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Freitag, 30. November 2012

Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

464 Seiten
Ullstein
Erschienen am 15. März 2012
ISBN 978-3550088742

Klappentext:

Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.

Mein Umriss:

Zwei verfeindete Magier schicken ihre Kinder in einen unerbittlichen Kampf, aus dem nur der Sieger lebend hervorgehen kann. Celia Bowen, von ihrem Vater ab dem sechsten Lebensjahr in die Welt der Magie und Zauberei gezwungen, soll diese bis zur Perfektion erlernen. Egal ob das Kind Schmerzen leidet die ihm sein Vater zufügt, ihrem Vater kommt es nur auf ihren Sieg an. Marco Alisdair im Alter von zehn Jahren adoptiert, wird von seinem Vater auf das gleiche Ziel, wenn auch nicht so brutal, hin gedrillt.
Es geschieht, was nie geschehen durfte. Die beiden lernen einander kennen, finden heraus, dass sie diejenigen sind, die gegeneinander im Auftrag ihrer Väter an einem tödlichen Wettkampf teilnehmen sollen und Treffen eine folgenschwere Entscheidung.
Durch diese Entscheidung droht dem Cirque des Rêves das Ende.
Können sie ihre Liebe leben, ohne dass der Zirkus Schaden nimmt und keiner der beiden sterben muss? Oder ist es das Ende des das endgültige Ende des Cirque des Rêves?
Hier mehr zu verraten wäre nicht fair, also belasse ich es bei diesem Häppchen.

Mein Eindruck:

Zirkus der Träume ist ein Buch zum Träumen. Zum Träumen von fantastischen Zaubertricks, faszinierenden Magier und einem Zirkus, der in seiner Vielfalt ein unendliches Programm bietet.
Besonders faszinierend stellt Erin Morgenstern den Zirkusaufbau mit seinen unzähligen Zelten, in denen jedes allein schon für sich perfekt ist. Ebenso beschreibt sie die Mitternachtstreffen der Zirkusleute und insbesondere da geht sie äußerst intensiv auf jede einzelne Person ein, sodass diese dem Leser zum Greifen nahe kommt. Etwas verwirrend empfand ich die sprunghaften Wechsel der Zeiten, wobei sich diese Verwirrung erst recht spät als genialer Schachzug herausstellt.
Ein mystischer Roman, der einen zum Träumen bringt und das Kopfkino nicht mehr stoppen lässt.

Mein Fazit:

Wer nur ein klein wenig was für Mystik übrig hat, sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen.

Freitag, 23. November 2012

Frostfluch - Jennifer Estep

416 Seiten
Ivi
Erschienen am 20. August 2012
ISBN 978-3492702485

Klappentext:

Gwen Frost lebt. Noch. Denn die Schnitter des Chaos haben es auf sie abgesehen. Und deshalb muss Gwen an der Mythos Academy kämpfen lernen. Ihr Lehrer: der attraktive Logan Quinn, in den Gwen heimlich verliebt ist. Die Komplikationen sind allerdings vorprogrammiert, denn der Spartaner hat ihr bereits zu Anfang des Schuljahres das Herz gebrochen. Ein Skiausflug bietet ihr endlich die willkommene Abwechslung vom harten Training - dort lernt sie den umwerfenden Preston kennen. Bald wird jedoch klar, dass Gwen ganz andere Sorgen hat: Die Feinde der Mythos Academy sind ihr auch außerhalb des Campus auf den Fersen und setzen alles daran, Gwen zu töten. Und zu allem Überfluss scheint auch Preston nicht der zu sein, für den sie ihn hält …

Mein Umriss:

Durch das Geheimnis das Gwen Frost im ersten Teil lüftete, sehen Professor Metis, Nickamedes und Trainer Ajax die Notwendigkeit, dass Gwen nun in die Künste des Kämpfens und Überlebens trainiert werden muss.
Der Winterkarneval steht an und die ganze Schule freut sich schon Tage vorher. Alle sind aufgeregt, nur Gwen hat gar keine Lust nach Powder zu fahren und dort auf Parties zu gehen und auf Skiern die Pisten unsicher zu machen. Ihre Freundin Daphne und deren Freund können sie jedoch davon überzeugen, doch mitzukommen.
Sie lernt Preston kennen, in ihren Augen einen Traumjungen, in den sie sich schnell verliebt und ihm nahe sein möchte. Als sie sich von einem Fenriswolf bedroht fühlt und mit ihm auch noch in eine Lawine gerät, spitzt sich die Situation für Gwen dramatisch zu. Sie ist nunmehr gezwungen um ihr Leben zu kämpfen, als sie herausfindet, dass Preston nicht der ist, der er vorzugeben scheint. Nicht nur, dass sie harte Prüfungen überstehen muss, nein sie findet auch noch die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter heraus. Über dieser Wahrheit droht Gwen zu verzweifeln….

Mein Eindruck:

Jennifer Estep hätte sich in diesem Buch viele Seiten sparen können, in denen sie in der Art, die ich in einem Jugendbuch unpassend finde, über die ersten Erfahrungen Jugendlicher mit dem anderen Geschlecht schreibt. Es wäre möglich gewesen, dafür bessere, weniger schlüpfrige Bezeichnungen zu finden. Sie hat dies ja beim ersten Kuss zwischen Logan und Gwen auch geschafft. Eifersucht und daraus resultierende Sprüche, die teilweise unter die Gürtellinie schlagen, sollten nicht in der Art und Weise in einem Jugendbuch stehen, wenn dieses auch in dieses Genre eingeordnet ist.
120 Seiten weniger, dafür den Rest so wie er ist und es wäre wirklich ein packendes Mysterybuch, das man auch als Erwachsener gerne liest. Die Handlung ist streckenweise auch hier sehr an die Harry Potter Bücher angelehnt, wenn auch mit anderen Personen und nicht mit Monstern, sondern Göttern und deren menschlichen Gehilfen.
Eine an sich gute Story, die einiger Nachbesserung bedürfte, aber trotzdem noch so gut lesbar ist, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe.
Ein Buch, das flüssig zu lesen ist und sich teils einer sehr einfachen Sprache bedient.

Mein Fazit:

Zur Entspannung und zum Abschalten geeignet, aber nicht besonders anspruchsvoll.

Samstag, 17. November 2012

Frostkuss - Jennifer Estep

400 Seiten
Ivi
Erschienen am 12. März 2012
ISBN 978-3492702492

Klappentext:

Sie sind die Nachkommen sagenhafter Kämpfer wie Spartaner, Amazonen oder Walküren und verfügen über magische Kräfte. Auf der Mythos Academy lernen sie, mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie richtig einzusetzen.
Im Mittelpunkt der Serie steht die 17-jährige Gwen Frost, die über ein außergewöhnliches Talent verfügt: Sie besitzt die »Gypsy-Gabe« – bei der eine einzige Berührung ausreicht, um alles über einen Gegenstand oder einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber was Gwen nicht weiß: Die Studenten werden dort ausgebildet, um gegen den finsteren Gott Loki zu kämpfen. Und obwohl sie der Meinung ist, an der Mythos Academy nichts verloren zu haben, erkennt Gwen bald, dass sie viel stärker ist als gedacht und all ihre Fähigkeiten brauchen wird, um gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen.

Mein Umriss:

Gwen Frost verliert auf dramatische Weise ihre Mutter und lebt nun bei ihrer Großmutter, als eines Tages Professor Metis vor der Tür steht und erklärt, dass es Zeit wäre, dass Gwen nun auf die Mythos Academy geht. Diese Schule wird von Jugendlichen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten besucht. Sie sind Amazonen, Walküren, Spartaner und verfügen über magische Kräfte und sind jeweils einem bestimmten Gott der Antike zugeordnet, für den sie irgendwann in den Kampf gegen Gott Loki ziehen sollen. Auf Mythos sollen sie ihre Geschichte kennenlernen, sowie den Umgang mit ihren Fähigkeiten im Leben und in Kampfsituationen. Als Gwen nach Mythos kommt sieht sie sich als totale Aussenseiterin. Sie kommt nicht aus reichem Haus, trägt keine Designerklamotten und verfügt auch nicht über unbegrenzt Geld. Was sie mitbringt, ist ein Einserschnitt, den sie auf der normalen Highschool inne hatte. Sie wird an der Schule nicht beachtet und auch nirgends in Aktivitäten ausserhalb des Schulalltages mit einbezogen. Gwen arbeitet neben der Schule in der Bibliothek der Altertümer, um ihre Großmutter etwas unterstützen zu können.
Als in der Bibliothek ein Mord geschieht, ist Gwen in unmittelbarer Nähe. Allerdings kann sie, als sie Jasmine das Mordopfer findet, keine Schwingungen feststellen, die sie darauf hinweisen was geschehen ist und warum Jasmine sterben mußte. Auch ist sie am nächsten Tag wie vor den Kopf gestossen, als sie bemerkt, dass scheinbar niemand an der Schule um das ermordete Mädchen trauert. Sie recherchiert auf eigene Faust und lüftet ein Geheimnis, das ihr zum Verhängnis werden kann…..

Mein Eindruck:

Ein überraschend gut geschriebenes Jugendbuch, in dem der jugendliche Leser nicht gehätschelt und gelehrmeistert wird. Nein, er wird hier in ein Geschehen aufgenommen, das ihn nicht mehr loslässt. Eine relativ einfache Schreibweise lässt einen recht schnell durchs Geschehen fliegen und macht es dem Leser leicht, sich in das Gelesene einzuleben.
Die Autorin schreibt, dass sie auf die Idee zu diesem Jugendroman durch den Film Kampf der Titanen kam. Mich erinnerte vieles erstmal an die Harry-Potter-Reihe. Denn auch dort war sich der Hauptprotagonist nicht ganz darüber im Klaren, dass er besondere Fähigkeiten hat, auch bei ihm stand irgendwann ein Abgeordneter der Schule vor der Tür, um ihm mitzuteilen, dass er die ab sofort besuchen werde und dort lernen würde, seine Zauberkräfte so einzusetzen, dass er niemandem Schaden zufügt. Und ebenso handelt es sich bei Mythos um ein Internat für die Jugendlichen mit eben diesen Fähigkeiten.
Auch erste Annäherungsversuche und kleine Liebe bleiben nicht unerwähnt. Als störend empfand ich jedoch einige Sätze in Bezug auf Liebe und Sexualität, die eher in die Schmuddelecke passen würden, als in ein Jugendbuch. Im Grossen und Ganzen locker leichte Lektüre nicht nur für Jugendliche.

Mein Fazit:

Lesestoff zum Abschalten und Entspannen. Nicht hoch anspruchsvoll aber trotzdem lesenswert.

Montag, 12. November 2012

Gier - Arne Dahl

512 Seiten
Piper
Erschienen am 27. Februar 2012-11-11
ISBN 9783492053051

Klappentext:

Während des G9-Gipfels in London werden zwei Menschen auf bestialische Weise ermordet. Sterbend flüstert eines der Opfer rätselhafte Worte – sind sie der Schlüssel zu einem alle Dimensionen sprengenden Verbrechen? Der erste Fall für die geheimen Ermittler vom Europol-Team. Aus seinem Mund ergießt sich ein Schwall Blut. Es ist kaum zu verstehen, was der junge Chinese flüstert. Nur dass seine letzten Worte von entscheidender Bedeutung sind, ist den Polizisten instinktiv klar. Kurz darauf wird in einem Waldstück bei London eine weitere schrecklich zugerichtete Leiche gefunden – das geheime Europol-Team beginnt zu ermitteln. Was treibt die Drahtzieher der beiden Morde an? Europol tappt im Dunkeln. Nur eines wird den Ermittlern immer klarer: Die Dimension dieser Verbrechen lässt selbst den Erfahrensten unter ihnen den Atem stocken. Brisant, packend und so erschreckend realistisch, dass Sie die Nachrichten in Zukunft mit anderen Augen sehen werden.

Mein Umriss:

Die Welt am Scheidepunkt. Weltwirtschaftskrise, Finanzkrise usw.
Unter diesen Voraussetzungen findet der G9-Gipfel statt. Mehrere Demonstration laufen zu einer zusammen. Geheime Ermittler von Europol sind in der Stadt. Ein chinesischer Staatsbürger wird von einem Auto angefahren. Der Beobachter versucht zu helfen, kommt aber zu spät. Das Unfallopfer will ihm was mitteilen…..

Mein Eindruck:

Wäre auf dem Cover Politkrimi oder Politthriller gestanden, hätte ich die Finger von diesem Buch gelassen, oder wäre mit anderen Erwartungen daran gegangen. So wurde ich erstmal von politischen Gegebenheiten regelrecht erschlagen. Bereits auf Seite 20 war ich genervt, weil der Autor in einer dahinplätschernden Art und Weise schreibt, die einem Thriller nicht gerecht wird. Es ist ok, wenn erklärt wird um welche Weltpolitischen Ereignisse sich das Gipfeltreffen dreht, aber dabei sollte der Autor nicht die eigentliche Handlung aus dem Blick verlieren. Irgendwie hatte ich bis Seite 60 das Gefühl, dass hier irgendetwas einfach nicht passen kann, denn was hat der Gipfel mit dem Unfall zu tun und wie passt eine Putzfrau ins Bild, die sich selber im Haus ihrer Arbeitgeber eingeschlossen hat und plötzlich von drei bewaffneten Männern überrascht wird?

Mein Fazit:

Abgebrochen nach 60 Seiten, da bis dahin nur gähnende Langeweile herrschte.

Sonntag, 11. November 2012

Flammenkinder - Lars Kepler

624 Seiten
Bastei Lübbe
Erschienen am 12. Oktober 2012
ISBN 978-3785724637

Klappentext:

In einer Einrichtung für suizidgefährdete junge Mädchen im Norden Schwedens wird eine Zwölfjährige ermordet aufgefunden - aufgebahrt in einem Bett, mit beiden Händen vor dem Gesicht. In der gleichen Nacht wird eine Krankenschwester brutal erschlagen. Niemand hat etwas gesehen. Als in einem Zimmer ein blutverschmierter Hammer gefunden wird, scheint der Fall aufgeklärt, doch das Mädchen, das dort lebte, ist verschwunden. Ihm ist es gelungen, in einem Auto zu fliehen. Für die Polizei beginnt damit ein dramatischer Kampf gegen die Zeit, denn in dem Wagen saß ein kleines Kind. Das Auto wird kurze Zeit später in einem Fluss in der Nähe entdeckt, und die Mörderin gilt auf tragische Weise als überführt. Nur Kriminalkommissar Joona Linna ist skeptisch. Zu viele Fragen sind noch offen. Was war das Mordmotiv? Und warum wurde eines der Opfer so merkwürdig aufgebahrt?

Mein Umriss:

Im Haus Birgitta, spezialisiert auf traumatisierte, selbstmordgefährdete Mädchen geschehen zwei schreckliche Morde. Die 14jährige Miranda wird mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen und von ihrem Mörder in einer seltsamen Position auf ihrem Bett abgelegt. Die Leiterin des Hauses stirbt ebenfalls in dieser Nacht einen grausamen Tod. Ihr wurde der Schädel mit einem Hammer eingeschlagen.
Als die Polizei eintrifft fehlt ein Mädchen und schnell haben die Ermittler somit eine Tatverdächtige. Zumal Vicky bereits als Ausreisserin, Herumtreiberin und Kleinkriminelle polizeibekannt ist, ist ihr dieser Stempel schnell aufgedrückt. Als sie dann noch ein Auto stiehlt, in dem sich ein kleiner Junge befindet, ist alles klar….
Wirklich? Da haben die ermittelnden Beamten nicht mit Joona Linna gerechnet. Der Polizist ist zwar momentan aufgrund interner Ermittlungen nicht im Dienst, ist aber als polizeilicher Beobachter mit im Geschehen. Ihm wird schnell klar, dass was nicht stimmt…. Nicht stimmen kann. Lange stochert er ebenso wie seine Kollegen im Dunkeln, aber im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft lässt er nicht locker, auch nachdem der Fall bereits als abgeschlossen gilt. Seine Hartnäckigkeit lohnt sich in diesem Fall besonders, zumal er durch seine erfahrene Routine in andere Richtungen ermittelt und die Lösung des Falles eine überraschende Wende und ihm die Rehabilitation bringt.

Mein Eindruck:

Ein Thriller mit Wow-Effekt, wie man ihn eher selten zu lesen bekommt. Von der ersten Seite an ist der Spannungslevel so extrem weit oben angesetzt, dass man das Buch nur schwer zur Seite legen kann. Irgendwie erwartet man schon fast, dass das nicht gut gehen kann, aber Lars Kepler schafft es trotz des hohen Spannungslevels immer wieder zusätzliche Spitzen einzubauen, um die Neugierde des Lesers kräftig zu schüren. Er bedient sich einer relativ einfachen Sprache und Ausdrucksform, um das rasante Tempo der ersten Seiten durch das gesamte Buch mit über 600 Seiten beibehalten zu können. Zu keiner Zeit schleicht sich Routine oder Langeweile ein, was bei anderen Autoren meist üblich ist, um Seiten zu füllen. Durch schnelle Szenenwechsel erreicht er, dass man sich gezwungen fühlt, weiter zu lesen. Denn man könnte zwischenzeitlich ja was versäumen. Lars Kepler hetzt den Leser geradezu durch seinen Fall und überrascht immer wieder dadurch, dass man kombinieren kann wie man will, aber am Ende da steht und sich denkt, dass das doch nicht wahr sein kann.
Die Charaktere sind sehr genau und prägnant und keineswegs unrealistisch beschrieben.
Verbrechen, Ermittlungen, Charaktere, Umfeld alles in sich geschlossen und nachvollziehbar dargestellt, als könnte es jederzeit überall auf der Welt ein solches Verbrechen geben, schließt man dieses Buch am Ende völlig atemlos und hofft auf das schnelle Erscheinen des nächsten Falles, den Joona Linna zu lösen hat.

Mein Fazit:

Einfach nur WOW, ein absolutes must have für den Krimi- und Thrillerfan

Dienstag, 6. November 2012

Grimm - Christoph Marzi

560 Seiten
Heyne
Erschienen am 11.11.2010
ISBN 9783453529601

Klappentext:

Vergiss nie die Macht der Worte…

Es waren einmal zwei Schwestern, die lauschten allabendlich den Worten ihres Vaters: »Mädchen, weicht vom Wege nicht!« Doch die Jahre vergingen, die eine Schwester starb und die andere vergaß Rotkäppchen. Bis sich das Märchen an einem stürmischen Herbsttag mit aller Macht bei der siebzehnjährigen Vesper Gold zurückmeldet.
Plötzlich geschehen seltsame Dinge in Hamburg: Ein Wolf streift durch die Stadt, Kinder fallen in einen rätselhaften Tiefschlaf. Und Vesper allein hält den Schlüssel zu einem düsteren Geheimnis in Händen, das bis zu den Brüdern Grimm zurückreicht.

Der Tag fängt nicht gut an für die siebzehnjährige Vesper Gold. In der Schule gibt es wieder Ärger, und ihre Mutter, eine weltberühmte Pianistin, hat einmal mehr keine Zeit für ihre temperamentvolle Tochter. Auch der schwere Sturm, der über Hamburg tobt, trübt Vespers Stimmung. Doch all das ist mit einem Mal unwichtig: Aus der Zeitung erfährt sie, dass ihr geliebter Vater im fernen Berlin unter rätselhaften Umständen gestorben ist. Wenig später stirbt auch Vespers Mutter, und plötzlich ist Vesper ganz allein auf der Welt. Einzig die Erinnerung an eine glückliche Kindheit, als ihr Vater ihr und ihrer großen Schwester Geschichten erzählte, ist ihr geblieben – und ein uralter goldener Schlüssel. Auf einmal geschehen immer unheimlichere Dinge in der Stadt: Märchenwesen werden lebendig, Wölfe tauchen auf und Kinder fallen in tiefe Träume. Auf der Suche nach Antworten trifft Vesper den geheimnisvollen Leander. Gemeinsam wollen sie das düstere Rätsel lösen. Doch die Zeit läuft, denn nur wenn sie herausfinden, was damals zu Zeiten der Brüder Grimm geschah, kann die Gegenwart gerettet werden ...

Mein Umriss:

Vesper Gold, die Tochter eines Regisseurs und einer Pianistin lebt in Hamburg in einer eigenen Wohnung, die sie sich von ihrer Mutter erkämpfte. Um nicht gänzlich von Mutter und Vater abhängig zu sein, jobbt sie neben der Schule in der Schneiderei eines Theaters, wo sie ihre Freundin kennenlernt, die eine kleine Tochter hat, die den Kindergarten besucht.
Aus der Zeitung erfährt Vesper vom rätselhaften Tod ihres Vaters in Berlin. Als sie ihre Mutter auf einer Konzerttournee telefonisch erreicht, will diese sofort nach Hamburg zu ihrer Tochter zurück kommen. In ihrer Trauer streift Vesper durch die Stadt, als sie ein Anruf der Mutter erreicht, die ihr mitteilt, dass sie nun zu hause sei. Vesper macht sich auf den Weg und als sie bei ihrer Mutter ankommt, findet sie diese ermordet und von einem komischen Gewächs in ihrem Flügel liegen. Als das Mädchen fluchtartig das Haus verlässt, stellt sie fest, dass sie von Wölfen verfolgt wird und erinnert sich an die Aussage ihres Vaters, sie solle nicht vom Wege weichen.
Darauf folgen weitere seltsame Dinge, mit denen Vesper nicht klar kommt. Sämtliche Kinder fallen in einen kurzen, tiefen Schlaf, die Eltern der Kinder haben in der Nacht alle den gleichen Traum.
Vesper erreicht ein Brief von einem Notar. In dem befindet sich ein Schlüssel und ein Ring mit einem Stein. Dieser Brief ist von ihrem Vater verfasst. Darin bittet er Vesper, zu einem Herrn Coppelius zu gehen und sich erklären zu lassen, was es mit Schlüssel und Ring auf sich hat.
Bei Herrn Coppelius angekommen überschlagen sich die Ereignisse und schon bald ist Vesper mit Leander, den sie in einer Bildergalerie kennenlernte auf der Flucht vor Wölfen….

Mein Eindruck:

Christoph Marzi wagt sich hier an ein interessantes, wenn auch etwas schwieriges Thema, welches leicht an die Chroniken von Narnia erinnert. Er weckt im Leser die Erinnerungen an vergessen geglaubte Märchen und die darin vorkommenden Figuren und baut diese in eine Geschichte der Gegenwart ein.
Ein sehr guter Ansatz zu einem immer wieder spannenden Thema. Leider jedoch teilweise sehr aufgebläht und in die Länge gezogen, hätte sich Marzi sicher ca. 150 Seiten sparen können und die Spannung wäre nicht bis fast auf den Nullpunkt gesunken. Diese danach wieder aufzubauen ist ihm zwar gelungen, aber irgendwie fand ich nicht mehr richtig ins Geschehen.
Besonders gut gelungen fand ich die bildlichen Darstellungen der Märchenfiguren, die Umstände jedoch erinnern stark an Hohlbein.

Mein Fazit:

Ganz ok, aber nicht unbedingt ein Buch, das man jemandem unbedingt empfehlen muss.