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Sonntag, 11. November 2012

Flammenkinder - Lars Kepler

624 Seiten
Bastei Lübbe
Erschienen am 12. Oktober 2012
ISBN 978-3785724637

Klappentext:

In einer Einrichtung für suizidgefährdete junge Mädchen im Norden Schwedens wird eine Zwölfjährige ermordet aufgefunden - aufgebahrt in einem Bett, mit beiden Händen vor dem Gesicht. In der gleichen Nacht wird eine Krankenschwester brutal erschlagen. Niemand hat etwas gesehen. Als in einem Zimmer ein blutverschmierter Hammer gefunden wird, scheint der Fall aufgeklärt, doch das Mädchen, das dort lebte, ist verschwunden. Ihm ist es gelungen, in einem Auto zu fliehen. Für die Polizei beginnt damit ein dramatischer Kampf gegen die Zeit, denn in dem Wagen saß ein kleines Kind. Das Auto wird kurze Zeit später in einem Fluss in der Nähe entdeckt, und die Mörderin gilt auf tragische Weise als überführt. Nur Kriminalkommissar Joona Linna ist skeptisch. Zu viele Fragen sind noch offen. Was war das Mordmotiv? Und warum wurde eines der Opfer so merkwürdig aufgebahrt?

Mein Umriss:

Im Haus Birgitta, spezialisiert auf traumatisierte, selbstmordgefährdete Mädchen geschehen zwei schreckliche Morde. Die 14jährige Miranda wird mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen und von ihrem Mörder in einer seltsamen Position auf ihrem Bett abgelegt. Die Leiterin des Hauses stirbt ebenfalls in dieser Nacht einen grausamen Tod. Ihr wurde der Schädel mit einem Hammer eingeschlagen.
Als die Polizei eintrifft fehlt ein Mädchen und schnell haben die Ermittler somit eine Tatverdächtige. Zumal Vicky bereits als Ausreisserin, Herumtreiberin und Kleinkriminelle polizeibekannt ist, ist ihr dieser Stempel schnell aufgedrückt. Als sie dann noch ein Auto stiehlt, in dem sich ein kleiner Junge befindet, ist alles klar….
Wirklich? Da haben die ermittelnden Beamten nicht mit Joona Linna gerechnet. Der Polizist ist zwar momentan aufgrund interner Ermittlungen nicht im Dienst, ist aber als polizeilicher Beobachter mit im Geschehen. Ihm wird schnell klar, dass was nicht stimmt…. Nicht stimmen kann. Lange stochert er ebenso wie seine Kollegen im Dunkeln, aber im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft lässt er nicht locker, auch nachdem der Fall bereits als abgeschlossen gilt. Seine Hartnäckigkeit lohnt sich in diesem Fall besonders, zumal er durch seine erfahrene Routine in andere Richtungen ermittelt und die Lösung des Falles eine überraschende Wende und ihm die Rehabilitation bringt.

Mein Eindruck:

Ein Thriller mit Wow-Effekt, wie man ihn eher selten zu lesen bekommt. Von der ersten Seite an ist der Spannungslevel so extrem weit oben angesetzt, dass man das Buch nur schwer zur Seite legen kann. Irgendwie erwartet man schon fast, dass das nicht gut gehen kann, aber Lars Kepler schafft es trotz des hohen Spannungslevels immer wieder zusätzliche Spitzen einzubauen, um die Neugierde des Lesers kräftig zu schüren. Er bedient sich einer relativ einfachen Sprache und Ausdrucksform, um das rasante Tempo der ersten Seiten durch das gesamte Buch mit über 600 Seiten beibehalten zu können. Zu keiner Zeit schleicht sich Routine oder Langeweile ein, was bei anderen Autoren meist üblich ist, um Seiten zu füllen. Durch schnelle Szenenwechsel erreicht er, dass man sich gezwungen fühlt, weiter zu lesen. Denn man könnte zwischenzeitlich ja was versäumen. Lars Kepler hetzt den Leser geradezu durch seinen Fall und überrascht immer wieder dadurch, dass man kombinieren kann wie man will, aber am Ende da steht und sich denkt, dass das doch nicht wahr sein kann.
Die Charaktere sind sehr genau und prägnant und keineswegs unrealistisch beschrieben.
Verbrechen, Ermittlungen, Charaktere, Umfeld alles in sich geschlossen und nachvollziehbar dargestellt, als könnte es jederzeit überall auf der Welt ein solches Verbrechen geben, schließt man dieses Buch am Ende völlig atemlos und hofft auf das schnelle Erscheinen des nächsten Falles, den Joona Linna zu lösen hat.

Mein Fazit:

Einfach nur WOW, ein absolutes must have für den Krimi- und Thrillerfan

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