerang. Oder soll sie der Polizei wirklich erzählen, dass der Chef der Mordkommission eine Leiche in einem alten Töpferbrennofen verschwinden ließ? Sammy bleibt nur eine Chance: Sie muss den jungen Mordermittler Mario Moretti davon überzeugen, dass ihr ausgerechnet aus den Reihen der Polizei Gefahr droht. Moretti vertraut Sammy seinem ehemaligen Kollegen Jan Stettner an, der sich seine Brötchen inzwischen als Privatdetektiv verdient und mal wieder dringend Geld braucht. Hals über Kopf schlittert Stettner in seinen ersten Fall …

Mein Umriss:

Nachdem in der Basaltgrube ein Förderturm explodierte und dabei zwei Menschen ihr Leben verlieren, nimmt das Leben von Jan Stettner eine Wende. Er sattelt auf Privatdetektiv um und hat schnell seinen ersten Fall, der ihn an seine Grenzen zu bringen droht.
Trickdiebin Sammy ergaunert auf einer Geburtstagsfeier zahlreiche Kreditkarten, die sie in bare Münze umwandeln will. Dass ihr jemand auf der Spur ist, wird ihr schnell klar, nur dass ihr Leben gefährdet ist, merkt sie erst als es schon fast zu spät ist. Im Krankenhaus bietet ihr Stettner seine Hilfe als Privatdetektiv an und als eben dort ein Mordversuch auf sie verübt wird, wird es richtig ernst…

Mein Eindruck:

Zuerst war ich der Meinung, es handelte sich mit Treibsand: Stettner & Moretti um einen typischen Provinzkrimi. Aber weit gefehlt, denn in Provinzkrimis werden meist wahre Orte ins Geschehen mit eingebunden. Volker C. Dützer ließ bei den Örtlichkeiten, ebenso wie den in die Handlung eingebundenen Personen, seiner Fantasie freien Lauf. Trotzdem kann man sich die Gegend, in der dieser Krimi spielt, sehr gut vorstellen. Leider spielte ihm seine Fantasie einen recht heftigen Streich, denn auch wenn er es sich vielleicht wünschen würde, aber es gibt keine 1.000 Euroscheine. Der größte bzw. wertigste Schein ist der 500 Euroschein. Also ist es nicht möglich, wie auf Seite 131 erwähnt, Kokain mit solch einem Tausender zu konsumieren. Ebenso wird man vergeblich nach einem Koffer voller Tausender suchen, oder diese in ihm vorfinden.
Dützer steigt in den Roman mit einer kleinen Katastrophe für die Umgebung um Bad Ems ein und entführt den Leser im Anschluss auf eine Geburtstagsparty, wie sie protziger nicht sein kann. Auf dieser Party wirft der Autor einen Köder aus, der den Leser mit Erfolg am Ball hält. Dass es ein Mordopfer gibt ist klar, wie es getötet wurde ebenfalls, aber warum und was hat die Dorfgemeinschaft damit zu tun und wer ist der tatsächliche Mörder und warum müssen so viele andere sterben?
Im Zuge der Aufklärungsarbeit lässt er immer wieder kleine Hinweise einfließen, die einen jedoch immer wieder in die falsche Richtung laufen. Dieses Verwirrspiel zieht sich durch das ganze Buch, bis es zu einem Showdown kommt, der sich über gut 50 Seiten zieht und keine Sekunde dieser 50 Seiten langweilig wird. Wer hier als Leser nicht atemlos aus der Geschichte raus geht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Eine lockere und zugleich rasante Schreibweise hetzt den Leser von Kapitel zu Kapitel, immer wieder neue Hinweise verführen dazu, Vermutungen anzustellen und obwohl das Ende dann doch nicht so überraschend ist, empfindet man es doch als solches.

Mein Fazit:

Ein rundherum gelungener Kriminalroman um Korruption, Geldgier und die Macht über Mitmenschen, den ich jedem Krimifan guten Gewissens empfehlen kann.

Danksagung:

Mein Dank geht an den Bookshouse-Verlag, der mir diese Buch zur Rezension zur Verfügung stellte und mir auch ermöglichte, das Cover in Verbindung mit meiner Rezension zu veröffentlichen.

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