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Mittwoch, 22. Mai 2013

Open - Andre Agassi

608 Seiten 
Biografie
Droemer
Erschienen 2009
ISBN 978-342627491

Klappentext:

Sein Vater hatte ihn zum Tennis getrieben, und das Wunderkind aus der Einwandererfamilie wurde der rebellische Superstar auf dem Centre Court. »Ich hasse Tennis«, gestand Andre Agassi, als er auf der Weltrangliste ganz oben stand – und abstürzte. Sein spektakuläres Comeback und seine Liebe zu Steffi Graf machten ihn zu der großen Persönlichkeit, die er heute ist. Er fördert die Schulbildung benachteiligter Kinder und kann ihnen das zurückgeben, was sein Triumph ihn selbst gekostet hat. »Open erscheint weniger als ein Buch über den Tennissport und einen seiner erfolgreichsten Vertreter, sondern vielmehr wie ein Roman einer versuchten Selbstverwirklichung, die viele Jahre zum Scheitern verurteilt war.« Thomas Klemm, FAZ

Mein Umriss:

Schon früh wurde Andre Agassi von seinem Vater regelrecht gedrillt, um irgendwann im Profitennis ganz oben zu stehen. Was sein Vater als Boxer nicht erreichte, sollte sein Sohn verwirklichen. Andre mußte Bälle schlagen als andere Kinder seines Alters auf dem Fußballplatz tobten oder die Schule besuchten. Tennis war der Olymp, den er für seinen Vater besteigen sollte. Als sein Vater mit seinen Fähigkeiten als Trainer an seine Grenzen stieß, übergab er seinen Sohn an Nick Bolitieri und dessen Tennisakademie, über die er im TV eine Reportage sah. Hier rebellierte Andre zum erstenmal und fand im laufe der Zeit Gefallen daran. Begonnen mit einem Irokesen-Haarschnitt über an der Schule verbotene Ohrringe versuchte der Jugendliche Agassi immer wieder die Erwachsenen zu schockieren.
Als er dann seine ersten Turniere bestritt, fiel er durch sein unkonvetionelles Auftreten auf. Er verweigerte die strenge, weiße Kleidung und bestritt die US Open in einer Jeansshort. Er trug sein Haar lang und gefärbt und als es sich schon früh lichtete, trug er eben Toupet. Als ihn seine erste Freundin verließ, lernte er bald darauf Brooke Shields kennen und lieben.
Shields wollte eine Figur und Beine wie Steffi Graf haben und Agassi hatte schon früh ein Auge auf die deutsche Ausnahmespielerin geworfen. Da diese ihm jedoch einen Korb gab, als er sie zum erstenmal um ein Treffen bat, hatte er die Hoffnung auf ein Happy end mit ihr ad acta gelegt. Die Beziehung und die Ehe zwischen Agassi und Shields stand von Anfang an unter keinem guten Stern, denn sie zeigte zu wenig Interesse an seinem Beruf. Es war ihr einfach egal, ob er gewann oder verlor.
Lange Zeit war es ihm egal, an welcher Stelle in der Weltrangliste er stand. Sein einziges Ziel war es, die French Open zu gewinnen und darauf arbeitete er hin. Als er auf Platz eins stand, merkte er, wie unwichtig das für ihn war. Er wollte nie Tennisspieler werden, erhaßte seinen Sport sogar, aber nach seinen eigenen Worten mußte er ja spielen, weil er nach Abbruch der Schule nichts anderes konnte. Also reiste er von Turnier zu Turnier, in der Hoffnung, den Wünschen seines Vaters gerecht zu werden.
Irgendwann war es sein größtes Ziel, endlich Steffi Graf persönlich kennen zu lernen und sich mit ihr privat zu treffen. Dazu mussten er und seine Betreuer tricksen und als es endlich soweit war, schwebte er auf Wolke sieben. Zwar war er damit noch lange nicht am Ziel, aber diesem doch einen Schritt weiter entgegen getreten.
Von Brooke Shields ließ er sich scheiden. Mit Steffi Graf lebte er schon einige Zeit zusammen, als sie schwanger wurde und ihn endlich heiratete. Sie stand die letzten Jahre seiner Tenniskarriere voll hinter ihm. Egal ob er verlor oder gewann, sie stärkte ihm den Rücken und setzte ihn nie unter Druck….

Mein Eindruck:

Andre Agassi erzählt in seiner Biografie über seine Kindheit, die vom Drill durch seinen Vater geprägt war ebenso über sein angeborenes Rückenleiden, das ihn normal daran hindern sollte, seinen Sport auszuüben. Nach seinem Schulabbruch nach neun Jahren blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als die Sportlerlaufbahn einzuschlagen. Obwohl er Tennis immer haßte und von seinem Vater dazu gezwungen wurde, lässt er mit keinem Wort Vorwürfe gegen seinen Vater verlauten. Er erklärt die Trainingsverhältnisse auf dem Grundstück seiner Eltern so bildlich, dass man den Eindruck hat, selbst schon dort gewesen zu sein.
Seine Liebe zu seiner ersten Freundin, danach zu Brooke Shields und letztendlich zu Stefanie Graf erzählt er mit so viel Gefühl und Intensität, wie es nur ein Mann kann, der wirklich und uneingeschränkt liebt. Den Aufenthalt in der Nick Bolitieri Tennisschule bezeichnet er als Zeit seiner Rebellion und zu seinen späteren Trainern und Betreuern baute er eine Freundschaft auf, die auch nach Beendigung seiner Tennislaufbahn weiter aufrecht erhalten bleibt.
Eine durchwegs glaubwürdige Lebensgeschichte eines großen Sportlers, der nicht nur in der obersten Riege mitspielte, sondern auch Abstürze erlebte, durch die er aber immer wieder mit neuen Zielen und Plänen hervorging.

Mein Fazit:

Eine Biografie die einen bleibenden Eindruck hinterläßt

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