Freitag, 28. Oktober 2011
Als ich vom Himmel fiel - Juliane Koepcke
304 Seiten
Malik
Auflage: 8 (März 2011)
ISBN: 978-3890293899
Klappentext:
»Für mich war der Dschungel nie eine grüne Hölle, sondern der Ort, der mich am Leben hielt.« Es sollte der Beginn der Weihnachtsferien sein – und endete für 91 Menschen mit dem Tod: Flug 508, der am 24. Dezember 1971 über dem peruanischen Regenwald abstürzte. Nur die damals 17-jährige Juliane, die neben ihrer Mutter in der Maschine saß, überlebte. Zwei Jahre hatte Juliane mit ihren Eltern im Dschungel gelebt und alles über den Urwald gelernt. Mitreißend erzählt sie jetzt erstmals ihre eigene Geschichte: von dem Paradies ihrer Kindheit unter lauter Tieren. Davon, wie der tropische Regenwald für sie zur Schule des Überlebens wurde. Und wie sie heute als Biologin und engagierte Umweltschützerin hilft, dieses Wildreservat zu bewahren.
Mein Umriss:
Juliane Koepcke, geboren in Peru, verlebt eine glückliche Kindheit an der Seite ihrer Eltern in Lima und Miraflores. In Miraflores lebten sie im Humboldt-Haus, einem Haus für durchreisende Wissenschaftler, das leider nicht bis in die heutige Zeit erhalten werden konnte. Als Juliane mit 14 Jahren mit ihren Eltern in den Regenwald nach Panguana ziehen soll, ist sie erstmal nicht begeistert, ihre Freundinnen und die Schule und vor allem ihre gewohnte Umgebung zu verlassen.
In Panguana angekommen, lebt sie sich jedoch schnell ein und ist begeistert von den Forschungsarbeiten ihrer Eltern. Am Anfang wird das Mädchen im Urwald von ihren Eltern privat unterrichtet, aber um ihren Abschluss machen zu können, soll sie mit 15 wieder zurück nach Lima. Dort bei Freunden untergebracht schafft sie ihren Abschluß und beschließt daraufhin, auch ihr Abitur machen zu wollen um später studieren zu können.
Am 23.12.71 wollte sie unbedingt noch an der Schulabschlußfeier teilnehmen und überredet ihre Mutter, einen Tag später nach Panguana aufzubrechen. Die Fluggesellschaft LANSA genoss einen sehr schlechten Ruf aufgrund zurückliegender Flugzeugabstürze. Aber Mutter und Tochter bekommen keinen Flug mit einer anderen Gesellschaft. Das Flugzeug stürzt im Gewitter ab. Juliane erlangt schwer verletzt ihr Bewusstsein und kann sich nur bruchstückhaft erinnern, was geschehen sein muss. Auf der Suche nach ihrer Mutter stößt sie auf keine weiteren Überlebenden und macht sich zunutze, was ihr ihre Eltern von Kindesbeinen an beigebracht hatten. Nur so entkommt sie dem Dschungel und wird nach 11 Tagen von Holzfällern gefunden….
Mein Eindruck:
Die Biografie einer Frau, wie sie bewegter nicht sein kann. Die beschwerliche Reise des Vaters nach Peru, die Ankunft der Mutter, die aus Liebe zu diesem Mann bis ans Ende der Welt gelaufen wäre und sich in diesem fernen Land ein Leben mit ihrer großen Liebe aufbaut. Beide Zoologen, beide der Umwelt verschrieben, leben sie ihren Traum.
Juliane Koepcke erzählt ihre Geschichte sehr genau und äußerst lebhaft, sodass sich jeder Leser in diese Frau und deren Erlebnisse hineinversetzen kann. Sie erzählt über ihre Freundschaften, ihre Eltern, ihre Tiere, über das was ihr ihre Eltern beibrachten und über ihre Gefühle. Sie erzählt keineswegs mitleidheischend oder reisserisch. Das schaffte sie wohl, weil sie dieses Buch erst Jahrzehnte nach ihrem einschneidendsten Erlebnis schrieb.
Etwas störend auf mich wirkte nur der spannungsgeladene Klappentext, der erstmal darauf schließen lässt, dass es hier rein um den Absturz und ihre 11tägige Odyssee durch den Regenwald geht. Aber es geht um mehr…. Und zwar um den Traum ihrer Eltern, den Juliane bis zum heutigen Tag weiterlebt und realisiert.
Mein Fazit:
Eine rundum interessante und tiefgreifende Biografie einer Frau, die niemals aufgab.
Über diese Frau wurde schon viel geschrieben, aber das ist wohl die ehrlichste und offenste Biografie von Juliane Koepcke und die kann ich im Gegensatz zu den anderen Dingen die über die beschriebene Flugzeugkatastrophe geschrieben wurden, jederzeit guten Gewissens empfehlen.
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